(19)
(11) EP 0 189 798 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.08.1986  Patentblatt  1986/32

(21) Anmeldenummer: 86100587.4

(22) Anmeldetag:  17.01.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41J 11/42, G06K 15/16, B41J 13/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 28.01.1985 DE 3502761

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Dempf, Josef, Dipl.-Ing.
    D-8933 Klosterlechfeld (DE)
  • Moser, Erich
    D-8028 Taufkirchen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Steuerung des Papiervorschubs in einer Druckeinrichtung


    (57) Ausgehend von einer mit einer Randlochung versehenen Endlospapierbahn (3), die an. beliebiger Stelle in die Vorschubraupen (5) eingelegt werden kann, erfolgt zunächst ein Ganzzeilenvorschub bis zu einem nach dem Druckkopf (7) angeordneten, die Papierbahnvorderkante abtastenden Federelement (9). Nach Signalisierung der Papiervorderkante durch das Fühlelement (9) wird der Vorschub mit wenigstens einem Halbzeilenschritt in Rückwärtsrichtung und anschließend wieder in Bruchzeilen von Halbzeilenschritten in Vorwärtsrichtung bis zur erneuten Signalisierung der Papiervorderkante durch das Fühlelement (9) geschaltet. Schließlich wird die Papierbahn (3), bezogen auf den fest vorgegebenen Abstand zwischen Fühlelement (9) und Druckkopf (7), in so vielen Schritten zurücktransportiert, bis der Druckkopf (7) auf die erste Druckzeile ausgerichtet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung des Papiervorschubs in einer Druckeinrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Bei mit Endlospapierbahnen arbeitenden Druckeinrichtungen bekannter Art muß die Papierbahn mit relativ großer Genauigkeit in die Vorschubrichtung eingelegt werden, wenn das Druckbild exakt an der im Belegformular vorgesehenen Stelle erscheinen soll. Bekannte Druckeinrichtungen sind deshalb mit Ausrichtmarken oder Anschlägen versehen, um dem Bedienungspersonal das Papiereinlegen zu erleichtern.

    [0003] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, welches auf eine exakte Ausrichtung der Papierbahn beim Einlegen in die Papiervorschubeinrichtung verzichten kann und dennoch gewährleistet, daß der Papierbeleg zeilengerecht in der Druckstation justiert wird.

    [0004] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1.

    [0005] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist im Patentanspruch 2 angegeben. Dadurch wird in vorteilhafter Weise vermieden, daß sich die in Druckposition befindliche Papierbahn aufgrund der gewölbten Papierführung im Bereich der Schreibwalze bei längeren Betriebspausen Sta 1 Bo / 25.1.1985 bleibend verformt, was beim späteren Transport zu Papierstau oder ähnlichen Problemen führen könnte. Beim Neustart des Gerätes kann dann die Papierbahn gemäß den im Patentanspruch 1 angegebenen Verfahrensschritten wieder neu justiert werden.

    [0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen

    Fig. 1 den Papiervorschub in einer Druckeinrichtung für Endlospapierbahnen,

    Fig. 2 eine Mikrocomputer-Steuerung für eine Papiervorschubeinrichtung nach Fig. l.



    [0007] Der in Fig. 1 dargestellte Prinzipaufbau einer Druckeinrichtung zeigt einen Papiervorratsraum 1 für einen Endlospapierstapel 2, aus dem die Papierbahn 3 einer auf einem Zwischenboden 4 befestigten Druckeinrichtung zugeführt wird. Diese Druckeinrichtung besteht im wesentlichen aus einer Vorschubeinrichtung, beispielsweise aus Vorschubraupen 5 für die mit einer Randlochung versehene Papierbahn 3, aus einer Schreibwalze 6, einem Druckkopf 7 und einer Farbbandkassette 8 bzw. einer Tintenpatrone sowie aus zugehörigen Antrieben und Steuerungen. Das Einlegen der Papierbahn 3 in die Vorschubraupen 5 kann an beliebiger Stelle folgen. Nach den Vorschubraupen gelangt die Papierbahn in den Einschleuskanal der Schreibwalze 6, und tritt an der gegenüberliegenden Seite unter teilweiser Umschlingung der Schreibwalze 6 wieder aus. Die Justierung der Papierbahn am Druckkopf 7 erfolgt nun in der Weise, daß die in die Vorschubraupen 5 eingelegte Papierbahn 3 zunächst in Ganzzeilenschritten über die Schreibwalze 6 hinaus bis zu einem Fühlelement 9,-beispielsweise einer Lichtschranke transportiert wird. Sobald die Papiervorderkante dieses Fühlelement 9 erreicht, wird der Papiervorschub gestoppt. Wegen des relativ großen Ganzzeilenrasters wird die Papierbahn im Regelfall nicht exakt am Fühlelement stehen bleiben, sondern mit dem letzten Ganzzeilenschritt etwas darüber hinausgehen. Aus diesem Grund erfolgt nun ein Rücktransport in einem einzigen oder gegebenenfalls in zwei Halbzeilenschritten, bis die Papiervorderkante wieder vor dem Fühlelement 9 steht..Nun wird der Vorschub wieder in Vorwärtsrichtung umgestellt und zwar in Bruchteilen von Halbzeilenschritten, z.B. in 1/6 Halbzeilen- bzw. 1/12 Ganzzeilenschritten, bis die Papiervorderkante wieder vom Fühlelement 9 erkannt wird. Ausgehend von dieser +1/12 Ganzzeilenschritt genauen Position wird schließlich die Papierbahn wieder rückwärts transportiert,und zwar abhängig von dem fest vorgegebenen Abstand zwischen Fühlelement 9 und Druckkopf 7 in so vielen Schritten, bis der Druckkopf 7 auf die erste Druckzeile des Beleges ausgerichtet ist.

