In Fig. 1 ist das Dekormaterial 1 von seiner Unterseite gezeigt, die den musterförmig
aufgebrachten Schmelzklebstoff 2 trägt. Es versteht sich, daß die musterförmige Anordnung
des Schmelzklebstoffs frei wählbar ist. Gerade in dieser beliebigen flächigen Ausgestaltung
des Dekormaterials liegt ein bedeutender Vorteil.
Das Dekormaterial eignet sich besonders für Textilien. Auf Grund der möglichen sehr
geringen Schichtdicke werden die Trageeigenschaften und der Fall des Textilmaterials
nicht beeinträchtigt. Durch die beliebige flächige Ausgestaltung des Dekormaterials
lassen sich auch großflächig bis jetzt nicht mögliche Textildekorationen vornehmen.
Das Dekormaterial wird mit der Schmelzklebstoffschicht nach unten auf das Textilmaterial
gelegt und der Schmelzklebstoff durch Wärmezufuhr, beispielsweise durch Heißpressen,
aktiviert, so daß sich dieser mit dem Textilmaterial verbindet. Anschließend wird
die Folie abgezogen und es verbleiben nur jene Effektbereiche auf dem Textil, die
durch den Schmelzklebstoff fixiert werden. Die Dekorationsflächen entsprechen somit
dem mit der Siebdrucktechnik musterförmig aufgebrachten Schmelzklebstoff.
In Fig. 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäß hergestellten Dekormaterials
illustriert.
Für die Schmelzklebstoffschicht 2 eignen sich sämtlich bekannte Schmelzkleber, die
eine gute Haftung zwischen dem Dekormaterial und den Gegenständen, auf die es aufgebracht
werden soll, gewährleisten. Beispiele für solche Schmelzkleber sind Polyamide, Polyvinylacetat,
Polyesterharze, Epoxydharze, Isocyanate und Aminoplaste.
Besonders bevorzugt werden Schmelzklebstoffe auf der Basis von thermoplastischen Polyamidharzen.
Die Dicke der Schmelzklebstoffschicht kann je nach Anwendung in weiten Grenzen variieren.
Sie liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 10 und 200 gm, insbesondere bei etwa 100
µm.
Zwischen Schmelzklebstoffschicht 2 und Effektschicht 6 liegt gegebenenfalls die Bindemittelschicht
7. Diese Schicht 7 soll sich durch Temperaturbeständigkeit und Formbeständigkeit auszeichnen.
Die Temperaturbeständigkeit muß ausreichend hoch sein, damit bei Aktivierung der Schmelzklebstoffschicht
diese Schicht nicht beeinträchtigt wird und ihren Glanz beibehält. Die Formbeständigkeit
ist deshalb von Bedeutung, damit beim Applizieren des Dekormaterials auf das Textil
die Struktur des Gewebes nicht durchgedrückt wird. Diese Funktion der Bindemittelschicht
kann auch eine Aluminiumfolie erfüllen. Vorzugsweise werden als Bindemittel Epoxydharze
oder Polyester eingesetzt. Die Stärke liegt vorzugsweise im Bereich von 10 bis 200
µm, insbesondere bei etwa 100 um.
Im allgemeinen wird die Gesamtstärke des Dekormaterials so dünn wie möglich gewählt,
um die Eigenschaften des Textils und dessen Trageigenschaften möglichst wenig zu beeinträchtigen.
Zwischen der Bindemittelschicht 7 und der Effektschicht 6 kann gegebenenfalls eine
weitere Schmelzklebstoffschicht vorgesehen sein, um eine bessere Verbindung der erstgenannten
Schichten sicherzustellen.
Die Effektschicht 6 ist vorzugsweise eine Metalleffektschicht. Sie besteht insbesondere
aus einer Metallaufdampfschicht. Die Herstellung von solchen Überzügen aus Metallen,
Metalloxyden oder Metallsalzen, die beipielsweise durch thermisches Verdampfen im
Vakuum, Elektronenstrahl- oder Kathodenzerstäubung erfolgen kann, ist bekannt. Diese
Schichten sind im allgemeinen sehr dünn und liegen in der Größenordnung von 0,5 bis
5 µm, insbesondere 2 bis 4 gm. Durch Verwendung geeigneter Materialien bzw. einer
Mehrschichtenbedampfung kann der Aufdampfschicht eine bestimmte Farbe, und zwar insbesondere
die charakteristischen Interferenzfarben, verliehen werden. Durch diese Ausgestaltung
können besondere ästhetische Effekte erzielt werden.
Alternativ kommen als Effektschichten Metallfolien, insbesondere Aluminiumfolien,in
Betracht.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Metallschicht aus einer Blattgoldschicht.
Damit lassen sich besonders wertvolle Dekormaterialien, insbesondere für Textilien
aber auch Lederwaren und anderes schaffen. Anstelle von echtem Blattgold kann auch
Schlagmetall Verwendung finden.
