[0001] Die Erfindung betrifft Kettenförderer für den Ausleger von Druckmaschinen, bei denen
die Greifersysteme von Endlostransportketten getragen werden, wobei die Greifersysteme
über Verbindungslaschen, die mittels Bolzen an der Transportkette gehaltert sind,
an der Transportkette befestigt sind.
[0002] Es sind die unterschiedlichsten Kettenförderer bekannt geworden, z.B. unter der DE-OS
2 424 917 ein Kettenförderer, der unmittelbar von Endlosketten getragen wird und der
von vier aufeinanderfolgenden Kettenrollenbolzen jeweils zwei benachbarte Bolzen eine
gemeinsame Verbindungslasche tragen, die jede mit einem achsparallel zu den Kettenbolzen
und nach der Maschinenmitte gerichteten das Greifersystem tragenden Zapfen versehen
ist. Das Greifersystem setzt sich aus einer Greiferwelle und einem Tragrohr zusammen.
Auf dem Tragrohr sind einzelne Greiferauflagen befestigt. Die Befestigung der Greiferauflagen
erfolgt durch Verschrauben. Weiterhin sind auf dem Tragrohr Lagerungen für die Führung
und Halterung der Greiferwelle vorgesehen, wobei diese mit Stiften befestigt sind.
Die Montage dieser Greiferauflagen und Lagerungen am Tragrohr waren sehr aufwendig
und damit sehr teuer. Hauptsächlich durch das genaue Ausrichten und Justieren dieser
vielen Einzelteile. Weiterhin konnten die Verschraubungen sich nach einiger Betriebszeit
lösen, wenn sie nicht ordnungsgemäß verschraubt oder gesichert worden waren.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Kettenförderer anzugeben, der verdrehsteif und biegesteif ist und im Umlenkbereich
der Kettenförderer geringe Massenkräfte auch bei hohen Maschinendrehzahlen aufweist.
[0004] Die Lösung der gestellten Aufgabe wird bei einem Kettenförderer, der eingangs genannten
Gattung neuerungsgemäß dadurch erreich, daß das Greifersystem aus einem einteiligen
Aluminiumgrundkörper gebildet ist, daß der Aluminiumgrundkörper Angußstellen aufweist,
daß ca. im Schwerpunkt des Aluminiumgrundkörpers über seine gesamte Länge ein eingegossenes
Stahlrohr angeordnet ist, daß das Stahlrohr ca. gleiche Abstände zur Außenhülle des
Aluminiumgrundkörpers aufweist, und daß die Flächenträgheitsmomente den Hauptbelastungsebenen
angepaßt sind, in dem die lange Unterseite des trapezförmigen Aluminiumgrundkörpers
gegenüber der kräfteaufnehmenden Seite mit den Angußstellen angeordnet ist.
[0005] Das Greifersystem ist aus einem einteiligen Aluminiumgrundkörper gebildet. Der Werkstoff
Aluminium verringert das Gesamtgewicht wesentlich. Durch die Formgebung des Greifersystems
hat sich die Durchbiegung und Verdrehung wesentlich verbessert bei der genannten Gewichtsverminderung.
[0006] Einzelteile des Greifersystems können sich auch bei den größten Beanspruchungen während
des Druckbetriebes nicht verziehen, verrutschen oder lösen,da der Aluminiumgrundkörper
aus einem Teil gebildet ist. Die Außenform des Greifersystems ist hierbei so gewählt,
daß bei gegebenen Abmessungen und Funktionen des Greifersystems eine optimale Biege-
und Verdrehsteifigkeit bei einem minimalen Gewicht erreicht worden ist. Das Aluminiumhohlprofil
ist in sich geschlossen und mit seinem Flächenträgheitsmoment an die Hauptbelastungsebene
angepaßt. Erreicht wird das, in dem die lange Unterseite des trapezförmigen Aluminiumgrundkörpers
gegenüber der kräfteaufnehmenden Seite mit den Angußstellen, hier den Greiferauflagen,
angeordnet ist. Damit werden auch die auftretenden Kräfte während des Umlenkens der
Greifersysteme optimal aufgenommen, sowie die Torsionskräfte die von den Rollenhebeln
auf die Greifersysteme wirken. In der Gestaltung der Form des Greifersystems ist die
nötige Schattenfreiheit berücksichtigt, so daß an der Druckmaschine die Verwendung
von Trocknern Einsatz finden können. Da die Lagerung der Greiferwelle an dem Aluminiumgrundkörper
angegossen ist, erhöht sich die Steifigkeit des Greifersystems noch einmal.
