[0001] Die Erfindung betrifft einen ölgekühlten, mehrteiligen Tauchkolben für Hubkolbenbrennkraftmaschinen
mit Merkmalen, wie im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegeben.
[0002] Ein derartiger ölgekühlter Tauchkolben ist aus der DE-OS 1 526 598 bekannt. Dabei
besteht das Kolbenunterteil aus Aluminium, während das Kolbenoberteil aus einem Stahlwerkstoff
besteht. Ein solcher Kolben ist insbesondere wegen des aus Aluminium bestehenden Kolbenunterteiles
für sehr hohe Zünddrücke nicht geeignet, weil die Deformation des Kolbenunterteiles
unter den einwirkenden Zünddrücken sehr groß wird, was Kolbenfresser hervorrufen könnte.
Man könnte diesem Nachteil zwar dadurch abhelfen, daß das Kolbenunterteil mit entsprechender
Ovalität und Balligkeit hergestellt wird, so daß es die von der Einwirkung der Zünddrücke
herrührende Deformation aufnehmen kann. Die auftretende Deformation eines solchermaßen
gestalteten Kolbenunterteiles wirkt sich jedoch wieder nachteilig auf den Schmierölverbrauch
aus, denn die Mantelfläche des Kolbenunterteils nimmt eine unrunde Form ein, infolgedessen
an bestimmten Stellen der Zylinderwand mehr Schmieröl als notwendig vorhanden ist.
Diesem Sachverhalt wird bei dem bekannten Kolben durch das Vorsehen mehrerer Ölabstreifringe
Rechnung getragen, deren Funktion durch zu hohen Verschleiß eingeschränkt wird. Außerdem
erweist sich die dort gegebene Art der Kühlöldurchschleusung von außen nach innen
ebenfalls nicht als wirtschaftlich, weil ein kompliziert gestalteter Kolbenbolzen
für die Kühlölzuführung notwendig ist. Der Kolbenbolzen braucht mehrere Quer- und
Längsbohrungen für die Kühlöldurchleitung. Ein solcher mit Quer- und Längsbohrungen
durchsetzter Kolbenbolzen ist von seiner Tragfähigkeit her nicht für die Beherrschung
hoher Zünddrücke geeignet.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen ölgekühlten Tauchkolben der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, daß er sich auch unter der Einwirkung hoher Zünddrücke in seiner
Form nur unwesentlich deformiert, wobei insbesondere die Kolbenringpartie am Kolbenoberteil
ihre zylindrische Form beibehalten und eine Ovalisierung des unteren Bereiches des
Kolbenunterteils gegenüber dem oberen Bereich desselben weitestgehend verhindert werden
soll; außerdem soll der zu schaffende Kolben eine günstigere Kühlölführung für eine
beste Wirkung des durchzuschleusenden Kühlöles insbesondere im Hinblick auf eine Reduzierung
der durchzusetzenden Ölmenge gestaltet sein; ferner soll der zu schaffende Kolben
unter Vermeidung von einer Vielzahl von Schmierölabstreifringen bei gegebenem niedrigem
Schmierölverbrauch eine solch günstige Schmierölregulierung ermöglichen, daß das anstehende
Öl in jedem Fall so verteilbar ist, daß an Stellen des Kolbenumfangsbereiches, wo
unbedingt Schmieröl erforderlich ist, z.B. an der Zylinderlauffläche im Bereich der
Druck- und Gegendruckseite des Kolbens, intensiver geschmiert wird, als an anderen
Umfangsstellen des Kolbens.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem ölgekühlten Tauchkolben der eingangs
genannten Art durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Lösung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Dadurch, daß das Kolbenoberteil aus Sphäroguß bzw. Stahlmaterial, das Kolbenunterteil
dagegen aus Grauguß bzw. Sphäroguß hergestellt ist, kann schon vom Material her auch
später im Betrieb einwirkenden extrem hohen Belastungen Rechnung getragen werden.
