[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Informationen sichtbar wiedergebenden
Kunststoffträgern gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Erzeugnis besteht wenigstens
zum Teil aus Kunststoff und trägt auf einer der Kunststoffoberflächen eine dort dauerhaft
befestigte sichtbare Information, die neben anderen sichtbaren Informationen oder
für sich allein auf dem Träger erscheinen kann. Insbesondere ist dieses Erzeugnis
zweidimensional in dem Sinne eines Körpers, der die Stärke eines Blattes oder einer
Karte hat. Beispiele solcher Ausführungsarten der Erfindung sind sogenannte Identitätskarten,
u.a. Kreditkarten, die von den Banken an ihre Kontoinhaber ausgegeben werden. In diesem
Falle besteht das erfindungsgemäße Erzeugnis aus dem Kunststoffträger, welcher neben
anderen von.der.Bank oder vom Kartenhersteller stammenden Informationen wenigstens
die Signatur des Bankkunden trägt, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt
ist.
[0003] Identitätskarten und diesen entsprechende Ausführungsarten der Erfindung sind häufig
nur ein Ausschnitt aus einer Hart-PVC-Kunststoffolie; auf dieser kann der Verwender
der Karte bestimmte Informationen in die Kartenrückseite einprägen, die dann auf der
Kartenvorderseite erhaben erscheinen. Solche zweidimensionalen Träger weisen häufig
ein Schriftfeld
' auf, auf dem die Kartenoberfläche bedruckt ist, so daß sie anders als die glatte
Kunststoffläche beschriftet werden kann.
[0004] Anspruchsvollere Identitätskarten bestehen dagegen aus einem Laminat, welches mindestens
zwei transparente Kunststoffolienausschnitte, das sogenannte Overlay und häufig zwei
Papier- oder Kunststoffausschnitte, das sogenannte Inlet aufweist, welches mit Hilfe
von Druck und Hitze zu einer unlösbaren Einheit so miteinander verbunden sind, daß
die Kunststoffolien außen liegen und die Ausschnitte des Inlet bedecken. Auch diese
Informationskarten können mit den erwähnten eingetragenen Informationen versehen sein,
lassen aber meistens auf die Papiere aufgedruckte Informationen durch die transparenten
Kunststofflächen hindurch erkennen.
[0005] Wenn das erfindungsgemäße Erzeugnis nach Art der vorstehend beschriebenen Identitätskarten
ausgebildet ist, so ist wenigstens eine der auf einem solchen. Erzeugnis erscheinenden
Informationen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt. Soweit weitere Informationen
vorhanden sind, können sie in herkömmlicher, d.h. insbesondere in der vorstehend beschriebenen
Art entweder vom Verwender oder vom Hersteller der Karte aufgebracht worden sein.
Bei diesen und anderen erfindungsgemäßen Erzeugnissen geht es vor allem um die Fälschungssicherheit
bestimmter Informationen, welche den Verwender des Erzeugnisses, insbesondere aber
die personen-bezogenen Daten eines Karteninhabers wiedergeben. Zu diesen Daten kann
auch eine bildliche Wiedergabe des Karteninhabers gehören. Insbesondere aber geht
es um die fälschungssichere Wiedergabe der Signatur des Karteninhabers oder Kartenverwenders
auf dem Erzeugnis unmittelbar nachdem die betreffende Person unterschrieben hat. Die
Herstellung insbesondere der letztgenannten Erzeugnisse unterliegt anderen Voraussetzungen
als die Anbringung von Daten auf dem zweidimensionalen Träger vor Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, weil diese Informationen entweder aufgedruckt oder mit Hilfe von Prägeschablonen
aufgebracht werden.
[0006] Die Erfindung geht von einem vorbekannten Verfahren aus, welches insbesondere zur
Herstellung von Informationen wiedergebenden Kunststoffträgern angewandt wird, welche
als Identitätskarten dienen und wobei in der Regel als letzter Herstellungsvorgang
eine Unterschrift dauerhaft auf dem Träger angebracht wird und sichtbar bleiben muß.
