[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erfassen des Anfangs einer auf einem
Kern zu einer Bobine aufgewickelten Bahn aus Papier, Textil, Kunststoff- und/oder
Metallfolie zwecks Weiterverarbeitung auf einer nachgeschalteten Maschine, vorzugsweise
einer Verpackungsmaschine.
[0002] Um dünne Bahnmaterialien, wie beispielsweise Kunststoff- und Metallfolien, Papier-
und Textilbahnen, auf Maschinen verarbeiten zu können, werden diese Materialien auf
einem Kern zu sogenannten Bobinen aufgewickelt. Das Ende der aufgewickelten Materialbahn
wird nach dem Abschneiden zur Transportsicherung am Umfang der Bobine befestigt, und
zwar entweder durch Umfalten und unmittelbares Festkleben auf der darunter befindlichen
Lage oder mit Hilfe einer leichter lösbaren Verklebung durch Selbstklebeband. Derartige
Bobinen werden an den Maschinen zur Weiterverarbeitung, beispielsweise Verpackungsmaschinen
in der Zigarettenindustrie, von Hand, ggf. unter Zuhilfenahme einer Hubvorrichtung
auf eine Abspulvorrichtung gesetzt. Nach dem Ausrichten der Bobine wird der Bahnanfang
von Hand aus seiner Transportsicherung gelöst, abgezogen und durch Zuschneiden zum
Einfädeln vorbereitet sowie anschließend in die jeweilige Abzugsvorrichtung eingefädelt.
[0003] Bei modernen Hochleistungsmaschinen, wie beispielsweise Zigaretten-Verpackungsmaschinen,
wird das Bedienungspersonal durch den häufigen Wechsel der zunehmend schwerer werdenden
Bobinen belastet. Auch bekannte Hilfsvorrichtungen zum Anheben und Aufsetzen der Bobinen
sind nicht in der Lage, den gesamten Aufwand bis zum Einfädeln des Bahnanfanges entscheidend
zu verringern, da die Bobinen nach wie vor von Hand geöffnet und vorbereitet werden
müssen. Aus diesem Grunde sind derartige Hilfsvorrichtungen nicht wirtschaftlich,
weshalb sie sich in der Praxis nicht durchgesetzt haben.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Erfassen und Lösen
des Anfanges einer auf einem Kern zu einer Bobine aufgewickelten Bahn zwecks Weiterverarbeitung
auf einer nachgeschalteten Maschine zu schaffen, die vorzugsweise automatisch angelieferte
Bobinen ohne manuelle Tätigkeiten maschinengerecht zur Weiterverarbeitung vorbereitet.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß an einer Tragplatte mindestens zwei Walzen drehbar gelagert sind, von denen eine
Walze durch einen Motor angetrieben ist, daß ein den an der Bobine zwecks Transportsicherung
festgelegten Bahnanfang erfassender, zangenartiger Greifer vorgesehen ist, der gegen
den Umfang der Bobine federnd anstellbar ist und dessen einer Schenkel als Schaber
zum Unterfahren des Bahnanfanges bzw. eines den Bahnanfang festlegenden Klebestreifens
ausgebildet ist und dessen anderer Schenkel zum Erfassen des Bahnanfanges bzw. des
Klebestreifens gesteuert gegen den als Schaber ausgebildeten Schenkel andrückbar ist,
und daß der Greifer durch eine annähernd tangentiale Bewegung relativ zur Bobine beweglich
gelagert ist und den erfaßten Bahnanfang bei gleichzeitiger Drehung der Bobine auf
den Walzen einer Schneidvorrichtung zuführt, deren Schneide den erfaßten Bahnanfang
abtrennt und die den hierdurch entstandenen neuen Bahnanfang bis zur Ubernahme durch
eine Transporteinrichtung festhält.
[0006] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können die Bobinenzufuhr, der Wechsel der Bobinen
und das Einfädeln des jeweiligen Bahnanfanges automatisch und ohne manuelle Eingriffe
erfolgen, so daß nicht nur das Einlegen schwerer Bobinen von Hand, sondern auch das
umständliche Einfädeln entfällt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat einen einfachen
Aufbau und eine hohe Funktionssicherheit, so daß sie auch bei modernen Hochleistungsmaschinen
zuverlässig eingesetzt werden kann. Sie ist zur Verarbeitung unterschiedlichster Bahnmaterialien
und Bahnabmessungen geeignet, ohne daß sie hinsichtlich ihres prinzipiellen Aufbaus
geändert werden müßte.
