[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausrichten einer Feuerwaffenlaufachse gegenüber
einer Ziellinie einer entsprechenden Zieleinrichtung durch optische Darstellung der
Laufachse sowie eine Vorrichtung hierfür.
[0002] Bekannte optische Instrumente zum Ausrichten einer Gewehrlaufachse oder dgl. zu einer
Ziellinie einer eingesetzten Zieleinrichtung arbeiten in der Regel durch Projektion
der Laufachse zu einem Hilfspunkt, an welchem die Koinzidenz von Ziellinie und Laufachse
überprüft wird. Dieses Verfahren setzt ein optisches Gerät in Form eines Fluchtfernrohres
voraus, welches in der Regel über eine Führungsstange in den Lauf des Gewehres geschoben
wird und welches die Betrachtung eines Zielpunktes ab einem bestimmten Mindestabstand
zwischen Gewehr und Hilfspunkt erlaubt.
[0003] Eine besondere Ausgestaltung einer als Führungsstange dienenden Kaliberstange zeigt
die DE-OS 33 19 110.
[0004] Ein weiteres optisches Instrument der obengenannten Art ist aus der europäischen
Patentanmeldung Nr. 55 884 bekannt. Dieses benötigt keine genau bestimmte Ausrichtung
des Fluchtfernrohres, dafür muss aber die Laufachse über einen im Gewehrlauf angeordneten
Spiegel reproduziert werden. Auch hier ist ein Hilfspunkt erforderlich, welcher sogar
in relativ grosser Entfernung sein muss, während er im Falle der Verwendung eines
Fluchtfernrohres einen bestimmten Minimalabstand aufweisen soll.
[0005] Der Erfinder hat sich zur Aufgabe gesetzt, ein Verfahren und eine Vorrichtung der
obengenannten Art zu entwickeln, mit deren Hilfe er keinen Hilfspunkt mehr benötigt.
Zudem soll das Ausrichten und Ueberprüfen vereinfacht werden, wobei insbesondere Lageveränderungen
von Teilen des optischen Gerätes die Genauigkeit nicht beeinträchtigen sollen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe führt ein Verfahren der obengenannten Art, bei dem die
Laufachse in die Zieleinrichtung reflektiert und dort mit der Ziellinie verglichen
wird.
[0007] Da die Ziellinie in der Grundeinstellung der Zieleinrichtung normalerweise parallel
zur Laufachse verläuft, ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, dass die optische
Darstellung der Laufachse ausserhalb des Laufes genau laufachsenparallel zurück in
die Zieleinrichtung reflektiert wird. Dabei bleibt es jedoch den jeweiligen Anforderungen
überlassen, einer nicht laufachsenparallelen Anordung der Zieleinrichtung durch entsprechende
optische Massnahmen Rechnung zu tragen.
[0008] Zum Reflektieren wird erfindungsgemäss ein Reflektor benutzt,- wobei sich beim laufachsenparallelen
Reflektieren ein Tripelprisma anbietet, welches etwa rechtwinklig zur Laufachse angeordnet
ist.
[0009] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Reflektionseigenschaften eines Tripelprismas;
Fig. 2 einen teilweisen Längsschnitt durch eines der Beispiele der erfindungsgemässen
Vorrichtungen zum Ausrichten einer Feuerwaffenlaufachse in Gebrauchslage mit einer
Zieleinrichtung;
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 2 entlang Linie A-A;
Fig. 4 einen Querschnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 2 entlang Linie B-B;
Fig. 5 eine weitere Darstellung der Lage eines Tripelprismas:
Fig. 6 in einem Längsschnitt eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ähnlich
wie in Fig. 2;
Fig. 7 eine noch weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 8 in einem teilweisen Längsschnitt eine zweiteilige Führungsstange, welche einen
der Bestandteile der vorliegenden Vorrichtung darstellt;
Fig. 9 einen Querschnitt durch den in Fig. 8 dargestellten Teil der vorliegenden Vorrichtung;
Fig. 10 in Seitenansicht eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Vorrichtung,
Fig. 11 in Frontansicht die Vorrichtung nach Fig. 10,
Fig. 12 eine Messmarke und eine Zielmarke der vorliegenden Vorrichtung, bevor die
Vorrichtung einjustiert wird und
Fig. 13 die Messmarke und die Zielmarke, bevor die Ziellinie mit der Laufachse in
Uebereinstimmung gebracht werden.