[0007] Der Aluminiumgrundkörper weist Angußstellen auf, die einmal für die Verwendung als
Lagerstellen der Greiferwelle dienen und zum zweiten für die Greiferauflagen. Die
einfache Bearbeitung des Aluminiumgrundkörpers in zwei Arbeitsgängen führt zu den
oben genannten Montagevereinfachungen.
[0008] Ca. im Schwerpunkt des Aluminiumgrundkörpers ist über seine gesamte Länge ein eingegossenes
Stahlrohr angeordnet. Durch das Einlegen des Stahlrohres konnte auf eine Sandkernherstellung
verzichtet werden. Bei diesen Längen-und Querschnittsverhältnissen wäre eine solche
kaum möglich gewesen. Durch Erwärmung des Stahlrohres vor dem Abgießen konnte weiterhin
erreicht werden, daß das Aluminium nicht zu schnell abkühlt und somit keine Lunkerstellen
im Gußstück entstehen können. Das Gefüge des Gesamtgusses wird durch die Formgebung,
also den ungefähr gleichen Wandstärken über die Gesamtlänge des Gußteiles optimal
vergleichmäßigt.
[0009] Das Stahlrohr wird regelrecht im Gußteil nach dem Erkalten aufgeschrumpft, da der
Ausdehnungskoeffizient von Aluminium um einen wesentlichen Faktor größer ist als der
Ausdehnungskoeffizient von Stahl. Ein Lösen des Stahlrohres ist auch bei hohen Betriebslaufzeiten
nicht möglich. Die Hohlform erhöht die Steifigkeit um einen wesentlichen Betrag gegenüber
einer Vollform. Auch geht die oben genannte Gewichtsreduzierung gerade bei hohen Maschinendrehzahlen
besonders positiv in das Gesamtverhalten der Druckmaschine durch einen optimalen ruhigen
Lauf ein. Die oben genannte Gewichtsreduzierung durch die Formgebung und die Werkstoffwahl
in Aluminium ermöglichen es die Druckmaschine mit den heute geforderten maximalen
Drehzahlen, d.h. über die 10.000 B/h, laufen zu lassen, ohne daß die Greifersysteme
gerade im Umlenkbereich, den entstehenden Massenfliehkräften und den daraus resultierenden
Belastungen nicht gewachsen wären.
[0010] Die Angußstellen sind Greiferauflagen. Die Form der Greiferauflagen ist hierbei so
gewählt, daß die Kunststofformteile in Richtung der Greiferschließbewegung eingesetzt
werden, so daß ein Herausfallen oder Lösen der Kunststofformteile nicht möglich ist,
da die Schließbewegung der Greifer die Kunststofformteile immer wieder in ihre gesicherten
Endpositionen drückt. Die Kunststofformteile weisen hierfür eine mittige Halbrundführung
auf, die die optimale ßaltewirkung bei leichter Montierbarkeit erzielt.
[0011] Die Greiferwelle wird durch eine in der Mitte geteilte Drehstabfeder vorgespannt.
Die beiden Rollenhebel sind durch diese einfache Maßnahme gleichmäßig belastet. Die
Halterung der Drehstabfeder wird durch eine spezielle Öffnung in die Greiferwelle
eingebaut und am Aluminiumgrundkörper verschraubt.
[0012] Als Verbindungslasche ist ein Winkel an der Transportkette befestigt, an dem die
Greifersysteme verschraubt sind. Die Montage des einteiligen Aluminiumgrundkörpers
erfolgt durch einfaches Verschrauben beider Enden des Aluminiumgrundkörpers mit jeweils
zwei Schrauben an dem Winkel der Transportkette. Ein Auswechseln der Greifersysteme
wird durch einfaches Lösen der Schrauben erreicht. Die Ketten sind bei der Montage
des Aluminiumgrundkörpers fest in der seitlichen Führung der Druckmaschine angeordnet,
die Ketten sind also nicht offen, was die Montage der Greifersysteme wesentlich erschweren
würde.
[0013] Weitere Vorteile der Neuerung gehen aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung hervor.
Es zeigt: Fig. 1 einen Teilausschnitt eines Kettenförderers einer Druckmaschine bestehend
aus einer Transportkette und einem daran befestigten Greifersystem,
Fig. 2 ein einstückiges gegossenes Greifersystem mit einem eingelegten Stahlrohr und
mehreren Angußstellen,
Fig. 3 eine Schnittdarstellung in der Seitenansicht des Greifersystems mit einer Lagerung
zum Haltern der Greiferwelle,
Fig. 4 einen Teilausschnitt des Greifersystems im Bereich der Greiferauflagen in denen
Kunststofformteile mit spez. Halterungen befestigt sind,
Fig. 5 eine Draufsicht auf das Greifersystems mit eingesetzter Greiferwelle,
Fig. 6 eine Schnittdarstellung durch den trapezförmigen Aluminiumgrundkörper.