Den im Betrieb auf den Tauchkolben einwirkenden Zünddrücken wird außerdem durch die
erfindungsgemäße domartige Gestaltung des Kolbenbolzentragstuhles, ferner die spezielle
AbstUtzung des Kolbenoberteiles am Kolbenunterteil sowie die ebenfalls domartige Begrenzung
des inneren Kühlraumes Rechnung getragen. Durch die erfindungsgemäße Kühlölführung
im Kolben wird nicht nur eine sehr günstige Kühlwirkung erzielt; durch entsprechende
Verteilung der Überleitbohrungen zwischen dem inneren und äußeren Kühlraum, insbesondere
durch unterschiedliche Abstände derselben mit einer entsprechenden Häufung sowie Größen-
und Neigungsbemessung derselben, ist die im Kolbenoberteil wirkende ungleichmäßige
Temperaturverteilung so günstig beeinflußbar, daß ungleichmäßige Deformationen des
Kolbenbodens in radialer Richtung vermeidbar sind. Letzteres trägt in Verbindung mit
der erfindungsgemäßen Abstützung des Kolbenoberteiles im Bereich von dessen biegeneutraler
Zone dazu bei, daß dessen Außenwand auch unter der Einwirkung der thermischen und
mechanischen Belastung weitestgehend zylindrisch bleibt.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Gestaltung der Unterkante des Kolbenunterteiles wird außerdem
in vorteilhafter Weise jener Effekt erreicht, daß auf der Druckseite des Tauchkolbens
und dessen Gegendruckseite immer genügend Schmieröl an der Zylinderwand vorhanden
ist, während in den restlichen Umfangsbereichen des Tauchkolbens, in denen keine so
starke Schmierung erforderlich ist, das Schmieröl beim Abwärtsgang des Tauchkolbens
weitestgehend von der Zylinderlauffläche abgestreift wird.
[0007] Nachstehend sind zwei Ausführungsbeispiele eines nach der Erfindung gestalteten ölkgekühlten
Tauchkolbens anhand der Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig.l einen senkrecht zur Kolbenbolzenachse stehenden Querschnitt durch einen nach
der Erfindung gestalteten ölgekühlten Tauchkolben,
Fig.2 einen durch die Kolbenbolzenlängsachse gehenden Querschnitt durch den Tauchkolben
gemäß Fig.l.
Fig.3 einen Querschnitt durch den Tauchkolben entlang der in Fig.l eingetragenen Schnittlinie
III-III.
Fig.4 einen Teilquerschnitt durch einen anderen nach der Erfindung gestalteten Tauchkolben.
[0008] In den Figuren sind gleiche bzw. einander entsprechende Teile der dargestellten Tauchkolben
mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0009] Der in der Zeichnung dargestellte ölgekühlte Tauchkolben besteht aus einem insgesamt
mit 1 bezeichneten Kolbenunterteil und einem insgesamt mit 2 bezeichneten Kolbenoberteil.
Das einstückige Kolbenoberteil 2 umfaßt einen Kolbenboden 3 sowie eine Außenwand 4
mit zylindrischer Außenfläche 5 und mehrere Ringnuten, in die Kolbenringe 6 eingesetzt
sind. Beim Tauchkolben gemäß den Figuren 1 bis 3 setzt sich die Außenwand 4 des Kolbenoberteils
2 aus einem an den Kolbenboden 3 anschliessenden querschnittsstarken Wandteil 7 und
einem an dessen Unterkante 8 anschließenden durchmesserschwächeren Wandteil 9 zusammen.
