[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Säcken aus thermoplastischem
Kunststoff, bei dem aus einer Kunststofffolienbahn durch Einschlagen der Seitenteile
und Verkleben von deren einander überlappenden Randbereichen durch eine Längsnaht
eine Schlauchbahn gebildet wird und von dieser Schlauchbahn Schlauchstücke abgetrennt
werden, die mit Bodenschweißnähten und nach dem Befüllen mit Kopfschweißnähten versehen
werden.
[0002] Die Sackschlauchstücke können vor dem Anbringen der quer verlaufenden Bodenschweißnähte
mit Seitenfalten versehen sein. Bestehen die Säcke aus Kunststoffolien, so ist während
des Verladens, Transportierens und Lagerns die Gefahr von deren Beschädigung gegeben,
weil die die Sackwandungen bildenden Kunststoffolien sehr rißempfindlich sind und
die Säcke üblicherweise einer rauhen Behandlung ausgesetzt sind. Durch beim Umschlagen
der Säcke entstehende Beschädigungen können Füllverluste bis zu 50% auftreten.
[0003] Weiterhin sind Säcke bekannt, die aus Schlauchstücken aus einem Gewebe aus gereckten
Kunststoffbändchen bestehen. Derartige Säcke weisen eine hohe Festigkeit auf, so daß
sie auch bei einer rauhen Behandlung und bei Stößen mit spitzen Gegenständen nicht
beschädigt werden. Aus Kunststoffbändchengeweben hergestellte Säcke weisen aber den
Nachteil auf, daß sie sich schlecht verschweißen lassen, so daß die Herstellung der
Kopf- und Bodennähte erhebliche Schwierigkeiten bereitet.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art vorzuschlagen,
nach dem sich hochfeste Säcke herstellen lassen, die sich in einfacher Weise mit Boden-
und Kopfschweißnähten versehen lassen.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen zwei zusammenlaufende
Kunststoffolienbahnen Bahnstücke aus einem Gewebe aus gereckten Kunststoffbändchen,
die kürzer sind als der Abstand der späteren Boden- und Kopfschweißnähte an den flachliegenden
Säcken, mit einem gegenseitigen Abstand eingeführt werden, der den Bereich der späteren
Boden- und Kopfschweißnähte überbrückt, daß die Bahnen und die Gewebebahnstücke seitlich
versetzt zusammengeführt und die frei liegenden Randstreifen der Bahnen und Gewebebahnstücke
mit Heißklebstoffaufträgen versehen werden, so daß sie bei der späteren Schlauchbildung
mit ihren jeweils gegenüberliegenden, die Heißklebstoffaufträge überlappenden Randstreifen
verkleben, und daß von der Schlauchbahn etwa mittig zwischen den Gewebebahnstücken
die Schlauchstücke abgetrennt und diese mit den nur die Kunststoffschlauchbahnstücke
erfassenden querverlaufenden Bodenschweißnähten versehen werden. Die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Säcke weisen somit dreilagige Wandungen auf, die durch die
außen und innen liegenden Kunststoffbahnen gebildet sind, die zwischen sich die verstärkenden
Gewebebahnstücke einfassen. Die die Sackwandungen bildende Verbundfolie weist eine
hohe Dichtigkeit und darüber hinaus auch eine hohe Festigkeit auf, weil die Gewebebahnstücke
weitgehend unempfindlich gegen Verletzungen und rißunempfindlich sind. Da die Gewebebahnstücke
außerhalb der Boden- und Kopfschweißnähte liegen, lassen sich diese problemlos anbringe
D.
[0006] Die Hauptbelastungen der Säcke entstehen im Bereich der Seitenwandungen, die durch
die Gewebebahnstücke verstärkt sind, so daß eine nennenswerte Schwächung dadurch nicht
eintritt, daß die Gewebebahnstücke jeweils vor den nur durch die Folienbahnstücke
hindurchgeführten Boden- und Kopfquerschweißnäb.ten enden.
[0007] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Säcke halten nach ihrer Befüllung
und nach dem Anbringen der Kopfschweißnähte hohen Belastungen stand. Sie werden auch
bei einem mehrfachen Umschlagen während des Transports und Lagerns nicht beschädigt.
Diese Säcke sind nicht nur unempfindlich gegen Risse, sondern auch gegen Stiche, weil
die Bändchengewebeeinlagen das Bestreben haben, sich nach dem Eindringen von spitzen
Gegenständen wieder zusammenzuziehen.
[0008] Zweckmäßigerweise wird vor dem Zusammenlaufen der Kunststofffolienbahnen eine von
diesen mit mehreren in Abstand parallel nebeneinanderliegenden Streifen aus Heißklebstoff
versehen.