[0007] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Tragplatte mit den Walzen und
dem Motor zwischen einer waagerecht liegenden Aufnahmestellung und einer senkrecht
stehenden Arbeitsstellung verschwenkbar. Hierdurch vereinfacht sich die Zuführung
der Bobinen zur erfindungsgemäßen Vorrichtung, da diese von oben her auf die in waagerecht
liegender Aufnahmestellung befindliche Tragplatte aufgebracht werden können.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind drei Walzen an der Tragplatte
angeordnet, von denen eine Walze zum Andrücken an den Umfang der jeweiligen Bobine
anstellbar an der Tragplatte gelagert ist. Diese Ausbildung benötigt kein exaktes
Ausrichten der jeweils zu verarbeitenden Bobine auf der Tragplatte, da dieses Ausrichten
durch die anstellbare Walze erfolgt, bevor die Tragplatte aus der waagerechten Aufnahmestellung
in die senkrecht stehende Arbeitsstellung verschwenkt wird.
[0009] Die anstellbare Walze kann erfindungsgemäß an einem Schwenkarm drehbar gelagert sein,
der durch einen Druckmittelzylinder zwischen einer Aufnahmestellung und einer Arbeitsstellung
verschwenkbar ist. Die zu verarbeitende Bobine wird bei in die Aufnahmestellung verschwenkter
Walze auf die Tragplatte aufgelegt und anschließend durch Uberführen des Schwenkarmes
in die Arbeitsstellung ausgerichtet, bevor die Tragplatte in die senkrechte Arbeitsstellung
beispielsweise mittels eines Druckmittelzylinders verschwenkt wird.
[0010] Um den aus der Transportsicherung zu lösenden Bahnanfang in die zur Erfassung durch
den Greifer notwendige Stellung zu bringen, ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
der die eine Walze antreibende Motor durch einen bei der Drehung der zwischen den
Walzen gehaltenen Bobine den Bahnanfang mittels einer Markierung erkennenden Sensor
gesteuert. Die Markierung kann hierbei zusätzlich auf dem Umfang der Bobine angebracht
oder durch den Klebestreifen zur Festlegung des Bahnanfanges gebildet werden.
[0011] Damit auch bei unterschiedlichem Bobinendurchmesser die erfindungsgemäße Vorrichtung
zuverlässig arbeitet, ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung der Greifer mit
seinem als Schaber ausgebildeten Schenkel zur tangentialen Anlage an den Umfang der
Bobine gegen Federkraft von einem Anschlag abhebbar. Hierdurch wird sichergestellt,
daß der Greifer bei seiner Greifbewegung zuverlässig am Umfang der Bobine anliegt.
Vorzugsweise ist der Greifer an einem durch einen Druckmittelzylinder beweglichen
Tragarm angeordnet.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist dieser Tragarm an einem Ende
verschwenkbar gelagert und am anderen Ende mit einem Lagerbolzen zur verschwenkbaren
Lagerung des Greifers sowie mit dem Anschlag für den Greifer versehen. Diese Ausbildung
ergibt eine besonders einfache konstruktive Gestaltung.
[0013] Der bewegliche Schenkel des Greifers kann erfindungsgemäß entweder als starres, um
einen Drehpunkt mittels eines Druckmittelzylinders verschwenkbares Bauteil oder als
antreibbare Abzugswalze ausgebildet sein. Im letztgenannten Fall kann durch Antreiben
dieser Abzugswalze eine vorgebbare Länge der Bobinenbahn vor dem Schneidvorgang abgezogen
werden, beispielsweise eine einem kompletten Bobinenumfang entsprechende Länge, wodurch
Verschmutzungen oder Beschädigungen der Bahn entfernt werden.
[0014] Auch bei der Ausbildung des beweglichen Schenkels als starres Bauteil kann eine vorgebbare
Länge der Bahn abgeschnitten werden, die größer als die Länge der Abzugsbewegung des
Greifers ist, wenn gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung der Greifer in eine
unterhalb der Schneidvorrichtung liegende Endstellung überführbar ist, in der der
Bahnanfang durch ein angetriebenes Transportwalzenpaar erfaßt und nach Öffnen des
Greifers um eine vorgegebene Länge abgezogen wird.
