[0001] Die Erfindung betrifft ein gefärbtes Dekormaterial sowie ein Verfahren zum Färben
eines Dekormaterials.
[0002] Es ist bekannt, Textilmaterialien mit den verschiedensten Dekormaterialien, wie geschliffene
Steine, Perlen und Pailletten, zu schmücken. Dabei muß bei farbigen Dekormaterialien
und farbigen Textilmaterialien eine farbliche Abstimmung erfolgen, um höchsten ästhetischen
Ansprüchen gerecht zu werden. Dies wird dadurch sehr erschwert, daß die meisten Dekormaterialien
nur in einer begrenzten Farbpalette zur Verfügung stehen und der genaue Farbton in
der Regel nicht mit dem eines gefärbten Textilmaterials korrespondiert.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gefärbtes Dekormaterial zu schaffen,
das farblich genau mit einem damit zu schmückenden Textilmaterial abgestimmt ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß diese Aufgabe dadurch gelöst werden
kann, daß Dekormaterial und Textilmaterial der gleichen Färbung unterzogen werden.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist ein gefärbtes Dekormaterial, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß es gleichermaßen gefärbt wurde wie ein damit zu dekorierendes Textilmaterial.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zum Färben eines Dekormaterials,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man es gleichermaßen färbt wie ein damit zu dekorierendes
Textilmaterial.
[0007] Gemäß der Erfindung wird erreicht, daß Dekormaterial und Textilmaterial farblich
exakt abgestimmt sind, so daß schließlich dekorierte Textilmaterialien geschaffen
sind, die höchsten ästhetischen Ansprüchen gerecht werden. Bezüglich der Färbung ist
es gleichgültig, ob das Dekormaterial bereits auf das Textilmaterial appliziert ist
und mit diesem gemeinsam gefärbt wird oder ob Textilmaterial und Dekormaterial voneinander
getrennt gleichzeitig oder nacheinander gleichermaßen gefärbt werden. Diese Alternativen
können je nach Bedarf gewählt werden.
[0008] Werden die Dekormaterialien isoliert gefärbt, können sie lose dem Textilveredler
zur Verfügung gestellt werden. Dekormaterialien mit einer Schmelzklebstoffschicht
an der Unterseite sind eine besonders geeignete Ausführungsform. Diese werden dann
in beliebiger Anordnung durch Wärmezufuhr auf dem Textilmaterial fixiert.
[0009] Vorzugsweise werden übliche Textilfärbeverfahren angewandt, damit die Textilfärbung
üblichem Standard entspricht. Es versteht sich, daß ein solches Textilfärbeverfahren
gewählt werden muß, mit dem auch das Dekormaterial entsprechend gefärbt wird.
[0010] Es wird vorgezogen, Textilmaterial und Dekormaterial gleichzeitig im gleichen Färbebad
zu färben, denn nur dann kann ein exakt gleicher Farbton sichergestellt werden.
[0011] Die Dekormaterialien bestehen vorzugsweise aus farblosem Kunststoff, der sich einfärben
läßt. Geeignete Materialien sind beispielsweise Polyester und Acrylharze.
[0012] Ein Beispiel eines geeigneten Kunststoffes ist ein Acrylharzsystem mit über 5 % Hydroxylgehalt,
das mit einem lichtechten Polyisocyanathärter vernetzt ist. Ein solches Material kann
mit einer üblichen Färbeflotte bei 200°C eingefärbt werden.
[0013] Mit dem bekannten Textilfärbeverfahren ist es möglich, auch die Dekormaterialien
wasch- und lichtecht einzufärben.
[0014] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung, die eine beispielshafte Ausführungsform
zeigt, näher erläutert.
[0015] In Figur 1 ist ein Textilmaterial 1 gezeigt, auf dem Dekormaterialien 2 in ornamentaler
Anordnung appliziert sind.
[0016] Figur 2 zeigt ein einzelnes Dekormaterial 2. Werden die Dekormaterialien einzeln
eingesetzt, haben sie an ihrer Unterseite vorzugsweise eine Schmelzklebstoffschicht
3. Das Dekormaterial 2 selbst besteht vorzugsweise aus einem Körper 4 aus Glas oder
Metall mit einem Kunststoffüberzug 5. Besonders geeignet sind Überzüge einer Dicke
von 20 bis 100 µm, insbesondere 20 - 40 µm. Polyesterlacke und Polyethylenterephthalate
sind besonders geeignete Uberzugsmaterialien. Alternativ besteht das Dekormaterial
2 vollständig aus Kunststoff.
[0017] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Beispiels näher erläutert.
Beispiel
[0018] Glascabouchons mit einem Polyesterüberzug einer Dicke von 30 µm wurden auf ein textiles
Polyesterträgergewebe aufgesiegelt.
[0019] Das Material wurde in ein Farbbad mit einem violett-blauen Anthrachinonfarbstoff
und 10 g/1 Dimethylphthalatcarrier gegeben. Das essigsaure Bad hatte einen pH-Wert
von 4,5 und eine Temperatur von 50°C. Es wurde innerhalb 45 min auf 100°C erwärmt
und bei dieser Temperatur 2
h gehalten. Danach wurde langsam abgekühlt und das Material entnommen und kräftig gespült.
[0020] Das erhaltene Produkt zeigte eine gleichmäßig schöne Färbung sowohl des Gewebes als
auch der Cabouchons.
1. Gefärbtes Dekormaterial, dadurch gekennzeichnet, daß es gleichermaßen gefärbt wurde
wie ein damit zu dekorierendes Textilmaterial.
2. Verfahren zum Färben eines Dekormaterials, dadurch gekennzeichnet, daß es gleichermaßen
gefärbt wird wie ein damit zu dekorierendes Textilmaterial.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein übliches Textilfärbeverfahren
anwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilmaterial
und das Dekormaterial gleichzeitig in einem Färbebad gefärbt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Dekormaterial
solches aus farblosem Kunststoff einqesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Dekormaterial
Elemente mit einem Kunststoffüberzug eingesetzt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Dekormaterial Elemente
aus Glas mit einem Kunststoffüberzug eingesetzt werden.