[0001] Die Erfindung betrifft eine Bauplatte, insbesondere Gipskartonplatte, mit einer Oberflächenmarkierung.
[0002] Gipskartonplatten oder andere vorgefertigte Bauplatten sind vielseitigst verwendbar
und in der Bauwirtschaft unentbehrlich, wobei die als Massenprodukt fließbandmäßig
hergestellten Platten in bestimmten genormten Formaten auf den Markt kommen und beim
Verlegen den jeweiligen Gegebenheiten entsprechend zugeschnitten und mit den notwendigen
Befestigungspunkten für das Setzen von Nägeln, Schrauben u. dgl. versehen werden müssen.
Die dazu erforderlichen Meß- und Markierungsarbeiten sind allerdings recht umständlich
und zeitraubend und verlangen darüber hinaus einegewisse Sorgfalt, so daß es wegen
der vielen die Platten verlegenden ungelernten Arbeitskräfte oft zu großen Verzögerungen
im Arbeitsablauf und durch Irrtümer bei den Vorbereitungsarbeiten zu einem unnötigen
Plattenmehrverbrauch kommt. Es gibt zwar bereits Bauplatten mit einzelnen vormarkierten
Befestigungspunkten, doch nützen diese Befestigungspunkte nur beim normgerechten Verlegen
ganzer Platten, sie erleichtern aber weder den Zuschnitt noch das Befestigen zugeschnittener
Platten oder das Befestigen von Platten außerhalb der Norm.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bauplatte der eingangs geschilderten
Art zu schaffen, die unabhängig von den jeweiligen Verhältnissen mit einer einfachen,
aufwandsarmen Maßnahme stets ein rationelles Verlegen erlaubt.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Markierung Längenmaß-Einteilungen
bildet, die entlang randparalleler, in regelmäßigen Abständen voneinander verlaufender
Linien aufgetragen sind. Dabei können über die Plattenbreite verlaufende Querlinien
durch drei über die Plattenlänge verlaufende Längslinien, eine Mittellinie und zwei
Seitenlinien, zu einem Großraster ergänzt werden. Diese Markierung ergibt über die
Plattenoberfläche verteilte Längenmeßskalen, so daß die Platten praktisch ohne zusätzliche
Maßbänder, Maßstäbe od. dgl. zugeschnitten und an den gewünschten Punkten befestigt
werden können. Das Zu-
3chneiden und das Auffinden der Befestigungspunkte sind auch ohne große Aufmerksamkeit
geschickt und schnell möglich und die Markierungen lassen sich gleichermaßen hilfreich
für ein normgerechtes wie für ein freies Verlegen der Platten heranziehen. Die Längenmaß-Einteilungen
können sich auf zueinander parallele Querlinien beschränken, sie können aber in besonders
zweckmäßiger Veise auch ein Großraster aus Quer- und Längseinteilungen bilden, Um
die Übersicht nicht zu beeinträchtigen, genügen hier etwa alle Meter eine Quereinteilung
und drei Längseinteilungen, wobei durch Normen festgesetzte Punkte in den Einteilungen
hervorgehoben werden können. Die Einteilungen selbst unterliegen selbstverständlich
keinerlei Beschränkung und werden den jeweiligen Gegebenheiten hinsichtlich Format,
Maßsystem u. dgl. zweckmäßig angepaßt sein. Die Einteilungen lassen sich mit wenig
Aufwand im Zuge der Plattenherstellung aufbringen, indem beispielsweise eine in ihrer
Länge an die Plattenbreite angepaßte Markierungswalze mit entsprechenden Marken in
Achsrichtung für die Quermarkierungen und in Umfangsrichtung für die Längsmarkierungen
vorgesehen ist, die auf der Oberfläche der in Form eines kontinuierlichen Plattenbandes
gefertigten Platten abrollt. So entstehen in vom Walzenumfang abhängigen Abständen
regelmäßige Quermarkierungen und entsprechend der Umfangsmarken der Walze über die
Plattenbreite verteilte fortlaufende Längsmarkierungen.
[0005] Gemäß einer Weiterentwicklung der Erfindung sind die Markierungen in durch Lichteinwirkung
verblassenden Farben, beispielsweise wasserlösliche Signierfarben heller Tönung, aufgetragen.