[0010] Eine als optisches Instrument R nach Fig. 2 ausgebildete erfindungsgemässe Vorrichtung
dient der Ueberprüfung einer Lauf- oder Rohrseelenachse 1 eines nur strichpunktiert
angedeuteten Laufes L und einer Ziellinie 2 einer Zieleinrichtung Z.
[0011] Das optische Instrument R setzt sich aus einem Gehäuseteil 3 zur Aufnahme eines Tripelprismas
7 und einem Gehäuseteil 4 zur Aufnahme insbesondere eines Kollimators 6 zusamen und
greift in Gebrauchslage mit einer Kaliberstange 5 in den Lauf L ein.
[0012] In dem Kollimator 6 befindet sich ein von einer Lampe oder Kaltlichtquelle 8 derart
erleuchtetes Fadenkreuz 9, dass ein Objektiv 10 ein Bild hiervon aus dem Unendlichen
projizieren kann. Ueber Stellschrauben 11 kann der Kollimator 6 aus seiner zur Laufachse
1 parallelen Lage gekippt werden.
[0013] Der Gehäuseteil 3 ist mit einem Rohrstück 13 in den Gehäuseteil 4 eingesteckt, wobei
die Halterung durch eine federgelagerte Rastkugel 12 erfolgt. Etwa anschliessend an
das Rohrstück 13 bildet das Gehäuse 3 eine Kammer 14 zur Aufname des Tripelprismas
7, wobei eine Kammerachse 15 in etwa lotrecht zur Laufachse 1 verläuft. Die Kammer
14 weist eine Oeffnung 16 auf, durch welche die Ziellinie 2 läuft, welche andererseits
in die Zieleinrichtung Z eindringt. Letztere wird aus bekannten erforderlichen Elementen,
nämlich Objektiv 17, Strichplatte 18 und Okular 19 gebildet.
[0014] Die Wirkungsweise dieses optischen Instrumentes R ist sehr einfach. Mittels der im
Lauf L positionierten Stange 5 wird die Laufachse 1 über eine Unendlichabbildung des
Fadenkreuzes 9 projiziert und über das Tripelprisma 7 als eine parallele Reflektion
zur Zieleinrichtung Z sichtbar gemacht. Diese parallele Reflektion der Laufachse 1
kann dann mit der Ziellinie 2 verglichen werden.
[0015] Die besondere Eigenart des Tripelprismas 7 besteht nach Fig. 1 darin, einen einfallenden
Strahl S unabhängig zur relativen Lage von Einfallstrahl S und Tripelprisma 7 immer
parallel zum Einfallstrahl S zu reflektieren. Wird z.B. in Fig. 1 das Tripelprisma
7 in die Lage 7
1 gekippt, so wird der Einfalstrahl S zwar versetzt aber immer noch genau parallel
reflektiert.
[0016] Weiterhin kann gemäss Fig. 5 die Kammer 14 des Tripelprismas 7 um die Laufachse 1
um mehrere Winkelgrade rechts oder links verdreht werden, ohne dass ein Genauigkeitsverlust
damit verbunden wäre. Bei Ueberschreiten eines Grenzwinkels wird lediglich das Bild
beschnitten. Damit hängt die genaue parallele Reflektion der Laufachse 1 weder von
der genauen Position noch der Winkellage des Tripelprismas 7 ab, sondern nur von der
eigenen inneren Genauigkeit des Tripelprismas 7 selbst. Dadurch entfällt nicht nur
der Justieraufwand bei der Montage des Tripelprismas 7 relativ zum Kollimator 6, sondern
das Instrument R ist im Gebrauch auch gegen Schläge usw. unempfindlich.