[0015] Die Schneidvorrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird vorzugsweise mit einem
federnd gegeneinanderpreßbaren Klemmbacken-Paar zum Festhalten der durch die Schneide
getrennten Bahn ausgestattet, um den neugeschaffenen Bahnanfang so lange festzuhalten,
bis er durch entsprechende Bauelemente der nachgeschalteten Transportvorrichtung übernommen
worden ist. Bei dieser Transportvorrichtung kann es sich um den Teil der nachgeschalteten
Verpackungsmaschine handeln oder um ein Teil einer zusätzlichen Einrichtung, mit der
die geöffnete Bobine der an entfernter Stelle erfolgenden Weiterverarbeitung zugeführt
wird.
[0016] Mit der Efindung wird schließlich vorgeschlagen, dem Greifer zwei seitlich neben
dem mittig festgelegten Bahnanfang auf der Bahnoberfläche aufsetzbare Sauger zum Abheben
der äußeren Ecken des Bahnanfanges vor dem Erfassen durch den Greifer zuzuordnen.
Diese entsprechend der Bewegung des Greifers gesteuerten Sauger bewirken, daß einerseits
der als Schaber ausgebildete Schenkel des Greifers den festgelegten Bahnanfang zuverlässig
untergreift und andererseits dieser Bahnanfang durch den beweglichen Schenkel sicher
erfaßt wird.
[0017] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zusammen
mit alternativen Lösungsmöglichkeiten einzelner Bauelemente dargestellt, und zwar
zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht der Vorrichtung in der Arbeitsstellung,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt gemäß der Schnittlinie II - II in Fig.l mit ausgezogenen
Linien, wobei mit strichpunktierten Linien die Tragplatte in der Aufnahmestellung
angedeutet ist,
Fig. 3 eine Stirnansicht des Greifers gemäß der Pfeilrichtung III in Fig.l in vergrößerter
Darstellung,
Fig. 4 einen senkrechten Teilschnitt gemäß der Schnittlinie IV - IV in Fig.3,
Fig. 5 eine der Fig.4 entsprechende Darstellung einer alternativen Ausführungsform,
Fig. 6 eine Teilansicht gemäß dem Pfeil VI in Fig.5,
Fig. 7 eine Teilansicht gemäß dem Pfeil VII in Fig.6,
Fig. 8 eine perspektivische Darstellung einer Bobine mit durch Sauger angehobenen
Ecken des Bahnanfanges, wobei jedoch die Sauger der besseren Ubersichtlichkeit wegen
weggelassen worden sind, und
Fig. 9 eine perspektivische Ansicht einer Bobine und eines Sensors beim Abtasten des
mittels eines Klebebandes festgelegten Bahnanfanges.
[0018] An einem Grundgestell 1 ist mittels einer Lagerachse 2 eine Tragplatte 3 zwischen
einer waagerecht liegenden Aufnahmestellung und einer senkrecht stehenden Arbeitsstellung
verschwenkbar. Die Arbeitsstellung der Tragplatte 3 ist in den Figuren 1 und 2 mit
ausgezogenen Linien dargestellt. Die waagerecht liegende Aufnahmestellung ist in Fig.2
mit strichpunktierten Linien angedeutet. Die Figuren 1 und 2 zeigen weiterhin einen
am Grundgestell 1 angeordneten Druckmittelzylinder 4, dessen Kolbenstange 4a über
einen an der Lagerachse 2 befestigten Hebel 4b mit der Tragplatte 3 verbunden ist.
In der ausgefahrenen Stellung hält die Kolbenstange 4a die Tragplatte 3 in der in
Fig.2 mit ausgezogenen Linien gezeichneten Arbeitsstellung; in der eingefahrenen Stellung
der Kolbenstange 4a ist die Tragplatte 3 in die waagerecht liegende Aufnahmestellung
verschwenkt, die in Fig.2 strichpunktiert eingezeichnet ist.
[0019] An der Tragplatte 3 sind beim Ausführungsbeispiel drei Walzen 5a,5b und 5c drehbar
gelagert. Während die Walzen 5a und 5b fest an der Tragplatte 3 angeordnet sind, befindet
sich die Walze 5c am verschwenkbaren Ende eines Schwenkarmes 6, der durch einen Druckmittelzylinder
7 betätigbar ist. Durch diesen Druckmittelzylinder 7 kann der Schwenkarm 6 mit der
Walze 5c aus einer in Fig.1 strichpunktiert eingezeichneten Aufnahmestellung in eine
mit ausgezogenen Linien gezeichnete Arbeitsstellung verschwenkt werden.
