[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Wärmekraftmaschine nach dem Oberbegriff von Anspruch
1.
[0002] Derartige extern beheizte, regenerative Wärmekraftmaschinen besitzen aufgrund des
geringen Abgasanfalls, ihres sehr hohen erreichbaren Wirkungsgrades und ihrer Anpassungsfähigkeit
an die unterschiedlichsten Wärmequellen gute Aussichten für eine erheblich weitere
Verbreitung in der Zukunft. Ein Beispiel für diesen Typ einer Wärmekraftmaschine bildet
der Stirlingmotor.
[0003] Obwohl Wärmekraftmaschinen dieser Art nach einem an sich idealen, reversiblen Zyklus,
der zwischen zwei Isothermen und zwei Isochoren abläuft, arbeiten und somit grundsätzlich
höhere Carnot-Realisierungsgrade erzielt werden können, als bei den viel weiter verbreiteten
Innenverbrennungsmotoren, konnten sich solche Maschinen bisher aus verschiedenen Gründen
noch nicht in großem Umfang durchsetzen.
[0004] Ein Problem liegt darin, daß zur Erzielung hoher Wirkungsgrade die Temperatur des
Erhitzerkopfes sehr hoch liegen muß, wobei hierfür geeignete Materialien erst in neuester
Zeit entwickelt wurden. Ein weiteres grundlegendes Problem liegt darin, daß zur Erzielung
einer guten Leistungsdichte und entsprechend kleiner, kompakter Maschinen die Maschine
mit Helium oder Wasserstoff hohen Druckes gefüllt werden muß. Dies führt z.B. bei
den bekannten Kurbelwellen-Stirlungmaschinen zu erheblichen Schwierigkeiten, da die
Kurbelwellendichtung einerseits das Herausdiffundieren des Arbeitsgases vermeiden
soll und andererseits aber auch das Eindringen von Öl und Schmiermitteln aus dem Getriebekasten
in das Innere der Maschine. Ein Ansatz zur Lösung dieses Problems stellte die Erfindung
des Freikolben-Stirlingmotors dar (US-PS Re.3
0.176). Eine derartige Anordnung benötigt keine Kurbelwelle, da sowohl der Arbeits-
als auch der Verdrängerkolben frei gas- oder mechanisch gefedert linear oszillierend
im Inneren eines hermetisch abgeschlossenen Druckgehäuses schwingen. Es wird so also
ein Masse-Feder-Resonanzsystem ausgebildet, welches über die Dimensionierung der Federkonstanten,
Massen- und Strömungsquerschnitte so abgestimmt wird bzw. abgestimmt werden sollte,
daß die Bewegungskinematik dem idealen Stirling-Zyklus möglichst nahe kommt.
[0005] Bei einer derartigen Freikolben-Maschine erreicht man also gegenüber der Kurbelwellenbauweise
den Vorteil, daß sie völlig gasdicht ist, daß also keine Gasdiffusion von innen nach
außen bzw. kein Eindringen von Öl von außen nach innen erfolgt. Weiterhin ist der
Aufbau, jedenfalls was die elementaren Bauteile betrifft, unkompliziert und ermöglicht
dementsprechend eine lange Lebensdauer. Letztlich kann potentiell ein erhöhter Wirkungsgrad
erreicht werden, da Kurbelwellenverluste entfallen.
[0006] Diesen Vorteilen stehen Probleme in der praktischen Anwendung einer derartigen Maschine
entgegen. Da sich die Bewegungsvorgänge nur im Inneren der Maschine abspielen und
keine mechanische Verbindung zum Außenraum vorhanden ist, müssen Zusatzeinrichtungen,
die die oszillierende Bewegung des Arbeitskolbens in elektrische oder thermische Nutzenergie
umsetzen sollen, auch im Inneren der Maschine untergebracht sein. Dies führt z.B.
