[0001] Die Erfindung betrifft neue, verbesserte Kationtenside auf der Basis von quartären
Ammoniumverbindungen und die Verwendung derartiger Kationtenside in industriell angewendeten
Reinigerlösungen.
[0002] Für die Reinigung von Halbfertigteilen oder Fertigteilen in der industriellen Produktion,
beispielsweise von Kraftfahrzeugteilen aus Eisen oder Stahl, werden wässrige Lösungen
verwendet, die Tenside neben weiteren Hilfsstoffen, wie Buildersubstanzen, Komplexbildnern,
organischen oder anorganischen Korrosionsschutzmitteln und gegebenenfalls weiteren
Substanzen enthalten. So werden in der DE-OS 27 12 900 und der DE-OS 32 47 431 Verfahren
vorgeschlagen, in denen im alkalischen pH-Wert-Bereich neben weiteren Reinigerbestandteilen
quartäre Ammoniumverbindungen als Kationtenside verwendet werden, in denen an das
Ammonium-. Stickstoffatom organische Reste, insbesondere Alkylreste unterschiedlicher
Kettenlänge, gebunden sind.
[0003] Gegenionen der verwendeten Ammonium-Kationen sind beispielsweise Anionen wie Chlorid,
Sulfat oder Methylsulfat, die als Korrosion verursachende Anionen bekannt sind. Der
notwendige Gehalt an derartigen Anionen fördert unerwünschterweise an Anlagenteilen
und behandelten Metalloberflächen die Korrosion. Dies ist insbesondere bei der Behandlung
von Metalloberflächen mit wässrigen Produkten von außerordentlichem Nachteil, insbesondere
dann, wenn höhere Anwendungskonzentrationen an Kationtensiden gewünscht sind. Dabei
tritt Korrosion nicht nur langfristig bei der Zwischenlagerung behandelter Teile ein,
sondern auch unmittelbar bei der Behandlung entsprechender Flächen mit den wässrigen
Anwendungslösungen.
[0004] Auch in der DE-OS 30 48 642 werden Tensidgemische zur Reinigung von Flaschen und
sonstigen Gegenständen mit harten Oberflächen (Porzellan, Kunststoff, Metall) offenbart,
die kationische Tenside auf der Basis von Ammoniumverbindungen enthalten. Ein Nachteil
dieser Tenside ist jedoch auch, daß sie als Anionen Chlorid, Bromid oder Methylsulfat
enthalten. Auch in diesem Fall wirken die Anionen einem als Folge der Behandlung mit
derartigen Tensidgemischen erwünschten Korrosionsschutz auf Anlagenteilen (z.B. Spülmaschinen)
und behandelten Oberflächen entgegen.
[0005] Verfahren zur Herstellung von quartären Ammoniumverbindungen, die wenigstens einen
langkettigen Hydroxyalkylrest enthalten, durch Umsetzung des Salzes eines tertiären
Amins und einer organischen Säure in Wasser mit einer einen Hydroxyalkylrest einführenden
endständigen Epoxidverbindung bei Normaldruck, Temperaturen zwischen 40 und 100°C
und einem pH-Wert von wenigstens 7 sind aus der deutschen Patentanmeldung 33 21 608.8
bekannt. Die resultierenden quartären Ammoniumverbindungen konnten jedoch ebenfalls
die hohen Anforderungen hinsichtlich Anwendungsfreundlichkeit und Korrosionsschutz
nicht erfüllen, die an handelsübliche kationische Tenside gestellt werden. So sind
die Anionen zahlreicher organischer Säuren zur Kationtensid-Gegenionbildung nicht
geeignet, da die resultierenden quartären Ammoniumverbindungen schlecht wasserlöslich
sind. Sie fallen bei der Herstellung in pastöser Form an und lassen sich aufgrund
ihrer schlechten Wasserlöslichkeit nicht in industriellen Reinigern konfektionieren.
Außerdem zeigte sich, daß Ammonium-Kationen, die zahlreiche Hydroxyalkyl-Gruppen enthalten,
in nicht vollentsalztem Wasser störende Ausfällungen verursachen, was den Einsatz
von derartigen KationTensiden ebenfalls unmöglich macht. Weiterhin wird von kationischen
Tensiden häufig eine demulgierende und/ oder entschäumende Wirkung auf Emulsionen
und/oder anionische Tenside bzw. Emulgatoren erwartet. Die in der genannte Anmeldung
offenbarten quartären Ammoniumverbindungen hatten jedoch keine demulgierende Wirkung
auf Emulsionen und/oder anionische Emulgatoren. Diese Nachteile wurden auch nicht
durch deutlich verbesserte Korrosionsschutz-Eigenschaften der hergestellten Kationtenside
kompensiert; verglichen mit handelsüblichen kationischen Tensiden ergab sich ein nur
annähernd gleich guter Korrosionsschutz.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es somit, neue, verbesserte Kationtenside
auf der Basis von quartären Ammoniumverbindungen zur Verfügung zu stellen, die die
Nachteile aus dem Stand der Technik nicht aufweisen. Insbesondere sollten Kationtenside
für industriell verwendbare Reinigungsmittel zur Verfügung gestellt werden, deren
Bestandteile den Korrosionsprozeß inhibieren, für eine ausreichende demulgierende
Wirkung bezüglich anionischer Kontamination Sorge tragen und in wässrigen industriellen
Reinigern gut konfektioniert werden können, d.h. leicht wasserlöslich sind, keine
störenden Ausfällungen verursachen und mit anderen üblicherweise in Industriereinigern
verwendeten Komponenten verträglich sind.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch neue, verbesserte Kationtenside auf der Basis von quartären
Ammoniumverbindungen, deren Ammonium-Stickstoffatom mindestens zwei Alkylreste, einen
aus der Umsetzung mit einem 10 bis 24 C-Atome tragenden endständigen Epoxid stammenden
2-Hydroxyalkylrest und gegebenenfalls eine Arylalkylgruppe trägt und dessen Anion
das Anion einer organischen Carbonsäure mit 5 bis 16 C-Atomen ist. Es wurde nämlich
überraschend gefunden, daß derartige Kationtenside nicht nur gute demulgierende Eigenschaften
bezüglich anionischer Tenside bzw. Emulgatoren aufweisen, sondern auch in entsprechenden
Industriereinigern die behandelten Oberflächen hydrophobieren, zur Vermeidung von
Korrosion dadurch beitragen, daß die Anwendungsflüssigkeiten gut und läuferfrei von
den behandelten Flächen ablaufen und auf Kunststoffoberflächen sogar ein Antistatik-Effekt
erzielt werden kann.
[0008] Gegenstand der Erfindung sind somit neue, verbesserte Kationtenside auf der Basis
von quartären Ammoniumverbindungen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie die allgemeine
Formel

