[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Axial-Kolbenmaschine nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
[0002] Eine Axial-Kolbenmaschine dieser Bauart ist in US-PS 31 77 665 beschrieben und dargestellt
(vgl. Fig. 1A) . Bei dieser bekannten Ausgestaltung ist die notwendige Drehsicherung
des Schiefscheibenkörpers durch Gewindeschrauben gebildet, die axial von außen einen
Flansch des Gehäuses der Axial-Kolbenmaschine durchfassen und in den Schiefscheibenkörper
eingeschraubt sind. Auf diese Weise ist der Schiefscheibenkörper nicht nur drehgesichert,
sondern auch gleichzeitig am Flansch des Gehäuses befestigt.
[0003] Diese bekannte Ausgestaltung ist aus mehreren Gründen nachteilig. Ein wesentlicher
Nachteil ist darin zu sehen, daß mehrere zusätzliche Teile für die Drehsicherung notwendig
sind, die nicht nur für sich selbst, sondern auch im Hinblick auf die durch sie bedingte
Formgebung am Gehäuse und am Schiefscheibenkörper (Durchgangslöcher, Gewindelöcher)
einen verhältnismäßig grossen Herstellungsaufwand beanspruchen. Die Anordnung der
Gewindeschrauben führt außerdem zu einer vergrößerten Bauweise.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Axial-Kolbenmaschine der eingangs
beschriebenen Bauart so auszugestalten, daß bei raumsparender Bauweise eine herstellungstechnisch
einfache und montagefreundliche Drehsicherung erreicht wird.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 enthaltenen Merkmale gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung führt zu mehreren Vorteilen. Da die Drehsicherung
an der Umfangsfläche des Schiefscheibenkörpers wirkt, ergibt sich aufgrund eines verhältnismäßig
großen Wirkabstandes eine verhältnismäßig kleine Belastung in Umfangsrichtung des
Schiefscheibenkörpers, wodurch eine verhältnismäßig kleine Flächenpressung vorgegeben
ist. Es ist bei Axial-Kolbenmaschinen der vorliegenden Bauart vorauszusetzen, daß
insbesondere dann, wenn die Axial-Kolbenmaschine schlagartig in Betrieb gesetzt wird,
der Schiefscheibenkörper erhebliche Belastungen in Umfangsrichtung aufzunehmen hat.
Bei der bekannten Ausgestaltung kann der durch den Radius des Schiefscheibenkörpers
vorgegebene Wirkabstand nicht ausgenutzt werden. Außerdem läßt sich ,aufgrund notwendigen
Spiels der Gewindeschrauben in den Durchgangslöchern des Gehäuseflansches und auch
in den Gewindelöchern des Schiefscheibenkörpers eine stabile Drehsicherung nur mit
Gewindeschrauben hoher Spannkraft, also großen Gewindeschrauben, verwirklichen, die
aus den eingangs bezeichneten Gründen zu weiteren Nachteilen führen.
[0007] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung besteht darin, daß die Drehsicherung
keine zusätzlichen Bauteile umfaßt, sondern lediglich durch die Formgebung am Schiefscheibenkörper
und am Gehäuse verwirklicht ist. Es bedarf lediglich des Einsetzens des Schiefscheibenkörpers
mit seinem unrunden Umfang in die entsprechend geformte Ausnehmung des Gehäuses, wodurch
durch die vorhandenen Formschlußflächen die Drehsicherung automatisch herbeigeführt
wird. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung stellt sich somit als einfache, preiswert
herstellbare und montagefreundliche Lösung dar.
[0008] Die Ausgestaltung nach Anspruch 2 ergibt eine Arretierung für den Schiefscheibenkörper
in der der Zylindertrommel abgewandten Richtung eine betreffende Anschlagfläche kann
in vorteilhafter Weise durch den Ausnehmungsgrund gebildet werden.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist gemäß Anspruch 7 im Bereich der Ausnehmung
keine besondere Axialsicherung vorgesehen, die eine Verschiebung des Schiefscheibenkörpers
in Richtung auf die Zylindertrommel verhindert. Bei dieser Ausgestaltung wird diese
Axial-Sicherung durch die Kolben-Gleitschuh-Anordnung verwirklicht, die bevorzugt
unter einer in Richtung auf die Ausnehmung wirksamen Federspannung steht, wobei im
Betrieb der Axial-Kolbenmaschine die Stützkräfte für die Kolben ebenfalls eine in
die gleiche Richtung wirksame Axial-Sicherung bewirken. Durch diese Weiterbildung
wird die Axial-Kolbenmaschine weiter vereinfacht, weil aufgrund des Fehlens einer
Axialsicherung im Bereich der Ausnehmung der Schiefscheibenkörper zum Zweck der Montage
in die Ausnehmung einfach eingeschoben und zum Zweck der Demontage einfach herausgenommen
werden kann. Die Sicherung in der vorbeschriebenen Axialrichtung erfolgt automatisch
durch das Einsetzen der Kolben-Gleitschuh-Anordnung.