von der Unterkante 8 ausgehend ist in das querschnittsstarke Wandteil 7 der Außenwand
4 eine Hinterschneidung 10 mit einer kreiszylindrischen Zentrierfläche 11 und einer
zur Kolbenachse senkrecht stehenden Anlagefläche 12 eingeformt. Mit dieser Anlagefläche
12 ist das Kolbenoberteil" 2 auf der äußeren Stirnfläche 13 eines Tragbundes 14 abgestützt,
der an der Oberseite eines mit 15 bezeichneten und ein Teil des Kolbenunterteils 1
bildenden Kolbenbolzentragstuhles angeformt ist. Über die kreiszylindrische Zentrierfläche
11 ist das Kolbenoberteil 2 bei diesem Ausführungsbeispiel in bezug auf das Kolbenunterteil
1 an einer dort am Tragbund 4 oben angeformten kreiszylindrischen Zentrierfläche 16
zentriert. Beim Tauchkolben gemäß Fig.4 dagegen ist an der Innenseite des Kolbenbodens
3 ein axial vorspringender Abstütztbund 17 angeformt, der unten eine quer zur Kolbenlängsachse
stehende Anlagefläche 18 aufweist. Mit dieser Anlagefläche 18 ist dieses Kolbenoberteil
2 auf der Stirnfläche 13 des Tragbundes 14 abgestützt. Außerdem ist dieses Kolbenoberteil
2 über die Unterkante 19 seiner Außenwand 4 auf der Oberkante 20 der generell mit
21 bezeichneten Außenwand des Kolbenunterteils 1 abgestützt. Zentriert ist dieses
Kolbenoberteil 2 hier durch eine kreiszylindrische, koaxial zur Kolbenlängsachse angeordnete
Außenfläche 22 eines die Oberkante 20 überragenden Zentrierbundes 23, an der die Außenwand
4 dieses Kolbenoberteils 2 mit ihrer im unteren Bereich kreiszylindrischen Innenfläche
24 anliegt.
[0010] Befestigt ist das Kolbenoberteil 2 am Kolbenuntereil 1 generell mittels mehrerer
in der Zeichnung nur durch strichpunktierte Linien angedeuteter Spannschrauben 25.
[0011] Mit 26 ist ein Kolbenbolzen bezeichnet, der in einer den Kolbenbolzentragstuhl 15
im Kolbenunterteil 1 quer durchdringenden Lagerbohrung 27 verankert ist. Auf diesem
Kolbenbolzen 26 sitzt eine Lagerhülse 28, deren Lage zwischen zur Kolbenlängsachse
parallelen Fixierungsflächen 29, 30 sowie 31, 32 fixiert ist. Der Tauchkolben ist
über den Kolbenbolzen 26 und die darauf sitzende Lagerhülse 28 an eine mit der nicht
dargestellten Kurbelwelle einer Hubkolbenbrennkraftmaschine verbundene Pleuelstange
33 im Bereich des Pleuelstangenkopfes 34 angelenkt, wobei dieser Anschluß über eine
den Pleuelstangenkopf 34 quer durchdringende, die Lagerhülse 28 umgreifende Aufnahmebohrung
35 hergestellt ist.
[0012] Mit 36 ist ein Vorsprung bezeichnet, der an der Oberseite 37 des Kolbenbolzentragstuhles
15 angeordnet und entweder - wie in den Figuren 1 bis 3 dargestellt - insgesamt einstückig
mit letzterem ausgebildet oder - wie in Fig.4 dargestellt - nur in seinem unteren
Teilstück einstückig mit dem Kolbenbolzentragstuhl 15 ausgebildet sein kann, wobei
dann das obere Teilstück durch ein rohrförmiges Aufsatzstück 38 realisiert ist. Dieser
Vorsprung 36, 38 ist ebenso wie der Kolbenbolzentragstuhl 15 insgesamt von einem zentralen,
koaxial zur Kolbenlängsachse angeordneten Kühlöldurchtrittsloch 39 durchsetzt. Der
Vorsprung 36, 38 ragt generell in den Bereich des Kolbenoberteils 2 hinein und begrenzt
mit seiner Oberkante 40 den Kühlölfüllstand eines insgesamt mit 41 bezeichneten inneren
Kühlraumes. Letzterer ist in seinem unteren Bereich von der Innenfläche 42 des Tragbundes
14, ferner der Oberseite 37 des Kolbenbolzentragstuhles 15 und der Außenfläche 43
des Vorsprungs 36, 38 sowie in seinem oberen Bereich durch eine Vertiefung im Kolbenoberteil
2 begrenzt. Dieser innere Kühlraum 41 steht über schräge, im Kolbenoberteil 2 ausgebildete
Überleitbohrungen 44 mit einem insgesamt mit 45 bezeichneten äußeren Kühlraum in Verbindung,
der sich sowohl im Kolbenoberteil 2 als auch im Kolbenunterteil 1, dort um den Tragbund
14 herum, erstreckt.
