[0001] Die Erfindung betrifft einen Rolladen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Dabei
ist insbesondere an Rolläden für Dachfenster gedacht, deren Laufrichtung zur Horizontalen
einen spitzen Winkel bzw. Schräglage einnimmt. Bisher wurde der Rolladenstab lediglich
mit seinen entsprechenden Flächen gleitend an den Kedern geführt. Die dabei auftretende
Reibung ist aber relativ hoch und kann dazu führen, daß Rolladenstab mit Rollolamellen
nicht mehr aufgrund ihres Eigengewichtes aus der aufgerollten Lage in die ausgerollte
Stellung, in der sie das Fenster abdecken, gelangen können. Man hat zwar versucht
(OE-GM 83 34 079), dies dadurch zu beheben, daß man stirnseitig an den Enden des Rolladenstabes
Kugellager vorgesehen hat. Hiermit ergeben sich mehrere Nachteile. Kugellager neigen
leicht zum Verschmutzen und werden dann unbrauchbar. Ein im Freien befindlicher Rollladen
ist aber insbesondere bei Schräglage einer großen Verschmutzungsgefahr ausgesetzt.
Reparaturen oder Säuberungen an solchen Rolläden sind schwierig und aufwendig. Sobald
sich der Rolladenstab etwas zu den seitlichen Führungen, bzw. seitlichen Führungsschienen
verkantet, hat dies, da sich die Kugellager außerhalb der Keder befinden, aufgrund
der eintretenden Hebelwirkung einen solchen Druck auf die Kugellager zur Folge, daß
diese nicht mehr funktionsfähig sind.
[0002] Die vorliegende Erfindung geht daher nicht von einem Rollladen gemä3 Gbm 83 34 079,
sondern vielmehr von einem Rolladen gemäß Oberbegriff des Anspruches 1 aus. Die Aufgabe
der Erfindung wird dabei darin gesehen, einen Rollladen gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1 in seinen Führungsei-genschaften zu verbessern, so daß auch bei einer
sich der Horizontalen nähernden Schräglage des Rolladens dieser noch durch sein Eigengewicht
in die Verschlußlage des Fensters gelangt.
[0003] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruches
1 in Verbindung mit den Merkmalen des zugehörigen Oberbegriffes. Damit ist beim Herablassen
(und auch beim Wiederhochziehen) des Rolladens in den seitlichen Führungen bzw. Führungsschienen
zwischen diesen und dem Rolladenstab praktisch keine Reibung vorhanden, so daß auch
bei einem Rolladen mit nur geringer Neigung zur Horizontalen dieser aufgrund seines
Eigengewichtes in die herabgelassene Position gelangt. Die vorgesehenen Rollen sind
gegen Verschmutzung unempfindlich. Im Gegensatz zu Kugellagern können sie, z. B. in
ihrer bevorzugten Ausführungsform als zylindrische Rollen, einen so geringen Durchmesser
haben, daß dieser etwa dem Maß entspricht, der zwischen den beiden Kedern einer seitlichen
Führung für ein möglichst klapperfreies Entlanggleiten der Rolladenlamellen erforderlich
ist. Kugellager dagegen hätten eine solche Dicke, daß bei ihrem (angenommenen) Gleiten
zwischen den Kedern deren Abstand so groß sein müßte, daß eine klapperfreie Führung
von Rolladenlamellen üblicher Dicke nicht mehr möglich wäre. Die zum DE-GM 83 34 079
aus einem Verkanten des Rolladenstabes resultierenden Nachteile sind mit der Erfindung
vermieden, da sich die Rollen zwischen den Kedern und daher an der Stelle befinden,
um die ein etwaiges Verkanten stattfinden würde.
[0004] Die Merkmale des Anspruches 2 stellen eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
dar, die einen besonders gleichmäßigen und ruhigen Lauf des Rolladenstabes zwischen
den seitlichen Führungen gewährleistet.
[0005] Die Merkmale des Anspruches 3 ergeben bei einer einwandfreien Führung der Rollen
die klapperfreie Führung der Rolladenlamellen (siehe oben).
[0006] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den weiteren Unteransprüchen, sowie
der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung von erfindungsgemäßen
Ausführungsmöglichkeiten zu entnehmen. in der Zeichnung zeigt:
Fig. 1: schematisch in der Frontansicht einen Rolladen nach der Erfindung und zwar
in einem kleineren Maßstab als die übrigen Figuren;
Fig. 2: einen Teil des Rolladenstabes mit Führung und Rollen in der Frontansicht,
Fig. 3: einen Schnitt gemäß der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4: einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 1.