[0020] Die Walzen 5a, 5b und 5c dienen zur Halterung und Lagerung einer Bobine B, die von
oben her auf die in der waagerechten Aufnahmestellung befindliche Tragplatte 3 aufgelegt
wird. Hierbei kann die Bobine beispielsweise die in Fig.1 strichpunktiert angedeutete
Stellung einnehmen. Durch Betätigen des Druckmittelzylinders 7 wird die Walze 5c an
den Umfang der Bobine B angedrückt, die auf diese Weise durch die Kraft des Druckmittelzylinders
7 in die mit ausgezogenen Linien in Fig.1 dargestellte endgültige Lage verschoben
wird, in der sie an den Walzen 5a und 5b anliegt. Erst nach dieser Ausrichtung wird
die Tragplatte 3 mit Hilfe des Druckmittelzylinders 4 in die senkrecht stehende Arbeitsstellung
verschwenkt. Der zum Transport der Bobine B dienende Kern K, auf den die Bahn der
Bobine B aufgewickelt ist, ist in Fig.l zu erkennen.
[0021] Um den zur Sicherung beim Transport der Bobine B festgelegten Bahnanfang A (siehe
Fig.3) in die zum Öffnen der Bobine B geeignete Lage zu bringen, ist die Walze 5b
durch einen Motor 8 antreibbar, der an die Rückseite der Tragplatte 3 angeflanscht
ist. Durch den durch Pfeile in Fig.l angedeuteten Antrieb der Walze 5b wird die auf
den Walzen 5a und 5b aufliegende Bobine B so lange in Pfeilrichtung gedreht, bis ein
Sensor 9 den Bahnanfang A erfaßt. Diese Erfassung kann durch zusätzlich auf dem Umfang
der Bobine angebrachte Markierungen erfolgen. Als Markierung kann auch gemäß Fig.3
ein Selbstklebestreifen S dienen, durch den der Bahnanfang A an der darunter befindlichen
Lage der Bobine B festgelegt ist.
[0022] Zum Lösen des Bahnanfanges A dient ein Geifer 10, von dem ein erstes Ausführungsbeispiel
in den Figuren 1 bis 4 dargestellt ist. Dieser Greifer 10 umfaßt einen als Schaber
10a ausgebildeten Schenkel zur tangentialen Anlage am Umfang der Bobine B sowie einen
beweglichen Schenkel 10b, der durch einen Druckmittelzylinder 10c an den als Schaber
10a ausgebildeten Schenkel andrückbar ist, sobald dieser den Bahnanfang A bzw. den
Selbstklebestreifen S erfaßt hat.
[0023] Nach diesem Erfassen wird der Greifer 10 durch eine annähernd tangentiale Bewegung
relativ zur Bobine B bewegt, die hierdurch gleichzeitig gedreht wird. Bei dem in den
Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist zur Erzielung dieser Bewegung
der Greifer 10 schwenkbar am vorderen Ende eines Tragarmes 11 gelagert, der seinerseits
auf einem Lagerbolzen lla verschwenkbar am Grundgestell 1 angelenkt ist. Die Verschwenkung
des Tragarmes 11 erfolgt durch einen Druckmittelzylinder 12, der an einem Ausleger
la des Grundgestells 1 angeordnet ist. Die Fig.l zeigt diesen Tragarm 11 mit ausgezogenen
Linien in der Wirkstellung und mit strichpunktierten Linien in einer zurückgezogenen
Stellung. Die Darstellung zeigt auch die verschwenkbare Lagerung des Greifers 10 mittels
eines Lagerbolzens llb am vorderen Ende des Tragarmes 11. Hierdurch ist es möglich,
den Greifer 10 durch die Kraft einer Feder 13 in der Ruhestellung gegen einen Anschlag
llc zu ziehen, von dem der Greifer 10 abgehoben wird, wenn er mittels des Druckmittelzylinders
12 gegen den Umfang der Bobine B gedrückt wird, wie dies mit ausgezogenen Linien in
Fig.1 dargestellt ist. Diese Ausführung ermöglicht ein sicheres Anlegen des als Schaber
10a ausgebildeten Schenkels des Greifers 10 an den Außenumfang der Bobine B zum Zwecke
des Erfassens und Lösens des Bahnanfanges A.
[0024] In Fig.4 ist mit strichpunktierten Linien die untere Stellung des mit Hilfe des Tragarmes
11 bewegten Greifers 10 eingezeichnet. Diese Darstellung zeigt auch, daß im Bereich
zwischen den beiden Endstellungen des Greifers 10 eine Schneidvorrichtung angeordnet
ist, mit deren Hilfe der von der Bobine B abgezogene Bahnanfang A abgeschnitten wird,
so daß ein neuer Bahnanfang A1 entsteht.
