(19)
(11) EP 0 189 091 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.07.1986  Patentblatt  1986/31

(21) Anmeldenummer: 86100405.9

(22) Anmeldetag:  14.01.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 9/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 19.01.1985 DE 3501689

(71) Anmelder: Rathmann, Helmut
D-7847 Badenweiler (DE)

(72) Erfinder:
  • Rathmann, Helmut
    D-7847 Badenweiler (DE)

(74) Vertreter: Rackette, Karl, Dipl.-Phys. Dr.-Ing 
Postfach 1310
79013 Freiburg
79013 Freiburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rolladenjalousie


    (57) Die Erfindung betrifft eine Rolladenjalousie mit einer Vielzahl von beweglich miteinander verbundenen Lamellen, die sich horizontal zwischen zwei seitich angeordneten Führungsschienen erstrecken und ab einer vorgegebenen obersten Lamelle mit Hilfe einer Ausstelleinrichtung ausschwenkbar sind. Die oberen Längskanten der Lamellen sind gelenkig mit Hilfe von Zugkettengliedem verbunden. Die unteren Längskanten der Lamellen sind mit Hilfe von Verbindungsstützen gelenkig miteinander verbunden. In den Führungsschienen der Rolladenjalousie sind Schlitzketten mit Schlitzkettengliedern geführt, in denen die Lamellen der Rolladenjalousie längsverschieblich und drehbar gelagert sind. An den Schlitzkettengliedern sind jeweils schräg verlaufende Steuerflächen an einem Steuervorsprung ausgebildet. Den Steuerflächen sind Anschlagflächen in Steuerausnehmungen der Lamellen zugeordnet. Die untersten Schlitzkettenglieder sind gelenkig mit einem horizontal verlaufenden Basisprofil verbunden. An dem Basisprofil sind in der Nähe der beiden Enden Ausstellstützen vorgesehen, die mit ihren unteren Enden am Basisprofil angelenkt sind und mit ihren oberen Enden an der untersten Längskante der untersten Lamelle angelenkt sind. Durch das Zusammenwirken der Steuerflächen, Anschlagflächen und Ausstellstützen wird eine Ausstelleinrichtung gebildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Rolladenjalousie mit einer Vielzahl von beweglich miteinander verbundenen Lamellen, die sich horizontal zwischen zwei seitlich angeordneten Führungsschienen erstrecken und ab einer vorgegebenen obersten Lamelle mit Hilfe einer Ausstellein-. richtung ausschwenkbar sind, sowie mit die oberen Längskanten der Lamellen gelenkig verbindenden Zuggliedern und die unteren Längskanten der Lamellen gelenkig verbindenden Verbindungsgliedern.

    [0002] Eine derartige Rolladenjalousie, die sowohl die Funktion eines Rolladens als auch die Funktion einer Jalousie übernehmen kann, ist in der DE-OS 29 29 675 beschrieben. Die Lamellen der bekannten Rolladenjalousie sind an ihren oberen Längskanten über Zugbänder und an ihren unteren Längskanten über Wendebänder miteinander verbunden. An der obersten beweglichen Lamelle ist ein Wendestift vorgesehen, der mit einem in der zugeordneten Führungsschiene vorgesehenen Steuerbacken in Eingriff bringbar ist. Beim Herablassen der Rolladenjalousie erfolgt durch das Zusammenwirken von Steuerbacken und Wendestiften ein Ausschwenken der Lamellen in die Jalousienstellung. Durch erneutes Hochziehen und Herablassen der Rolladenjalousie ist die Rolladenstellung erreichbar. Neben der etwas umständlichen Handhabung hat die bekannte Rolladenjalousie den Nachteil, daß eine spezielle breite Führungsschiene verwendet werden muß. Aus diesem Grunde ist ein nachträgliches Einsetzen der bekannten Rolladenjalousie in bereits vorhandene Führungsschienen eines üblichen Rolladens nicht möglich.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rolladenjalousie der eingangs genannten Art zu schaffen, die sich nachträglich in übliche Führungsschienen einsetzen läßt und bei der nach dem Herunterlassen der Rolladenjalousie ein sicheres gleichzeitiges Ausstellen aller beweglichen Lamellen ohne die Gefahr des Verklemmens. der Ausstelleinrichtung erfolgt.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in den Führungsschienen Schlitzketten mit Schlitzkettengliedern geführt sind, in denen die Lamellen längsverschieblich und drehbar gelagert sind, daß an den Schlitzkettengliedern jeweils ein mit einer schräg verlaufenden Steuerfläche versehener Steuervorsprung ausgebildet ist, dem in einer Steuerausnehmung der Lamellen eine Anschlagfläche zugeordnet ist und daß die untersten Schlitzkettenglieder der beiden Schlitzketten durch ein horizontal verlaufendes angelenktes Basisprofil miteinander verbunden sind, an dem wenigstens eine Ausstellstütze mit ihrem unteren Ende angelenkt ist, deren oberes Ende an der unteren Längskante der untersten Lamelle angelenkt ist.

