[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine breitbandige Richtantennenanordnung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine solche Antenne ist Gegenstand der US-PS 3,860,933. Die Antennenelemente bestehen
hier aus gleichlangen Schlitzen unterschiedlicher Richtung, die an der Schmalseite
eines Hohlkörpers mit rechteckigem Querschnitt vorgesehen sind. Ober diese Schlitze
wird eine ihnen gemeinsame Flachbandleitung gespeist. Auch die FR-A-2 015 415, die
GB-PS 964 458, die US-PS 3,099,836 und die Fachzeitschrift IEE Proc., Vol. 130, Pt.
H, No. 6, Oct. 1983, Seiten 403-409, insbesondere Fig. 2 und zugehöriger Text, behandeln
jeweils Antennen mit ein er r Flachbandleitung, bei der die lmpedanz des Speisekabels
derjenigen des freien Raumes weitgehend angepaßt ist.
[0003] Antennen dieser Art besitzen eine relativ große Apertur sowie eine dadurch bedingte
grobe Auflösung. Mit ihnen kann man zwar im Erdreich verborgene Gegenstände kleiner
geometrischer Abmessungen orten. Darüberhinausgehende genauere Aussagen - z.B. über
Ausmaße, Form und Lage - lassen sich dagegen nicht treffen. Wählt man andererseits
eine in ihrer Apertur kleinere Antenne, so kann man mit ihr nur einen kurzen Suchimpuls
aussenden, der vor allem bei nassem Erdreich und dadurch bedingter Dämpfung, u.U.
nicht mehr tief genug eindringt, um kleine Gegenstände wahrzunehmen. Die hinsichtlich
eines guten Auflösungsvermögens zwar günstigen kleinen Aperturen besitzen außerdem
den Nachteil, daß sich mit ihnen nur Gegenstände, die unmittelbar unter der Erdoberfläche
verborgen liegen, z.B. Schützenminen, nicht dagegen solche in einer größeren Tiefe,
z.B. Panzerminen, orten lassen, weil sich mit Aperturen dieser Größenordnung keine
hinreichend langen bzw. niederfrequenten Impulse gebündelt abstrahlen lassen.
[0004] Aus der DE-OS 15 16 756 ist sodann eine den letztgenannten Ausführungsformen ähnliche
Antenne mit Flachbandleitung bekannt. Zum Zweck einer extremen Strahlungsbündelung
- z.B. für radioastronomische Zwecke - können hier auch mehrere solcher Antennen flächenartig
zusammengefaßt werden. Über die geometrische Ausbildung einer solchen Fläche, die
Größe der verwendeten Antennenelemente, die Faltung des Strahlungskörpers und die
Empfängerseite finden sich hingegen keine Angaben.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung wird in der Verbesserung der gattungsgemäßen Richtantenne
dahingehend gesehen, daß sich mit ihr eine feingerasterte und in ihrer Tiefenwirkung
hinlängliche Abtastung von im Erdreich verborgenen kleinen Gegenständen zwecks deren
möglichst eindeutiger Bestimmung durchführen läßt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst. Diese Maßnahmen
gewährleisten, daß beim Einsatz solcher Antennen nicht nur die Existenz eines im Erdboden
verborgenen Gegenstands schlechthin signalisiert wird, sondern sie ermöglichen darüberhinaus
auch noch genauere Aussagen über Abmessungen und Form bzw. Kontur des georteten Gegenstandes,
so daß Rückschlüsse auf seine Lage und sein Aussehen möglich werden.
[0006] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Im folgenden werden an Hand einer Zeichnung Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
beschrieben, wobei die in den einzelnen Figuren einander entsprechenden Teile dieselben
Bezugszahlen aufweisen. Es zeigt
Fig. 1 die Flachbandleitung einer herkömmlichen Exponential-Bandleitungsantenne,
Fig. 2 die nach Art eines Mosaiks ausgelegte erfindungsgemäße Antenne mit mehreren
Zeilen zu je ca. 30 Antennenelementen,
Fig. 3 die mosaikförmige Abstrahiseite der Antenne gemäß Fig. 2 und
Fig. 4 den empfängerseitigen Summierungsvorgang der Signalimpulse der aktivierten
Antennenelemente in der Art eines niederfrequenten Signals der Antenne gemöß Fig.
2 und 3.
[0008] Die Richtantenne 1 in Fig. 1 besteht im wesentlichen aus den beiden Flachbandleitern
2 und 3. Von ihrem Speisepunkt 4 aus, in dessen Bereich die Flachbandleiter schmal
ausgebildet sind, verlaufen sie nahezu parallel, verbreitern sich dann aber nach der
Aperturebene hin, während der parallele Verlauf allmählich in eine Aufweitung übergeht.