[0009] Durch diese Heißklebstoffstreifen werden die Bändchengewebeeinlagen mit der betreffenden
Folienbahn verbunden. In den Bereichen zwischen den einzelnen Gewebebahnstücken verkleben
die Heißklebstoffäufträge die die Gewebebahnstücke einfassenden Folien miteinander,
so daß auch diese ausreichend fest aneinander fixiert sind.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Länge der Gewebebahnstücke
der Höhe der Seitenwände der gefüllten Säcke entspricht. Diese Ausgestaltung ist insbesondere
bei Großsäcken mit einem Fassungsvermögen von 1 bis 2 Tonnen zweckmäßig, da bei diesen
die Gewebebahnstücke gleichsam die Seitenwandungen aussteifende Bauchbinden bilden.
Die mit den Querschweißnähten versehenen Boden-und Kopfflächen bilden bei derartigen
Säcken geringer belastete Standflächen.
[0011] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte doppellagige Schlauchbahn mit
den Gewebebahnstücken kann zu Transportrollen aufgewickelt werden, von der vor dem
Befüllen die einzelnen Sackschlauchstücke abgetrennt werden. Um im wesentlichen zylindrische
Wickel zu - erhalten, können auf die Randbereiche der Schlauchbahn vor dem Aufwickeln
flexible: Materialstreifen, beispielsweise aus Kunststoffolie, aufgelegt werden, die
die Höhe der durch die Überlappungen gebildeten Nähte ausgleichen.
[0012] In die doppellagige mit den Gewebebahnstücken versehene Schlauchbahn können auch
zur Herstellung von Seitenfaltensäcken Seitenfalten eingelegt werden. Da die Seitenfalten
die Höhe der Längsnähte und Überlappungen ausgleichen, läßt sich eine mit Seitenfalten
versehene Schlauchbahn ohne mitgewickelte Streifen zu zylindrischen Rollen aufwickeln.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 die Herstellung eines dreischichtigen Lagenmaterials,
Fig. 2 eine Draufsicht in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt durch die Bahn gemäß der Linie III-III der Fig. 1,
Fig. 4 perspektivisch einen aus dem erfindungsgemässen Dreilagenmaterial hergestellten
Schlauchabschnitt,
Fig. 5 einen gefüllten Sack,
Fig. 6 den in Fig. 5 dargestellten Sack gemäß der Linie VI-VI im Schnitt und
Fig. 7 einen befüllten Großsack in perspektivischer Darstellung, der noch nicht geschlossen
ist.
[0014] Von den Folienrollen 1 und 2 werden kontinuierlich die Bahnen 3 und 4 abgezogen.
Zwischen diese beiden Bahnen 3 und 4 werden mit Abstand zueinander Gewebestücke 5
eingeführt, die von einer von einer Rolle 6 abgezogenen Bahn 7 taktweise abgeschnitten
werden. Wie die Fig. 2 zeigt, sind die einzelnen Lagen 3, 4 und 5 gegeneinander versetzt.
Über ein Leimauftragsaggregat 8 werden durchgehende Streifen 9 eines Heißschmelzklebers
aufgebracht, durch die zum einen die Gewebestücke 5 nicht aneinanderliegen, miteinander
ebenfalls verbunden. Aus der in Figur 2 dargestellten dreilagigen Flachbahn wird dann
über eine Falteinrichtung 10 der in Figur 3 im Querschnitt zu erkennende Schlauch
gebildet. Die zum Verbinden erforderlichen Leimstreifen 11 (Fig. 3) werden durch das
Heißschmelzauftragsaggregat 12 aufgebracht. Der Schlauch 13 wird dann durch die Vorzugsrollen
14 weiter vorgezogen und bedarfsweise durch eine Schneideeinrichtung 15 in einzelne
Schlauchstücke unterteilt oder aber nach Außerbetriebsetzen der Schneideinrichtung
15 zu einer Rolle 16 aufgewickelt. Zu diesem Zweck ist hinter der Schneideinrichtung
15 eine Weiche 17 vorgesehen, die in bekannter Weise aufgebaut ist. Je nach Verwendungszweck
kann es erforderlich sein, hinter den Vorzugsrollen 14 und vor der Weiche 17 eine
Seitenfaltenvorrichtung vorzusehen, so daß der Schlauch dann einen Querschnitt aufweist,
der aus Fig. 4 ersichtlich ist. Aus einem mit Seitenfalten versehenen Schlauch werden
dann Schlauchstücke gemäß Fig. 4 abgetrennt, wobei die Längsnaht in Fig. 4 nicht dargestellt
ist.