Die während der Lagerhaltung aufeinandergestapelten Platten decken sich gegenseitig
ab und verhindern ein vorzeitiges Verblassen der Markierungen, so daß die auf die
Baustelle gebrachten Platten die Montagehilfen durch die Markierungen zeigen. Nach
dem Verlegen, wenn die Markierungen überflüssig sind, bleichen die Farben durch die
Lichteinwirkung aus und werden praktisch unsichtbar, was unerwünschte Nebenerscheinungen
durch die Markierungen, beispielsweise beim Übermalen der verlegten Platten, ausschließt.
[0006] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an Hand eines Schaubildes rein schematisch
veranschaulicht.
[0007] Gipskartonplatten 1 entstehen durch entsprechendes Ablängen eines fortlaufend hergestellten
Plattenbandes 1a, wobei die Bandbreite die Plattenbreite bestimmt und die Plattenlänge
durch die Ablängweite gegeben ist. Um nun das Verlegen der in großen Stückzahlen anfallenden
Gipskartonplatten 1 zu erleichtern, wird auf die Plattenoberfläche eine Markierung
aufgetragen, die aus randparallelen Quer- und Längslinien mit Längenmaß-Einteilungen
2, 3 besteht, welche Querlinien 2 und Längslinien 3 ein Großraster bilden. Es sind
drei Längslinien 3, eine Mittellinie und zwei Seitenlinien vorhanden und über die
Plattenlänge verteilte voneinander gleichmäßig entfernte Querlinien 2. Praktisch ohne
zusätzliche Meßhilfe können auf Grund dieser Markierung die beim Verlegen der Platten
1 erforderlichen Zuschnitte vorgenommen oder die notwendigen Befestigungspunkte angezeichnet
werden, wobei sich durch Normen festgelegte Befestigungsabstände, Formate u. dgl.
in den Längenmaß-Einteilungen durch entsprechende Zeichen berücksichtigen lassen.
[0008] Die Gipskartonplatten 1 werden im Zuge ihrer Herstellung mit der Markierung versehen,
wozu auf einfache Veise am Plattenband 1a eine Markierungswalze 4 abrollt, die Marken
5, 6 in Achsrichtung und in Umfangsrichtung zum Aufbringen der Quer- und Längsmarkierungen
2, 3 trägt. So wird durch die in Achsrichtung der Walze 4 liegende Marke 5 in regelmäßigen
Abständen, die vom Umfang der Walze abhängen, jeweils eine Quermarkierung 2 auf die
Plattenoberseite gedruckt und die in Umfangsrichtung verlaufenden drei Marken 6 drucken
fortlaufende Längs- markierungen 3 auf die Oberfläche ab. Die abgelängten Platten1
sind daher von vornherein mit dem Großraster versehen und können in üblicher Weise
verpackt und gelagert werden.
[0009] Bringt die Markierungswalze 4 die Quer- und Längsmarkierungen 2, 3 in einer durch
Lichteinwirkung verblassenden Farbe auf die Plattenoberfläche auf, verschwindet die
Markierung wieder, wenn sie dem Licht ausgesetzt wird, so daß nach dem Verlegen der
Platten 1 Beeinträchtigungen des Oberflächenbildes, beispielsweise bei einem Übermalen,
nicht zu befürchten sind.
1. Bauplatte, insbesondere Gipskartonplatte (1), mit einer Oberflächenmarkierung (2,
3), dadurch gekennnet, daß die Markierung Längenmaß-Einteilungen (2,3) bildet, die
entlang randparalleler, in regelmäßigen Abständen voneinander verlaufender Linien
aufgetragen sind.
2. Bauplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über die Plattenbreite verlaufende
Querlinien (2) durch vorzugsweise drei über die Plattenlänge verlaufende Längslinien
(3), eine Mittellinie und zwei Seitenlinien, zu einem Großraster ergänzt sind.
3. Bauplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierungen
(2, 3) in durch Lichteinwirkung verblassenden Farben, beispielsweise wasserlösliche
Signierfarben heller Tönung, aufgetragen sind.