[0010] Die Ausgestaltung nach Anspruch 3 ist deshalb vorteilhaft, weil sie zu in Umfangsrichtung
formschlüssig wirksamen Umfangsflächen führt, die sich auf einen großen Teil des Umfangs
erstrecken. Auf diese Weise läßt sich eine verhältnismäßig geringe Flächenpressung
erreichen.
[0011] Die Weiterbildung nach Anspruch 4 führt zu einer Formgebung, die sowohl am Schiefscheibenkörper
als auch am Gehäuse einfach und preiswert verwirklicht werden kann. Außerdem ermöglicht
diese Weiterbildung Anordnungen der zylindrischen Umfangsflächen zueinander, bei denen
sich aufgrund ziehender Berührung der Formschlußflächen ein verhältnismäßigweicher
Anschlag verwirklichen läßt, wenn der Schiefscheibenkörper in die eine oder in die
andere Umfangsrichtung beaufschlagt wird. Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel dieser
Weiterbildung ist im Anspruch 5 enthalten. Aufgrund eines die Montage bzw. Demontage
erleichternden Spiels in der Ausnehmung bedarf es einer bestimmten Exzentrizität zwischen
den zylindrischen Umfangsflächen, um ein Verklemmen des Schiefscheibenkörpers in der
Ausnehmung durch eine Bewegung in Umfangsrichtung zu verhindern.
[0012] Die Ausbildung nach Anspruch 6 führt automatisch zu einer Sicherung gegen eine axiale
Verschiebung des Schiefscheibenkörpers in die der Zylindertrommel abgewandte Richtung.
Aufgrund der vorhandenen Stufe zwischen den zylindrischen Umfangsflächen des Schiefscheibenkörpers
und der Ausnehmung ist bei dieser Ausbildung die Axial- sicherung durch Anschlag der
Stufenfläche am Schiefscheibenkörper gegen die Stufenfläche am Gehäuse gegeben.
[0013] Der erfindungsgemäßen Ausgestaltung und allen Weiterbildungen ist noch ein Vorteil
gemeinsam, der angesichts der erheblichen Belastungen, die im Betrieb der Axial-Kolbenmaschine
auf den Schiefscheibenkörper wirken, von erheblicher Bedeutung ist. Aufgrund des Spiels
zwischen der Umfangsfläche des Schiefscheibenkörpers und der Umfangsfläche der Ausnehmung
ergibt sich ein Freiraum, der im Betrieb der Axial-Kolbenmaschine mit öl gefüllt ist.
Bei den gegebenenfalls wechselseitigen Schlägen, die im Betrieb der Axial-Kolbenpumpe
am Schiefscheibenkörper in Umfangsrichtung wirken, wirkt sich dieser Ölfilm zwischen
den Umfangsflächen im Sinne einer hydraulischen Dämpfung aus, wodurch Belastungsspitzen
abgebaut und die Lebensdauer der Axial-Kolbenmaschine insgesamt vergrößert wird.
[0014] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung eignet sich sowohl für die Axial-Kolbenpumpen
mit konstantem Fördervolumen als auch solchen, mit veränderlichem Fördervolumen und
auch solchen, bei denen die Drehrichtung umkehrbar ist. In den beiden zuletzt genannten
Fällen bedarf es eines Schwenklagers und eines Verstellmechanismus zum Verwenken der
Schiefscheibe. In solchen Fällen umfaßt der Begriff Schiefscheibenkörper nicht nur
die Schiefscheibe selbst, sondern auch deren Basisplatte, auf der sie als schwenkbares
Teil am Gehäuse abgestützt ist.
[0015] Darüber hinaus ist noch zu bemerken, daß die erfindungsgemäße Ausgestaltung sich
sowohl für den Pumpenbetrieb als auch für den Motorbetrieb von Axial-Kolbenmaschinen
eignet.