[0017] Weiterhin ist die Möglichkeit eröffnet, allfällige Stangen/Kollimatorfehler zu überprüfen.
Bei dieser Ueberprüfung wird die Stangen/Kollimatoreinheit in der Laufachse 1 gegenüber
dem Tripelprisma 7 gedreht. Fluchtfehler erscheinen dem Beobachter auf der Strichplatte
18 im Zielfernrohr Z als kreisende Bewegungen. Bei Bedarf kann über die Stellschrauben
11 gemäss Fig. 3 der Kollimator 6 nun soweit gekippt werden, dass Abweichungen infolge
beispielsweise verkrümmter Stange 5 eliminiet werden können. Um beim Korrekturvorgang
nach dem bekannten 180 Grad-Umschlagprinzip arbeiten zu können, wurde das Rohrstück
13 des Gehäuseteiles 3 mit einer 90 Grad-Rasterung 20 gemäss Fig. 4 versehen, welche
eine bequeme Identifizierung der x-/y-Korrekturachsen gemäss Fig. 3 ermöglicht.
[0018] Durch diese Ausbildung ist die gesamte erfindungsgemässe Vorrichtung so einfach konstruiert,
dass Fehler oder Abweichungen sofort registriert und beseitigt werden können. Gleichzeitig
bietet die Vorrichtung ein Höchstmass an Genauigkeit.
[0019] In Fig. 6 ist eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Vorrichtung dargestellt,
welche der Vorrichtung nach Fig. 2 weitgehend ähnelt. Gemäss Fig. 2 hat die Kaliberstange
5 einen Durchmesser, der kleiner ist als der lichte Durchmesser des Laufes L. Eine
solche Kaliberstange 5 ist mit Verdickungen 21 und 22 versehen, deren äusserer Durchmesser
dem inneren Durchmeser des Laufes L entspricht. In dieser Weise erreicht man. dass
die Kaliberstange 5 ohne Spiel im Lauf L ruht. Dies ist sehr wichtig, weil das Tripelprisma
7 und die übrigen Bestandteile der vorliegenden Vorrichtung, die sich an das äussere
Ende der Kaliberstange 5 anschliessen, ein beträchtliches Gewicht aufweisen und somit
ein Kippmoment auf die Kaliberstange 5 ausüben. Unter der Einwirkung des genannten
Gewichtes würde die Vorrichtung um die Kante 23 der Laufmündung kippen, so dass das
sich im Lauf befindliche Ende der dünnen Kaliberstange 5 aufwärts bewegen würde. In
einem solchen Fall würde dann die Achse der Kaliberstange 5 mit der Achse dieses Laufabschnittes
nicht zusamenfallen, so dass die Achse 2 des Zielfernrohres Z mit der Achse 1 dieses
Laufabschnittes nicht in Uebereinstimmung gebracht werden könnte. Wenn die Kaliberstange
5 mit den genannten Verdickungen 21 und 22 verwendet wird, dann dürfte es einleuchten,
dass eine solche Vorrichtung nicht universal benützbar ist, sondern dass sie nur bei
Waffen von einem gegebenen Kaliber benützt werden kann.
[0020] Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform der vorliegenden Vorrichtung, welche praktisch
unabhängig vom Durchmesser der Oeffnüng im Lauf L verwendbar ist. Diese Vorrichtung
benützt ebenfalls eine glatte, zylinderförmige Kaliberstange 5, deren Durchmesser
kleiner ist als der Durchmesser des Laufes L vom kleinsten in Frage kommenden Kaliber.
