[0001] Die Erfindung betrifft Kraftstoffe für Ottomotoren mit einem Gehalt an Tetraamiden
der Ethylendiamintetraessigsäure.
[0002] Aus der DE-OS 26 24 630 ist bekannt, zur Verhinderung von Ablagerungen an den Einlaßventilen
und in den Vergasern von Ottomotoren und von den damit verbundenen Störungen der Kraftstoff-Luftgemisch-Zusammensetzung,
den Kraftstoffen geringe Mengen der Imide oder Amidimide aus Nitrilotriessigsäure
und/oder Imide oder Amid-Imide aus Ethylendiamintetraessigsäure und Aminen zuzusetzen.
[0003] Es ist ferner bekannt, z.B. aus der DE-PS 21 44 199, daß Umsetzungsprodukte aus Polyaminen,
z.B. Diethylentriamin und gesättigten bzw. ungesättigten Fettsäuren, z.B. Ölsäure
oder Stearinsäure, gute Vergaserreiniger sind. Sie neigen jedoch bei alleiniger Verwendung
im Kraftstoff in höheren Konzentrationen, z.B. oberhalb 50 bis 100 ppm zur Bildung
von Ventilablagerungen.
[0004] Die zuerst genannten Imide und Amid-Imide wirken im genannten Dosierungsbereich zwar
auch vergaserreinigend, sind jedoch im wesentlichen gute Ventilreiniger, die zweckmäßigerweise
mit speziellen Vergaserreinigern zu kombinieren sind.
[0005] Es bestand daher die Aufgabe die Eigenschaften der als Ventilreinigungsmitteln hochwirksamen
Imiden und Amid-Imiden der Nitrilotriessigsäure und der Ethylendiamintetraessigsäure
dahingehend zu verbessern, daß sie sowohl eine hochwirksame Ventilreinigungs- als
auch Vergaserreinigungswirkung haben.
[0006] Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß diese Aufgabe gelöst wird mit Kraftstoffen
für Ottomotoren, enthaltend (a) geringe Mengen von Tetraamiden erhältlich durch Umsetzung
von Ethylendiamintetraessigsäure mit der etwa dreimolaren Menge Diisotridecylamin
oder Isotridecylamin und etwa der einmolaren Menge eines oder mehrerer der Amine Dicyclohexylamin,
3-t2-Ethyl-)hexoxypropylamin, Di-2-ethylhexylamin, i-Tridecyl-hydroxybutylamin, i-Tridecyl-hydroxyethylamin
oder Diethanolamin.
[0007] Die Tetraamide der Ethylendiamintetraessigsäure werden nach an sich bekannten Methoden,
z.B. durch Umsetzung von Ethylendiamintetraessigsäure mit den genannten Aminen nacheinander
oder den Gemischen der Amine bei Temperaturen von 150 bis 220°C in der Regel 160 bis
200°C erhalten. Hp/P
[0008] Im einzelnen geht man so vor, daß man die Amine bzw. das Amingemisch unter Stickstoffatmosphäre
in einem Rührgefäß vorlegt und die Ethylendiamintetraessigsäure bei ungefähr 80°C
einträgt und die Mischung unter Rühren 4 bis 10 Stunden auf 160 bis 200°C hält. bis
eine Säurezahl < 10 erreicht ist.
[0009] Die Amine bzw. die Amingemische bestehen pro Mol Ethylendiamintetraessigsäure aus
etwa 3 Mol Diisotridecylamin oder Isotridecylamin (wie sie z.B. aus Tetramerpropylen,
Oxierung und Aminierung erhältlich sind) und etwa 1 Mol eines oder mehrerer der Amine
Dicyclohexylamin, 3-(2-Ethyl-)hexoxypropylamin der Formel
[0010]

