(19)
(11) EP 0 190 403 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.08.1986  Patentblatt  1986/33

(21) Anmeldenummer: 85113614.3

(22) Anmeldetag:  25.10.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A62B 9/00, A62B 7/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB

(30) Priorität: 02.02.1985 DE 3503628

(71) Anmelder: AUERGESELLSCHAFT GMBH
D-12059 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Dahrendorf, Klaus-Dieter
    D-1000 Berlin 45 (DE)
  • Hoffmann, Wilfried
    D-1000 Berlin 45 (DE)
  • Hünnebeck, Volker
    D-1000 Berlin 45 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Atemschutzgerät, mit vor der Brust zu tragendem Atembeutel


    (57) 5t Die Erfindung beschreibt einen vor der Brust zu tragenden Atembeutel mit einer sauerstoffentwickelnden Chemikalpatrone, die im Innern des Atembeutels angeordnet ist. Der Atembeutel (1) ist außen an der dem Körper des Gerätträgers zugewandten Seite mit einem oben und unten offenen Hohlkörper (4) als Abstandshalter zwischen Gerätträger und Atembeutel versehen, der aus einem kompressiblen Material geringer Wärmeleitfähigkeit besteht.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Atemschutzgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Bei Atemschutzgeräten der gattungsgemäßen Art, kann der vor der Brust getragene Atembeutel im Laufe der Beatmung infolge der freiwerdenden Reaktionswärme des sauerstoffentwickelnden Chemikals Temperaturen annehmen, die zwischen dem Atembeutel und dem Brustbereich zu einem Wärmestau führen, der beim Gerätträger Hautreizungen oder -rötungen hervorrufen kann.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Atembeutel zu schaffen, der mit einfachen und platzsparenden Mitteln die Berührungstemperatur zwischen dem Atembeutel und dem Brustbereich des Gerätträgers herabsetzt.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Atembeutel für Atemschutzgeräte der eingangs genannten Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

    [0005] Die mit der Erfindungerzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch die besondere Ausführung und Anordnung des Hohlkörpers am Atembeutel eine optimale Wärmeabführung zwischen Atembeutel und dem Brustbereich des Gerätträgers gewährleistet ist.

    [0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

    Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des Atembeutels mit angepaßtem Hohlkörper als Wärmeschutz gegenüber dem Körper des Gerätträgers, und

    Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Hohlkörpers.



    [0008] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist im Innern eines Atembeutels 1 eine sauerstoffentwickelnde Chemikalpatrone 2 angeordnet, an die ein Atemschlauch 3 angeschlossen ist. Das Atemschlauchende ist mit einem in der Zeichnung nicht dargestellten Mundstück versehen. An der dem Gerätträger zugewandten Atembeutelseite ist ein als Hohlkörper 4 ausgebildeter Wärmeschutz befestigt. Die Befestigung erfolgt über zwei am Hohlkörper 4 angeordnete und seitlich herausgeführte Stege 5, die in entsprechend ausgebildete und am Atembeutel 1 befestigte Laschen 6 einsteckbar sind. Die Laschen 6 sind aus dem selben Material, wie der Atembeutel 1. Der Hohlkörper 4 besteht aus einem kompressiblen Material geringer Wärmeleitfähigkeit, und zwar vorzugsweise aus Silikon-Elastomere. Dadurch ist es möglich, daß der außen am Atembeutel 1 angeordnete Hohlkörper 4 einerseits für eine dichte Packlage des Atemschutzgerätes im Bereitschaftsbehälter einfach zusammenlegbar ist und andererseits für die Betriebslage eine hohe Rückstellkraft besitzt, die den Hohlkörper wieder in die vorgegebene Form aufrichtet, um die Funktion als abstandshaltenden Wärmeschutz erfüllen zu können.

    [0009] Der Hohlkörper 4 ist quaderförmig ausgebildet und weist dünnwandige Rippen 7 auf, die in einem Abstand zueinander angeordnet, den Hohlkörper 4 in Kammern unterteilen (Fig. 2). Diese Kammern dienen als Luftkanäle A, die durch sogen. Schornsteinwirkung von der kühleren Umgebungsluft durchströmbar sind.

    [0010] Die Anlagefläche B des Hohlkörpers 4 ist an der Körperseite des Gerätträgers gegenüber der Anlagefläche C am Atembeutel 1 um ein Lappenteil 8 vergrößert, das etwas über den oberen Atembeutelrand hinausragt und diesen abdeckt. Durch diese Maßnahme wird die Wärmeströmung von der Kinnpartie des Gerätträgers abgelenkt.

    [0011] Verstärkungsrippen 9 halten das Lappenteil 8 in einer hochstehenden Lage. Dadurch, daß die Anlageflächen B, C des Hohlkörpers 4 durch die dünnwandigen Rippen 7, 9 verbunden sind, wird auch vorteilhaft erreicht, daß

    a) innerhalb des Hohlkörpers 4 die Wärmeleitung gering gehalten wird,

    b) die Rippen 7, 9 als Kühlrippen Wärme an die Umgebungsluft abgeben.




    Ansprüche

    1. Atemschutzgerät als Sauerstoffselbstretter, insbesondere als Fluchtgerät, bestehend aus einem vor der Brust zu tragendem Atembeutel, der mit einer im Innern angeordneten sauerstoffentwickelnden Chemikalpatrone versehen ist und aus einem Bereitschaftsbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß der Atembeutel (1) außen an der dem Körper des Gerätträgers zugewandten Seite einen oben und unten offenen, quaderförmigen Hohlkörper (4) als Abstandshalter zwischen Gerätträger und Atembeutel aufweist, der aus einem kompressiblen Material geringer Wärmeleitfähigkeit besteht.
     
    2. Atemschutzgerät als Sauerstoffselbäretter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (4) dünnwandige Rippen (7, 9) aufweist, die in einem Abstand zueinander angeordnet, den Hohlkörper in Kammern unterteilen und dadurch Luftkanäle (A) bilden, die durch Schornsteinwirkung von der Umgebungsluft durchströmbar sind.
     
    3. Atemschutzgerät als Sauerstoffselbstretter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (4) seitlich herausgeführte Stege (5) aufweist, die in entsprechend ausgebildete und am Atembeutel (1) befestigte Laschen (6) einsteckbar sind.
     
    4. Atemschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (4) aus einem elastischen Kunststoff besteht, insbesondere aus Silikon-Elastomere.
     
    5. Atemschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagefläche (B) des Hohlkörpers (4) an der Körperseite des Gerätträgers gegenüber der Anlagenfläche (C) am Atembeutel (1) um ein Lappenteil (8) vergrößert ist.
     
    6. Atemschutzgerät nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß Verstärkungsrippen (9) das Lappenteil (8) in einer hochstehenden Lage halten.
     




    Zeichnung