    [0005] Dadurch, daß die Ausstelleinrichtung durch Steuerflächen und Anschlagflächen der Schlitzkettenglieder und der Teillamellen und eine an der untersten Teillamelle angreifenden Ausstellstütze gebildet ist, werden zu Beginn des Ausstellens an allen Lamellen Drehkräfte erzeugt, so daß die Gefahr des Verklemmens vermieden wird. Die Schlitzkettenglieder sind in üblichen Führungsschienen geführt, so daß Rolläden leicht nachträglich durch die erfindungsgemäße Rolladenjalousie ersetzt werden können.

    [0006] Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf den einer aufgeschnittenen Führungsschiene benachbarten Teil der Rolladenjalousie,

    Fig. 2 einen Teil der Ausstelleinrichtung der Rolladenjalousie zusammen mit einer Führungsschiene im auseinandergenommenen Zustand,

    Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Schlitzkettengliedes,

    Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer Verbindungsstütze,

    Fig. 5 eine perspektivische Ansicht eines Zugkettengliedes,

    Fig. 6 eine perspektivische Ansicht einer Teillamelle,

    Fig. 7 eine perspektivische Ansicht eines Teil-Basisprofils mit einem in der Zeichnung abgeschnittenen Zapfenteil zum Aufschieben eines Grund-Basisprofils,

    Fig. 8 eine mit Hilfe eines Lagerstiftes in einer Ausnehmung des Basisprofils gelagerte Ausstellstütze,

    Fig. 9 die Ausstelleinrichtung der erfindungsgemäßen Rolladenjalousie in einer perspektivischen Ansicht im Jalousie-Zustand,

    Fig. 10 ein Querschnitt entlang der Linie X-X in Fig. 1 im Rolladen-Zustand,

    Fig. 11 eine Fig. 10 entsprechende Darstellung nach Beginn des Ausstellvorgangs,

    Fig. 12 eine Fig. 10 entsprechende Darstellung im Jalousie-Zustand,

    Fig. 13 einen Querschnitt entlang der Linie XIII-XIII in Fig. 1,

    Fig. 14 einen Querschnitt entlang der Linie XIV-XIV in Fig. 1,

    Fig. 15 den Überlappungsbereich zweier Lamellen im Querschnitt und

    Fig. 16 eine Fig. 15 entsprechende Darstellung, bei der am unteren Rand der Hauptlamelle eine PVC-Leiste vorgesehen ist.



    [0008] Die in den Figuren 1, 2 und 9 dargestellte Rolladenjalousie erstreckt sich zwischen zwei Führungsschienen 1, die in der Nähe eines Fensters angebracht sind und die übliche U-Form sowie die übliche Dimensionierung aufweisen. Aus diesem Grunde kann die Rolladenjalousie auch nachträglich gegen übliche Rolläden ohne Jalousienfunktion ausgetauscht werden. In den Figuren 1, 2 und 9 ist lediglich die linke Führungsschiene 1 dargestellt, jedoch ist der Rolladenjalousie an ihrer rechten, in der Zeichnung nicht dargestellten Seite eine entsprechende Führungsschiene 1 zugeordnet.

    [0009] Die Lamellen der Rolladenjalousie sind bei nicht zu breiten Fenstern dreistückig ausgebildet und bestehen jeweils aus einer Hauptlamelle 2, die an beiden Enden mit ihrer Stirnseite 3 auf den Zapfenteil 4 einer Teillamelle 5 aufgesteckt ist. Die Hauptlamellen 2 sind über die jeweils zugeordneten Teillamellen 5 nach dem Prinzip der Viergelenkkette miteinander verbunden.