Wie gesagt, hat der an die Kaliberstange 5 angeschlossene Teil der Vorrichtung ein
Gewicht, das ein Kippen der Vorrichtung um die Laufmündungskante 23 beim genannten
Durchmesser der Kaliberstange 5 verursachen würde. Um dies zu verhindern, kann die
Kaliberstange 5 mit einem Gegengewicht 25 versehen sein. Die Grösse dieses Gegengewichts
25 ist so gewählt, dass die ganze Kaliberstange 5 auf dem Boden des Laufinnerens sicher
aufliegt. Dieser Zustand ist aus Fig. 6 gut ersichtlich, wobei zwischen der Oberseite
der Kaliberstange 5 und dem Oberteil des Laufes L ein Spalt 24 von praktisch gleichbleibender
Breite vorhanden ist.
[0021] Das Gegengewicht 25 kann als ein untrennbarer Bestandteil der Kaliberstange 5 ausgeführt
sein (nicht dargestellt), der aus einem Material mit einem hohen spezifischen Gewicht
angefertigt ist als dem beim übrigen Teil der Kaliberstange 5 der Fall ist. Die Kaliberstange
5 ist vorteilhaft aus einem biegesteifen Werkstoff, wie z.B. aus Wolframkarbid, Aluminiumoxyd
oder aus einem keramischen Material angefertigt. Für das Gegengewicht 25 könnte man
Blei oder dgl. benützen, was allerdings bestimmte Beschränkungen mit sich bringt.
Vorteilhafter wäre es, das Gegengewicht als eine Stange 26 aus einem Material zu machen,
das schwerer ist als das Material der Kaliberstange 5 und das zugleich jedoch eine
bessere Steifigkeit als Blei aufweist. Die Grösse des erforderlichen Gegengewichtes
könnte man dann durch eine geeignete Wahl der Länge dieser Stange einstellen. Damit
allfällige Verfälschungen der Lage der Kaliberstange 5 eliminiert werden, ist der
Durchmesser der Gegengewichtsstange 26 kleiner als der der Kaliberstange 5.
[0022] Eine Vorrichtung, bei der die Kaliberstange 5 mit einem stabförmigen Gegengewicht
25 versehen ist, könnte unter Umständen eine beträchtliche Länge aufweisen, was sich
beispielsweise beim Transport einer solchen Vorrichtung als nachteilig erweisen könnte.
Um einen solchen Nachteil zu beseitigen, kann die Gegengewichtsstange 26 als in die
Kaliberstange 5 einsteckbar ausgeführt sein. Zu diesem Zweck ist die im Inneren des
Laufes liegende Endpartie der Kaliberstange 5 stirnseitig mit einer Bohrung 27 versehen,
in der die Gegengewichtsstange 26 eingesteck ist. Gemäss Fig. 6 sind die Bohrung 27
und die einsteckbare Partie der Gegengewichtsstange 26 mit entsprechenden Gewinden
28 versehen.
[0023] Ein anderes Problem betrifft den Umstand, dass der erste Gehäuseteil 3, der das Tripelprisma
7 enthält, bei im Lauf L locker sitzenden Kaliberstange 5 zum Drehen um die Achse
der Kaliberstange 5 neigt, so dass es nicht ohne weiteres möglich ist, die Austrittsöffnung
16 des ersten Gehäuseteiles 3 gegenüber dem Zielfernrohr Z zu halten, das auf dem
Verschlussgehäuse 29 der Feuerwaffe angebracht ist. Fig. 7 bis 9 zeigen eine Massnahme,
welche die Lage der genannten Austrittsöffnung 16 gegenüber der Zieleinrichtung Z
sicherstellt. Aus Fig. 7 ist ersichtlich, dass die Kaliberstange 5 im zweiten Gehäuseteil
4 eingesetzt ist, und zwar so, dass die.Achse der Kaliberstange 5, deren Durchmesser
im vorliegenden Fall dem Innendurchmesser des Laufes L entspricht, und die Achse des
im zweiten Gehäuseteil untergebrachten Kollimators 6 miteineander fluchten. Das Fadenkreuz
9 im Kollimator 6 ist mit einer Teilung 37 versehen, die aus den Fig. 12 und 13 ersichtlich
ist. Der Nullpunkt bzw. Mittelpunkt 39 des Fadenkreuzes 9 liegt auf der Achse 1 des
Kollimators 6 und der Kaliberstange 5. Der Kollimator 6 ist so angeordnet, dass er
der Laufmündung 23 vorgeschaltet ist. Auf der Kaliberstange 5 sitzt eine Rutschkupplung
30, in welcher die Kaliberstange 5 und somit auch der an dieser angeschlossene Kollimator
6 nur unter Ueberwindung eines bestimmten Widerstandes gedreht werden kann. Dieser
Widerstand lässt sich durch Federn 31 einstellen, die sich zwischen dem Körper 32
der Rutschkupplung 30 und der Kaliberstange 5 befinden.