[0016] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer vereinfachten
Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäß ausgestaltete hydrostatische Axial-Kolbenmaschine im Längsschnitt;
Fig. 2 den Schiefscheibenkörper der Axial-Kolbenmaschine im Längsschnitt;
Fig. 3 den Schiefscheibenkörper nach Fig. 2 in der Draufsicht.
[0017] Die Axial-Kolbenmaschine besteht aus einem Gehäuse 1 mit einem Befestigungsflansch
2 und einem Gehäusedeckel 3 am dem Befestigungsflansch 2 entgegengesetzten Ende. Im
Gehäuse 1 ist eine sich axial erstreckende Triebwelle 4 in Wälzlagern 5, 6 gelagert,
auf der innerhalb des Gehäuses 1 eine Zylindertrommel 7 drehfest gelagert ist, die
auf einem Teilkreis eine Mehrzahl sich axial erstreckender Zylinderbohrungen aufweist,
in denen Kolben 9 verschiebbar sind. Die Kolben weisen an ihren dem Befestigungsflansch
2 zugewandten Enden Kolbenköpfe 11 auf, die in bekannter Weise in Gleitschuhe
li2 aufgenommen und mit diesen Gleitschuhen 12 axial an der schiefen Fläche 13 einer
Schiefscheibe 14 abgestützt sind, die von der Triebwelle 4 in einer Durchführungsöffnung
10 durchfaßt wird. Die Schiefscheibe 14, in der das Wälzlager 5 zur Lagerung der Triebwelle
4 aufgenommen und durch einen Lagerdeckel 15 gesichert ist, weist zwei zylindrische
Umfangsflächen 16, 17 mit unterschiedlichen Durchmessern d, D auf, die exzentrisch
zueinander angeordnet sind. Die Exzentrizität ist in Fig. 3 mit E bezeichnet.
[0018] Die im Durchmesser kLeinere zylindrische Umfangsfläche 16 ist der schiefen Fläche
1: weiter entfernt als die größere zylindrische Umfangsfläche 17. Das Durchmesserverhältnis
beträgt etwa 1:1,15. Dabei ist die kleinere zylindrische Umfangsfläche 16 - axial
gesehen - innerhalb der größeren zylindrischen Umfangsfläche 17 angeordnet, so daß
sich auf der gesamten Fläche der Schiefscheibe 14 eine Schulter in Form einer Stufenfläche
18 ergibt.
[0019] Das Gehäuse 1 weist zur Aufnahme der Schiefscheibe 14 eineallgemein mit 19 bezeichnete
Ausnehmung auf, die im Durchmesser gestuft ist, wobei die im Durchmesser größere zylindrische
Innenumfangsfläche 21, die im Durchmesser kleinere zylindrische Innenumfangsfläche
22 und die sieb zwischen diesen beiden erstreckende Schulter in Form einer Stufenfläche
23 aufgrund der gleichen Exzentrizität E der Formgebung der diesbezüglichen Flächenan
der Schiefscheibe 14 entsprechen. Die Schiefscheibe 14 kann deshalb etwa schließend
von innen her in die Ausnehmung 19 eingesetzt werden, wobei aufgrund der exzentrischen
Anordnung der Umfangsflächen 16, 22 ; 17, 21 und des Vorhandenseins der Stufenfläche
n 18, 23 sich für die Schiefscheibe 14 sowohl eine in Umfangsrichtung 24 wirksame
Drehsicherung als auch eine in der der Zylindertrommel 7 abgewandten Richtung wirksame
Axialsicherung ergibt.
[0020] Einer besonderen in Richtung auf die Zylindertrcmmel 7 wirksamen Axialsicherung im
Bereich der Ausnehmung 19 bedarf es nicht, weil im Betrieb der Axial-Kolbenpumpe die
allgemein mit 25 bezeichnete Kolben-Gleitschuh-Anordnung die Schiefscheibe 14 in Richtung
auf die Stufenflächen 18, 23 beaufschlagt und somit in ihrer Position sichert. Zusätzlich
ist eine Druckfeder 26 vorhanden, die die Kolben-Gleitschuh-Anordnung 25 in Richtung
auf die Schief scheibe 14 beaufschlagt, wobei sie an der Zylindertrommel 7 abgestützt
ist und mittels einer kuppelförmigen, axial verschiebbaren Hülse 27 sowie einer Halteplatte
28 für die Gleitschuhe 12 auf letztere wirkt.