[0013] Das Kolbenoberteil 2 ist einstückig aus Sphäroguß bzw. Stahlmaterial hergestellt,
während das kolbenunterteil 1 ebenfalls einstückig aus Grauguß bzw. Sphäroguß hergestellt
ist.
[0014] Der Tauchkolben ist für eine spezielle Art der Shaker-Kühlung ausgebildet; die Kühlölzuführung
erfolgt dabei von der Pleuelstange 33 durch eine Zuführbohrung 46, einen Ringkanal
47 um die Lagerhülse 28 sowie eine Spritzbohrung 48 im Pleuelstangenkopf 34 aus durch
das Kühlöldurchtrittsloch 39 hindurch in den inneren Kühlraum 41 hinein. Von dort
aus gelangt das Kühlöl infolge der Kolbenbewegungen während des Betriebes durch die
Überleitbohrungen 44 in den äußeren Kühlraum 45 und von dort aus über in seinem unteren
Bereich angeordnete Austrittsöffnungen 49 in den Triebwerksraum der Hubkolbenbrennkraftmaschine
zurück.
[0015] Der innere Kühlraum 41 ist durch einen domartigen Hohlraum gegeben, der radial außen
durch eine entsprechend gekrümmte Formgebung der Innenwand 42 des Tragbundes 14, daran
anschließend durch entsprechend fortführend gekrümmte Formgebung im Fall des Tauchkolbens
von Fig.1 bis 3 der Innenfläche 50 des querschnittsstarken Wandteiles 7 der Außenwand
4 des Kolbenoberteiles 2 bzw. im Fall des Tauchkolbens von Fig.4 der Innenfläche 51
des Abstützbundes 17 und daran anschließend durch eine entsprechend fortgeführte Wölbung
der Innenfläche 52 des Kolbenbodens 3 gebildet ist. Koaxial zur Kolbenlängsachse ist
an der Innenfläche 52 des Kolbenbodens 3 eine Erhebung 53 vorhanden, die zu einer
günstigen Einleitung und Verteilung des Kühlöles im inneren Kühlraum 41 beiträgt.
[0016] Der äußere Kühlraum 45 ist beim Tauchkolben gemäß Fig.l bis 3 im Bereich des Kolbenoberteils
2 einerseits durch mehrere am Umfang verteilte, bezüglich der Kolbenlängsachse leicht
schräg stehend von der Unterkante 8 des querschnittsstarken Wandteils 7 der Außenwand
4 in letzteres eingeformte Sacklöcher 54 und andererseits durch einen ringförmigen
Raum 55 gebildet, in den die Sacklöcher 54 ausmünden. In jedes Sackloch 54 mündet
eine Überleitbohrung 44 ein, die im Bereich der Innenfläche 50 des querschnittsstarken
Wandteils 7 vom inneren Kühlraum 41 abzweigt und schräg nach oben in das zugehörige
Sackloch 54 nahe von dessen geschlossenem Ende einmündet. Der Raum 55 Ist radial außen
von der Innenfläche 56 des querschnittsschwächeren unteren Wandteils 9 der Außenwand
4 des Kolbenoberteils 2 sowie radial innen von der Außenfläche 57 des Tragbundes 14
und oben durch die Unterkante 8 des querschnittsstarken Wandteils 7 der Außenwand
4 des Kolbenoberteils 2 begrenzt. Im Anschluß an diesen so begrenzten Raum 55 setzt
sich der äußere Kühlraum 45 nach unten innerhalb des Kolbenunterteils 1 durch einen
ringförmigen Raum 58 fort, der bis zum Kolbenbolzentragstuhl 15 herabreicht.
[0017] Beim Tauchkolben gemäß Fig.4 ist der äußere Kühlraum 45 im Bereich des Kolbenoberteils
2 durch ein ringförmiges oberes Kühlraumteil 59 gebildet, das außen von der Innenfläche
24 der Außenwand 4 des Kolbenoberteils 2, innen von der Außenfläche 60 des Abstützbundes
17 begrenzt und nach unten zu einem im Kolbenunterteil 1 vorhandenen unteren Kühlraumteil
61 hin offen ist, das ebenso wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig.l bis 3 bis zum
Kolbenbolzentragstuhl 15 herunterreicht.