[0014] In der Fig. 1 ist ein Greifersystem 1 für die Auslage einer nicht weiter dargestellten
Druckmaschine gezeigt. Das Greifersystem 1 ist an einer Transportkette 2 über Bolzen
3 gehaltert. Die Transportkette 2 ist in den Bereichen in denen die Greifersysteme
1 vorgesehen sind, mittels Verbindungslaschen 4 verriegelt. Auf der Seite, auf der
das Greifersystem 1 angeordnet ist, ist ein Winkel 5 an der Transportkette 2 mittels
der Bolzen 3 befestigt. Auf der anderen Seite der Transportkette 2 befindet sich gegenüberliegend
die Verbindungslasche 4 die ebenfalls mit den Bolzen 3 an der Transportkette 2 verriegelt
sind. Die Verbindungslasche 4 und der Winkel 5 sind somit durch die Bolzen 3 in der
Transportkette 2 fest verankert. Das Greifersystem 1 wird in die Druckmaschine montiert,
in dem dieses an den Winkeln 5 mit Schrauben 13, 14 verschraubt wird. Die Transportkette
2 ist in besonders einfacherweise beim Montagevorgang geschlossen. Der Monteur befestigt
ein Greifersystem 1 und verschiebt danach die Transportkette 2 lediglich um einen
Teilbetrag bis zum nächsten Winkel 5 innerhalb der Transportkette 2 und verschraubt
das nächste Greifersystem 1 mit den Schrauben 13, 14 an dem Winkel 5.
[0015] Das Greifersystem 1 ist damit optimal an seinen beiden Enden mit den Winkeln 5 gehaltert
und die Montage bei geschlossener Transportkette 2 durchführbar. Aus Gewichtsgründen
ist das Greifersystem 1 aus einem einteiligen Aluminiumgrundkörper 6 gebildet. Die
Montagezeit des Greifersystems 1 reduziert sich auf Grund des einteiligen Aluminiumgrundkörpers
6 wesentlich.
[0016] In der Fig. 2 ist der Aluminiumgrundkörper 6 in der Seitenansicht in seiner Gesamtlänge
dargestellt. Im Inneren des Aluminiumgrundkörpers 6 ist ein Stahlrohr 9 angeordnet.
Das Stahlrohr 9 erhöht die Steifigkeit des Aluminiumgrundkörpers 6 wesentlich. Der
Aluminiumgrundkörper 6 weist Angußstellen 7 auf, die mit Maschinen in einem Arbeitsgang
nach dem Gießvorgang auf ihre Endform gebracht werden können. Die Angußstellen 7 sind
also Gußstellen nach der Herstellung der Rohform des Aluminiumgrundkörpers 6, die
kostengünstig in einem Arbeitsgang bearbeitet werden können.
[0017] In der Fig. 3 ist das Greifersystem 1 in der Seitenansicht im Bereich einer Angußstelle
8 dargestellt. Die Angußstelle 8 ist eine Lagerung 10 für eine Greiferwelle 11. Die
Herstellung der Lagerung 10 erfolgt mit einem über die gesamte Länge des Greifersystems
1 fluchtenden Werkzeuges, d.h. eine Seite des Greifersystems 1 ist offen, um die Greiferwelle
11 einseitig einbauen zu können und die gegenüberliegende Seite am Greifersystem 1
ist geschlossen. Die offene Seite wird nach dem Einsetzen der Greiferwelle 11mit einem
Verschlußteil 12 stirnseitig verschlossen.
[0018] In der Fig. 4 ist die Angußstelle 7 am Aluminiumgrundkörper 6 des Greifersystems
1 im Detail dargestellt. In die Angußstelle 7 wird ein Halbrundsteg 17 eingefräst,
in dem dann ein Gegenprofil in Form eines Kunststofformteiles 16 eingesetzt und verklebt
wird. Das Kunststoffformteil 16 ist die Greiferunterlage und der nicht weiter dargestellte
Greifer kann das Kunststofformteil 16 nicht lösen, da die schiebende Bewegung des
Greifers das Kunststofformteil 16 gegen einen Endanschlag einer Halterung 15 drückt.
Das Kunststofformteil 16 ist rechtwinkelig ausgebildet und liegt mit der rechtwinkeligen
Außenform auf der Halterung 15 auf. Die rechteckige Auflage,der Halbrundsteg 17 und
das Verkleben des Kunststofformteiles 16 führt zu einer unlösbaren Greiferunterlage.