dazu, daß zur Stromerzeugung im Vergleich zu handelsüblichen, rotierenden Generatoren
relativ aufwendige Lineargeneratoren verwendet werden müssen. Noch größere Probleme
ergeben sich, wenn mechanische Energie als solche ausgekoppelt werden soll. Insoweit
sind Versuche unternommen worden, die periodischen Druckschwankungen im Inneren der
Maschine durch eine Membran auf ein hydraulisches System zu übertragen. Ein anderer
Lösungsansatz besteht darin, daß man den Arbeitskolben so schwer ausbildete, daß dieser
relativ zum beweglich gelagerten Gehäusestand und die resultierende Gehäusebewegung
dazu ausgenutzt wurde, die Energie der linearen Schwingung abzugreifen. Beide genannte
Lösungsansätze führen in der Praxis zu erheblichen technischen Komplikationen, z.B.
in Form von Materialproblemen bei Verwendung einer Membran oder durch Schwierigkeiten
bei der Umsetzung der linearen Schwingungsbewegung des Gehäuses in eine Drehbewegung.
[0007] Ein weiteres grundlegendes Problem bei Freikolbenmaschinen liegt darin, daß ein derartiges
Masse-Feder-System analytisch außerordentlich schwierig zu erfassen ist. Hierzu gehört
insbesondere die Frage der Kolbenzentrierung um die Mittellage sowie des Phasenwinkels
zwischen Verdränger- und Arbeitskolben. Zur Umsetzung der theoretischen Vorgaben wurden
Maßnahmen wie das Vorsehen von Gasüberströmkanälen, Gaszwischenspeichern, mechanischen
Zentrierfedern usw. ergriffen. Sämtliche dieser Maßnahmen reduzieren den idealen Wirkungsgrad,
arbeiten nur in eng begrenzten Regelbereichen und führen zu Abweichungen vom idealen
Stirling-Zyklus.
[0008] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine extern beheizte,
regenerative Wärmekraftmaschine zu realisieren, welche die Vorteile einer Freikolben-
und einer Kurbelwellenmaschine vereint und deren jeweilige Nachteile weitestgehend
vermeidet. Darüber hinaus soll erfindungsgemäß eine einfache Möglichkeit der mechanischen
Energieauskopplung bei einer Maschine der in Betracht stehenden Art angegeben werden.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch den kennzeichnenden Teil von Anspruch 1. Durch die
danach vorgesehene magnetische Auskopplung der mechanischen Energie des linear schwingenden
Arbeitskolbens ist es möglich, einen Freikolben-Motor optimal auszugestalten, ohne
bei der Konstruktion spezifische Rücksichten, z.B. hinsichtlich Lagerung und Materialwahl,
zu nehmen. Die magnetisch ausgekoppelte Bewegung kann extern durch alle bekannten
mechanischen Kraftübertragungs-und Umsetzungssysteme beliebigen Sekundäraggregaten
zugeführt werden. Soweit derartige Sekundär- oder Subaggregate keine rotierende, sondern
lineare Bewegungen benötigen, kann die ausgekoppelte lineare Schwingungsenergie direkt
abgenommen werden. Die magnetische Auskopplung bietet weiterhin den Vorteil, daß sie
als Rutschkupplung beim Auftreten von Überlasten wirkt.
[0010] Eine besonders einfache Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung gibt Anspruch
2 an. Die danach außerhalb des Gehäuses angeordneten Magneten können sowohl als Permanentmagneten
als auch als Elektromagneten ausgebildet sein. Dabei müssen für die Stromversorgung
von Elektromagneten keine elektrischen Leitungen in das Innere des Gehäuses geführt
werden, da sich dort lediglich Weicheisenteile befinden.
[0011] Durch die Ausbildung der äußeren Magneten als Elektromagneten und durch das Vorsehen
einer Wechselspannungsquelle entsprechend Anspruch 3 kann auf die Kolben eine dynamische
Vibrationseinwirkung zur Erzielung einer zusätzlichen dynamischen Dichtung ausgeübt
werden.
[0012] Gemäß Anspruch 5 ist vorteilhafterweise eine Vorrichtung zur Koordination der Phasenlage
von Arbeits- und Verdrängerkolben vorgesehen. Diese Vorrichtung ist entsprechend Anspruch
6 vorzugsweise als mechanisches Getriebe, insbesondere als Kurbelwellengetriebe ausgebildet.