[0018] Der Kolbenbolzentragstuhl 15 ist generell ebenso wie die Begrenzungswand des inneren
Kühlraumes 41 domartig, also nach Art einer hohlkugelabschnittsförmigen Kuppel ausgebildet,
und zwar so, daß er den innerhalb des Kolbenunterteiles 1 eine im wesentlichen runde
Außenkontur 62 aufweisenden Pleuelstangenkopf 34 mit geringem Abstand umgibt. Außerdem
weist dieser domartig geformte Kolbenbolzentragstuhl 15 beiderseits des Pleuelstangenkopfes
34, wie aus Fig.2 ersichtlich, Lageraugen 63 und 64 auf, die von der Lagerbohrung
27 durchsetzt sind und zur Aufnahme der beiderseits des Pleuelstangenkopfes 34 vorstehenden
Kolbenbolzenenden dienen. Im Bereich vor den äußeren Enden des jeweiligen Lagerauges
63 bzw. 64 ist die Außenwand 21 des Kolbenunterteils 1 jeweils von einem Durchbruch
65 bzw. 66 unterbrochen, durch den die Montage des Kolbenbolzens 26 erfolgt.
[0019] Der domartig ausgebildete Kolbenbolzentragstuhl 15 weist vorzugsweise eine im wesentlichen
überall gleiche Wandstärke auf, so daß der im Kolbenunterteil 1 vorhandene Teil des
äußeren Kühlraumes 45 partiell - wie aus Fig.l ersichtlich - bis in die Ebene des
Kolbenbolzens 26 herunterreicht.
[0020] Der Vorsprung 36 und der ringförmige Tragbund 14, die beide an der Oberseite 37 des
domartigen Kolbenbolzentragstuhles 15 angeformt sind, weisen vorzugsweise jeweils
eine etwa dem Durchmesser des Kolbenbolzens 26 entsprechende Höhe auf.
[0021] Zwischen der Außenfläche 43 des Vorsprunges 36, 38 und der Innenseite 42 des Tragbundes
14 erstrecken sich an der Oberseite 37 des domartigen Kolbenbolzentragstuhles 15 mehrere
am Umfang verteilt angeordnete Versteifungswülste 67.
[0022] Der ringförmige Tragbund 14 besitzt an seinem oberen Ende einen solchen Durchmesser,
daß er das auf seiner ringförmigen Anlagefläche 13 auflieliegende Kolbenoberteil 2
in dessen biegeneutraler Zone unterstützt.
[0023] Darüber hinaus sind generell jene Umfangsbereiche der Unterkante 68 des Kolbenunterteils
1 im Bereich axial unterhalb von den beiden Durchbrüchen 65 und 66 in der Außenwand
21 - wie aus Fig.2 ersichtlich - scharfkantig als Ölabstreifkanten 69 ausgebildet,
während die restlichen, im Bereich der Druck- und der Gegendruckseite des Tauchkolbens
liegenden Umfangsbereiche der Unterkante 68 des Kolbenunterteiles 1 abgeschrägt bzw.
gerundet als Ölförderflächen 70 ausgebildet sind. Durch diese spezielle Ausgestaltung
der Unterkante 68 am Kolbenunterteil 1 wird sichergestellt, daß im Bereich der Druckseite
und der Gegendruckseite des Tauchkolbens immer ein ausreichender Schmierfilm zwischen
der zylindrischen Außenfläche 71 des Kolbenunterteils 1 und der zugehörigen Zylinderwand
gegeben ist, was durch die Ölförderflächen 70 sichergestellt wird, während in den
restlichen Umfangsbereichen des Tauchkolbens, - nämlich den Bereichen unterhalb der
Durchbrüche 65 und 66, in denen naturgemäß wesentlich weniger Schmieröl benötigt wird,
der an der Zylinderwand anhaftende Schmierölfilm durch die scharfkantigen Olabstreifkanten
69 beim Kolbenabwärtsgang jeweils auf eine minimale Filmdicke reduziert wird. Hierdurch
ergibt sich im Maschinenbetrieb eine erhebliche Olverbrauchsreduzierung.