[0015] Diese Figur 4 zeigt, daß die mittlere Lage 5 kürzer ist als die beiden anderen Lagen
3 und 4. Wenn auch hier nur das eine Ende eines Schlauchabschnittes dargestellt ist,
so ist auch am anderen Ende die Lage 5 gegenüber den übrigen Lagen 3 und 4 zurückgesetzt.
Das Maß für diesen Versatz ist mit X bezeichnet. Ein aus einem solchen Schlauchstück
gebildeter Sack ist in den Fig. 5 und 6 dargestellt. Insbesondere aus der Fig. 6 ist
dabei zu erkennen, daß die innere Lage 5 aus Gewebematerial nicht von den Schweißungen
18 und 19 erfaßt ist. Die innere Lage 5 ist nämlich, wie schon in Fig. 4 gekennzeichnet,
beidendig um daß Maß X kürzer als die äußeren Gewebelagen 4. Ein so ausgebildeter
Sack läßt sich zum einen sehr gut verschweißen und hält zum anderen mechanischen Beanspruchungen
außerordentlich gut stand. Derartige Säcke haben ein Fassungsvermögen von etwa 25
bis 50 Kilo. In ihnen wird beispielsweise Kunstdünger verpackt.
[0016] Die Fig. 7 zeigt im Gegensatz zu Fig. 5 einen Großsack mit einem Fassungsvermögen
von 1 bis 2 Tonnen. Bei diesem Sack erstreckt sich das Gewebematerial 5 lediglich
über die Einfüllhöhe 20, wohingegen das für die Bodenbildung erforderliche Material
ebenso wie das zum Schließen des Großsackes benötigte Material lediglich aus zwei
aufeinanderliegenden Bahnen 3 und 4 gebildet ist. Der in Fig. 2 mit Y bezeichnete
Abstand zweier Gewebestücke 5 zueinander muß bei der Herstellung des Sackmaterials
folglich so groß sein, daß die beiden Folienbahnen 3 und 4 ein Gewebsstück 5 beidendig
soweit überragen, daß genügend Material für die Bodenbildung (in Fig. 7 ist der Boden
bereits gebildet) und genügend Material zum Zulegen des gefüllten Großsackes verbleibt.
1. Verfahren zum Herstellen von Säcken aus thermoplastischem Kunststoff, bei dem aus
einer Kunststoffbahn durch Einschlagen der Seitenteile und durch Verkleben von deren
einander überlappenden Randbereichen durch eine Längsnaht eine Schlauchbahn gebildet
wird und von dieser Schlauchbahn Schlauchstücke abgetrennt werden, die mit--Bodenschweißnähten
und nach dem Befüllen mit Kopf Schweißnähten versehen werden, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen zwei zusammenlaufende Kunststoffolienbahnen Bahnstücke aus einem Gewebe
aus gereckten Kunststoffbändchen, die kürzer sind als der Abstand der späteren Boden-
und Kopfschweißnähte an den flachliegenden Säcken, mit einem gegenseitigen Abstand
eingeführt werden, der den Bereich der späteren Boden-und Kopfschweißnähte überbrückt,
daß die Bahnen und die Gewebebahnstücke seitlich versetzt zusammengeführt und die
frei liegenden Randstreifen der Bahnen und Gewebebahnstücke mit Heißschmelzklebstoffaufträgen
versehen werden, so daß sie bei der Schlauchbildung mit ihren jeweils gegenüberliegenden,
die Heißschmelzklebstoffaufträge überlappenden Randstreifen verkleben, und daß von
der Schlauchbahn etwa mittig zwischen den Gewebebahnstücken die Schlauchstücke abgetrennt
und diese mit den nur die Kunststoffschlauchbahnstücke erfassenden quer verlaufenden
Bodenschweißnähten versehen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Zusammenlaufen der
Kunststoffbahnen eine von diesen mit mehreren im Abstand parallel zueinader liegenden
Streifen aus Heißschmelzklebstoffaufträgen versehen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Gewebebahnstücke
der Höhe der Seitenwände der gefüllten Säcke entspricht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die doppellagige,
die Gewebebahnstücke einfassende Schlauchbahn zu einer Transportrolle aufgewickelt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Randbereiche der
Schlauchbahn vor dem Aufwickeln flexible Materialstreifen gelegt werden, die die Höhe
der durch die Überlappungen und die Heißschmelzklebstoffaufträge gebildete Nähe ausgleichen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß in die doppellagige,
die Gewebebahnstücke einfassende Schlauchbahn Seitenfalten eingelegt werden.