Dieses Verfahren wird dabei in der Regel von einem Kartenverwender durchgeführt, der
von einem Karten-. hersteller die meistens schon mit allgemeinen Informationen bedruckten,
zweidimensionalen Karten erhält und häufig sogar auch noch die Person des Karteninhabers
abschließende personenbezogene Daten anbringen muß.
[0007] Bei dem vorbekannten Verfahren werden die nicht einprägbaren Informationen, d.h.
also insbesondere die Signatur des Kunden mit einer Tinte, d.h. mit einem Federhalter
oder einem Kugelschreiber auf dem Träger angebracht und dadurch wiedergegeben. Es
gibt verschiedene Vorschläge, nach denen ein solcher Träger fälschungssicher gemacht
werden kann. Eines der vorbekannten Verfahren (DE-PS 28 01 015) besteht aus einer
bestimmten Folge von Druck und überdrucken und baut auf einer im UV-Licht sichtbaren
Fluoreszenz und/oder einer im natürlichen Licht sichtbar werdenden Veränderung des
Schriftfeldes auf.
[0008] Das vorbekannte Verfahren hat ebenso wie die bislang bekannt gewordenen Möglichkeiten
der Fälschungssicherung Nachteile. So ist es z.B. schwierig, spätere Zusätze zu einer
im Beisein eines Vertreters des Kartenverwenders geleisteten Signatur erkennbar zu
machen und dadurch auszuschließen. Auch sind die Art und der Umfang der Informationen,
die vom Verwender angebracht werden können, begrenzt bzw. muß der Verwender bei Ausprägung
des Informationsinhaltes entsprechend kompli.zierte Herstellungsgeräte bereithalten.
[0009] Soll z.B. auf einer Identitätskarte die Abbildung des Karteninhabers erscheinen so
muß der Verwender den als Ausgangssubstrat dienenden zweidimensionalen Träger, d.h.
das Kartenlaminat aus den ihm vom.Hersteller gelieferten Einzelteilen erst noch herstellen.
Die Beschaffung und die Handhabung solcher Geräte und die hierfür notwendigen zweidimensionalen
Träger sind kostspielig und nicht immer erfolgreich. Nicht anders sind Apparaturen
zu bewerten, mit denen Einprägungen vorgenommen werden können. Solche Einprägungen
erscheinen zudem auf einer Kartenseite vertieft und auf der anderen Kartenseite erhaben,
was häufig dazu führt, daß die auf den erhabenen Stellen erscheinende Druckfarbe abgerieben
wird. Auch sind die auf diesen beiden Seiten der Karte durch deren Prägung erzeugten
Unebenheiten häufig unerwünscht. Fernerist die Art der Informationswiedergabe, insbesondere
auf wenige, d.h. die Möglichkeiten der Prägeschablonen beschränkt.
[0010] Soweit man Versuche angestellt hat, Informationen in die Kartenoberfläche einzubrennen
und dadurch zu fixieren, muß man dafür Laserstrahlen verwenden, um die geforderte
Feinheit der Informationswiedergabe zu erreichen. Das Laserlicht ist'jedoch nur dann
für die Herstellung von Informationen sichtbar wiedergebenden Kunststoffträgern geeignet,
wenn es richtig gesteuert wird. Kompliziertere Informationen, insbesondere individuelle
Signaturen sind nicht oder nur mit großem Aufwand wiederzugeben, nämlich wenn sie
vorher digitalisiert worden sind. Die dafür erforderliche Apparatur ist wesentlich
aufwendiger als das Prägen oder Laminieren von Karten und kommt daher für die Verwender
häufig nicht in Betracht. Außerdem ist die Produktionsgeschwindigkeit bei der Herstellung
der Karten und der Informationen zu gering.
[0011] Gemeinsam ist den beschriebenen Verfahren, daß sie auf dreidimensionale Kunststoffkörper
nicht anwendbar sind. Es kommt aber relativ häufig vor, daß auch solche Träger mit
Informationen versehen werden sollen, die u.a. fälschungssicher zu sein haben und
erst vom Verwender des Kunststoffkörpers angebracht werden sollen, der ihn an den
Benutzer weitergibt. Zu diesen Fällen gehören z.B. der Verleih von Tonband- oder Videokassetten,
welche das sogenannte Logo des-Verleihers oder Herstellers tragen sollen , bevor sie
verliehen werden.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das-als bekannt vorausgesetzte Verfahren
so zu führen, daß es die Herstellung des mit der Information versehenen zweidimensionalen
Trägers mit einer einfachen Gerätschaft fälschungssicher und mit einer beliebigen
Informationswiedergabe auf zwei- und dreidimensionalen Trägern ermöglicht.