[0021] Durch die Druckfeder 26 ist gleichzeitig die drehfest, jedoch axial verschieblich
auf der Triebwelle 4 gelagerte Zylindertrommel 7 gegen die Steuerfläche einer Steuerscheibe
29 beaufschlagt. Die Steuerscheibe 29 und die sich durch-sie erstreckenden Saug- und
Druckleitungen entsprechen prinzipiell üblichen Ausgestaltungen und sollen deshalb
nicht beschrieben werden.
[0022] Im Betrieb wird die Schiefscheibe 14 aufgrund der schiefen Fläche 14 und der Drehbewegung
der Zylindertrommel 7 in Umfangsrichtung 24 beaufschlagt. Aufgrund der exzentrischen
Anordnung der Umfangsflächen16, 22; 17, 21., die sich als quer zur Umfangsrichtung
24 erstreckende Formschlußflächen darstellen, ist die Drehsicherung der Schiefscheibe
14 gewährleistet. Dabei ergibt sich aufgrund der Exzentrizität E
eine ziehende Berührung zwischen diesen Umfangsflächen, die einem gedämpften Anschlag
gleichkommt. Eine weitere hydraulische Dämpfung ist dadurch gegeben, daß der zwischen
diesen Umfangsflächen vorhandene ölfilm als Dämpfung wirkt. Der ölfilm kann sich deshalb
zwischen die Umfangsflächen 16, 22; 17, 21 fortsetzen, weil der Dichtungsring 31 zur
Abdichtung der Schiefscheibe 14 außenseitig von den Umfangsflächen 16, 22; 17, 21
angeordnet ist.
[0023] Die Montage bzw. Demontage der Schiefscheibe 14 erfolgt durch die mit dem Deckel
3 verschließbare öffnung des Gehäuses 1, die entsprechend groß bemessen ist.
[0024] Die Triebwelle 4 ist mittels des Lagers 5 in der Schiefscheibe 14 gegen eine Verschiebung
in beiden axialen Richtungen gesichert, und zwar einerseits durch den Lagerdeckel
15 und andererseits durch einen Sicherungsring 32. Auf diese Weise stellt die Schiefscheibe
14 und die Triebwelle 4 gegebenenfalls mit der Zylindertrommel 7 und der Kolben-Gleitschuh-Anordnung
25 ein vormontierbares Bauteil dar.
1. Axial-Kolbenmaschine mit einem in einem Gehäuse drehfest angeordneten Schiefscheibenkörper,
mit einer Triebwelle, die im Schiefscheibenkörper gelagert ist und mit einer drehbaren
Zylindertrommel, die mit der Triebwelle gekoppelt ist und in der eine Mehrzahl Kolben
in Kolbenbohrungen axial verschiebbar sind, deren Kolbenköpfe mittels Gleitschuhen
an der schiefen Fläche des Schiefscheibenkörpers abgestützt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schiefscheibenkörper (14) mit seiner Umfangsfläche (16, 17) formschlüssig
drehgesichert in einer entsprechend der Umfangsfläche (16, 17) geformten Ausnehmung
(19) des Gehäuses (1) eingesetzt ist.
2. Axial-Kolbenmaschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine sich quer zur Achsrichtung
erstreckende Anschlagfläche (18) zur Arretierung des Schiefscheibenkörpers (14) in
der der Zylindertrommel (7) abgewandten Richtung.
3. Axial-Kolbenmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Schiefscheibenkörper
(14) und an der Ausnehmung (19) zwei in Aschsrichtung hintereinanderliegende zylindrische
Umfangsflächen (16, 17; 21, 22) ausgebildet sind, die exzentrisch (E) zueinander angeordnet
sind.
4. Axial-Kolbenmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrischen
Umfangsflächen (16, 21; 17, 22) unterschiedliche Durchmesser (d, D) aufweisen und
die kleineren Umfangsflächen (16, 21) innerhalb einer gedachten, durch die größeren
Umfangsflächen (17, 22) gebildeten Hülle angeordnet sind.
5. Axial-Kolbenmaschine nach einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die von der schiefen Fläche (13) entferntere zylindrische Umfangsfläche (16, 21)
die mit dem kleineren Durchmesser (d) ist.
6. Axial-Kolbenmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schiefscheibenkörper
(14) gegen eine Verschiebung in Richtung auf die Zylindertrommel ( 7) lediglich durch
die Kolben-Gleitschuh-Anordnung (25) und gegebenenfalls durch eine letztere in Richtung
auf die Ausnehmung (19) beaufschlagende Feder (26) gehalten ist.