[0013] Diese Ausgestaltung ermöglicht es, daß der innere Bewegungsablauf von Arbeits- und
Verdrängerkolben sich nicht frei schwingend einstellen muß, sondern definiert entsprechend
einer gewünschten Kinematik, d.h. entsprechend dem gewählten, regenerativen, extern
beheizten, thermodynamischen Zyklus abläuft. Damit wird aber erreicht, daß die mit
einem freien Einschwingen verbundenen Probleme, z.B. hinsichtlich der Zentrierung,
des Überschwingverhaltens in wechselnden Lastbereichen und sonstige mit der Kinematik
der Freikolbenmaschine verbundenen Schwierigkeiten vermieden werden. Dies führt zu
einer wesentlichen Vereinfachung des Freikolbenteils unter Vermeidung der herkömmlicherweise
erforderlichen aktiven und passiven Regelsysteme. Zur Realisierung der Erfindung kann
auf an sich ausgereiften mechanischen Phasenkopplungstechniken zurückgegriffen werden,
so daß es problemlos möglich ist, derartige Motoren ausgehend von einem Grundtyp in
ganz unterschiedlichen Leistungsklassen zu realisieren.
[0014] Erfindungsgemäß werden also die magnetischen Kupplungseinrichtungen und das nachgeschaltete
mechanische Getriebe einerseits dazu verwendet, eine optimale Auskopplung der mechanischen
Energie zur weiteren Verwertung zu erreichen, und andererseits um den schwingenden
Kolben eine durch ein mechanisches Getriebe exakt definiert vorgegebene Phasenlage
und ein entsprechend koordiniertes Schwingungsverhalten aufzuprägen. Damit werden
auch die Schwierigkeiten herkömmlicher Freikolbenmaschinen vermieden, welche im Anlaufbereich
und bei Laständerungen auftraten. Es werden somit sämtliche Vorteile von Freikolbenmaschinen
erreicht, indem die grundsätzlichen Dichtungsprobleme vermieden werden, und andererseits
werden die für Freikolbenmaschinen typischen Probleme problemlos beherrscht, welche
aus dem komplizierten Verhalten eines frei schwingenden Systems resultieren.
[0015] Die gemäß Anspruch 7 vorgesehene Übertragungs-Einrichtung gestattet es, abgeleitet
von der Linearbewegung des Verdrängerkolbens und/oder des Arbeitskolbens diesen eine
Drehbewegung um ihre Längsachse aufzuprägen. Eine derartige Drehbewegung gestattet
es in Verbindung mit den vorstehend beschriebenen magnetischen Kopplungseinrichtungen
an der Außenseite des Gehäuses eine kombinierte translatorische und drehende Bewegung
oder eine reine Drehbewegung zum Antrieb von Sekundäraggregaten abzugreifen. Gleichzeitig
wird durch die Drehbewegung eine dynamische Dichtwirkung zwischen den Kolben und der
Gehäuseinnenwand erzielt.
[0016] Die Maßnahme gemäß Anspruch 8 stellt sicher, daß Verdrängerkolben und Arbeitskolben
sich zwar miteinander drehen, jedoch eine voneinander unabhängige Linearbewegung ausführen.
[0017] Die gemäß Anspruch 9 vorgesehenen Kopplungs-Mittel, welche einen sinus- bzw. cosinusförmigen
Verlauf haben, gestatten es in besonders einfacher Weise, die translatorische Bewegung
der Kolben in eine Drehbewegung umzusetzen.
[0018] Durch die Anordnung der Kopplungs-Mittel gemäß Anspruch lo wird erreicht, daß diese
Kopplungs-Mittel gleichzeitig auch als die gemäß Anspruch 5 vorgesehenen Kopplungs-Einrichtungen
zur Erzielung einer definierten Phasenlage zwischen Arbeits- und Verdrängerkolben
herangezogen werden können, wobei bei Einstellung eines exakten Sinus-Cosinus-Verhältnisses
zwischen den Kopplungs-Mitteln, welche einerseits dem Verdrängerkolben und andererseits
dem Arbeitskolben zugeordnet sind, eine Phasendifferenz von 9
0° entsprechend der üblichen Phasendifferenz eingestellt wird.