aufweisen, in der
R1 ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis 22 C-Atomen,
R2 Wasserstoff oder ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis 21 C-Atomen sein
kann, wobei die Gesamtzahl der C-Atome der Subsitutenten R1 und R2 im Bereich von 8 bis 22 liegt, und
R3 und R4 für Methyl, Ethyl, 2-Hydroxyethyl oder 2-Hydroxypropyl,
R für Alkylreste mit 4 bis 6 C-Atomen oder Phenalkylreste mit 1 bis 3 C-Atomen im
Alkylrest und
R6 für lineare oder verzweigte Alkylreste mit 4 bis 15 C-Atomen stehen.
[0009] Beispiele für lineare oder verzweigte Alkylreste, für die
R1 und
R2 stehen können, sind Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, tert.-Butyl, Pentyl,
Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Dodecyl, Tetradecyl und Hexadecyl. Bevorzugt werden
quartäre Ammoniumverbindungen, in denen R
2 für Wasserstoff und R
1 für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 8 bis 22 C-Atomen, z.B. n-Octyl,
n-Decyl, n-Dodecyl, n-Tetradecyl oder n-Hexadecyl stehen. In jedem Fall muß die Gesamtzahl
der C-Atome beider Substituenten R
1 und R
2 im Bereich von 8 bis 22 C-Atomen liegen.
[0010] Der am Ammonium-Stickstoffatom gebundene Rest R
5 steht für Alkylreste wie beispielsweise n-Butyl, i-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl,
tert.-Butylmethyl oder n-Hexyl oder für Phenalkylreste wie Benzyl, Phenylethyl oder
Phenylpropyl.
[0011] Das Gegenanion in den erfindungsgemäßen Kationtensiden ist das Anion einer organischen
Carbonsäure mit 5 bis 16 C-Atomen, d.h. der Rest R
6 in der allgemeinen Formel I steht für Alkylreste wie z.B. n-Butyl, i-Butyl, tert.-Butyl,
Pentyl, Hexyl, Octyl, 2-Ethyl-hexyl-, n-Nonyl, i-Nonyl, Decyl, Dodecyl oder Pentadecyl.
Besonders bevorzugt wird das Isononanoat-Anion.
[0012] Vorzugsweise werden in industriellen Reinigungsmitteln folgende Einzelverbindungen
verwendet:
Benzyldimethyl-2-hydroxydodecylammoniumisononanoat, das Benzyldimethyl-2-hydroxydodecylammonium-Salz
der 9/13-VersaticsäureR, Benzyldimethyl-2-hydroxydodecyl- ammoniumisopalmitat, Butyldimethyl-2-hydroxydodecyl-
ammoniumisononanoat und Benzyldimethyl-2-hydroxyhexa- decylammoniumisononanoat. Von
diesen wird Benzyldime- thyl-2-hydroxydodecylammoniumisononanoat besonders bevorzugt.
[0013] Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel I lassen sich nach an sich
bekannten Methoden dadurch herstellen, daß man das Salz eines tertiären Amins der
allgemeinen Formel