[0024] Die Aussenfläche des Körpers 32 der Rutschkupplung 30 ist an die Form der Laufmündung
so angepasst, dass der Körper 32 in der Laufmündung unverdrehbar sitzen kann. Im dargestellten
Beispiel, in dem das Laufende mit einem Feuerblitz-Eliminator 33 mit einer konischen
Innenfläche versehen ist, ist die Aussenfläche des Kupplungskörpers 32 dementsprechend
konisch ausgebildet. Wenn der Eliminator 33 in der Achsrichtung verlaufende Schlitze
34 aufweist, dann kann die Aussenseite des Rutschkupplungskörpers 32 mit einer abstehenden
Nocke 35 versehen sein, welche in einem der Schlitze 34 rasten kann.
[0025] Die soeben beschriebene Vorrichtung ist allerdings nur bei Feuerwaffen eines bestimmten
Typs verwendbar. Fig. 10 und 11 zeigen dagegen eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Vorrichtung, die universal einsetzbar ist und die zudem gesichert ist sowohl gegen
das Kippen um die Kante 23 der Laufmündung, die hier nur schematisch dargestellt ist,
als auch um die Achse 1 der Kaliberstange 5 bzw. des Laufes L. Diese zuletzt genannte
Drehbewegung ist in Fig. 10 mit Hilfe des Pfeiles M angedeutet.
[0026] Das Rohrstück 13 des ersten Gehäuseteiles 3 ist mit einem rohrförmigen Verlängerungsstück
40 versehen, welches den zweiten Gehäuseteil 4 wenigstens teilweise umgibt. Jene Endpartie
des zweiten Gehäuseteiles 4, an die die Kaliberstange 5 angeschlossen ist, ist mit
einem Betätigungselement 41 versehen, dessen Durchmesser grösser ist als der des Verlängerungsstückes
40 und dessen Umfangspartie beispielsweise durch Rändelung aufgerauht ist. An die
Unterseite des Verlängerungsstücks 40 schliesst sich ein längliches Gewichtsstück
45 an, und zwar im Bereich jener Endpartie des Verlängerungsstückes 40, an das sich
die Kaliberstange 5 anschliesst. Die Längsachse des Gewichtsstückes 45 verläuft schräg
abwärts in bezug auf die Achse der Kaliberstange 5 und zwar in Richtung gegen die
Patronenanlage der Feuerwaffe hin.
[0027] Das so an die übrigen Teile der vorliegenden Vorrichtung angeschlosene Gewichtsstück
45 bewirkt, dass sich der Schwerpunkt W der Vorrichtung in einen Bereich verlagert,
der unter dem Lauf L und somit hinter der Laufmündung 23 liegt. Der Abstand H zwischen
der Mündungskante 23 und dem Schwerpunkt W der Vorrichtung stellt den Hebelarm dar,
an dessen Ende eine Kraft wirkt. Diese Kraft ergibt sich aus dem im Schwerpunkt W
wirkenden Gewicht der Vorrichtung und sie ist bestrebt, die Vorrichtung im Gegen-Uhrzeigersinn
zu drehen. Die Folge davon ist, dass die Kaliberstange 5 auf dem Boden des Laufes
L ruht, wie dies im Zusammenhang mit Fig. 6 erläutert ist.