[0019] Anstelle der Vorgabe einer festen Phasenlage ermöglichen es die erfindungsgemäßen
Kopplungs-Mittel, diese gemäß Anspruch 11 einstellbar zu machen, d.h. durch eine Veränderung
der Winkellage der Kopplungs-Mittel z.B. mittels magnetischer Manipulatoren, kann
die Phasenlage zwischen Arbeits- und Verdrängerkolben zur Anpassung an bestimmte Betriebsweisen
oder Betriebszustände geändert werden.
[0020] Eine besonders einfache Ausgestaltung der Kopplungs-Mittel gibt Anspruch 12 an. Dabei
kann der danach vorgesehene Nocken sowohl als Gleitnocken ausgebildet sein wie auch
zur Reduktion der Reibung vorgesehen sein kann, daß ein Rad oder eine Rolle die Führungskurve
abtastet. Eine andere Ausgestaltung der Kopplungs-Mittel ergibt sich aus Anspruch
13, wobei korrespondierend zu dem danach vorgesehenen sinus- bzw. cosinusförmig verlaufenden
magnetisierbaren oder magnetischen Material ein damit wechselwirkendes, einem Nocken
entsprechendes magnetisches oder magnetisierbares Kopplungs-Mittel vorgesehen ist.
[0021] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform anhand der Zeichnung.
[0022] Dabei zeigen
Fig.1a einen schematischen Schnitt durch eine erfindungsgemäße, nach dem Stirling-Prinzip
arbeitende Freikolbenmaschine mit magnetischen Auskopplungseinrichtungen und nachgeschaltetem
mechanischem Getriebe zur Veranschaulichung des Prinzips,
Fig.lb einen Schnitt durch eine praktisch realisierte Ausführungsform gemäß Fig.la,
Fig. 2 einen schematischen Schnitt, welcher die Entstehung der axialen Kraftübertragungskomponente
veranschaulicht.
Fig. 3 einen schematischen Längsschnitt durch eine Ausführungsform mit Kopplungs-Mitteln
zur Erzeugung einer Drehbewegung der Kolben,
Fig. 4 einen Querschnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3 und
Fig. 5 eine Fig. 4 entsprechende Darstellung einer Ausführungsform mit mechanischen
Kopplungs-Mitteln.
[0023] Fig. 1 zeigt ein Gehäuse 1, welches als Druckzylinder ausgebildet ist. In diesem
Gehäuse 1 ist ein Arbeitskolben 2 angeordnet, welcher über Führungsringe 3 linear
auf- und abbeweglich gelagert ist. Weiterhin ist in dem Gehäuse 1 ein Verdrängerkolben
4 angeordnet, welcher gleichermaßen über das Gestänge 3 geführt ist. Ein Erhitzer
5, ein Regenerator 6 und ein Kühler 7 sind so angeordnet, daß sie einen Innenraum
11, welcher durch den Verdrängerkolben 4, den Arbeitskolben 2 und das Gehäuse 1 eingeschlossen
wird, mit einem Innenraum 12, welcher zwischen dem Gehäuse 1 und dem Verdrängerkolben
4 eingeschlossen ist, verbinden. Der Erhitzer 5 ist, wie im einzelnen nicht dargestellt,
mit einer externen Wärmequelle verbunden.
[0024] Der Verdrängerkolben 4 ist über ein Gestänge 13 mit einer ersten inneren Kopplungseinrichtung
9 verbunden, während der Arbeitskolben 2 über ein Gestänge 14 mit einer zweiten inneren
Kopplungseinrichtung 15 verbunden ist. Beide Kopplungseinrichtungen 9, 15 sind als
Weicheisenringe ausgebildet, welche radial nach außen offene Nuten 16 bzw. 17 aufweisen.
[0025] Das Gehäuse 1 oder zumindest der Gehäusebereich um die Kopplungseinrichtungen 9,
15 ist aus einem unmagnetischen Material hergestellt. Hierfür kann z.B. ein Kunststoff
oder aber ein unmagnetisches Metall, wie z.B. Aluminium oder unmagnetischer Spezialstahl,
Verwendung finden. Im letztgenannten Fall müssen lediglich gewisse Wirbelstromverluste
bei der Auskopplung in Kauf genommen werden.