    [0010] Wie man besonders deutlich in Fig. 9 erkennt, sind die oberen Längskanten 6 der Teillamellen 5 über Zugkettenglieder 7 gelenkig miteinander verbunden. Die Zugkettenglieder 7 bilden dabei eine Zugkette, deren oberes Ende mit der untersten, nicht ausschwenkbaren Teillamelle der Rolladenjalousie verbunden ist und die sich mit ihrem unteren Ende bis zur untersten Teillamelle 5 erstreckt. Die erste nicht ausschwenkbare Teillamelle ist in der Regel bei völlig herabgelassener Rolladenjalousie die zweite Teillamelle unter dem Fenstersturz. Zwischen ihr und der Rolladenwelle befinden sich etwa fünf weitere nicht ausschwenkbare Teillamellen. Ober diese Teillamellen und über die Zugkette kann die Rolladenjalousie hochgezogen oder herabgelassen werden. Fig. 5 zeigt in vergrößerter perspektivischer Ansicht die Form eines Zugkettengliedes 7, das leicht eingewölbt ist, um sich dadurch der Form der Teillamellen 5 möglichst genau anzupassen.

    [0011] Am oberen Rand verfügen die Zugkettenglieder 7, wie in Fig. 5 deutlich zu erkennen ist, über zwei Ösenteile 8, 9. Am unteren Ende ist das Zugkettenglied 7 mit einem rohrförmigen Ansatz 10 versehen. Über den rohrförmigen Ansatz 10 sind die Zugkettenglieder 7 jeweils mit der oberen Längskante 6 der Teillamellen 5 sowie dem darunter liegenden Zugkettenglied 7 verbunden. Die Verbindung erfolgt jeweils mit Hilfe eines Gelenkzapfens 11, der sich durch den rohrförmigen Ansatz 10 eines Zugkettenglieds 7 sowie die Ösenteile 8, 9 des darunter liegenden Zugkettengliedes 7 erstreckt. Die Enden des Gelenkzapfens 11 ruhen in einer Lagerbohrung 12 und einer Lagertasche 13, die im Bereich der oberen Längskante 6 der Teillamellen 5 vorgesehen sind.

    [0012] Wie man am deutlichsten in den Figuren 2 und 9 erkennt, sind die unteren Längskanten 14 der Teillamellen 5 über Verbindungsstützen 15 ebenfalls gelenkig miteinander verbunden.

    [0013] Fig. 4 zeigt die Form einer Verbindungsstütze 15 in vergrößerter perspektivischer Ansicht. Die Verbindungsstützen 15 verfügen an ihrem oberen Rand jeweils über Lageranschlüsse 16, die in der in Fig. 2 am besten erkennbaren Weise mit den Teillamellen 5 verbunden werden. In der Nähe der unteren Enden verfügen die Verbindungsstützen 15 über Ösenteile 17, 18, mit deren Hilfe eine obere Verbindungsstütze jeweils mit der darunter liegenden Verbindungsstütze 15 und der zugeordneten Teillamelle 5 verbunden ist. Die Verbindung geschieht dabei mit Hilfe von Gelenkbolzen 19, die sich durch eine Bohrung 20 in der Nähe der unteren Längskante der Teillamellen 5 erstrecken. Die Verbindungsstützen 15 sind entsprechend der Außenform der Teillamellen 5 gekrümmt.

    [0014] Wie man in den Figuren 2 und 13 erkennt, sind in den Teillamellen 5 Ausnehmungen 21 vorgesehen, in denen die Zugkettenglieder 7 aufgenommen werden können, wenn sich die Rolladenjalousie in der Rolladenstellung befindet. Entsprechende Ausnehmungen 22 sind für die Verbindungs- . stützen 15 vorgesehen. Auf diese Weise ist die äußere Form der Teillamellen 5 in der Rolladenstellung durchgehend glatt und frei von Vorsprüngen. Außerdem wird das Aufwickeln auf der Rolladenwelle nicht durch vorstehende Teile behindert.