[0013] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruches 1, Zweckmäßige
Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0014] In dem erfindungsgemäßen Verfahren werden neuartige Ausgangssubstrate zur Herstellung
des die Information sichtbar wiedergebenden Kunststoffträgers eingesetzt. Hierbei
handelt es sich einerseits um eine Tinte oder Druckfarbe, welche aufgrund ihrer dunklen,
wärmeabsorbierenden Zusammensetzung mit dem Licht von Entlqdungslampen oder CO
2-Lasern aufgeheizt werden kann und dabei Temperaturen erreicht, welche duroplastische,
vor allem aber thermoplastische Kunststoffe, vorzugsweise Hart-PVC kurzzeitig an-
und/oder aufschmelzen kann; die dann auftretende Erkaltung der Tinte bzw. Druckfarbe
macht diesen Vorgang nicht rückgängig,. so daß die Tinten- bzw. Druckfarbenspur im
Kunststoffträger erhalten bleibt. Andererseits dient in dem erfindungsgemäßen Verfahren
als Substrat der Wärmeanteil des Lichtes einer Entladungslampe, wobei die Beleuchtungsstärke
und die Dauer der Beleuchtung derart auf die Zusammensetzung der Tinte bzw. Druckfarbe
und auf den Kunststoff abgestimmt sind, daß zwar die zum örtlichen An- oder Durchschmelzen
des Kunststoffes notwendige Temperatur erreicht wird, andererseits aber die restliche
Oberfläche des Kunststoffes keine Veränderungen durch die Wärmeeinwirkung des Lichtes
erfährt.
[0015] Auf diese Substrate wirkt das erfindungsgemäße Verfahren nur derart ein, daß auch
bei vollflächiger Bestrahlung der beschriebenen Tinte oder Druckfarbe nur die Information
mit Hilfe des Wärmeanteiles der Beleuchtung eingebrannt und dadurch im Kunststoffträger
fixiert wird. Das auf diese Weise hergestellte Erzeugnis ist absolut fälschungssicher,
weil die Einbrennungen nicht nachahmbar oder veränderbar sind. Je nach dem Umfang
der Kunststoffschmelze enthält dies auch Bestandteile der Tinte oder Druckfarbe, welche
eingeschmolzen sind. Die Information kann daher in jeder durch Beschriftung, Zeichnung
oder Druck erreichbaren Wiedergabemöglichkeit auf dem erfindungsgemäßen Erzeugnis
erscheinen. Die Informationsfixierung erfordert nicht mehr als eine Beleuchtungseinrichtung,
die allerdings eine vorzugsweise automatische Steuerung der Belichtungszeit und der
Beleuchtungsteile erhalten sollte. Dadurch wird die Fälschungssicherheit erhöht und
die Einrichtung für den Verwender nicht unnötig kompliziert gemacht. Insbesondere
lassen sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auch Signaturen auf Identitätskarten
wiedergeben, die nachträglich nicht veränderbar sind oder von Unbefugten ergänzt werden.können,
weil dabei die Information auch die wärmespeichernde Eigenschaft der normalen Tinte
aus der wärmeabsorbierenden Druckfarbe ausgespart wird und sich dadurch von dieser
abhebt.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich bei Identitätskarten deshalb so durchführen,
daß der Karteninhaber auf der Kunststoffoberfläche seine Unterschrift leistet, worauf
dann diese in der beschriebenen Weise fixiert wird. Dabei ist es möglich, bestimmte
oder vor dem Laminieren vom Kartenverwender oder vom Kartenhersteller in einer Druckfarbe,
aber auch handschriftlich eingetragene Informationen, die auch aus einem Raster bestehen
können, sichtbar zu machen. Wenn z.B. die Druckfarbe auf einem Unterschriftsfeld der
Karte hinter oder unter der beschriebenen Vorderseite in einem offenen Druck, z.B.
einem speziellen Druckbild (Raster) aufgebracht worden ist, kann der Kunststoff mit
dieser Druckfarbe durchgeschmolzen und auf diese Weise das Unterschriftsfeld auf der
Außenseite der Kunststoffolien unbeschriftbar gemacht werden. Dieser Effekt läßt sich
natürlich auch dadurch erreichen, daß die Druckfarbe außen auf die Kunststoffolie
im Unterschriftsfeld aufgebracht wird.
[0017] Da man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit der zur Fixierung der Informationen
dienenden Beleuchtung außer bei der Verwendung von CO
2-Lasern stets von außen . und von einer Seite, jedenfalls aber berührungsfrei auf
den Kunststoffträger einwirkt, spielt die Dimension des Kunststoffträgers für die
Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens keine Rolle. Deswegen kann das erfindungsgemäße
Verfahren dazu dienen, eine mit der Druckfarbe oder Tinte auf eine Videokassette aufgebrachte
Information, beispielsweise ein Logo- oder ein Verleihdatum durch bloße Lichteinwirkung
dauerhaft und fälschungssicher zu fixieren.
[0018] Die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Anspruch 2 betrifft eine
Gruppe von Ausführungsarten, bei denen die Information durch Abdecken eines vollflächigen
oder lichten Druckes der wärmeabsorbierenden Druckfarbe (bzw. Tinterund durch Aussparen
der Einwirkung fixiert wird. Grundsätzlich kann hierbei der Druck auf der Außenseite
der Kunststoffoberfläche, aber bei Laminaten auch auf der Innenseite der Kunststoffoberfläche
aufgebracht sein. Bei Laminaten wird man jedoch mit Rücksicht auf die bessere Bedruckbarkeit
von Papier den Aufdruck auf mindestens eine der sichtbaren Papierseiten, die nach
dem Laminieren der Kunststoffolie abgedeckt werden, aufbringen. Bei den beiden letztgenannten
Verfahrensweisen erscheint dann die Information nicht auf der äußeren Kunststoffoberfläche,
die deswegen vollkommen glatt bleibt, was u.U. auch Fälschungsversuche noch erheblich
mehr erschwert.
[0019] Nach Anspruch 4 bringt man einen Druck aus der wärmeabsorbierenden Farbe in der Weise
auf den Träger auf, daß die Einbrennungen einem lichten Druckmuster folgen. Damit
ist u.a. erreichbar, daß eine ursprünglich beschreibbare Fläche nach Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens derart aufgerauht wird, daß sich die Fläche nicht
mehr beschriften läßt und auf diese Weise keine Informationen mehr hinzugefügt werden
können, selbst wenn man dazu die erfindungsgemäße Tinte benutzen würde.
[0020] In den bislang erwähnten Ausführungsformen der Erfindung wird die Information auf
den das Ausgangssubstrat bildenden Träger unmittelbar entweder durch Beschriften,
Zeichnen oder Bedrucken aufgebracht. Mit den Merkmalen des Anspruches 5 werden die
Informationen berührungsfrei aufgetragen, weil man dazu eine transparente Schablone
verwendet. Dieses Verfahren erlaubt beliebig kompliziert dargestellte und umfangreiche
Informationen, z.B. auch die Wiedergabe transparenter Bilder oder Zeichnungen auf
den beschriebenen Laminaten oder einfachen Kunststoffkarten in dauerhafter, fälschungssicherer
und sichtbarer Form zu fixieren.
[0021] Die für solche Verfahren notwendigen Tinten oder Druckfarben lassen sich durch Veränderung
ihrer jeweiligen Zusammensetzung in unterschiedlicher Weise auf die Schmelzeigenschaften
der Kunststoffträger abstimmen, die das Ausgangssubstrat für das erfindungsgemäße
Verfahren bilden. Nach Anspruch 6 erfolgt dies erfindungsgemäß in der Weise, daß das
Kunststoffmaterial dort, wo es der Einwirkung der von der aufgeheizten Farbe oder
Tinte ausgehenden Wärme ausgesetzt ist, nur geringfügig aufgeschmolzen wird, so daß
sich lediglich eine Vertiefung auf der der Wärme ausgesetzten Oberfläche des Kunststoffes
ausbildet. Bei den Identitätskarten ist dieses Verfahren nützlich, wenn die Kartenoberfläche
glatt bleiben soll. Selbst wenn man aber dieses Verfahren auf der Kartenoberfläche
anwendet, wird die Information fälschungssicher. Denn die nachträgliche Entfernung
der eingebrannten Tinte oder Druckfarbe läßt die Vertiefung und damit die Information
auf der Kunststoffoberfläche bestehen.