[0026] Außerhalb des Gehäuses 1 sind in Höhe der Kopplungseinrichtungen 9, 15 korrespondierende
Kopplungseinrichtungen 8, 18 angeordnet. Diese Kopplungseinrichtungen werden gebildet
durch je einen ringförmigen Permanentmagneten, welcher nach innen offene Ringnuten
19 bzw. 2o aufweist. Anstelle der der Einfachheit halber dargestellten Permanentmagneten
können auch entsprechend ausgebildeten Elektromagneten verwendet werden, wobei es
gleichermaßen möglich ist, die Elektromagneten mit Gleichstrom oder mit Wechselstrom
zu betreiben.
[0027] Die äußeren Kopplungseinrichtungen 8, 18 sind mit je einem Gestänge 21 bzw. 22 verbunden,
wobei beide Gestänge 21 bzw. 22 in axialer Richtung unabhängig voneinander beweglich
gelagert sind. Das Gestänge 21 ist über Gelenkpunkte 23, 24 und das Gestänge 22 über
Gelenkpunkte 25, 26 mit einem als Kurbeltrieb ausgebildeten mechanischen Getriebe
1o verbunden. Das mechanische Getriebe 1
0, welches als solches von herkömmlichen Stirling-Motoren bekannt ist, ist in der Zeichnung
nur schematisch dargestellt. Durch die Wahl der Winkellage der Anlenkpunkte 24, 26
wird der Phasenwinkel δ zwischen Arbeitskolben 2 und Verdrängerkolben 4 vorgegeben.
Aufgrund der Kopplung zwischen Getriebe 1o und Arbeitskolben 2 bzw. Verdrängerkolben
4 ist eine feste Phasenlage sowohl beim Anlaufen als auch beim Auftreten von Lastwechseln
zwischen Arbeitskolben 2 und Verdrängerkolben 4 gesichert. Zur Erreichung eines optimalen
Wirkungsgrades sind die Kolben 2, 4 und die Gaswege bzw. Gasräume so dimensioniert,
daß im Falle eines idealen, freien Schwingens sich ein Phasenwinkel δ, z.B. von 9
0°, einstellen würde, wie er durch das Getriebe lo vorgegeben wird. Hierdurch wird
ein besonders günstiger Wirkungsgrad erzielt, da das Getriebe 1o dann lediglich in
den kritischen Bereichen auf die Phasenlage von Arbeitskolben 2 und Verdrängerkolben
4 rückwirkt. Gleichzeitig dient die Abtriebswelle 27 des Getriebes lo zum Antrieb
nachgeschalteter Aggregate, so daß eine sehr günstige Auskopplung der mechanischen
Energie von Verdrängerund Arbeitskolben 4, 2 erreicht wird.
[0028] In Fig. 2 ist dargestellt, wie aufgrund der Geometrie der äußeren und inneren Kopplungseinrichtungen
8, 9, welche aufeinanderzu geöffnete Ringnuten 2o bzw. 17 aufweisen, bei einer axialen
Relativbewegung zwischen der Kopplungseinrichtung 8 und 9 eine axiale Kraftkomponente
F entsteht, welche die angestrebte Koppelkraft darstellt. Bei der Vernachlässigung
von Wirbelstromverlusten, wenn also das Gehäuse 1, welches lediglich den kalten Teil
der Maschine umhüllt, aus isolierendem Kunststoff hergestellt ist, ergibt sich eine
Kupplungskraft von ca. 8
00 Newton, wenn man eine Luftspaltinduktion von o,5 Tesla und einen Kolbendurchmesser
D von 25 cm bei einem Luftspalt a von 1 cm zugrundegelegt. Die rechnerische Berücksichtigung
von Wirbelstromverlusten bei Verwendung eines leitfähigen Gehäuses 1, z.B. aus Aluminium,
zeigt, daß die in Betracht zu ziehenden Verluste lediglich geringfügig sind.