[0025] Bei dem in Fig.4 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Schneidvorrichtung
14 aus einer Schneide 14a, die mit einer Vertiefung in einem Klemmbacken-Paar 14b,
14c zusammenwirkt. Die Klemmbacke 14c ist federnd gegenüber dem Grundteil abgestützt,
so daß beim Zusammenpressen des Klemmbackenpaares 14b, 14c (wie dies in Fig.4 mit
strichpunktierten Linien dargestellt ist) der Bahnanfang A zwischen den Klemmbacken
14b und 14c festgehalten wird und gleichzeitig die Schneide 14a in die Kerbe der Klemmbacke
14b eintritt. Hierdurch wird der vordere Teil des Bahnanfanges A abgetrennt. Der neu
entstandene Bahnanfang A1 wird vom oberen Teil des Klemmbacken-Paares 14b, 14c festgehalten.
[0026] Sofern eine größere Länge der Bahn, beispielsweise eine Umfangslänge der Bobine B
abgeschnitten werden soll, beispielsweise um Verunreinigungen oder Beschädigungen
abzutrennen, kann dies gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 4 durch
ein Transportwalzenpaar 15 geschehen, das an gegeneinander verschwenkbaren Hebeln
drehbar und antreibbar gelagert ist. Fig.4 zeigt ein derartiges Transportwalzenpaar
15, das nach dem Uberführen des Greifers 10 in die untere Endstellung durch einen
Druckmittelzylinder 15a in die Wirkstellung überführbar ist und bei seinem Antrieb
den Bahnanfang A in der gewünschten Länge bei gleichzeitiger Drehung der Bobine B
abzieht, so daß der durch die Schneide 14a der Schneidvorrichtung 14 erfolgende Trennschnitt
an jeder gewünschten Stelle erfolgen kann.
[0027] Bei der alternativen Ausführungsform des Greifers 10 nach Fig.5 wird der bewegliche
Schenkel 10b des Greifers 10 durch eine antreibbare Abzugswalze 10d gebildet, so daß
das Transportwalzenpaar 15 gemäß Fig.4 entfallen kann, wenn eine größere Länge des
Bahnanfanges A abgeschnitten werden soll. Die Ausführungsform nach Fig.5 zeigt weiterhin
in Verbindung mit den Figuren 6 und 7 die Anordnung von Saugern 16 seitlich neben
dem mittig festgelegten Bahnanfang A. Durch diese Sauger 16 werden die äußeren Ecken
des Bahnanfanges A vor dem Erfassen durch den Greifer 10 abgehoben, wie dies insbesondere
die Fig.7 und ohne Darstellung der Sauger 16 die Fig.8 zeigen. Der zum Ansaugen der
Ecken des Bahnanfanges A notwendige Unterdruck wird auf geeignete Weise erzeugt. Auch
die Sauger 16 können gemäß Fig.5 gesteuert bewegt und lediglich für den erforderlichen
Zeitpunkt an die Oberfläche der Bobine B angedrückt werden.
[0028] In Fig.8 ist zu erkennen, daß bei der Verwendung der Sauger 16 der Schaber 10a des
Greifers 10 mit einer mittigen Aussparung für den Selbstklebestreifen S versehen ist.
Die Fig.9 zeigt in perspektivischer Darstellung die Wirkung des Sensors 9, der in
diesem Fall den Selbstklebestreifen S erfaßt.
1. Vorrichtung zum Erfassen und Lösen des Anfangs einer auf einem Kern zu einer Bobine
aufgewickelten Bahn aus Papier, Textil, Kunststoff- und/oder Metallfolie zwecks Weiterverarbeitung
auf einer nachgeschalteten Maschine, vorzugsweise einer Verpackungsmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einer Tragplatte (3) mindestens zwei Walzen (5a,5b,5c) drehbar gelagert sind,
von denen eine Walze (5b) durch einen Motor (8) angetrieben ist, daß ein den an der
Bobine (B) zwecks Transportsicherung festgelegten Bahnanfang (A) erfassender, zangenartiger
Greifer (10) vorgesehen ist, der gegen den Umfang der Bobine (B) federnd anstellbar
ist und dessen einer Schenkel als Schaber (10a) zum Unterfahren des Bahnanfanges (A)
bzw. eines den Bahnanfang (A) festlegenden Klebestreifens (S) ausgebildet ist und
dessen anderer Schenkel (10b) zum Erfassen des Bahnanfanges (A) bzw. des Klebestreifens
(S) gesteuert gegen den als Schaber (10a) ausgebildeten Schenkel andrückbar ist, und
daß der Greifer (10) durch eine annähernd tangentiale Bewegung relativ zur Bobine
(B) beweglich gelagert ist und den erfaßten Bahnanfang (A) bei gleichzeitiger Drehung
der Bobine (B) auf den Walzen (5a,5b) einer Schneidvorrichtung (14) zuführt, deren
Schneide (14a) den erfaßten Bahnanfang (A) abtrennt und die den hierdurch entstandenen
neuen Bahnanfang (A1) bis zur Übernahme durch eine Transporteinrichtung festhält.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragplatte (3) mit
den Walzen (5a,5b,5c) und dem Motor (8) zwischen einer waagerecht liegenden Aufnahmestellung
und einer senkrecht stehenden Arbeitsstellung verschwenkbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß drei Walzen (5a,5b,5c)
an der Tragplatte (3) angeordnet sind, von denen eine Walze (5c) zum Andrücken an
den Umfang der jeweiligen Bobine (B) anstellbar an der Tragplatte (3) gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die anstellbare Walze
(5c) an einem Schwenkarm (6) drehbar gelagert ist, der durch einen Druckmittelzylinder
(7) zwischen einer Aufnahmestellung und einer Arbeitsstellung verschwenkbar ist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der die eine Walze (5b) antreibende Motor (8) durch einen bei der Drehung der
zwischen den Walzen (5a,5b,5c) gehaltenen Bobine (B) den Bahnanfang (A) mittels einer
Markierung erkennenden Sensor (9) gesteuert ist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Greifer (10) mit seinem als Schaber (10a) ausgebildeten Schenkel zur tangentialen
Anlage an den Umfang der Bobine (B) gegen Federkraft von einem Anschlag (llc) abhebbar
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer (10)
an einem durch einen Druckmittelzylinder (12) beweglichen Tragarm (11) angeordnet
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragarm (11) an einem
Ende verschwenkbar gelagert und am anderen Ende mit einem Lagerbolzen (llb) zur verschwenkbaren
Lagerung des Greifers (10) sowie mit dem Anschlag (llc) für den Greifer (10) versehen
ist.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der bewegliche Schenkel (10b) des Greifers (10) als starres, um einen Drehpunkt
mittels eines Druckmittelzylinders (10c) verschwenkbares Bauteil ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der bewegliche Schenkel (10b) des Greifers (10) als antreibbare Abzugswalze (10d)
ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer (10)
in eine unterhalb der Schneidvorrichtung (14) liegende Endstellung überführbar ist,
in der der Bahnanfang (A) durch ein angetriebenes Transportwalzenpaar (15) erfaßt
und nach Öffnen des Greifers (10) um eine vorgegebene Länge abgezogen wird.
12. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidvorrichtung (14) mit einem federnd gegeneinanderpreßbaren Klemmbacken-Paar
(14b,14c) zum Festhalten der durch die Schneide (14a) getrennten Bahn ausgestattet
ist.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Greifer (10) zwei seitlich neben dem mittig festgelegten Bahnanfang (A) auf
der Bahnoberfläche aufsetzbare Sauger (16) zum Abheben der äußeren Ecken des Bahnanfanges
(A) vor dem Erfassen durch den Greifer (10) zugeordnet sind.
Bezugszeichenliste:
A Bahnanfang
A1 neuer Bahnanfang
B Bobine
K Kern
S Selbstklebestreifen
1 Grundgestell
la Ausleger
2 Lagerachse
3 Tragplatte
4 Druckmittelzylinder
4a Kolbenstange
4b Hebel
5a Walze
5b Walze
5c Walze
6 Schwenkarm
7 Druckmittelzylinder
8 Motor
9 Sensor
10 Greifer
10a Schaber
10b Schenkel
10c Druckmittelzylinder
10d Abzugswalze
11 Tragarm
lla Lagerbolzen
llb Lagerbolzen
llc Anschlag
12 Druckmittelzylinder
13 Feder
14 Schneidvorrichtung
14a Schneide
14b Klemmbacke
14c Klemmbacke
15 Transportwalzenpaar
15a Druckmittelzylinder
16 Sauger