[0024] Der Radius der äußeren, der Außenkontur 62 des Pleuelstangenkopfes 34 benachbarten
Begrenzungsfläche 72 ist vorzugsweise - wie aus Fig.l ersichtlich - etwas größer als
der Radius der Außenkontur 62 des Pleuelstangenkopfes 34. Wie weiterhin aus Fig.l
ersichtlich, ist der Eintrittsbereich des Kühlöldurchtrittsloches 39 keglig zum Pleuelstangenkopf
34 hin erweitert ausgebildet. Hierdurch sind ein einwandfreier Übertritt des die Spritzbohrung
48 im Pleuelstangenkopf 26 verlassenden Kühlöles in das Kühlöldurchtrittsloch-39 und
eine günstige Weiterleitung des Kühlöles durch letzteres in den inneren Kühlraum 41
hinein sicherstellt.
[0025] Die Außenwand 4 am Kolbenoberteil 2 und die Außenwand 21 am Kolbenunterteil 1 sind
beim Tauchkolben nach den Fig.l bis 3 in ihrer Bauhöhe vorzugsweise so aufeinander
abgestimmt, daß nach Verbindung von Kolbenoberteil 2 und Kolbenunterteil 1 zwischen
der ebenen Unterkante 73 der Außenwand 4 des Kolbenoberteils 2 und der ebenen Oberkante
74 der Außenwand 21 des Kolbenunterteils 1 ein Ringspalt 75 frei bleibt, durch den
vom untersten, der am Kolbenoberteil 2 angeordneten Kolbenringe 6 von der Zylinderwand
abgestreiftes Öl in den äußeren Kühlraum 45 eintreten kann.
[0026] Der domartig ausgebildete Kolbenbolzentragstuhl 15 ist - wie aus Fig.l ersichtlich
- etwa in Höhe einer die Kolbenbolzenlängsachse beinhaltenden Kolbenquerebene mit
der Außenwand 21 des Kolbenunterteils 1 verbunden.
[0027] Durch die erfindungsgemäßen Merkmale und insbesondere deren kombinatorische Vereinigung
in einem Tauchkolben ist sichergestellt, daß auch bei höchsten Zünddrücken in der
Größenordnung von beispielsweise 180 bar eine einwandfreie Funktion des Tauchkolbens
erzielbar ist. Insbesondere durch die Abstützung des Kolbenoberteils 2 in biegeneutraler
Zone in Verbindung mit der domartigen Ausbildung des Kolbenbolzentrag-, stuhls 15
und der domartigen Begrenzung des inneren Kühlraumes 41 ist sichergestellt, daß die
auf den Tauchkolben im Maschinenbetrieb einwirkenden Zünddrücke in bestmöglicher Weise
über den Tragbund 14 und den Kolbenbolzen 76 in die Pleuelstange 33 eingeleitet werden
können und zwar so, daß die Zylindrizität und Koaxialität der Außenwand 4 des Kolbenoberteils
2 sowie der Außenwand 21 des Kolbenunterteils 1 weitestgehend erhalten bleiben. Durch
die erfindungsgemäße Art der Kühlölführung, insbesondere im Kolbenoberteil 2, wird
außerdem eine intensive Kühlung desselben sichergestellt. Negative Einflüsse durch
die Maschinenbetrieb herrschenden Temperaturen auf die Form des Kolbenoberteils 2
sind deshalb auch durch die Art der Kühlmittelführung im Kolbenoberteil weitestgehend
vermeidbar.