[0029] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher abgeleitet von der oszillierenden
translatorischen Bewegung des Arbeitskolbens 2' bzw. des Verdrängerkolbens 4', welche
in der Zeichnung nur schematisch dargestellt sind, diesen Kolben eine Drehbewegung
(Pfeil 28) um die gemeinsame Längsachse 29 aufgeprägt wird. Die zeichnerische Darstellung
in Fig. 3 beschränkt sich auf die Erläuterung der Ableitung dieser Drehbewegung von
der Oszillationsbewegung längs der Achse 29.
[0030] Um zu erreichen, daß Arbeitskolben 2' und Verdrängerkolben 4' sich gleichzeitig und
um den gleichen Betrag drehen, ist eine Verbindung 3o in Form eines Dorns vorgesehen,
welcher mit Spiel in Ausnehmungen 31 bzw. 32 im Verdrängerkolben 4' bzw. Arbeitskolben
2' eingreift, so daß eine ungehinderte Bewegung dieser Kolben in axialer Richtung
relativ zueinander möglich ist. Da andererseits die Ausnehmungen 31, 32 bzw. die Verbindung
3o, d.h. der hierfür vorgesehene Dorn, im Ausführungsbeispiel im Querschnitt quadratisch
ausgebildet sind, können sich die Kolben trotz ihrer freien axialen Beweglichkeit
nur gemeinsam drehen.
[0031] Als Kopplungs-Mittel zwischen der Linearbewegung und der zu erzeugenden Drehbewegung
weist der Verdrängerkolben 4' einen cosinusförmig verlaufenden Einsatz 33 aus magnetisierbarem
Material, z.B. Weicheisen, auf, während der Arbeitskolben 2' einen entsprechenden
Einsatz 34 aufweist, welcher relativ zum Einsatz 33 sinusförmig, d.h. um 9
0° phasenversetzt, verläuft. An der Gehäusewand sind Magneten 35, 36 befestigt, welche
in Wechselwirkung mit den Einsätzen 33 bzw. 34 treten, so daß bei einer Längsbewegung
parallel zur Achse 29 aufgrund der in Verbindung mit Fig. 2 beschriebenen magnetischen
Kraftkomponenten den Kolben 2' bzw. 4' eine kontinuierliche Drehbewegung in Richtung
des Pfeils 28 aufgeprägt wird. Diese Drehbewegung kann über eine magnetische Kopplungseinrichtung
ausgekoppelt werden, welche im Ausführungsbeispiel durch die Magneten 37, 38 gebildet
wird. Mit der Magnet-Anordnung 37 kann dann eine Abtriebswelle 39 zum Antrieb von
Sekundäraggregaten verbunden werden.
[0032] Anhand von Fig. 4 ist dargestellt, daß die äußeren Magneten 35 (bzw. 36) an einem
Einstellring 41 angeordnet sind, der, wie durch den Pfeil 42 veranschaulicht, eine
Einstellung der Winkellage der Magneten 35, bzw. 36 relativ zum Gehäuse 4o und damit
eine Einstellung des Phasenwinkels 9 zwischen Verdrängerkolben 4' und Arbeitskolben
23' ermöglicht.
[0033] In Fig. 5 ist eine Ausführungsform dargestellt, wo im Inneren der Gehäusewand 4o
ein Einstellring 43 vorgesehen ist. Dieser Einstellring 43 trägt Nocken 44, an deren
Vorderende Rollen 45 angeordnet sind. Diese Rollen 45 greifen in eine sinus- bzw.
cosinusförmige Ringnut 46 am Verdrängerkolben bzw. Arbeitskolben ein und dienen so
als Kopplungs-Mittel zur Erzeugung einer Drehbewegung abgeleitet von der translatorischen
Bewegung der Kolben. Die Magnetpaare 47 bzw. 48 ermöglichen eine Festlegung bzw. Veränderung
der Winkellage des Einstellrings 4o und damit wiederum des Phasenwinkels δ zwischen
Arbeits- und Verdrängerkolben.