    [0008] Um zu verhindern, daß sich die auf die nun erreichte Druckposition einjustierte Papierbahn im Falle längerer Benutzungspausen wegen der gewölbten Papierführung im Bereich der Schreibwalze 6 bleibend verformt, wird 'dafür gesorgt, daß die Papierbahn aus der Schreibwalze 6 bis in den Bereich der Vorschubraupen 5 zurücktransportiert wird. Zu diesem Zweck wird nach Beendigung eines Druckauftrages in einer Mikrocomputersteuerung ein Zeitglied gestartet, das nach Ablauf seiner vollen Zeit den Rücktransport einleitet. Die Papierbahn bleibt dann solange flach und ohne Wölbung in dieser Ruhestellung, bis ein Neustart erfolgt, der die Papierbahn wieder auf die genaue Druckpositon justiert.

    [0009] Eine zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens geeignete Mikrocomputersteuerung ist in Fig. 2 im Prinzip dargestellt. Sie besteht beispielweise aus einem ersten Mikrocomputer MC1 für die Steuerung der Druckeinrichtung und einem zweiten Mikrocomputer MC2, der weitere Steuerungsaufgaben innerhalb eines größeren Gesamtgerätes, beispielsweise eines Kontoauszugsdruckers übernimmt. In beiden Mikrocomputern MC1, MC2 sind die verschiedenen Funktionseinheiten, wie üblich, über je ein Bussystem BUS1, BUS2 miteinander verbunden. Im einzelnen besteht der erste Mikrocomputer MC1 aus einem Mikroprozessor CPU1, einem Arbeitsspeicher RAM1, einem Festwertspeicher ROM1 und einem Ausgabebaustein OP1, der über einen Leistungsschalter LS mit dem Antriebsmotor M für die Druckeinrichtung, insbesondere für die Vorschubraupen und die Schreibwalze verbunden ist. Über die Schnittstelle IF1 besteht eine Verbindung zum Ausgangsbaustein OP2 des zweiten Mikrocomputers MC2. Letzterer enthält neben einem Eingangsbaustein IP2, über den die Signale des Fühlelements 8 zugeführt werden, ebenfalls einen Mikroprozessor CPU2, einen Arbeitsspeicher RAM2 und einen Festwertspeicher ROM2, in welchem unter anderem die Mikrobefehle für die Papiervorschubschritte gemäß dem beschriebenen Verfahren gespeichert sind.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Steuerung des Papiervorschubs in einer Druckeinrichtung, bei der eine mit einer Randlochung versehene Endlospapierbahn mittels Vorschubraupen in den Papierführungskanal einer Schreibwalze und nach teilweiser Umschlingung dieser Schreibwalze zeilenweise an einem Druckkopf vorbeigeführt wird, unter Verwendung eines mikroprozessorgesteuerten Schrittmotorantriebs für Vorschubraupen und Schreibwalze sowie eines nach dem Druckkopf angeordneten, die Papierbahnvorderkante abtastenden Fühlelements, dadurch gekennzeichnet , daß, ausgehend von einem an beliebiger Stelle in die Vorschubraupen eingelegten Papierbahnanfang, die Papierbahn mit Ganzzeilenvorschub bis zum Fühlelement transportiert wird, daß nach Signalisierung der Papiervorderkante durch das Fühlelement der Vorschub mit wenigstens einem Halbzeilenschritt in Rückwärtsrichtung und anschließend wieder in Bruchzeilen von Halbzeilenschritten in Vorwärtsrichtung bis zur erneuten Signalisierung der Papiervorderkante durch das Fühlelement geschaltet wird und daß die Papierbahn, bezogen auf den fest vorgegebenen Abstand zwischen Fühlelement und Druckkopf, in so vielen Schritten zurücktransportiert wird, bis der Druckkopf auf die erste Druckzeile ausgerichtet ist.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die am Druckkopf justierte Papierbahn bei längeren Benutzungspausen, gesteuert durch ein Zeitglied, aus der Schreibwalze zu den Vorschubraupen zurücktransportiert und bei einem Neustart wieder an der ersten Druckzeile justiert wird.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht