[0001] Die Erfindung betrifft eine Winde mit mehreren antriebsmäßig miteinander verbundenen,
an einer Tragkonstruktion befestigten Seiltrommeln.
[0002] Eine Winde dieser Art Ist durch die DE-AS 26 04 534 bekannt und wird in einer Hub-
und Senkstation einer Hängebahnanlage eingesetzt. Bei der vorbekannten Winde sind
die Seil trommeln über Wälzlager auf einer Treibwelle gelagert, die wiederum mit Wälzlagern
in einer Tragkonstruktion abgestützt ist. Dadurch wird der Lagerungsaufwand unnötig
groß, und die Seiltrommeln sind nur für bestimmte Einsatzzwecke vorgesehen. Dieser
Aufwand ist wohl bei Hub- und Senkstationen innerhalb einer Förderanlage vertretbar,
nicht aber bei den vielen anderen möglichen Einsatzfällen von Winden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Winde so zu gestalten, daß sie mit geringem
Aufwand herstellbar, abstützbar und vielseitig verwendbar ist. Diese Aufgabe wird
dadurch gelöst, daß jede Seiltrommel in sich gegenüberliegenden Seitenflächen eines
mit Befestigungsbohrungen versehenen Gehäuses gelagert ist, und daß die Gehäuse über
Befestigungsbohrungen an einer Tragkonstruktion befestigt sind. Mit Hilfe der Befestigungsbohrungen,
die mit Gewinden versehen sein können oder in die Setzmuttern eingesetzt sind, können
die Gehäuse der Seiltrommeln an verschiedenen Stellen angebracht werden, ohne daß
für die Kraftübertragung zusätzliche Lager erforderlich sind.
[0004] Um die Vielseitigkeit der Winde zu erweitern, können mehrere Flächen des Gehäuses
mit Befestigungsbohrungen versehen sein. Das Gehäuse ist vorzugsweise an fünf Seiten
geschlossen und besteht aus zwei aneinandergeschweißten Hälften, wobei die Schweißfuge
senkrecht zu den sich gegenüberliegenden Seitenflächen mit Lagern für die Seiltrommelachsen
verläuft und die Lagerstellen damit nicht beeinflußt. Ein derartiges Gehäuse ist als
Preßteil leicht herstellbar und hat auch eingepreßte Lagerflächen und Anschlagflächen
für die Wälzlager. Durch die sich am Seileinlauf gegenüberliegenden Befestigungsbohrungen
ist parallel zur Seiltrommelachse eine Achse für eine darauf axial verschiebbare Seilführung
geführt. Die Befestigungsbohrung für die Achse stimmt mit den anderen Befestigungsbohrungen
zur Anbringung des Gehäuses an der Tragkonstruktion überein und erfordert damit keinen
besonderen Arbeitsgang. Wenn ohnehin alle Befestigungsbohrungen mit Gewinden bzw.
Setzmuttern versehen sind, können auch in die Befestigungsbohrungen für die Achse
Schrauben eingedreht werden, die eine rohrförmige Achse halten. Die Achse kann auch
durch glatte Befestigungsbohrungen geführt und außerhalb des Gehäuses mit Sprengringen
gegen axiale Verschiebung gesichert sein.
[0005] Die Seilführung selbst ist ein einfacher, mit einer Bohrung auf der Achse gleitender,
mit einem Seileinlaufschlitz versehener Tragkörper, der oberhalb der Bohrung eine
auf das Seil drückende Andrückrolle hat und an dem unterhalb der Bohrung ein in die
Seil rille der Seiltrommel hineinragender Gleitklotz gelagert ist. Seilrolle und Gleitklotz
bewirken beim Drehen der Seiltrommel gemeinsam ein verkantungsfreies Verschieben der
Seilführung. Gegen unbeabsichtigtes Lösen des Seils von der Seiltrommel bei unbelastetem
Lasthaken dienen mehrere das Seil überdeckende Sicherungsbleche, die mit einer Hälfte
des Gehäuses verschweißt sind, bevor die Hälften des Gehäuses zusammengeschweißt sind.
Da die Achse der Seiltrommel ein Teil der Seiltrommel ist und in beide Hälften des
Gehäuses hineinragt, muß die Seiltrommel schon beim Zusammenschweißen der Hälften
des Gehäuses in dem Gehäuse angeordnet sein. Das Seil kann nach dem Zusammenschweißen
des Gehäuses an der äußeren der Seilrillen mit einer oder mehreren Hakenschrauben
befestigt sein. Diese Montage ist gut durchführbar, wenn sich die vorgesehene Befestigungsstelle
für die Hakenschrauben an der unteren, offenen Seite des Gehäuses befindet.
9. Winde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Seil (6) mit einer oder
mehreren durch den Trommelmantel geführter Hakenschrauben (9) in der äußeren der Seilrillen
(5c) befestigt ist.
10. Winde nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Seiltrommeln (5) mit ihren Innenverzahnungen (5b) über eine gemeinsame,
mit einer Verzahnung (16a) versehenen Welle (16) miteinander verbunden sind.
11. Winde nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gehäuse (1) zweier Seiltrommeln (5) mit ihren Seitenflächen (la) aneinanderliegen
und über durch beide Gehäuse (1) reichende Schrauben (3) miteinander verbunden sind.
12. Winde nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gehäuse (1) zweier Seiltrommeln mit ihren Stirnflächen (1b) aneinanderliegen
und über durch beide Gehäuse reichende Schrauben (3) miteinander verbunden sind, und
daß die parallel zueinander liegenden Wellen (16) der Seiltrommeln (5) durch ein Getriebe
(17) miteinander verbunden sind.
13. Winde nach einem oder mehreren der-Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seilführungen (10) zweier aneinandergeschraubter Gehäuse (1) zu einander entgegengesetzten
Richtungen geführt sind.
14. Winde nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gehäuse (1) über die Tragkonstruktion (4) und/oder Laschen miteinander verbunden
sind.
15. Winde nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein gemeinsames Seil (6) zweier über ihre Gehäuse (1) miteinander verbundenen
Seilrollen (5) um eine gemeinsame Unterflasche (18) geführt ist.
[0006] Fig. 7 zeigt eine zweisträngige Winde, bei der das Seil 6 um eine Unterflasche 18
geführt ist. Fig. 8 zeigt eine einsträn
= gige Winde mit Lasthaken 18a. Beim Anwendungsbeispiel nach Fig. 9 liegen zwei einsträngige
Winden an den Stirnseiten Ib der Gehäuse 1 aneinander und sind mittels auf der nicht
sichtbaren Seite angeordneter Laschen und Schrauben miteinander verbunden. Die Wellen
16 der Seiltrommeln 5 sind über ein Getriebe 17 in Form eines Zahnriemens miteinander
verbunden.
[0007] Fig. 10 zeigt eine ähnliche Kombination wie Fig. 9; beide Seiltrommeln haben jedoch
ein gemeinsames, um eine Unterflasche 18 geführtes Seil 6. Fig. 11 zeigt zwei aneinandergeschraubte
Gehäuse 1 mit gegenüberliegenden Austritten für die zu den Lasthaken 18a geführten
Seile 6. Fig. 12 zeigt eine Doppelanordnung zweier Winden mit einer gemeinsamen Welle
16 und einem gemeinsamen, um eine Unterflasche 18 geführten Seil. Fig. 13 zeigt die
ähnliche Anordnung wie Fig. 12, jedoch mit getrennten Seilen 6 für Lasthaken 18a.
Beim Anwendungsbeispiel nach Fig. 14 sind drei Winden mit ihren Gehäusen 1 an einer
nicht gezeichneten Tragkonstruktion befestigt. Die Seiltrommeln sind über eine gemeinsame
Welle 16 miteinander verbunden. Bei allen Anwendungsbeispielen ist eine Befestigung
des Gehäuses 1 mit den Befestigungsbohrungen einer Fläche an einer Tragkonstruktion
möglich.
Bezeichnungsliste
[0008]
1 Gehäuse
2 Befestigungsbohrungen
3 Schrauben
4 Tragkonstruktion
5 Seiltrommel
6 Seil
7 Lager
8 Sprengring
9 Hakenschraube
10 Seilführung
11 Tragkörper
12 Andrückrolle
13 Gleitklotz
14 Achse
15 Seilsicherungsblech
16 Welle
17 Getriebe
18 Unterflasche
19 Setzmutter
20 Drehmomentenstütze
21 Getriebe
22 Motor
23 Getriebeendschalter
1. Winde mit mehreren antriebsmäßig miteinander verbundenen, an einer Tragkonstruktion
befestigten Seiltramtein,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Seiltrommel (5) in sich gegenüberliegenden Seitenflächen (la) eines mit Befestigungsbohrungen
(2) versehenen Gehäuses (1) gelagert ist, das über die Befestigungsbohrungen (2) an
der Tragkonstruktion (4) befestigt ist.
2. Winde nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungsbohrungen (2) mit Gewinden versehen sind.
3. Winde nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungsbohrungen (2) mit Setzmuttern (19) versehen sind.
4. Winde nach Anspruchen 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Flächen des Gehäuses (1) mit Befestigungsbohrungen (2) versehen sind.
5. Winde nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (1) an fünf Seiten geschlossen ist und aus zwei aneinandergeschweißten
Hälften (lA, 18) besteht,, wobei eine diese verbindende Schweißfuge (ld) senkrecht
zu den sich gegenüberliegenden Seitenflächen (la) mit Lagern (7) für die SeiltrommelAchse
(5a) verläuft.
6. Winde nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die sich am Seileinlauf gegenüberliegenden Befestigungsbohrungen (2) parallel
zur Seiltromnel-Achse (5a) eine Achse (14) für eine darauf axial verschiebbare Seilführung
(10) geführt ist.
7. Winde nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seilführung (10) ein mit einer Bohrung (lla) auf der Achse (14) gleitender,
mit einem Seileinlaufschlitz (10a) versehener Tragkörper (11) ist, an dem oberhalb
der Bohrung (lla) eine auf das Seil (6) drückende Andrückrolle (12) und unterhalb
der Bohrung (lla) ein in eine Seilrille (5c) der Seiltrommel (5) hineinragender Gleitklotz
(13) gelagert ist.
8. Winde nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einer Hälfte (lA) des Gehäuses (1) mindestens ein das auf der Seiltrommel (5)
aufgewickelte Seil (6) mit einem Luftspalt überdeckendes Seilsicherungsblech (15)
geschweißt ist.
Die an den verschiedenen Seiten des Gehäuses vorhandenen Befestigungsbohrungen machen
es möglich, daß die Gehäuse zweier Seiltrommeln mit ihren Seitenflächen aneinanderliegen
und über durch beide Gehäuse geführte Schrauben miteinander verbunden sind. Durch
die mit Innenverzahnungen versehenen Seiltrommeln führt dann eine gemeinsame, mit
einer Verzahnung versehenen Welle. Es können aber auch zwei Gehäuse mit Ihren Stirnflächen
aneinanderliegen und mittels Schrauben aneinander befestigt sein, wobei die parallel
zueinander liegenden Wellen der Seiltrommeln über ein Getriebe miteinander verbunden
sind. Als Getriebe eignen sich Zahnräder, Zahnriemen oder sonstige Getriebeausführungen.
Für einige Aufgaben kann es zweckmäßig sein, daß die Seilführungen zweier aneinandergeschraubter
Gehäuse entgegensetzt gerichtet sind. Die Gehäuse können über die Tragkonstruktion
aneinander befestigt sein. Zusätzlich können sie über Laschen miteinander verbunden
sein. Es können zwei nebeneinander liegende Winden mit getrennten Seilen und Lasthaken
versehen sein oder ein gemeinsames Seil haben, das um eine Unterflasche mit Seilhaken
geführt Ist.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und
im folgenden erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Winde in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Winde,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Seilführung aus Fig. 2,
Fig. 4 eine Seitenansicht vor der Seilführung aus Fig. 2,
Fig. 5 einen Querschnitt durch eine Hälfte des Gehäuses mit Seiltrommel,
Fig. 6-14 mehrere Verwendungs- und Anbaubeispiele.
Fig. 1 zeigt das Gehäuse 1 der Winde mit einer Innenverzahnung 5b der Seiltrommel
und dem Seil 6. Das Gehäuse 1 besteht aus den an der Trennfuge ld zusammengeschweißten
Gehäusehälften 1A und 1B und hat an den Seitenflächen la, Stirnflächen 1b und Deckflächen
lc Befestigungsbohrungen 2 für Schrauben 3, mit denen die Gehäuse an einer Tragkonstruktion
4 nach Fig. 6 oder aneinander nach den Figuren 9 bis 13 befestigt sind. Die Befestigungsbohrungen
können ein eingeschnittenes Gewinde haben oder Setzmuttern 19 in sich aufnehmen. Die
Seiltrommel 5 ist, wie Fig. 5 zeigt, mit ihrer Seiltrommelachse 5a über Lager 7 in
Einpressungen le des Gehäuses 1 gelagert und mit Sprengringen 8 gegen seitliches Verschieben
gesichert. Das Seil 6 ist mit mehreren Hakenschrauben 9 in der äußeren Seilrille 5c
befestigt und durch einen Seileinlaufschlitz 10a einer Seilführung 10 geführt, deren
Tragkörper 11 mit einer Bohrung lla auf einer Achse 14 geführt ist. Diese ist oberhalb
des Seileinlaufes in Befestigungsbohrungen 2 der Seitenflächen la des Gehäuses 1 gelagert
und schiebt die Seilführung 10 beim Drehen der Seiltrommel 5 seitwärts und wird von
einer auf das Seil 6 drückenden Andrückrolle 12 und einem in die Seil rille 5c hineinragenden
Gleitklotz 13 beim Drehen der Seiltrommel 5 mitgenommen. Die Achse 14 ist auf beiden
Enden mit Sicherungsringen 14a in den Befestigungsbohrungen 2 des Gehäuses 1 gehalten.
Ein Lösen des Seiles 6 aus den Seil rillen 5c wird von Seilsicherungsblechen 15 verhindert,
die vor dem Zusammenschweißen des Gehäuses 1 mit der Gehäusehälfte 1A verschweißt
sind.
Beim Anwendungsbeispiel nach Fig. 6 sind die Gehäuse 1 der Winde mit Schrauben 3 an
einer Tragkonstruktion 4 in Form eines Längsträgers befestigt, der auf nicht gezeichneten
Schienen als Hängekatze fahren kann. Die beiden Seiltrommeln 5 sind über eine Welle
16 miteinander verbunden. Ein Gehäuse 1 hat an der Stirnseite lb eine Drehmomentenstütze
20 für das Getriebe 21 eines Motors 22. Ein mit der Welle 16 verbundener Getriebeendschalter
23 begrenzt die Umdrehungen der Seiltrommeln 5 und damit den Hubweg der Seile 6.