1. Ölgekühlter Tauchkolben, der aus einem Kolbenunterteil und einem Kolbenoberteil,
das aus einem Kolbenboden und einer Außenwand mit in Ringnuten eingesetzten Kolbenringen
besteht, zusammengesetzt ist und über einen Kolbenbolzen, der in einer den Kolbenbolzentragstuhl
im Kolbenunterteil quer durchdringenden Lagerbohrung verankert ist, an eine mit der
Kurbelwelle einer Hubkolben-Brennkraftmaschine verbundene Pleuelstange angelenkt ist,
wobei das Kolbenoberteil mit einer vom Kolbenboden abgesetzten Anlagefläche auf der
Stirnfläche eines oben am Kolbenbolzentragstuhl angeformten, ringförmigen Tragbundes
abgestützt und über eine kreiszylindrische Zentrierfläche in bezug auf das Kolbenunterteil
durch eine dort vorhandene Zentrierfläche zentriert sowie mittels mehrerer Spannschrauben
mit letzterem verbunden ist, wobei ferner an der Oberseite des Kolbenbolzentragstuhles
ein ebenso wie letzterer von einem zentralen, zur Kolbenlängsachse koaxialen Kühlöldurchtrittsloch
durchsetzter Vorsprung angeordnet ist, der in den Bereich des Kolbenoberteils hineinragt
und mit seiner Oberkante den Kühlölfüllstand eines inneren Kühlraumes begrenzt, der
in seinem unteren Bereich von der Innenfläche des Tragbundes, der Oberseite des Kolbenbolzentragstuhles
und der Außenfläche des Vorsprunges sowie in seinem oberen Bereich durch eine Vertiefung
im Kolbenoberteil begrenzt ist und außerdem über schräge Uberleitbohrungen im Kolbenoberteil
mit einem äußeren Kühlraum in Verbindung steht, der sich sowohl im Kolbenoberteil
als auch im Kolbenunterteil, dort um den Tragbund herum erstreckt, dadurch gekennzeichnet,
-daß das Kolbenoberteil (2) einstückig aus Sphäroguß bzw. Stahlmaterial, das Kolbenunterteil
(1) einstückig aus Grauguß bzw. Sphäroguß hergestellt ist,
daß der Tauchkolben für eine Shaker-Kühlung ausgebildet ist, mit einer Kühlölzuführung
von der Pleuelstange (33) aus durch das Kühlöldurchtrittsloch (39) in den inneren
Kühlraum (41) hinein, einer Kühl- ölweiterleitung durch die Überleitbohrungen (44)
in den äußeren Kühlraum (45) und von dort über Austrittsöffnungen (49) in den Triebwerksraum
zurück, daß der innere Kühlraum (41) durch einen domartigen Hohlraum gegeben ist,
der radial außen durch entsprechend gekrümmte Formgebung der Innenwand (42) des Tragbundes
(14), daran anschließend durch entsprechend weitergeführte gekrümmte Formgebung einer
Innenfläche (50, 51) des Kolbenoberteils (2) und daran anschließend durch eine entsprechend
weitergeführte Wölbung der Innenfläche (52) des Kolbenbodens (3) gebildet ist,
daß der Kolbenbolzentragstuhl (15) am Kolbenunterteil (1) ebenfalls domartig etwa
nach Art einer hohlkugelabschnittsförmigen Kuppel ausgebildet ist und den innerhalb
des Kolbenunterteils (1) eine im wesentlichen runde Außenkontur (62) aufweisenden
Pleuelstangenkopf (34) mit geringem Abstand umgibt sowie beiderseits des letzteren
Lageraugen (63, 64) für die Aufnahmne der vorstehenden Kolbenbolzenenden aufweist,
daß der oben am domartigen Kolbenbolzentragstuhl (15) angeordnete ringförmige Tragbund
(14) das an dessen Stirnfläche (13) mit seiner ringförmigen Anlagefläche (12, 18)
aufliegende Kolbenoberteil (2) in dessen biegeneutraler Zone unterstützt,
daß jene Umfangsbereiche der Unterkante (68) des Kolbenunterteils (1), die im Bereich
axial unterhalb von die Montage des Kolbenbolzens (26) ermöglichenden Durchbrüchen
(65, 66) der Außenwand (21) liegen, scharfkantig als Ölabstreifkanten (69) ausgebildet
sind, während die restlichen, im Bereich der Druck- und Gegendruckseite des Tauchkolbens
liegenden Umfangsbereiche der Unterkante (68) des Kolbenunterteils (1) abgeschrägt
bzw. gerundet als Ölförderflächen (70) ausgebildet sind.