[0022] Andererseits bietet die Erfindung auch die Möglichkeit, die erwähnte Abstimmung der,Tinten-bzw.
Druckfarbenzusammensetzung auf die Schmelzeigenschaften des jeweiligen.Kunststoffes
in dem Träger so vorzunehmen, daß der Kunststoff, insbesondere wenn es sich hierbei
um ein Thermoplast handelt, am Ort der Wärmeeinwirkung auftreibt, was entweder zu
einer erhabenen Wiedergabe auf der betreffenden Kunststoffoberfläche führen kann,
die der Wärmeeinwirkung unmittelbar ausgesetzt ist oder die Inforation auch auf der
gegenüberliegenden Fläche der Kunststoffolie fixiert, also auf einer Identitätskarte
von hinten eingebrannt ist und außen erhaben erscheint.
[0023] Im allgemeinen werden die wärmeabsorbierenden Tinten- oder Druckfarben nach der Wärmeeinwirkung
auf dem Kunststoff haften, d.h. in diesen eingeschmolzen sein. Das bedeutet aber nicht,
daß man die Informationen selbst in der Form, wie sie auf den Kunststoffträger aufgebracht
worden sind, auch erhalten muß. Bei den Ausführungsformen der Erfindung, bei denen
die Informationen aus Einbrennungen der Tinte oder Druckfarbe ausgespart werden, kann
man die zur Abdeckung verwendete Farbe oder Tinte nach dem Einbrennvorgang auch wieder
entfernen, beispielsweise abwischen.
[0024] Während bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsarten der Erfindung im allgemeinen
von einer Transparenz der Kunststoffoberfläche ausgegangen worden ist, läßt sich das
Verfahren nach Anspruch 8 auch so führen, daß die Information in eine opake Kunststoffoberfläche
eines dreidimensionalen Trägers eingebrannt wird, worunter u.a. Videokassetten fallen.
[0025] Zwei der vorstehend wiedergegebenen Ausführungsformen der Erfindung sind anhand von
Kontokarten, wie sie bei Banken und Sparkassen verwendet werden, in den Figuren der
Zeichnung wiedergegeben; es zeigen
Fig. 1 ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellter Kunststoffträger, welcher
eine Unterschrift sichtbar wiedergibt, in Form eines Laminates,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. l zur Wiedergabe des Ausgangszustandes
vor Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 3 eine teilweise Wiedergabe des Gegenstandes der Fig. 2 nach Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 4 in der Fig. 3 entsprechender Darstellung eine andere Ausführungsart des erfindungsgemäßen
Erzeugnisses, das einen anders aufgebauten zweidimensionalen Träger benutzt.
[0026] In den Figuren 1 bis 3 ist eine Kreditkarte 1 wiedergegeben, deren Vorderseite die
Fig. 1 abbildet. Die Karte besteht aus einem Laminat, das' seinerseits aus zwei Hart-PVC-Folien
2, 3 und zwei Inlet 4, 5 aufgebaut ist..In Fig. 2 ist das Laminat in der richtigen
Zuordnung seiner. Einzelteile, jedoch noch nicht verschweißt wiedergegeben. Die in
Fig. 1 wiedergegebene Kartenvorderseite ist mit 6, die Rückseite ist mit 7 bezeichnet.
[0027] Dementsprechend trägt die transparente Kunststofffolie 2 einen auf ihrer Vorderseite
erscheinenden Aufdruck 8, welcher bei 9 das Firmenlocp und bei 10 Informationen über'den
Kartenverwender zeigt. Die Informationen und das Firmenlog
o sind aus der Druckfarbe 8 ausgespart.
[0028] In der gleichen Druckfarbe ist die Umrandung 9 bzw. 10 eines Unterschriftfeldes 11
auf die Außenseite der Folie 2 aufgedruckt. Die Hinweise auf die Kontennummern und
die Kartennummer sind bei.12 in der gleichen Druckfarbe wie die Informationen 9, 10
und 11 aufgedruckt. Diese Drucke werden bereits vom Kartenhersteller angebracht.
[0029] Auf dem vorderen Papierlaminat 4 erscheint eine Beschriftung 13, welche infolge der
Transparenz der Folie später bei 14 und 15 die Kontonummer und die Kartennummer auf
der Vorderseite 6 erkennbar macht. Die Beschriftung 13 wird vor dem Laminieren der
Kontokarte von dem Verwender angebracht.
[0030] Auf dem zweiten Papierausschnitt 5 befinden sich ausführliche Informationen über
die Benutzung der Karte, die schematisch bei 16 wiedergegeben sind und ebenfalls infolge
der Transparenz der Kunststoffölie 3 nach dem Laminieren auf der Rückseite erscheinen.
Diese Kunststoffolie trägt eine aufgedruckte, magnetisierbare Schicht 17 auf ihrer
Außenseite. In dieser Schicht werden magnetische Informationen festgehalten.
[0031] Bei der Ausgabe der Kontokarte leistet der Kunde auf dem mit 9 und 10 umrandeten
Unterschriftsfeld 11 die bei 18 dargestellte Signatur.. Das geschieht in einer normalen
Tinte, die sich später ohne weiteres von der glatten Kunststoffoberfläche 19 der transparenten
Folie 2 wieder abwischen läßt. Bevor das geschieht, wird die Unterschrift jedoch fixiert.
[0032] Zu diesem Zweck trägt der Papierausschnitt 4 auf seiner der Kunststoffolie 2 zugewandten
Fläche 20 einen Aufdruck 21 aus einem lichten, offenen Druck, der beispielsweise punktförmig
sein kann. Der Druck ist in einer Druckfarbe ausgeführt, welche eine dunkle, wärmeabsorbierende
Zusammensetzung aufweist. Solche Druckfarben sind an sich bekannt. Die benutzte Druckfarbe
ist einerseits auf die Schmelzeigenschaften des Kunststoffes in der Folie 2 und andererseits
auf eine nicht dargestellte Entladungslampe abgestimmt, welche Wärme liefert. Die
Entladungslampe ist zweckmäßig in einem Kasten untergebracht, in den die Kontokarte
1 nach Unterschriftsleistung eingeschoben wird, so daß die Vorderseite 6 der Beleuchtung
durch die Entladungslampe ausgesetzt ist. Diese Vorrichtung sollte zweckmäßig mit
einem Zeitschalter versehen werden, der das Auswerfen der Karte nach einem Zeitraum
automatisiert, der aufgrund der wärmeabsorbierenden Eigenschaften der Druckfarbe fest
eingestellt ist.
[0033] Infolge der Wärmeabsorption tritt eine Aufheizung der Druckfarbe im Druck 21 und
der Tinte der Signatur ein. Dort, wo der Druck 21 mit der Tinte der Signatur 18 abgedeckt
ist, wird der Druck 21 von der Wärme der Signatur stärker aufgeheizt und heizt sich
daneben vergleichsweise schwächer auf . Die Einwirkungszeit des Entladungslampenlichtes
ist so bestimmt, daß die nicht abgedeckten Teile des Druckes 21 mit der von ihnen
aufgenommenen Wärme Einbrennungen verursachen, die schematisch bei 22 und 23 in Fig.
3 gezeichnet sind. Jede dieser Einbrennungen trägt eine entsprechend geformte Vertiefung
24 und eine Ausfüllung 28, welche aus dem frittierten Kunststoffmaterial und den Resten
der Druckfarbe des Aufdruckes 21 besteht, welche in den Kunststoff eingegangen sind
und sich dementsprechend nicht mehr auf dem Papier 4 finden. Auf dem Papier ist derjenige
Anteil der Druckfarbe gezeichnet, welcher mit der Signatur abgedeckt war und in Fig.
3 mit 29 bezeichnet ist. Das bedeutet, daß die Signatur nach dem Abwischen der Tinte
vergleichsweise stärker als die Einbrennungen 22, 23 der Kunststoffolie
2 eingebrannt ist (nicht dargestellt). Die Oberfläche 24 der Identitätskarte ist dagegen
völlig glatt geblieben.