in der
R3,
R4 und
R5 die oben angegebenen Bedeutungen haben, und einer organischen Säure der allgemeinen
Formel

in der R
6 die oben angegebene Bedeutung hat, in Wasser mit einer Epoxidverbihdung der allgemeinen
Formel

in der R
1 und R
2 die oben angegebenen Bedeutungen haben und zusammen eine Anzahl von C-Atomen im Bereich
von 8 bis 22 aufweisen, in stöchiometrischem Verhältnis bei Normaldruck und einer
Temperatur zwischen 40 und 100°C umsetzt, wobei das Reaktionsgemisch vor Beginn der
Umsetzung einen pH-Wert von wenigstens 7 aufweist.
[0014] Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen quartären Ammoniumverbindungen verwendeten
Epoxide der allgemeinen Formel IV können also Epoxide mit 10 bis 24 C-Atomen sein,
in denen sich der Oxiranring an jeder beliebigen Stelle des Moleküls befindet. Bevorzugt
werden allerdings quartäre Ammoniumverbindungen, die durch Umsetzung des Amin-Salzes
mit einem 1.2-Epoxid hergestellt wurden, d.h. Verbindungen der allgemeinen Formel
I, in der R
1 ein Alkylrest mit 8 bis 22 C-Atomen und R
2 ein Wasserstoffatom ist.
[0015] Die zur Herstellung der quartären Ammoniumverbindungen der allgemeinen Formel I verwendeten
Amine sind vorzugsweise tertiäre Alkyl-, Hydroxyalkyl- oder Alkylarylamine, wobei
Dimethylbutylamin und Dimethylbenzylamin besonders bevorzugt werden.
[0016] Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen quartären Ammoniumverbindungen eingesetzten
Carbonsäuren sind bevorzugt Monocarbonsäuren mit 5 bis 8 C-Atomen im Alkylrest. Besonders
bevorzugt wird Isononansäure eingesetzt.
[0017] Die erfindungsgemäßen quartären Ammoniumverbindungen werden als Kationtenside in
industriellen Reinigerlösungen verwendet. Sie haben dabei gegenüber anderen Kationtensiden
wie auch schon aus dem Stand der Technik bekannten quartären Ammoniumverbindungen
den Vorteil, daß sie keine korrosiven oder zu unerwünschten Ausfällungen führenden
Gegenanionen enthalten. Die Anionen der für die Herstellung der erfindungsgemäßen
Ammoniumverbindungen verwendeten organischen Säure sind im Gegensatz dazu sogar in
der Lage, den Korrosionsprozeß auf gereinigten Metalloberflächen zu inhibieren. Durch
die fehlende Anreicherung korrosiver Anionen in den Bädern und die inhibierende Wirkung
der Carbonsäure-Anionen wird also eine Verbesserung der Korrosionsschutzeigenschaften
in wässrigen Medien erzielt. Dies gilt gleichermaßen für Teile, die vor dem Weiterverarbeitungsprozeß
zwischengelagert werden müssen, als auch für Teile, die unmittelbar weiterverarbeitet
werden. Der verbesserte Korrosionsschutz macht sich insbesondere bei solchen - mit
quartäre Ammoniumverbindungen enthaltenden Industriereinigern behandelten - Teilen
bemerkbar, die aufgrund ihrer Geometrie schöpfend wirken. Bei Verwendung herkömmlicher
Reiniger war die
Korrosionsgefahr auf solchen Teilen besonders groß, da bei Verdunsten des Lösungsmittels,
in der Regel Wasser, eine starke Anreicherung der Inhaltsstoffe und damit auch der
korrosiven Bestandteile zu befürchten war. Dies wird bei Verwendung von die erfindungsgemäßen