[0028] Das Gewichtsstück 45 ist vorteilhaft hohl und zudem noch so ausgeführt, dass es zur
Aufnahme von Batterien dient, die zur Speisung der Lichtquelle 8 im Kollimator 6 erforderlich
sind. Gemäss Fig. 10 weist das Gewichtsstück 45 einen unteren Abschnitt 46, in dem
sich die 8aterien (nicht dargestellt) hintereinander angeordnet befinden können. Ferner
weist dieses Stück 45 einen oberen Abschnitt 47 auf, der einerends mit dem Verlängerungsstück
40 eine Einheit bildet und an dessen anderes Ende der Unterteil 46 anschliessbar ist.
[0029] Die Arbeitsweise der vorliegenden Vorrichtung wird anhand von Fig. 12 und 13 erläutert.
In diesen Fig. 12 und 13 sind das Fadenkreuz 9 samt der Teilung 37 sowie eine Zielmarke
38 dargestellt, die auf der Strichplatte 18 angebracht ist. Durch die Spitze der Zielmarke
38 geht die Ziellinie 2 hindurch. Diese Zielmarke 38 entspricht im wesentlichen dem
Korn einer gewöhnlichen, mechanischen Zieleinrichtung.
[0030] Nachdem die Kaliberstange 5 in die Laufmündung eingesteck worden ist, muss man zunächst
die Einstellung der vorliegenden Vorrichtung selbst überprüfen. Dies erfolgt dadurch,
dass man in die Zieleinrichtung Z hineinschaut und die momentane Lage der Zielmarke
38 in bezug auf das Fadenkreuz 9 behält. Dieses wird ja in die Zieleinrichtung Z mit
Hilfe des Tripelprismas 7 projiziert. Nun dreht man den Kollimator 6 samt der Kaliberstange
5 im Lauf L um 180 Grad und prüft, ob sich die Lage der Zielmarke 38 im Blickfeld
der Zieleinrichtung bzw. Zielfernrohres Z geändert hat oder nicht. Falls sich die
Lage der Zielmarke 38 geändert hat, so muss man mit Hilfe der Schrauben 11 (Fig. 2)
die Lage des Kollimators 6 in bezug auf die Laufachse 1 so lange ändern, bis die Lage
der Zielmarke 38 im Blickfeld der Zieleinrichtung Z beim Umschlagen des Kollimators
6 und der Kaliberstange 5 um 180 Grad oder um einen anderen Winkel unverändert bleibt.
Dann ist die vorliegende Vorrichtung justiert und erst jetzt kommt es auf die Lage
der Zielmarke 38 in bezug auf den Mittelpunkt 39 des Fadenkreuzes 9 an.
[0031] In Fig. 13 ist ein anderer Fall der Lage der Zielmarke 38 in bezug auf den Mittelpunkt
39 des Fadenkreuzes 9 dargestellt. Nach dem Justieren der Vorrichtung selbst steht
die gedachte Ziellinie 2 an der Zielmarke 38 auf dem linken Schenkel des Fadenkreuzes
9. Hieraus kann man unter anderem ablesen, wie gross die Differenz zwischen der Lage
der Ziellinie 2 und der Lage der Laufachse 1 ist. Denn der Abstand der Striche der
Teilung 37 am Fadenkreuz 9 ist bekannt und daraus kann man die Grösse der genannten
Differenz ausrechnen.
[0032] Um die Ziellinie 2 mit der Laufachse 1 in Uebereinstimmung zu bringen, muss man jene
Schrauben an der Zieleinrichtung Z betätigen, mit deren Hilfe die Lage der Zieleinrichtung
Z in bezug auf den Lauf L eingestellt werden kann. Im in Fig. 13 dargestellten Beispiel
könnte man die Ziellinie 2 durch eine Bewegung der Zieleinrichtung Z in der X-Richtung
zur Uebereinstimmung mit der Laufachse 1 bringen. In Fig. 12 müsste man dagegen die
Lage der Zieleinrichtung Z in bezug auf den Lauf L durch eine Verstellung sowohl in
der X- als auch in der Y-Richtung korrigieren.