1. Wärmekraftmaschine, insbesondere Stirling-Motor, umfassend einen Verdrängerkolben
und einen Arbeitskolben, welche miteinander gekoppelt in einem nach außen dicht abgeschlossenen
Gehäuse linear geführt schwingungsfähig angeordnet sind, wobei der Gasraum zwischen
Verdrängerund Arbeitskolben mit dem Gasraum zwischen Verdrängerkolben und Gehäuse
über eine Erhitzer-, Kühler-, Regenerator-Anordnung verbunden ist, und wobei eine
externe Wärmequelle anschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens mit dem
Arbeitskolben (2) eine magnetische oder magnetisierbare, innerhalb des Gehäuses (1)
angeordnete Kopplungs-Einrichtung (9, 15) verbunden ist, und daß eine korrespondierende
magnetische oder magnetisierbare Kopplungs-Einrichtung (8, 18) außerhalb des Gehäuse
(1) entsprechend dem Kolbenweg beweglich gelagert ist.
2. Wärmekraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopplungseinrichtung
(9, 15) innerhalb des Gehäuses (1) durch einen Weicheisenring und die Kopplungseinrichtung
(8, 18) außerhalb des Gehäuses
(1) durch wenigstens einen Magneten gebildet ist.
3. Wärmekraftmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopplungseinrichtung
(9, 15) innerhalb des Gehäuses nach außen hin offene Ringnuten (16,
17) und die Kopplungseinrichtung (8, 18) außerhalb des Gehäuses (1) nach innen offene
Ringnuten (19, 20) aufweist.
4. Wärmekraftmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die außerhalb
des Gehäuses (1) angeordnete Kopplungseinrichtung (8, 18) einen Elektromagneten umfaßt,
welcher mit einer Wechselspannungsquelle verbindbar ist.
5. Wärmekraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
sowohl der Arbeitskolben (2) als auch der Verdrängerkolben (4) mit einer Kopplungs-Einrichtung
(9, 15) versehen ist, wobei die korrespondierenden äußeren Kopplungseinrichtungen
(8, 18) über eine deren gegenseitige Phasenlage vorgebende Vorrichtung verbunden sind.
6. Wärmekraftmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
zur Vorgabe der Phasenlage ein mechanisches Getriebe (10), insbesondere ein Kurbelwellengetriebe ist.
7. Wärmekraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine
an wenigstens einem Kolben (2' bzw. 4') angreifende Übertragungs-Einrichtung zur Übertragung
einer von der eigenen Linearbewegung der Kolben (2' bzw. 4') abgeleiteten Rotationsbewegung
auf die Kolben (2' bzw. 4') um deren Längsachse (29).
8. Wärmekraftmaschine nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine drehfeste, axial
bewegliche Verbindung (3o) zwischen den Kolben (2' bzw. 4').
9. Wärmekraftmaschine nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungs-Einrichtung
durch mechanische oder magnetische, an der Gehäusewand (4o) angeordnete erste Kopplungs-Mittel
und korrespondierende mit dem bzw. den Kolben (2' bzw. 4') verbundene zweite Kopplungs-Mittel
gebildet wird, wobei die ersten und/oder zweiten Kopplungs-Mittel sinus- bzw. cosinusförmig
verlaufen.
10. Wärmekraftmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verdrängerkolben (4') sinusförmig verlaufende und der Arbeitskolben (2') relativ
hierzu cosinusförmig verlaufende Kopplungs-Mittel aufweist.
11. Wärmekraftmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis lo, dadurch gekennzeichnet,
daß die Winkellage der ersten und/oder zweiten Kopplungs-Mittel einstellbar ist.
12. Wärmekraftmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das sinus- bzw. cosinusförmige Kopplungs-Mittel durch eine Nut (46) und das korrespondierende
Kopplungs-Mittel durch einen in diese eingreifenden Nocken (44) gebildet ist.
13. Wärmekraftmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das sinus- bzw. cosinusförmig verlaufende Kopplungs-Mittel durch ein längs eines
Kolbens (2' bzw. 4') oder längs der Gehäusewand (4o) sinus- bzw. cosinusförmig verlaufendes
magnetisches oder magnetisierbares Material (33) gebildet ist.