quartären Ammoniumverbindungen als Kationtenside enthaltenden industriellen Reinigerlösungen
verhindert.
[0018] Einen weiteren Vorteil bieten die erfindungsgemäßen Kationtenside insofern, als eine
vorteilhafte Hydrophobierung der gereinigten Oberflächen, insbesondere der gereinigten
Metalloberflächen, beobachtet wird. Weiterhin wird durch ein sehr gutes Ablaufverhalten
der Anwendungsflüssigkeit Korrosion der behandelten Teile vermieden.
[0019] Es wurde weiterhin beobachtet, daß sich wässrige Industriereiniger-Lösungen, die
die erfindungsgemäßen quartären Ammoniumverbindungen als Kationtenside enthalten,
auch zur Kunststoffreinigung einsetzen lassen, da sie eine antistatische Wirkung aufweisen.
Gerade dies erschließt derartigen Produkten in der Zukunft einen weiten Anwendungsbereich,
da auch Kunststoffflächen analog Metallflächen mit steigender Tendenz in Spritzverfahren
gereinigt werden.
[0020] Die erfindungsgemäßen quartären Ammoniumverbindungen eignen sich zur Verwendung in
allen für die industrielle Reinigung wichtigen Reinigungsmitteln. So können sie in
spritzfähigen Reinigern, z.B. neutralen bis schwach alkalischen Reinigern oder sauren
Reinigern enthalten sein, insbesondere in solchen Reinigungslösungen, die unter hohem
Druck auf die zu reinigenden Teile aufgespritzt werden. Gleichermaßen sind sie jedoch
mit Vorteil auch in Tauchreinigern auf der Basis nichtionischer Tenside zu verwenden.
[0021] Quartäre Ammoniumverbindungen gemäß der Erfindung werden ebenfalls als kationische
Tenside eingesetzt, die in Industriereinigerlösungen zum Spritzen oder Tauchen als
Demulgatoren oder Antischaummittel wirken.
[0022] Die neuen verbesserten Kationtenside auf der Basis von quartären Ammoniumverbindungen
werden nach an sich bekannten Verfahren mit - für industrielle Reinigungslösungen
üblichen - weiteren Bestandteilen konfektioniert. Diese Lösungen können neben den
quartären Ammoniumverbindungen und üblichen Inhaltsstoffen gegebenenfalls noch weitere
Zusätze, z.B. an Alkanolaminen, Phosphaten, Boraten oder Nitriten enthalten. Erwünschtenfalls
können den Lösungen auch Inhibitoren, insbesondere für Nichteisenmetalle, oder Biozide
wie beispielsweise Hexahydrotriazinderivate und/oder Phenole und/oder Chlorphenole
zur Verhinderung von Bakterien-und/oder Pilzbefall in den Spritz- oder Tauchanlagen
zugesetzt werden.
[0023] Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele weiter erläutert.
Beispiel 1
(Herstellung von Benzyldimethyl-2-hydroxydodecylammo- niumisononanoat)
[0024] 57,88 g Wasser wurden in einen 500 ml-Dreihalskolben mit Rührer, Rückflußkühler,
Flüssigkeitsthermometer und Stickstoffabdeckung gegeben. Dem wurden der Reihe nach
67,6 g (0,5 mol) Dimethylbenzylamin, 79,12 g (0,5 mol) Isononansäure und 94,0 g (0,5
mol) 1,2-Epoxydodecan (Epoxidzahl 8,51) zugesetzt. Das Gemisch wurde unter Rühren
auf 95°C aufgeheizt und 3 Stunden unter diesen Bedingungen belassen. Nach Ablauf dieser
Zeitspanne war die Epoxidzahl auf einen Wert kleiner 0,05 gefallen, die Säurezahl
betrug ca. 2,0 und die Aminzahl ca. 100. Das auf Raumtemperatur abgekühlte, ca. 80%ige
Produkt schied etwas Wasser ab, das abgetrennt und verworfen wurde.
[0025] Ausbeute an 80%igem Benzyldimethyl-2-hydroxydodecyl- ammoniumisononanoat: 290 g.
Beispiel 2
(Herstellung des Benzyldimethyl-2-hydroxydodecylammo- niumsalzes der 9/13-VersaticR-Säure)
[0026] In einen Dreihalskolben mit Rührer, Kontaktthermometer, Rückflußrührer und Stickstoffabdeckung
wurden 59,0 g Wasser, 67,6 g (0,5 mol) Dimethylbenzylamin, 83,7 g (0,5 mol) 9/13-Versatic
R_Säure (Säurezahl 335,3) und 94,0 g (0,5 mol) 1,2-Epoxydodecan (Epoxidzahl 8,51)
in der genannten Reihenfolge unter Rühren gegeben und anschließend auf 95°C aufgeheizt.
Nach 2 h war die Epoxidzahl auf 0 abgesunken und die Reaktion beendet. Bei Raumtemperatur
schieden sich einige Wassertropfen am Boden des Kolbens ab, die abgetrennt und verworfen
wurden. Die entstandene dunkle Lösung enthielt von der Herstellung her ca. 20 % Wasser
und besaß eine Säurezahl von 4,24 und einen Epton-Wert von 95,7 mval/100 g.
Beispiel 3
(Herstellung von Benzyldimethyl-2-hydroxydodecylammo- niumisopalmitat)
[0027] In die in Beispiel 2 beschriebene Apparatur wurden der Reihe nach 68,1 g Wasser,
67,6 g (0,5 mol) Dimethylbenzylamin, 130 g (0,5 -mol) Isopalmitinsäure (Säurezahl
215,3) und 94,0.g (0,5 mol) 1,2-Epoxydodecan gegeben. Nach zweistündigem Rühren bei
95°C und Abkühlen auf Raumtemperatur war eine zweiphasige Lösung entstanden. Die wässrige
Phase wurde abgezogen, gewogen (35,1 g) und verworfen. Die ölphase enthielt ca. 10
% Wasser. Das Produkt ist eine gelbe, klare Flüssigkeit (Epoxidzahl: 0,0; Säurezahl:
4,92; Epton-Wert: 84,8 mval/100 g).
Beispiel 4
(Herstellung von n-Butyldimethyl-2-hydroxydodecylammo- niumisononanoat)
[0028] In der gleichen Apparatur und unter gleichen Bedingungen wie in Beispiel 2 wurden
folgende Reaktionsteilnehmer umgesetzt: 45,7 g Wasser, 43,5 g (0,43 mol) Dimethylbutylamin,
68,0 g (0,43 mol) Isononansäure (Säurezahl 360,3) und 80,9 g (0,43 mol) 1,2-Epoxydodecan.
Die Aufarbeitung des Reaktionsansatzes erfolgte wie in Beispiel 2 beschrieben. Es
entstand eine gelbe, klare, 80 %ige Lösung des Produktes (Epoxidzahl: 0,0; Säurezahl:
3,06; Epton-Wert: 125,1 mval/100 g).
Beispiel 5
(Herstellung von Benzyldimethyl-2-hydroxyhexadecyl- ammoniumisononanoat)
[0029] In der gleichen Apparatur und unter gleichen Bedingungen wie in Beispiel 2 wurden
folgende Reaktionsteilnehmer umgesetzt: 63,2 g Wasser, 67,6 g (0,5 mol) Dimethylbenzylamin,
79,1 g (0,5 mol) Isononansäure (Säurezahl 360,3) und 123,8 g (0,50 mol), 1,2-Epoxyhexadecan
(Epoxidzahl 6,46). Nach Abkühlen auf Raumtemperatur schieden sich 3,1 g Wasser ab,
die abgezogen und verworfen wurden. Die ölphase war gelb und klar und enthielt das
Produkt in einer Konzentration von 81 % (Epoxidzahl: 0,06; Säurezahl: 10,9; Epton-Wert:
82,7 mval/100 g).
Beispiel 6
[0030] Es wurden Reinigerlösungen mit Anwendungskonzentrationen im Bereich von 0,5 bis 5
% hergestellt, die für im Spritzen aufzubringende Reiniger vorgesehen waren. Die Lösungen
hatten die folgenden Zusammensetzungen (Angaben in Gew.-%):
a) Neutralreiniger


b) Alkalischer Industriereiniger

c) Saure Reiniger


[0031] Die wie oben beschrieben formulierten Reinigungsmittel konnten gut im Spritzen aufgetragen
werden. Sie zeigten geringe bzw. gar keine Neigung zum Schäumen. Die Reinigungsbäder
waren über längere Zeit stabil und ließen über diese Zeit in ihrer Reinigungskraft
nicht nach. Aufgrund der Verwendung der erfindungsgemäßen quartären Ammoniumverbindungen
korrodierten die mit den Reinigern im Spritzen behandelten Metalloberflächen nicht,
sondern wiesen im Vergleich zu einer Behandlung mit herkömmlichen Reinigern erhöhten
Korrosionsschutz auf.
Beispiel 7
[0032] Alkalische, industrielle Tauchreiniger; Anwendungskonzentrationen im Bereich von
1 bis 7 %.
[0033]

[0034] Die wie oben beschrieben formulierten Reinigungsmittel hatten eine über längere Zeit
hohe Reinigungskraft auf behandelten Metalloberflächen, und ihre Bäder wiesen eine
hohe Stabilität auf. Metalloberflächen, die mit den oben beschriebenen Reinigern im
Tauchen behandelt worden waren, wiesen einen verbesserten Korrosionsschutz im Vergleich
zu mit herkömmlichen Reinigern behandelten Metalloberflächen auf.
Beispiel 8
Demulgierende Wirkung
A Neutralreiniger
[0035] Beschrieben wird die demulgierende Wirkung eines Neutralreinigers auf folgender Basis:

a. Emulsionsspaltung
[0036] Die Emulsionsspaltung wurde nach folgendem Test durchgeführt: 10 g Bohröl wurden
bei Raumtemperatur mit 40 g einer 2%igen wässrigen Neutralreinigerlösung in einem
270 ml ölabscheidungskolben emulgiert. Eine äquivalente Menge BDHAI wurde zugegeben.
Unter Schütteln wurde mit 2%iger heißer Neutralreinigerlösung aufgefüllt. Die Demulgation
setzte spontan ein. Zur vollständigen ölseparierung aus der sich zunächst abscheidenden
"emul- - sionsartigen Phase" temperte man die Flüssigkeit zwei Stunden bei 80°C.
Ergebnis:
[0037] Das Öl wurde praktisch quantitativ abgetrennt.
b. Zusatz von Antischaummittel:
[0038] 10 g Bohröl wurden bei Raumtemperatur mit 40 g einer 2%igen wässrigen Neutralreinigerlösung
in einem 270 ml ölabscheidungskolben emulgiert.
[0039] BDHAI wurde dieser Emulsion in stöchiometrischem Uberschuß (Verhältnis Demulgator
zu anionischem Emulgator = 1,2 : 1) zugegeben. Ferner wurde das Anlagerungsprodukt
von 30 Mol Ethylenoxid und 60 mol Propylenoxid an Ethylendiamin als Antischaummittel
zugegeben (Verhältnis Demulgator : Antischaummittel = 1 : 1). Unter Schütteln wurde
mit 2%iger wässriger Neutralreinigerlösung aufgefüllt. Die Spaltung setzte spontan
ein.
[0040] Die rückgeführte Reinigungslösung konnte schaumfrei gespritzt werden.
B. Alkalische Reinigungsmittel
[0041] Beschrieben wird die Spaltung von Emulsionen in Gegenwart alkalischer Reinigungsmittel,
die die jeweils einleitend angegebene Zusammensetzung hatten:

[0042] Zu einer 4%igen Reinigerlösung in Leitungswasser wurden bei Raumtemperatur 2 % Bohröl-Konzentrat
emulgiert, eine mehr als äquivalente Menge (1 : 1,1) BDHAI zugegeben und ca. 3 min.
gut gerührt. Man ließ die Mischung stehen, die Separierung des öls begann sofort.

[0043] Wie unter a) beschrieben, wurde zu einer 3%igen Reinigerlösung eine doppelt äquivalente
Menge BDHAI zur Emulsionsspaltung gegeben. Die Separierung begann sofort, wobei die
wässrige Phase nahezu klar war.