Di-2-ethylhexylamin, i-Tridecylhydroxyethylamin der Formel

sowie das entsprechende i-Tridecylhydroxybutylamin oder Diethanolamin.
[0011] Als an sich bekannte, in Kombination mit den erfindungsgemäß zu verwendenden Tetraamiden
(a) geeignete Vergaserreiniger (b) kommen die z.B. in DE-PS 2 144 199 beschriebenen
Produkte in Betracht. Insbesondere sind die Amide der C
12- bis C
2o-Fettsäuren mit Polyaminen mit 2 bis 4 Stickstoffatomen und 2 bis 8 Kohienstoffatomen.
z.B. Di-ölsäurediethylentriamin-diamid, Di-stearinsäuredipropylentriamin-diamid, Di-palmitinsäurediethylentriamindiamid,
Di-laurinsäure-methyldipropylentriamin-diamid zu nennen. Weitere Umsetzungsprodukte
sind solche der genannten Säuren mit Aminoethylpropylendiamin oder Bis-aminopropyl-propylendiamin.
[0012] Die Vergaserreiniger (b) werden in der Regel im Gewichtsverhältnis, bezogen auf die
Komponente (a), von 1 zu 0,05 bis 0,3 angewandt.
[0013] Die neuen Kraftstoffzusätze weisen sowohl eine die Einlaßelemente des Motors sauberhaltende
als auch eine schmutzablösende Wirkung bei bereits verschmutzten Vergasern und Ventilen
auf.
[0014] Die erfindungsgemäßen Kraftstoffe können neben den Amiden sowie den Vergaserdetergentien
zusätzlich noch bekannte Antioxidantien auf Phenol- oder Aminbasis enthalten. Insbesondere
ist es vorteilhaft, Kraftstoffzusätze zur Reinigung und Reinhaltung des Einlaßsystems
mit phenolischen Antioxidantien zur Erhöhung der Lagerstabilität der Kraftstoffe zu
kombinieren.
[0015] Als gute Lösungsmittel bzw. Lösungsvermittler für die genannten, den Kraftstoff zuzusetzenden
Komponenten haben sich Rückstandsöle aus der Oxoalkoholsynthese erwiesen.
[0016] Vorzugsweise verwendet man Oxoalkoholrückstände aus der Butanol-, Isobutanol-, Pentanol-,
Hexanol-, Heptanol-, Oktanol-, Nonanol-, Dekanol-, Undekanol- oder Dodekanolsynthese.
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Oxoalkoholrückständen aus der Butanolsynthese.
Daneben sind auch andere Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemische verwendbar, die
eine homogene Mischung der Komponenten in den weiter oben genannten Gewichtsverhältnissen
ergeben. Die Wirkung der erfindungsgemäßen Benzinzusätze ist nicht nur auf Fahrbenzine
beschränkt. Es hat sich gezeigt, daß man sie auch in Flugbenzinen verwenden kann,
insbesondere in Flugbenzinen für Kolbenmotoren. Desgleichen wirken die erfindungsgemäßen
Verbindungen nicht nur in Vergasermotoren, sondern auch bei Motoren mit Einspritzanlagen
für den Kraftstoff.
[0017] Die mit dem neuen Zusatz versehenen Kraftstoffe können noch weitere, übliche Zusätze,
Z.B. oktanzahlverbessernde Zusätze oder auch sauerstoffhaltige Komponenten, z.B. Methanol,
Ethanol oder Methyltertiärbutylether enthalten.
[0018] Die Kraftstoffzusätze werden den Kraftstoffen für Ottomotoren in der Regel in Mengen
von 10 bis 2000 Vol.-ppm, vorzugsweise von 50 bis 1000 Vol.-ppm, zudosiert. Die Gewichtsverhältnisse
der einzelnen Komponenten in den Kraftstoffzusätzen können in relativ weiten Grenzen
schwanken. Besonders wirksame Kombinationen enthalten z.B.
a) 1 bis 10 Gew.-Teile der ventil- und vergaserreinigenden Amide aus Ethylendiamintetraessigsäure,
b) 0,15 bis 1,5 Gew.-Teile von Vergaserdetergentien, z.B. der Kondensationsprodukte
aus gesättigten oder ungesättigten C12-C20-Fettsäuren und Polyaminen mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und 2 bis 4 Stickstoffatomen
und gegebenenfalls ferner
c) 0,15 bis 1,5 Gew.-Teile eines phenolischen Antioxidants, z.B. alkylsubstituierter
sterisch gehinderter Phenole und außerdem
[0019] Ein hervorragend wirksamer Kraftstoffzusatz enthält z.B. die Komponenten in den ungefähren
Gewichtsverhältnissen a:b:c wie 1:0,15:0,15.
[0020] Auch andere Gewichtsverhältnisse sind möglich, wobei je nach gewünschter Wirkung
am Einlaßventil und/oder Vergaser jede Einzelkomponente in ihrem Anteil am Gemisch
zwischen 0,01 und 10 variieren kann. Auch kann je nach gewünschter Wirkung des Kraftstoffzusatzes
auf das Vergaserdetergent b) und gegebenenfalls das phenolische Antioxidant c) ganz
verzichtet werden.
[0021] Die nachfolgende Tabelle 2 zeigt die Reinigungs- und Reinhaltewirkung der erfindungsgemäßen
Kraftstoffzusätze.

1. Kraftstoffe für Ottomotoren, enthaltend (a) geringe Mengen von Tetraamiden, erhältlich
durch Umsetzung von Ethylendiamintetraessigsäure mit der etwa dreimolaren Menge Diisotridecylamin
oder Isotridecylamin und etwa der einmolaren Menge eines oder mehrerer der Amine Dicyclohexylamin,
3-(2-Ethyl-)hexoxypropylamin, Di-2-ethylhexylamin, i-Tridecyl-hydroxybutylamin, i-Tridecyl-hydroxyethylamin
oder Diethanolamin.
2. Kraftstoffe nach Anspruch 1, enthaltend zusätzlich (b) geringe Mengen gesättigter
und/oder ungesättigter Fettsäureamide, erhalten aus C12- bis C20-Fettsäuren und Polyaminen mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und 2 bis 4 Stickstoffatomen.
3. Kraftstoffe nach Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch ein Gewichtsverhältnis
der Summe von (a) zu (b) wie 1 zu 0,05 bis 0,3.
4. Kraftstoffe gemäß Ansprüchen 1 und 2, enthaltend ferner (c) alkylsubstituierte
sterisch gehinderte Phenole als Antioxidantien.
5. Kraftstoffe gemäß Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Gehalt von a und
b von zusammen 10 bis 2000 ppm.
6. Kraftstoffe gemäß Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen Gehalt von a bis
c von 50 bis 1000 ppm.