Als Effektschichten eignen sich auch Farbschichten, insbesondere Kunststoff lackschichten
und Acrylfarbschichten.
Auf die Effektschicht 6 wird vorzugsweise eine Schutzschicht 5 aufgebracht. Diese
Schutzschicht ist meist ein transparenter Schutzlack. Dieser hat zum einen die Funktion,
die Effektschicht zu schützen, insbesondere das Dekormaterial beständig gegen Waschen
und Reinigen zu machen.
Anstatt einer Schutzschicht kann vorzugsweise auch eine Farblackschicht aufgebracht
werden, um der Effektschicht 6 eine bestimmte Farbe zu geben.
Die Schutzschicht darf nicht thermisch aktivierbar sein, d.h. bei der Aktivierung
der Schmelzklebstoffschicht darf die Schutzschicht nicht beeinträchtigt werden. Es
eignen sich insbesondere Epoxylacke.
Effektschicht sowie Schutzschicht bzw. Farblackschicht sind dünn, damit sie beim Abziehen
der Trägerfolie nach dem Applizieren an der Grenze zwischen schmelzklebstoffbeschichteten
Bereichen und nicht mit Schmelzklebstoff beschichteten Bereichen reißen, so daß schließlich
nur die gewünschten musterförmigen Bereiche auf dem Substrat verbleiben.
Zwischen den einzelnen Schichten können gegebenenfalls Primerschichten vorliegen, die insbesondere zum besseren Verbund der Schichten beitragen.
Die Trägerfolie 3 ist im allgemeinen eine Selbstklebefolie mit Haftschicht 4. Es eignen
sich übliche Selbstklebefolien. Transparente Polyesterfolien einer Stärke von 10 -
20 µm werden bevorzugt.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Dekormaterials.
Zur Dekoration von beispielsweise Textilien sind verschiedene Dekormaterialien, wie
Schmucksteine, Pailetten oder Nietköpfe, die in der Regel eine Schmelzklebstoffschicht
tragen, bekannt. Der Formenreichtum dieser Dekormaterialien ist jedoch beschränkt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren zur Herstellung eines Dekormaterials
zu schaffen, mit dem verschiedenförmige und verschiedenartige Dekormaterialien leicht
herstellbar sind.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, daß diese Aufgabe dadurch gelöst werden
kann, daß man die Siebdrucktechnik zur Herstellung der Dekormaterialien heranzieht.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Dekormaterials, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß auf eine Dekorfolie, die zumindest eine Trägerfolie
und eine Effektschicht umfaßt, auf der der Trägerfolie gegenüberliegenden Seite eine
Schmelzklebstoffschicht musterförmig mittels Siebdrucktechnik aufgebracht wird.
Die Siebdrucktechnik, eine einfache und ausgereifte Drucktechnik erlaubt es in einfacher
Weise, die verschiedenartigsten Flächenornamente darzustellen. Es sind gleichermaßen
eine Vielzahl von isolierten Teilflächen, wie Kreise, Quadrate ect. als auch beliebig
gestaltete, flächig zusammenhängende Ornamente und auch figürliche Darstellungen beliebiger
Form machbar. Die Siebdrucktechnik ist auf beliebige Flächenausdehnungen anwendbar
und kann kontinuierlich ausgeführt werden. Eine Änderung von Motiven ist leicht möglich.
Die Siebdrucktechnik an sich ist allgemein bekannt.
Das Aufbringen der Schmelzklebstoffschicht auf die Dekorfolie kann in verschiedener
Weise erfolgen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Schmelzklebstoffiispersion
musterförmiq auf die Dekorfolie aufgebracht und anschließend getrocknet.
Gemäß einer anderen Ausführungsform wird zuerst ein flüssiges Bindemittel musterförmig
auf die Dekorfolie aufgebracht und danach flächenförmig teilchenförmiger, d.h. pulverförmiger
Schmelzklebstoff aufgebracht, der dann an den mit Bindemittel versehenen Bereichen
haftet, während er an den nicht mit Bindemittel versehenen Bereichen nicht haften
bleibt bzw. leicht entfernt werden kann, beispielsweise durch Absaugen.
Die Effektschicht kann in jenen Bereichen, die nicht mit Schmelzklebstoff beschickt
sind, entfernt werden. Dies kann beispielsweise mit galvanischen Verfahren erreicht
werden. Diese Arbeitsweise hat den Vorteil, daß das Muster sichtbar wird.
Der Schmelzklebstoff soll gleichmäßig flächig aufgebracht werden. Für manche Anwendungen
ist es vorteilhaft, die Schmelzklebstoffschicht zu verfestigen und zu glätten. Dies
erfolgt durch Schmelzen des Schmelzklebstoffs.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung, die eine beispielshafte Ausführungsform
zeigt, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Dekormaterial von der Unterseite her gesehen und
Fig. 2 das Dekormaterial im Querschnitt.