[0044] Wie unter a) und b) beschrieben, wurde einer belasteten 2%igen Reinigerlösung eine
doppelt äquivalente Menge BDHAI zugegeben. Die Separierung erfolgte spontan, wobei
die wässrige Phase nahezu klar wurde.
[0045] Die Anwesenheit von Pyro- oder Polymerphosphaten und/ oder anionischen Tensiden bedingte
eine höhere Zugabe an Demulgator zur vollständigen und raschen Demulgierung.
Beispiel 9
[0046] Allgemeine Reinigungsmittel (z.B. Reiniger für Fahrzeuge, Reiniger für Wände und
Fußböden von Industriebetrieben und Produkte für die Dampfstrahlreinigung; Anwendungskonzentrationen
im Bereich von 2 bis 30 %)
[0047]

[0048] Die wie oben beschrieben zusammengesetzten Reinigungsmittel zeigten gute Reinigungswirkung
und ein gleichmäßiges, läuferfreies Ablaufverhalten auf den behandelten Teilen.
[0049] Aufgrund der Verwendung der erfindungsgemäßen quartären Ammoniumverbindungen war
der Korrosionsschutz für mit den Reinigungslösungen behandelte Metallflächen und -gegenstände
im Vergleich zu der Behandlung mit herkömmlichen Reinigungsmitteln deutlich verbessert.
Beispiel 10
Vergleichender Korrosionstest
[0050] Hinsichtlich ihrer korrosionsinhibierenden Eigenschaften wurden Lösungen vergleichend
getestet, die als quartäre Ammoniumverbindung das aus dem Stand der Technik bekannte
Produkt Dehyquart
R LDB (Fa. Henkel) und BDHAI gemäß der vorliegenden Erfindung enthielten.
[0051] Die Prüfung erfolgt gemäß dem Spänetest DIN 51360/2 mit 1 bis 3%igen Lösungen in
vollentsalztem und 20° d-Wasser von Konzentraten der Rezepturen I und II:
[0052]

[0053] Die Ergebnisse sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.
[0054]

[0055] Wie Spalten 4 und 5 zu entnehmen ist, zeigt BDHAI ein deutlich besseres Korrosionsschutzverhalten.
1. Neue, verbesserte Kationtenside auf der Basis von quartären Ammoniumverbindungen,
dadurch gekennzeichnet, daß sie die allgemeine Formel

aufweisen, in der
R1 ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis 22 C-Atomen,
R2 Wasserstoff oder ein linearer oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis 21 C-Atomen sein
kann, wobei die Gesamtzahl der C-Atome der Subsitutenten R1 und R2 im Bereich von 8 bis 22 liegt, und
R3 und R4 für Methyl, Ethyl, 2-Hydroxyethyl oder 2-Hydroxypropyl,
R5 für Alkylreste mit 4 bis 6 C-Atomen oder Phenalkylreste mit 1 bis 3 C-Atomen im Alkylrest
und
R6 für lineare oder verzweigte Alkylreste mit 4 bis 15 C-Atomen stehen.
2. Kationtenside nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der allgemeinen Formel
I R1 ein Alkylrest mit 8 bis 22 C-Atomen und R2 ein Wasserstoffatom ist.
3. Kationtenside nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der allgemeinen Formel
I R1 ein Decyl-oder Tetradecylrest ist.
4. Kationtenside nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R3 und R4 für Methylgruppen stehen.
5. Kationtenside nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der allgemeinen Formel
I R5 für einen Benzyl- oder n-Butylrest steht.
6. Kationtenside nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der allgemeinen Formel
I R6 für eine Isooc- tylrest steht.
7. Benzyldimethyl-2-hydroxydodecylammoniumisononanoat.
8. Benzyldimethyl-2-hydroxydodecyl-ammoniumsalz der 9/13-Versaticsäure.
9. Benzyldimethyl-2-hydroxydodecyl-ammoniumisqpalmitat.
10. Butyldimethyl-2-hydroxydodecylammoniumisononanoat.
11. Benzyldimethyl-2-hydroxyhexadecylammoniumisonona- noat.
12. Verwendung der Kationtenside auf Basis von quartären Ammoniumverbindungen nach
Ansprüchen 1 bis 11 in spritzfähigen Reinigern, Tauchreinigern, demulgierenden Zusätzen
zu Industriereinigerlösungen oder sonstigen Reinigungsmitteln.