    [0015] In den Figuren 2 und 6 ist veranschaulicht, wie die Teillamellen 5 an der zur Führungsschiene 1 weisenden Seite mit einem Kopf 23 versehen sind, aus dem ein Führungsstift 24 herausragt. Über die Führungsstifte 24 ist der aus den Teillamellen 5 und den Hauptlamellen 2 bestehende Rolladenpanzer in eine im herabgelassenen Zustand der Rolladenjalousie U-förmige Anordnung geführt.

    [0016] Die U-förmige Anordnung besteht aus einem Basisprofil 25, das in den Figuren 1, 7 und 9 gut zu erkennen ist und vorzugsweise ebenfalls aus zwei Teilprofilen besteht, die seitlich auf ein Hauptprofil aufgesetzt sind. Das Basisprofil 25 ist jeweils an der zur Führungsschiene 1 weisenden Seite über ein Lager 26 mit einer Schlitzkette aus Schlitzkettengliedern 27 verbunden. In Fig. 3 ist die Gestalt der Schlitzkettenglieder 27 vergrößert dargestellt. Die Schlitzkettenglieder 27 verfügen an ihren oberen und unteren Enden über Lageranschlüsse 28 und 29, über die die einzelnen Schlitzkettenglieder miteinander zur Bildung einer Schlitzkette verbunden sind. Dazu erstrecken sich durch die Lageranschlüsse 28, 29 Schlitzhülsen 30, die in den Lageranschlüssen 28 drehbar angeordnet sind und die jeweils mit den Lageranschlüssen 29 des nächsthöheren Schlitzkettengliedes 27 drehfest verbunden sind. Auf diese Weise ist ein Schlitz 31 in der Schlitzhülse 30 bei gestreckter Anordnung der Schlitzkettenglieder 27 in Richtung auf einen Führungsschlitz 32 geöffnet, während beim Aufrollen der Schlitzkette durch die gegenseitige Lageveränderung der Schlitzkettenglieder 27 die Öffnungen in den Schlitzhülsen 30 in Richtung auf die Führungsschlitze 32 verschlossen sind.

    [0017] Die Führungsstifte 24 erstrecken sich im aufgewickelten Zustand der Rolladenjalousie sowie in der Rolladenstellung durch die Schlitzhülsen 30 bis zu Kappen 33, die in den Figuren 1 und 2 zu erkennen sind. Beim Übergang in die Jalousienstellung verschieben sich die Führungsstifte 24 aus der Schlitzhülse 30 heraus in den jeweils zugeordneten Führungsschlitz 32.

    [0018] Beim Übergang aus der Rolladenstellung in die Jalousienstellung wirken an den Schlitzkettengliedern 27 seitlich angeordnete Steuervorsprünge 34 mit Steuerausnehmungen 35 (Figuren 2 und 6) an den Teillamellen 5 zusammen. Die Steuervorsprünge 34 an den Schlitzkettengliedern 27 verfügen über eine schräg verlaufende Steuerfläche 36, denen eine Anschlagfläche 37 in der Steuerausnehmung 35 zugeordnet ist. Die Steuerfläche 36 oder die Anschlagfläche 37 kann im Gegensatz zu den Darstellungen in der Zeichnung auch konvex ausgebildet sein. Die Schräge kann mit der Rolladenpanzerebene einen Winkel von beispielsweise etwa 45° einnehmen.

    [0019] An dem in Fig. 7 dargestellten Basisprofil sind neben den Schlitzketten in der Nähe der Lager 26 Ausnehmungen 38 vorgesehen, in denen in der Rolladenstellung der Rolladenjalousie jeweils eine Ausstellstütze 39 ruht. Die Ausstellstütze 39 ist an ihrem unteren Ende mit Hilfe eines Lagerstiftes 40 in einem Lagerschlitz 41 verschwenkbar und verschiebbar gelagert. Der Lagerschlitz 41 ist zum Einführen des Lagerstiftes 40 mit einer verschließbaren Einführbohrung 42 versehen.

    [0020] Am oberen Ende verfügt die in Fig. 8 dargestellte Ausstellstütze 39 über einen Lagerkopf 43, der mit der unteren Längskante der untersten Teillamelle 5 über einen Gelenkbolzen 19 gelenkig verbunden ist. Um das schräge Einziehen des verhältnismäßig hohen Basisprofils 25 in den Rolladenkasten auch bei kleiner ausfallendem Rolladenjalousieballen zu ermöglichen, ist im Bereich der Führungsschiene 1 am Basisprofil 25 jeweils eine Ausnehmung 44 vorgesehen und das Basisprofil 25 auf der zum Fenster weisenden Seite bei 47 ausgerundet.