[0007] Der Rolladen weist gemäß der schematischen Darstellung in Fig. 1 zwei seitliche Führungen
1 auf, die gemäß Fig. 3, 4 im Querschnitt etwa U-förmig sein können. Entlang dieser
Führungen gleiten die Rolladenlamellen 2, wobei an der untersten Rolladenlamelle 2'
ein Rolladenstab 3 angebracht ist, der eine Beschwerung darstellt, sowie einen etwa
senkrecht zur Gleitebene des Rolladens verlaufenden Schenkel 4 aufweist, der in der
in Fig. 1 dargestellten herabgelassenen Rolladenlage auf einer unteren Querschiene
5 aufliegt. Diese Querschiene verbindet die seitlichen Führungen 1 miteinander.
[0008] Die Führung des Rolladenstabes in den Führungen 1 ist näher den Fig. 2 und 3 zu entnehmen.
Sie besteht aus mindestens einer Rolle 6, bevorzugt aber zwei Rollen pro Seite. Die
Führungen sind also (siehe Fig. 1) an beiden Seiten des Rolladenstabes vorgesehen.
Die Rollen 6 laufen jeweils zwischen Kedern 7, welche in die seitlichen Führungsschienen
1 eingelassen sind und zwar bevorzugt nahe deren Innenkanten 8. Die Rollen 6 befinden
sich dabei im wesentlichen ohne Spiel zwischen den beiden Kedern 7. Sie sind um Achsstifte
9 drehbar gelagert, die in Aussparungen 10 eines Endabschnittes 11 angebracht sind,
der mit einem Fortsatz 12 in eine Aussparung 13 eines Mittelabschnittes 3' des Rolladenstabes
3 eingesteckt und darin fest gehalten ist. Bevorzugt erfolgt diese Halterung mittels
Haft- oder Preßsitz. Beim Auf- und Niederbewegen des Rolladens drehen sich also die
Rollen 6 um ihre Achsen 9 und rollen damit an den Kedern 7 ab.
[0009] Die Dicke d der Rollen entspricht etwa dem Dickenmaß e, welches die Rolladenlamellen
2 beim Gleiten zwischen den Kedern 7 einnehmen (siehe Fig. 4). Sie sind damit zwischen
den Kedern 7 klapperfrei gehalten. Die Keder 7 bestehen bevorzugt aus einem harten
Kunststoff, z. B. Polyamid. Sie sind in schwalbenschwanzförmigen Aussparungen 14 der
Führungen 1 gehalten.
[0010] Die Stirnkanten 15 des Rolladenstabes 3 bzw. dessen Endabschnitte 11 haben von den
Innenkanten 16 der Böden der Führungsschienen 1 einen Abstand a, der so bemessen und
auf die Länge 1 der Rollen 6 abgestimmt ist, daß einerseits der Rolladenstab in Richtung
des Doppelpfeiles 17 sich um einen gewissen Betrag hin- und herbewegen kann, andererseits
aber die Rolle 6 immer an den Kedern 7 anliegen.
1. Rolladen mit zwei seitlichen Führungen für die Rollladenlamellen und mit einem
an der untersten Rolladenlamelle angebrachten, bevorzugt beschwerten Rollladenstab,
der zwischen und an Kedern der seitlichen Führungen geführt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß im Verlauf des Rolladenstabes (3) in jeden Endbereich mindestens eine Rolle (6)
drehbar vorgesehen ist, die sich zwischen den Kedern (7) der seitlichen Führung (1)
befindet und an diesen rollend anliegt.
2. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rolladenstab (3) in jeder
der beiden seitlichen Führungen (1) mit zwei an ihm gelagerten Rollen (6) rollend
geführt ist.
3. Rolladen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke (d) der
Rollen (6) etwa gleich dem Dickenbereich (e) ist, den die Rolladenlamellen (2) für
ihr Gleiten zwischen den Kedern (7) benötigen.
4. Rolladen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rolladenstab
(3) aus einem Mittelabschnitt (3') und zwei damit verbundenen Endabschnitten (11)
besteht und daß die Rollen (6) in den Endabschnitten (11) drehbar gelagert sind.
5. Rolladen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Endabschnitte (11) in
den Mittelabschnitt (3') des Rolladenstabes eingesteckt und daran befestigt sind,
bevorzugt mittels Haft- oder Preßsitz.
5. Rolladen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Keder
(7) der seitlichen Führungen (1) aus einem harten Kunststoff, z. B. aus einem Polyamid,
bestehen.
7. Rolladen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch einen Abstand (a)
der Stirnkanten(15) des Rolladenstabes (3) von den Innenkantsn(16) der zugehörigen
seitlichen Führung und durch eine Länge (1) der Rollen (6) derart, daß zwar eine Längsbeweglichkeit
(17) des Rolladenstabes besteht, jedoch stets eine Anlage der Rollen (6) an den Kedern
(7) gegeben ist.