[0019] In der Fig. 5 ist das Greifersystem 1 mit der eingesetzten Greiferwelle 11 in der
Draufsicht dargestellt. Die Greiferwelle 11 ist in den Lagerungen 10 gehaltert. Die
Lagerungen 10 werden in einem Arbeitsgang durch Aufbohren der Angußstellen 8 hergestellt.
Die Angußstelln 8 versteifen den Aluminiumgrundkörper 6 zusätzlich. In der Darstellung
ist die Verteilung der Angußstellen 7 an dem Aluminiumgrundkörper 6 gut zu erkennen.
Durch einfache Bearbeitung der Angußstellen 7 sind die Halterungen 15 für die Greiferauflagen,
den Kunststofformteilen 16 herstellbar. Das Greifersystem 1 wird an seinen beiden
seitlichen Enden mit den Schrauben 13, 14 an den Winkeln 5 der Transportkette 2 verschraubt.
[0020] In der Fig. 6 ist der trapezförmige Aluminiumgrundkörper 6 dargestellt. Durch die
Formwahl sind die Flächenträgheitsmomente den Hauptbelastungsebenen angepaßt. Zentral
im Inneren liegt das eingegossene Stahlrohr 9. Die Durchbiegung und Verdrehung des
Greifersystems 1 ist durch diese Formgebung und Ausführung als Hohlform mit eingelegtem
Stahlrohr 9 wesentlich verbessert werden.
Bezugszeichenliste
[0021]
1 Greifersystem
2 Transportketten
3 Bolzen
4 Verbindungslasche
5 Winkel
6 Aluminiumgrundkörper
7 Angußstellen
8 "
9 Stahlrohr
10 Lagerungen
11 Greiferwelle
12 Verschlußteil
13 Schrauben
14 "
15 Halterungen
16 Kunststofformteil
17 Halbrundstege
1.) Kettenförderer für den Ausleger von Druckmaschinen, bei denen die Greifersysteme
von Endlostransportketten getragen werden, wobei die Greifersysteme über Verbindungslaschen,
die mittels Bolzen an der Transportkette gehaltert sind, an der Transportkette befestigt
sind,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Greifersystem (1) aus einem einteiligen Aluminiumgrundkörper (6) gebildet
ist, daß der Aluminiumgrundkörper (6) Angußstellen (7, 8) aufweist, und daß ca. im
Schwerpunkt des Aluminiumgrundkörpers (6) über seine gesamte Länge ein eingegossenes
Stahlrohr (9) angeordnet ist, daß das Stahlrohr (9) ca. gleiche Abstände zur Außenhülle
des Aluminiumgrundkörpers (6) aufweist, und daß die Flächenträgheitsmomente den Hauptbelastungsebenen
angepaßt sind, in dem die lange Unterseite des trapezförmigen Aluminiumgrundkörpers
(6) gegenüber der kräfteaufnehmenden Seite mit den Angußstellen (7) angeordnet ist.
2.) Kettenförderer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet ,
>daß als Verbindungslasche ein Winkel (5) an der Transportkette (2) befestigt ist,
und daß am Winkel (5) die Greifersysteme (1) verschraubt sind.
3.) Kettenförderer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Angußstellen (8) zwei Lagerungen (10) für eine Greiferwelle (11) sind, wobei
die Positionen der Lagerungen (10) nach dem günstigsten Biegeverhalten der Greiferwelle
(11) am Greifersystem (1) angeordnet sind.
4.) Kettenförderer nach Anspruch 1 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerungen (10) von einer Seite des Greifersystems (1) mit einem fluchtenden
Werkzeug bearbeitbar sind.
5.) Kettenförderer nach Anspruch 1, 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Greiferwelle (11) von einer Seite in die Lagerung (11) des Greifersystems
(1) einsetzbar ist.
6.) Kettenförderer nach Anspruch 1, 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit einem Verschlußteil (12) die Greiferwelle (11) im Greifersystem (1) verriegelbar
ist.
7.) Kettenförderer nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Greifersystem (1) am Winkel (5) mit zwei Schrauben
(13, 14) befestigbar ist.
8.) Kettenförderer nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Angußstellen (7) Halterungen (15) für Kunststofformteile
(16) sind.
9.) Kettenförderer nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststofformteile (16) in den Halterungen (15) verklebbar
sind.
10.) Kettenförderer nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungen (15) Halbrundstege (17) aufweisen, in
die die Kunststofformteile (16) einsetzbar sind.