    [0021] In den Figuren 10 bis 14 sind verschiedene Querschnitte durch die Rolladenjalousie zur Veranschaulichung der Funktionsweise dargestellt. In Fig. 10 erkennt man, das gerade noch nicht auf der Fensterbank 45 aufsetzende Basisprofil 25 mit der noch hochgehaltenen Ausstellstütze 39. Die Ausstellstütze 39 ist mit der untersten Verbindungsstütze 15 sowie der untersten Teillamelle 5 in der oben beschriebenen Weise gelenkig verbunden. Dabei kann die Anordnung so getroffen sein, daß zwischen der Innenseite der Verbindungsstütze 15 und der ihr gegenüberliegenden Oberseite der Ausnehmung 22 der Teillamelle 5 ein Spalt vorhanden ist. Ab einer obersten, in Fig. 10 nicht dargestellten Lamelle, sind die Teillamellen 5 nicht mehr ausstellbar.

    [0022] In Fig. 11 erkennt man, wie nach dem Aufsetzen des Basisprofils 25 auf die Fensterbank 45 das Ausstellen der Teillamellen 5 eingeleitet wird. Die Verbindungsstützen 15 sind bei der in Fig. 11 dargestellten Stellung der Rolladenjalousie bereits teilweise aus den Ausnehmungen 22 herausgeklappt. Beim Aufsetzen des Basisprofils 25 auf die Fensterbank 45 werden die Schlitzkettenglieder 27 in den Führungsschienen 1 in vertikaler Richtung arretiert, so daß bei einem weiteren Nachlassen der Spannung der Zugkette die Teillamellen 5 infolge ihres Eigengewichtes gegenüber den Schlitzkettengliedern 27 abgesenkt werden. Dabei geraten die Steuerflächen 36 der Schlitzkettenglieder 27 mit den Anschlagflächen 37 der Teillamellen 5 in Eingriff, so daß infolge deren Abschrägungen ein nach außen drehendes Moment auf die Teillamellen 5 einwirkt. In Fig. 11 erkennt man, wie die Steuerflächen 36 gerade mit den Anschlagflächen 37 außer Eingriff gelangen.

    [0023] Dem Ausschwenkvorgang der Teillamellen 5 ist eine Absenkung der Teillamellen 5 und der in Fig. 11 dargestellten Ausstellstütze 39 überlagert. Der der Ausstellstütze 39 zugeordnete Lagerstift 40 hat sich entsprechend der Neigung des Lagerschlitzes 41 nach unten und nach vorne verlagert und ist bei der in Fig. 11 dargestellten Stellung nach unten arretiert.

    [0024] Bei einem weiteren Ablassen der Rolladenjalousie übernimmt daher die Ausstellstütze 39 in Verbindung mit den Verbindungsstützen 15 das weitere Ausschwenken der Teillamellen 5 bis ggf. in die in Fig. 12 dargestellte maximale Ausschwenkstellung der Teillamellen 5.

    [0025] In Fig. 13 erkennt man die Anordnung der Zugkettenglieder 7 einer Rolladenjalousie mit mehreren ausschwenkbaren sowie weiteren darüber angeordneten nicht ausschwenkbaren Teillamellen. In der Rolladenstellung liegen die Zugkettenglieder 7 gegen die Rückseiten der Ausnehmungen 21 der Teillamellen 5 an. Nach weiterem Herablassen der Rolladenjalousie in die Jalousienstellung haben die Zugkettenglieder 7 und die Verbindungsstützen 15 gegenüber den beweglichen Teillamellen 5 sowie den unbeweglichen, ihre ursprüngliche Lage beibehaltenden Teillamellen die in Fig. 14 veranschaulichte Lage. Die in Fig. 14 dargestellten unbeweglichen Teillamellen sind ähnlich wie die beweglichen Teillamellen miteinander verbunden, wobei jedoch keine Zugkettenglieder verwendet werden. Die Verbindung der micht ausschwenkbaren Teillamellen erfolgt in der Weise, daß jeweils ein an der unteren Längskante 14 der Teillamellen befindlicher Rohransatz direkt zwischen eine Lagerbohrung und eine Lagertasche greift, die sich an der oberen Längskante 6 der Teillamellen befindet. Das Gelenk wird von einem dem Gelenkzapfen 11 entsprechenden Teil getragen. Die Rolladenjalousie ist an ihrem oberen Ende mit der Rolladenwelle verbunden, die über einen üblichen Rolladengurt oder Rolladenmotor zum Aufwickeln und Abwickeln betätigt werden kann.

    [0026] In den Figuren 15 und 16 sind zwei mögliche Ausbildungen im Bereich des Rundkopfes und Überlappungsteils der Lamellen in der Rolladenstellung vergrößert dargestellt. Während in Fig. 15 zwei benachbarte Lamellen unmittelbaren Kontakt haben, ist bei dem in Fig. 16 dargestellten Ausführungsbeispiel eine PVC-Leiste 46 am unteren Rand der Lamellen vorgesehen. Dabei kann die PVC-Leiste 46 auch nur im alleruntersten Teil des Überlappungsteils angebracht werden und zwar nur in einer solchen Breite, daß zwischen der PVC-Leiste 46 und der zu einem Kreis fortgesetzten kreisförmigen Berandung des Rundkopfes ein Abstand entsteht. Hierdurch ist gewährleistet, daß sich zu Beginn des Aufwickelns der Lamellen die PVC-Leiste vom Rundkopf abhebt und sich während des weiteren Aufwickelns frei schwebend um den Rundkopf herum bewegt.

    [0027] Abweichend von der Darstellung in den Zeichnungen kann die Steuerfläche 36 am Steuervorsprung 34 auch höher angeordnet werden. Hierdurch stellen sich die Lamellen früher aus. Bei einer längeren Ausstellstütze 39 kann auch eine noch flachere Lamellenstellung als die in der Zeichnung dargestellte erreicht werden.

    [0028] Die Lagerung der Ausstellstütze 39 im Basisprofil 25 kann auch weiter nach vorne verlagert werden. Hierdurch wird ebenfalls eine flachere Neigung der Lamellen erreicht. Das gleiche kann auch dadurch erreicht werden, daß die Ausstellstütze 39 grundsätzlich länger und das Basisprofil 25 entsprechend höher ausgeführt werden. Durch die PVC-Leiste 46 wird ein dichterer Abschluß erreicht. Außerdem dämpft eine solche Leiste die Klappgeräusche beim Zurückstellen der Lamellen aus der Jalousienstellung in die Rolladenstellung.


    Ansprüche

    1. Rolladenjalousie mit einer Vielzahl von beweglich miteinander verbundenen Lamellen, die sich horizontal zwischen zwei seitlich angeordneten Führungsschienen erstrecken und ab einer vorgegebenen obersten Lamelle mit Hilfe einer Ausstelleinrichtung ausschwenkbar sind, sowie mit die oberen Längskanten der Lamellen gelenkig verbindenden Zuggliedern und die unteren Längskanten der Lamellen gelenkig verbindenen Verbindungsgliedern, dadurch gekennzeichnet, daß in den Führungsschienen (1) Schlitzketten mit Schlitzkettengliedern (27) geführt sind, in denen die Lamellen (5) längsverschieblich und drehbar gelagert sind, daß an den Schlitzkettengliedern (27) jeweils ein mit einer schräg verlaufenden Steuerfläche (36) versehener Steuervorsprung (34) ausgebildet ist, dem in einer Steuerausnehmung (35) der Lamellen (5) eine Anschlagfläche (37) zugeordnet ist und daß die untersten Schlitzkettenglieder (27) der beiden Schlitzketten durch ein horizontal verlaufendes angelenktes Basisprofil (25) miteinander verbunden sind, an dem wenigstens eine Ausstellstütze (39) mit ihrem unteren Ende angelenkt ist, deren oberes Ende (43) an der unteren Längskante (14) der untersten Lamelle (5) angelenkt ist.
     
    2. Rolladenjalousie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die schräg verlaufende Steuerfläche (36) in der Nähe des unteren Endes eines Führungsschlitzes (32) vorgesehen ist.
     
    3. Rolladenjalousie nach Anspruch 1 oder 2, da - durch gekennzeichnet, daß sich die Anschlagfläche (37) in der Nähe der unteren Längskante (14) der Lamelle (5) befindet.
     
    4. Rolladenjalousie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsglieder angelenkte starre Verbindungsstützen (15) sind.
     
    5. Rolladenjalousie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Basisprofil (25) eine Ausnehmung (38) für die Ausstellstütze (39) vorgesehen ist.
     
    6. Rolladenjalousie nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende der Ausstellstütze (39) mit einem Lagerstift (40) im Basisprofil (25) gelagert ist, der in einem beidseitig der Ausnehmung (38) vorgesehenen Längsschlitz (41) verschiebbar gelagert ist.
     
    7. Rolladenjalousie nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ebene des Längsschlitzes (41) schräg im Basisprofil (25) verläuft, wobei der höher liegende Rand des Längsschlitzes (41) vertikal unter der verlängerten Querachse der geschlossenen Lamellen (5) und der tiefer liegende Rand des Längsschlitzes (41) auf der Seite liegt, auf der die Ausstellstütze (39) ausschwenkt.
     
    8. Rolladenjalousie nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung der Lamellen (5) in den Schlitzen (32) der Schlitzkettenglieder (27) mit Führungsstiften (24) erfolgt.
     
    9. Rolladenjalousie nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Schlitzkettenglieder (27) jeweils an ihrem oberen Ende eine drehbar gelagerte Schlitzhülse (30) aufweisen, die mit dem jeweils nächsthöheren Schlitzkettenglied (27) drehfest verbunden ist und daß die Öffnung des Schlitzes (31) der Schlitzhülse (30) bei gestreckter Schlitzkette in Richtung auf den Führungsschlitz (32) weist.
     
    10. Rolladenjalousie nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen als Teillamellen (5), die untereinander durch die Verbindungsstützen (15) und die Zugkettenglieder (7) beweglich miteinander verbunden sind, mit Zapfenteilen (4) versehen sind, auf die Hauptlamellen (2) aufsteckbar sind.
     
    11. Rolladenjalousie nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Teillamellen (5) im mittleren Bereich der Rolladenjalousie sowie an den beiden Randbereichen der Rolladenjalousie vorgesehen sind.
     
    12. Rolladenjalousie nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerflächen (36) und/oder die Anschlagflächen (37) konvex ausgebildet sind.
     
    13. Rolladenjalousie nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsstifte (24) in der Nähe der oberen Längskanten (6) der Teillamellen (5) geführt sind.
     
    14. Rolladenjalousie nach einem der vorstehenden . Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstützen (15) aneinander und gleichzeitig an die unteren Längskanten (14) der Teillamellen (5) mittels Gelenkbolzen (19) angelenkt sind.
     
    15. Rolladenjalousie nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Teillamellen (5) Ausnehmungen (22) für die Verbindungsstützen (15) aufweisen und in diese versenkbar sind.
     
    16. Rolladenjalousie nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugkettenglieder (7) aneinander und gleichzeitig an die oberen Längskanten (6) der Teillamellen (5) mittels Gelenkzapfen (11) angelenkt sind.
     
    17. Rolladenjalousie nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Teillamellen (5) Ausnehmungen (21) für die Zugkettenglieder (7) aufweisen und darin versenkbar sind.
     
    18. Rolladenjalousie nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstellstütze (39) mit ihrem oberen Lagerkopf (43) mit der unteren Längskante (14) der untersten Teillamelle (5) und mit den ösenteilen (17, 18) der untersten Verbindungsstütze (15) über einen Gelenkbolzen (19) verbunden ist.
     
    19. Rolladenjalousie nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das hohe Basisprofil (25) wegen Ausnehmungen (44) und einer hinteren durchgehenden Ausrundung (47) schräg nach innen mit seiner Anschlagleiste bis zum Fenstersturzanschlag in den Rolladenkasten hineinziehbar ist.
     
    20. Rolladenjalousie nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Aneinanderliegen der Lamellen (2) mit der oberen Längskante (6) an die untere Längskante (14) so erfolgt, wie es an sich von der Stülpschalung her bekannt ist.
     




    Zeichnung