[0034] Bei der abgeänderte Ausführungsform nach Fig. 4 trägt das Papier 4 im Ausgangszustand
im Bereich des Unterschriftsfeldes 11 zwar auch eine Bedruckung 30, welche aber lediglich
das Unterschriftsfeld markiert. Dafür ist die Signatur 18 im Unterschriftsfeld 11
mit einer Tinte ausgeführt worden, welche die beschriebene dunkle, wärmeabsorbierende
Zusammensetzung aufweist. Nach der Durchführung des beschriebenen Verfahrens findet
sich die Signatur in Form einer Einbrennung 31 auf der Oberseite 24 der Folie 2 wieder.
Sie erscheint dort erhaben infolge der mit dem Kunststoff zusammengefritteten Tinte.
Selbst wenn diese Teile entfernt werden, bleibt eine Vertiefung 32 zurück, welche
den Fälschungsversuch sofort sichtbar mächt.
[0035] Bei den Ausführungsformen nach den Figuren 1 bis 4 wird aus den Teilen 3 bis 5 das
Laminat vor der Unterschriftsleistung nach Anbringung der Informationen 14 und 15
durch den Kartenverwender verschweißt und dann zur Unterschrift vorgelegt. Das beschriebene
Herstellungsverfahren läßt es aber auch zu, daß das Laminat bereits vom Kartenhersteller
verschweißt und dem Kartenverwender die fertig verschweißten Karten zugeschickt werden.
Dann können nämlich die Informationen 14 und 15 auch vom Kartenverwender in der beschriebenen
Tinte oder Druckfarbe mit wärmeabsorbierender Zusammensetzung im Beisein des Kunden
eingetragen werden.
1. Verfahren zur Herstellung von Informationen sichtbar wiedergebenden Kunststoffträgern
aus einem vorzugsweise zweidimensionalen Träger, welcher aus einer z.B. transparenten
Kunststofffolie oder aus einem Kunststoffolien- und Papierlaminat besteht und aus
einer Tinte oder aus einer oder mehreren Druckfarben, bei dem wenigstens eine der
auf dem fertigen Kunststoffträger erscheinenden Informationen in der Tinte aufgeschrieben
oder eines der Papiere aufgedruckt wird, dadurch gekennzeichnet daß als Tinte oder
als eine der Druckfarben eine dunkle, wärmeabsorbierende Zusammensetzung verwendet
wird und die damit wiedergegebene Information (18) mit dem Träger (1) der Beleuchtung
eine oder mehrere Entladungslämpen oder einem CO2-Laser so lange ausgesetzt wird, bis die von der Beschriftung (31) oder der Bedruckung
(21) aufgenommene Wärme die Information (18) in eine der Kunststofflächen (24) einbrennt
und dadurch fixiert.
2. Verfahren nach Anspruch l , dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfarbe auf eine
Teil- oder eine Vollfläche des Trägers (1) aufgebracht und die Information (18) aus
den Einbrennungen der Kunststoffläche ausgespart wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfarbe
vor dem Laminieren auf eines der Papiere (4) aufgebracht und die nach dem Laminieren
aufgetragene Information (18) in die Innenfläche der überdeckenden transparenten Folie
(2) eingebrannt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedruckung
der Teil-oder Vollfläche des Trägers einem Muster folgt, das Teile der bedruckten
Fläche (20) ausspart.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß ein die
Information wiedergebendes Transparent auf die Beleuchtungsseite des Trägers aufgelegt
und die Information bei der Entladungslampenbeleuchtung des Trägers auf dessen Bedruckung
projeziert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet daß beim Einbrennen
der Information die Kunststoffoberfläche (24) örtlich vertieft wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beim Einbrennen
der Information (18) der dabei angeschmolzene Kunststoff aufgetrieben und die Information
erhaben auf der Kunststoffoberfläche (24) fixiert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Information
(18) auf eine opake Kunststoffläche eines dreidimensionalen Trägers eingebrannt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Information
in einer von dem Träger (1) abwischbaren Tinte oder Druckfarbe aufgebracht wird.