Wenn im Speisepunkt 4 über die Koaxialleitung 5 Hochfrequenzenergie eingespeist wird,
lassen sich Impulsbreiten von größenordnungsmäßig 500 ps ausstrahlen, deren Amplituden
etwa der Hüllkurve 10 in fig. 4 entsprechen. Sofern die Impulse fehlerfrei abgestrahlt
werden sollen, beträgt die Gesamtlänge einer solchen Antenne etwa 1 1/2 m und ihre
Apertur in beiden Richtungen etwa 25-30 cm. Insoweit handelt es sich um bekannten
Stand der Technik.
[0009] Obgleich Richtantennen dieser Dimensionen genügend lange Impulse abstrahlen, um z.B.
beim Suchen nach im Erdboden verborgenen Gegenständen tief genug einzudringen, sind
sie nicht für alle Verwendungszwecke geeignet. Sie sind zu unhandlich und in ihrer
Apertur zu groß, um bei Anordnung vieler solcher Antennen nebeneinander, z.B. als
Antennenzeile quer vor einem Fahrzeug, eine feingerasterte Abtastung zu ermöglichen.
Gemäß der vor allem aus Fig. 2 ersichtlichen Erfindung wird daher vorgeschlagen, mehrere
kleinere und unter sich gleiche Antennenelemente 1' in einer Zeile abstandslos so
nebeneinander anzuordnen, daß die Ausdehnung ihrer Aperturen derjenigen der herkömmlichen
großen Richtantenne von Fig. entspricht.
[0010] Um einen horizontalen Abtastvorgang über einen noch größeren Bodenbereich zu ermöglichen,
kann die Anordnung der Antennenelemente 1' zu einer Zeile 6 erweitert werden, die
in Zeilenrichtung noch über das Maß einer großen Einzelantenne 1 (Fig. 1) hinausgeht.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wären dies etwa 30 Antennenelemente 1' pro Zeile
6 mit einer Höhe von etwa 30 cm, einer Apertur pro Element von etwa 7,5 cm, einer
aperturseitigen Breite der Flachbandleiter 2', 3' von etwa 2 cm und einer Zeilenlänge
von etwa 60 bis 70 cm. Das hierbei verwendete Material ist beispielsweise Messing.
[0011] Eine solche Zeilenanordnung von Antennenelementen eignet sich als Handgerät zum Aufspüren
von im Erdboden verborgenen kleinen Gegenständen, z.B. Minen, und zwar sowohl von
für gewöhnlich unmittelbar unter der Erdoberfläche befindlichen Schützenminen, als
auch von etwas tiefer, in der Regel um die 20 cm, im Erdboden versenkten Panzerminen,
wobei es in letzterem Fall noch einer zusätzlichen elektrischen Maßnahme bedarf, auf
die am Schluß der Beschreibung näher eingegangen wird.
[0012] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind mehrere, z.B. drei, Zeilen 6 miteinander
verbunden, so daß insgesamt der Eindruck eines mosaik- oder matrixförmigen Aufbaus
entsteht. Der Freiraum zwischen den Flachbandleitern 2' und 3' ist aus Stabilitätsgründen
mit einem leichten, elektrisch indifferenten Stoff 7, z.B. Schaumstoff, ausgefüllt.
Bei einem anderen, zeichnerisch nicht dargestellten Ausführungsbeispiel können die
Antennenelemente 1' anstelle der Schaumstoff-Füllung an außenseitig vorgesehenen Halterungen
befestigt werden. Die aperturseitigen Enden der Flachbandleiter 2', 3' grenzen zum
Zweck einer Verkleinerung der Gesamtlänge der Antennenelemente 1' beiderseits der
Zeilen 6 an Absorberplatten 11. Sie sind parallel zu den Symmetrieachsen der Richtantennenelemente
1' angeordnet und funktionsmäßig Bestandteil der Antennenelemente. Der erzielte Effekt
läßt sich noch dadurch unterstützen, daß die Flachbandleiter-Enden benachbarter Antennenelemente
1' einer Zeile 6 über Dämpfungswiderstände 8 miteinander verbunden werden. Platten
und Dämpfungswiderstände können jedoch auch alternativ verwendet werden.
[0013] Der mosaik- oder matrixförmige Aufbau der Fig. 2 ist abstrahlseitig,
[0014] das heißt von seiner Unterseite her gesehen, in Fig. 3 für sich genommen dargestellt.