2. Ölgekühlter Tauchkolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius
der äußeren, der Außenkontur (62) des Pleuelstangenkopfes (34) benachbarten Außenfläche
(72) des domartigen Kolbenbolzentrag - stuhles (15) etwas größer als der Radius der
Außenkontur (62) des Pleuelstangenkopfes (34) ist.
3. Ölgekühlter Tauchkolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der domartige
Kolbenbolzentragstuhl (15) etwa in Höhe einer die Kolbenbolzenlängsachse beinhaltenden
Kolbenquerebene mit der Außenwand (21) des Kolbenunterteils (1) verbunden ist.
4. Ölgekühlter Tauchkolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der domartige
Kolbenbolzentragstuhl (15) eine im wesentlichen überall gleiche Wandstärke aufweist.
5. Ölgekühlter Tauchkolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen
der Außenfläche (43) des zentralen Vorsprunges (36) und der Innenfläche (42) des Tragbundes
(14) und der Oberseite (37) des domartigen Kolbenbolzentragstuhles (15) mehrere Versteifungswülste
(67) erstrecken.
6. Ölgekühlter Tauchkolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zentrale
Vorsprung (36) und der ringförmige Tragbund (14), die beide an der Oberseite des domartigen
Kolbenbolzentragstuhles (15) angeformt sind, jeweils eine etwa dem Durchmesser des
Kolbenbolzens (26) entsprechende Höhe aufweisen.
7. Ölgekühlter Tauchkolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Eintrittsbereich
des den zentralen Vorsprung (36) und die Wand des domartigen Kolbenbolzentragstuhles
(15) durchsetzenden Kühlöldurchtrittsloches (39) keglig zum Pleuelstangenkopf (26)
hin erweitert ausgebildet ist.
8. Ölgekühlter Tauchkolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere
Kühlraum (45) im Bereich des Kolbenoberteils (2) einerseits durch mehrere am Umfang
verteilte, bezüglich der Kolbenlängsachse leicht schräg stehend von unten her in ein
querschnittsstarkes Wandteil (7) der Außenwand (4) des Kolbenoberteils (2) eingeformte
Sacklöcher (54), in welch jedes derselben eine der Überleitbohrungen (44) einmündet,
und andererseits durch einen ringförmigen Raum (55) gebildet ist, in den die Sacklöcher
(54) ausmünden und der außen von der Innenfläche (56) eines querschnittsschwächeren
unteren Wandteils (9) der Außenwand (4) sowie innen von der Außenwand (57) des Tragbundes
(14) und oben durch die Unterkante (8) des querschnittsstarken Wandteils (7) begrenzt
ist.
9. Ölgekühlter Tauchkolben nach den Ansprüchen 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß
nach Verbindung von Kolbenoberteil (2) und Kolbenunterteil (1) zwischen der ebenen
Unterkante (73) der Außenwand (4) des Kolbenoberteils (2) und der ebenen Oberkante
(74) der Außenwand (21) des Kolbenunterteils (1) ein Ringspalt (75) frei bleibt, durch
den vom untersten der am Kolbenoberteil (2) angeordneten Kolbenringe (6) von der Zylinderwand
abgestreiftes 01 in den äußeren Kühlraum (45) eintreten kann.
10. Olgekühlter Tauchkolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere
Kühlraum (45) im Bereich des Kolbenoberteils (2) durch ein ringförmiges oberes Kühlraumteil
(59) gebildet ist, das außen von der Innenfläche (24) der Außenwand (4) des Kolbenoberteils
(2), innen von der Außenfläche (60) eines unten die Anlagefläche (18) aufweisenden
ringförmigen Abstützbundes (17) begrenzt und nach unten zu einem im Kolbenunterteil
(1) vorhandenen unteren Kühlraumteil (61) hin offen ist, wobei in diesem Fall das
Kolbenoberteil (2) nicht nur über die unten am Abstützbund (17) vorhandene Anlagefläche
(13) auf dem Tragbund (14), sondern auch noch über die Unterkante (19) der Außenwand
(4) des Kolbenoberteils (2) auf der Oberkante (20) der Außenwand (21) des Kolbenunterteils
(1) abgestützt und in diesem Bereich durch eine dort vorhandene kreiszylindrische
Zentrierfläche (22) in bezug auf letzteres zentriert ist.