[0033] Wie bekannt, ist eigentlich nur der letzte, sich unmittelbar vor der Mündung 23 befindliche
Abschnitt des Laufes L für die Geschossrichtung massgebend. Deswegen ist es bei der
vorliegenden Vorrichtung nicht nötig, dass die Kaliberstange 5 sich durch den ganzen
Lauf erstreckt. Vorteilhaft ist die Länge der Kaliberstange 5 derart, dass sie sich
lediglich im ersten Viertel des Laufes L ab Mündung 23 desselben gerechnet erstreckt.
Wenn sich an eine so kurze Kalibersange 5 der zu dieser koaxial liegende Kollimator
6 anschliesst, dann liegt die Achse 1 des durch den Kollimator 6 erzeugten Lichtstrahles
genau in der Achse der Flugbahn des Geschosses. Mit Hilfe der vorliegenden Vorrichtung
lässt sich daher die Ziellinie 2 mit der Achse 1 der Geschossflugbahn in eine exakte
Uebereinstimmung bringen. Hierbei braucht man keinen einzigen Schuss abzufeuern.
[0034] Man benötigt keine Hilfsmittel, um die genannte Uebereinstimmung zu erreichen, weil
diese Vorrichtung selbstüberprüfend ist, wie dies anhand von Fig. 12 erläutert worden
ist. Um die Laufachse mit der Ziellinie in Uebereinstimmung zu bringen, braucht die
Waffe nicht auseinandergenommen zu werden und es braucht auch kein sogenanntes "mastergun".
Wie erläutert, kann man die Abweichung der Lage der Ziellinie von der Lage der Laufachse
sogar auch quantitaitiv erfassen, d.h. messen, und zwar mit Hilfe der Teilung 37 am
Fadenkreuz 9.
1. Verfahren zum Ausrichten einer Feuerwaffenlaufachse gegenüber einer Ziellinie einer
entsprechenden Zieleinrichtung durch optische Darstellung der Laufachse, dadurch gekennzeichnet,
dass die Laufachse in die Zieleinrichtung reflektiert und dort mit der Ziellinie verglichen
wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass sie eine optische und über dem Lauf (L) der Feuerwaffe befestigte Zieleinrichtung
(Z) sowie ein optisches Instrument (R) aufweist, dass das optische Instrument (R)
einen Kollimator (6) enthält, der sich vor der Laufmündung befindet, dass dem Kollimator
(6) einerends eine Führungsstange (5) zugeordnet ist, die sich im Waffenlauf befindet,
dass der Kollimator (6) in achsverlängerter Fortsetzung zur Kaliberstange (5) angeordnet
ist und dass dem Kollimator (6) andernends ein Reflektor (7) zugeordnet ist, der dazu
bestimmt ist, um den Bündel der vom Kollimator (6) gebildeten Lichtstrahlen in die
Zieleinrichtung (Z) zu reflektieren.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Kaliberstange
(5) derart ist, dass sie sich lediglich im ersten Viertel des Laufes (L) ab Mündung
desselben gerechnet erstreckt, welches Viertel für die Richtung des Geschossabganges
massgebend ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kaliberstange (5)
zylinderfömig ist, dass der Durchmesser derselben kleiner ist als der Durchmesser
des Waffenlaufes (L) und dass Mittel vorgesehen sind, um die Kaliberstange (5) auf
der Wand des Laufes (L) aufliegend zu halten.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstange (5)
Verdickungen (21,22) aufweist, die sich in einem Abstand voneinander befinden und
deren Durchmesser dem Durchmesser des Waffenlaufes entspricht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ansteckstange (26)
vorgesehen ist, deren Durchmesser kleiner ist als der Durchmesser der Kaliberstange
(5) und das in der im Inneren des Waffenlaufs (L) liegende Endpartie der Kaliberstange
(5) mit einer Oeffnung (27) zur Aufnahme einer der Endpartien der Ansteckstange aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Messmarke im Kollimator
(6) ein Fadenkreuz (9) vorteilhaft mit Teilung (37) dient, dass die Zieleinrichtung
(Z) eine Zielmarke (38) enthält und dass das Bild der Messmarke (9) mit Hilfe des
Reflektors (7) auf die Zielmarke (38) projiziert werden kann.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Reflektor ein etwa
rechtwinklig zur Laufachse (1) angeordnetes Tripelprisma (7) dient.
9. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das optische Instrument
(R) ein zwei Teile (3,4) aufweisendes Gehäuse enthält, dass im ersten Gehäuseteil
(3) der Reflektor (7) untergebracht ist, dass im der Zieleinrichtung (Z) gegenüberliegenden
Abschnitt des ersten Gehäuseteiles (3) sich eine Austrittsöffnung (16) für die reflektierten
Strahlen befindet, dass der zweite Gehäuseteil (4) in bezug auf den ersten Gehäuseteil
(3) drehbar ist, dass im zweiten Gehäuseteil (4) das Kollimator (6) angeordnet ist
und dass mit diesem zweiten Gehäuseteil (4) die Kaliberstange (5) starr verbunden
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage des Kollimators
(6) im Verhältnis zur Achse (1) des Laufes (L) mit Hilfe von Stellschrauben (11) veränderbar
ist, wobei vier im 90 Grad-Winkelabstand angeordnete Stellschrauben (11) vorgesehen
sein können, die im zweiten Gehäuseteil (4) eingeschraubt sind und deren Spitzen auf
den Tubus des Kollimators (9) aufliegen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Gehäuseteil
(3) einen rohrförmigen Ansatz (13) aufweist, dass dieser Ansatz in einem hohlen Aufnahmestück
(36) des zweiten Gehäuseteiles (4) drehbar gelagert ist und dass die Achse sowohl
des Ansatzes (13) als auch des Aufnahmestückes (36) mit der Achse des Kollimators
(6) zusammenfallen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zum Wegjustieren von
Fluchtungsfehlern nach dem bekannten 180 Grad-Umschlagverfahren Vertiefungen (20)
in der Oberfläche des Rohrstückes (13) ausgeführt sind und dass das Aufnahmestück
(36) des zweiten Gehäuseteiles (4) mit einer Rasterung (12) versehen ist, welche in
den Vertiefungen (20) beim Drehen des zweiten Gehäuseteiles (4) rasten können.
13. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kaliberstange (5)
aus einem biegesteifen Werkstoff, wie z.B. aus Wolframkarbid, Aluminiumoxyd oder aus
einem keramischen Material, ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohrstück (13)
mit einem rohrförmigen Verlängerungsstück (40) versehen ist, welches den zweiten Gehäuseteil
(4) wenigstens teilweise umgibt, dass die der Kaliberstange (5) zugewandte Endpartie
des zweiten Gehäuseteiles (4) ein Betätigungselement (41) zum Drehen des sich im Verlängerungsstück
(40) befindlichen zweiten Gehäuseteiles (4) und somit auch der Kaliberstange (5) aufweist
und dass am Verlängerungsstück (40) ein über die Laufmündung (23) auskragender Gewichtsstück
(45) des Instrumentes (R) angeschlossen ist, dessen Schwerpunkt (W) sich unter dem
Lauf (L) befindet.
15. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kaliberstange (5)
von einer Rutschkupplung (30) umgeben ist, die in die Laufmündung einsetzbar ist und
dass diese Rutschkupplung einen Nocken (35) aufweisen kann, der mit einer Ausnehmung
im Feuerblitz-Eliminator (33) in Eingriff gebracht werden kann.