Wenn ein solches Gerät aus nur einer einzigen Zeile 6 besteht, so lassen sich seine
Antenneneinzelelemente 1' beim Suchen noch im Erdboden verborgenen Gegenständen entweder
einzeln oder - zum Zweck der Vergrößerung der Apertur - in Gruppen aktivieren. Besteht
das Gerät dagegen - wie dargestellt - aus mehreren Zeilen 6, so lassen sich auch ganze
Felder solcher Antennenelemente gemeinsam aktivieren. Das kleinere stark umrandet
dargestellte Feld ist hierbei für Schützen- und das größere für Panzerminen vorgesehen.
Die Erfindung ist weder auf die Anzahl der gebündelten Antennenelemente noch auf die
Richtung der Ansteuerung beschränkt, denn grundsätzlich ist außer der zeilenweisen
auch eine spaltenweise Ansteuerung denkbar.
[0015] Um mit diesen Antennenelementen 1', die, wie vorstehend erläutert, eine gute Auflösung
und praktisch jede erforderliche Aperturgröße ermöglichen, vor allem bei nassem Erdreich
auch tiefer liegende Gegenstände zu orten, bedient man sich noch Fig. 4 folgenden
Kunstgriffs: In der empfängerseitigen Schaltung werden Verzögerungsglieder vorgesehen.
Über ihre Anzahl und Größe läßt sich eine Laufzeitverschiebung bewirken. Die Amplituden
der Einzelimpulse, die von den der gewünschten Aperturgröße entsprechend aktivierten
Antennenelementen abgestrahlt werden, können jetzt laufzeitverschoben und in einer
ein niederfrequentes Signal 10 simulierenden Weise aufaddiert werden. Nach einer zeichnerisch
nicht dargestellten Variante ist es auch möglich, anstelle des Aufsummierens laufzeitverzögerter
Einzelimpulse ganze lmpulsketten in den Erdboden abzustrahlen, deren Umhüllende einem
langen Impuls entspricht.
[0016] Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf die erwähnten Zahlen- und Materialangaben
beschränkt ist, sondern dieselben den jeweiligen Einsatzverhältnissen angepaßt werden
müssen.
1. Breitbandige Richtantennenanordnung, die aus mehreren zeilenförmig abstandslos
nebeneinander liegenden Antennenelementen sowie einer vom Speisepunkt über nahezu
parallel verlaufende und nach der Aperturseite hin breiter und aufgeweitet ausgebildete
Flachbandleitungshälften besteht, dadurch gekennzeichnet, daß
a) die einzelnen Antennenelemente (1') als unter sich gleiche und möglichst kleine
Flachbandleitungen (2', 3') ausgebildet sind,
b) beiderseits einer Zeile von Antennenelementen (1') je eine Absorberplatte (11)
parallel zur Symmetrieachse der Elemente und bündig zur Aperturebene verläuft und
c) die Amplituden der von den aktivierten Antennenelementen (1') abgestrahlten Einzelimpulse
(9) empfängerseitig laufzeitverschoben in einer insgesamt ein niederfrequentes Signal
(10) simulierenden Weise aufaddiert werden.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Zeilen von Antennenelementen
(1') zu wenigstens einem Feld zusammengefaßt sind.
3. Anordnung noch Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antennenelemente (1')
oder -felder unter sich geringfügig verschachtelt ansteuerbar sind.
4. Anordnung nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die aperturseitigen Enden der Flachbandleitungshälften (2' bzw. 3') einander benachbarter
Antennenelemente (1') einer Zeile (6) über Dämpfungswiderstände (8) miteinander verbunden
sind.
5. Anordnung noch einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Freiraum zwischen den Flachbandleitungshälften (2'; 3') mit Schaumstoff (7) gefüllt
ist oder die Flachbandleitungshälften antennenaußenseitig an Halterungen befestigt
sind.
6. Richtantenne nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich
eine Zeile (6) aus etwa 30 Richtantennenelementen (1') mit einem Aperturdurchmesser
von kleiner als 10 cm, einer Höhe von etwa 30 cm sowie einer aperturseitigen Breite
der Flachbandleiter (2'; 3') von etwa 2 cm zusammensetzt und eine Länge von etwa 60
bis 70 cm aufweist, so daß bei der laufzeitverschobenen Addition der empfangenen Impulse
ein wirksamer Impuls von etwa 500 ps Basisbreite erzielt wird, obgleich die einzelnen
Richtantennenelemente (1') mit einem sehr viel kürzeren Impuls (etwa 100-200 ps) gespeist
werden.