[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Vereinzelung von Aufzeichnungsträgern,
die aus einem Vorratsbehälter entnommen und einer Transportstrecke zugeführt werden.
Vereinzelungsprobleme treten bei den verschiedensten Arten von Aufzeichnungsträgern
auf, beispielsweise bei Banknoten, insbesondere aber auch bei Belegen für die Belegverarbeitung
im Bankgeschäft.
[0002] Aus der DE-AS 26 50 564 ist beispielsweise eine Vereinzelungsvorrichtung bekannt,
bei der die Aufzeichnungsträger, in diesem Falle Banknoten, zwischen zwei gegenläufig
angetriebenen Transportrollen hindurchgeführt werden, wobei eine Transportrolle den
Antrieb in Transportrichtung bewirkt, während die zweite, gegenläufig angetriebene
Transportrolle, einen zweiten, etwa irrtümlich zugeführten Beleg durch ihre gegenläufige
Antriebsbewegung zurückhält. Die bekannte Einrichtung beruht auf dem Prinzip, daß
die Reibung zwischen der ersten Transportrolle, die mit einem entsprechenden Reibbelag
versehen ist, und der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers größer ist als die Reibung
der an sich glatten Aufzeichnungsträger untereinander.
[0003] Bei der bekannten Anordnung muß zwischen den beiden gegenläufig angetriebenen Transportrollen
ein genau definierter Abstand vorhanden sein, der praktisch der Dicke eines Aufzeichnungsträgers
entspricht. Damit ist der Durchtrittsschlitz für die Aufzeichnungsträger zwischen
den beiden Transportrollen definiert.
[0004] Bei der Verarbeitung von Belegen stellt sich jedoch das Problem, daß unterschiedliche
Belegarten, insbesondere unterschiedlich starke Belege, verarbeitet werden sollen.
Beispielsweise bestehen einige Belege, wie z. B. Schecks, nur aus einem einzigen Blatt
Papier, während andere Belegarten, wie beispielsweise Überweisungsformulare, Dreifachbelegsätze
sind, die über einen perforierten Randstreifen, aber zu einem Beleg miteinander verbunden
sind. Es versteht sich von selbst, daß derartige Dreifachbelegsätze viel stärker sind
als ein einfacher
Scheck. Noch schwieriger ist es, wenn beispielsweise ein Beleg als nicht lesbar erkannt
wird und deswegen mit einer Hülle versehen wird, durch die der Beleg dann der weiteren
Belegverarbeitung zugeführt wird. Diese Hülle umgibt den Beleg und ist selbstverständlich
noch stärker als die bereits erwähnten Dreifachbelege.
[0005] Bisher war es üblich, die unterschiedlich starken Belegsorten vorzusortieren und
immer nur eine Belegart zu verarbeiten, wobei zwischen je zwei Belegarten eine Einstellung
des Durchtrittsschlitzes für die Belegarten erfolgte. Demgegenüber ist es jetzt das
Ziel der Erfindung zu erreichen, daß die unterschiedlich starken Belegarten untereinander
vermischt verarbeitet werden können, ohne daß es zwischenzeitlich irgendwelcher Einstellarbeiten
an der Verarbeitungseinheit bedarf.
[0006] Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung zur Vereinzelung von Aufzeichnungsträgern,
die aus einem Vorratsbehälter entnommen und einer Transportstrecke zugeführt werden,
wobei die Aufzeichnungsträger zwischen zwei gegenläufig angetriebenen Transportrollen
passieren, von denen die erste den Aufzeichnungsträger in der gewünschten Transportrichtung
bewegt, während die zweite einen zweiten Aufzeichnungsträger aufgrund der unterschiedlichen
Reibungsverhältnisse zurückhält, und ist dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Transportrolle
um ein geringes Maß derart schwenkbar gelagert ist, daß sich die Weite des Durchtrittsschlitzes
zwischen den beiden Transportrollen automatisch den unterschiedlich starken Aufzeichnungsträgerarten
anpaßt.
[0007] Gemäß der weiteren Erfindung ist die zweite Transportrolle auf einem Schwenkhebel
gelagert, der zwischen einstellbaren Anschlägen schwenkbar ist.
[0008] Um den Transport des vereinzelten Beleges entgegen der Reibungskraft der zweiten
Transportrolle zu erleichtern, ist in Transportrichtung gesehen unmittelbar hinter
der Berührungsstelle zwischen der ersten und der zweiten Transportrolle mit dem Beleg
eine leicht drehbar gelagerte Fühlrolle vorgesehen, die mit der Rückseite des Aufzeichnungsträgers
zusammenwirkt und den Durchtrittsschlitz während des Vorbeilaufes des Aufzeichnungsträgers
offenhält. Vorzugsweise ist die Fühlrolle tangential und in Umfangsrichtung einstellbar
auf der Achse der zweiten Transportrolle gehalten.
[0009] Gemäß der weiteren Erfindung hat es sich als notwendig erwiesen, bereits bei der
Entnahme der Belege aus dem Vorratsbehälter dafür zu sorgen, daß eine gewisse Vereinzelung
stattfindet. Diese ist insbesondere dann gegeben, wenn dafür Sorge getragen wird,
daß die Belege immer mit nahezu gleichbleibendem Druck an die Abzugsrolle angedrückt
werden und daß Reibungsverluste beim Nachführen des Belegstapels zu der Abzugsrolle
weitestgehend vermieden werden.
[0010] Erreicht wird dies dadurch, daß der Belegvorratsbehälter außer der normalen, verschieblichen
Rückwand auch eine verschiebliche untere Begrenzungswand hat und daß eine sehr lange
Zugfeder auf die verschieblichen Teile einwirkt, die einen nahezu gleichbleibenden
Andruck unabhängig von der Höhe des Belegstapels ausübt.
[0011] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand einer Beschreibung eines in
den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispieles der Erfindung. In den Zeichnungen
ist
FIG. 1 eine übersichtsdarstellung des Vorratsbehälters und der Vereinzelungsvorrichtung,
FIG. 1A eine Vergrößerung eines Details der FIG. 1,
FIG. 2 zeigt das Getriebe, welches dem Antrieb der Aufzeichnungsträger dient.
[0012] Auf einer Halteplatte 1 ist ein Belegvorratsbehälter 2 angeordnet. Der Belegvorratsbehälter
2 besteht aus einer vorderen Begrenzungswand 3 und einer verschiebbaren, hinteren
Begrenzungswand 4. Die Begrenzungswand 4 ist mit einem verschiebbaren Teil verbunden,
welches die untere Begrenzungswand 5 darstellt, die mit Führungsmitteln auf einer
Gleitführung 6 verschiebbar gelagert ist. Hierfür steht das Teil 4/5 unter dem Einfluß
einer langen Zugfeder 7,
'die um eine Rolle 8 umgelenkt wird und an einem Zapfen 9 befestigt ist. Die untere
Begrenzungswand 5 wird auf der Gleitführung 6 zwischen zwei feststehenden Begrenzungsflächen
10 und 11 verschoben, die im übrigen zusätzlich zu dem verschiebbaren Teil 6 den Boden
des Belegvorratsfaches 2 bilden. Dabei überträgt das Teil 5 aber etwas die Ebene der
Teile 10 und 11, so daß die Belege 20 des Belegstapels 13 nur auf dem Teil 5 aufstehen.
Die hintere Begrenzungswand 4 ist derart schräg geführt zwischen den Teilen 10 und
11, daß sie nur mit ihrem rechten vorderen Ende 12 an dem Belegstapel 13 anliegt.
Um eine gute Reibung zwischen den vorderen Belegen 20 einerseits und dem letzten Beleg
sicherzustellen, ist eine Zunge der hinteren Begrenzungswand 4 noch mit einem Reibbelag
14 versehen, der auf dem hintersten Beleg aufliegt.
[0013] Eine mit einem Reibungsbelag versehene Abzugsrolle 15 ist auf einer Achse 16 gelagert
und sorgt dafür, daß immer der vorderste Beleg 20 herausgeschoben wird und zwischen
die beiden Begrenzungswände 3 und 17 eingeführt wird. Ein seitliches Führungsteil
.18 ist zu der Einlauföffnung zwischen den Führungsteilen 3 und 17 so abgewinkelt,
daß eine trichterförmige Einlauföffnung 19 entsteht. Ein Endabschalter 22 mit einem
Fühlarm 21 dient dazu,den.Belegtransport vollkommen zu unterbrechen, wenn der Belegstapel
13 abgearbeitet ist.
[0014] Die soeben geschilderte und in der
FIG. 1 dargestellte Ausbildungsform des Belegvorratsbehälters 2 hat den Vorteil, daß
bereits bei der Einführung der Belege in die Belegtransportstrecke Vorsorge dafür
getroffen ist, daß die Belege bei abnehmendem Belegstapel sauber nachgeführt werden,
weil sie .auf einer beweglichen unteren Begrenzungswand aufstehen und daß zum anderen
der Druck auf den Belegstapel unabhängig von dessen Größe relativ gleichbleibend ist,
so daß bei der Vorvereinzelung durch die Abzugsrolle 15 bereits sichergestellt wird,
daß nicht zuviele Belege gleichzeitig transportiert werden.
[0015] Zwischen den beiden Begrenzungswänden 3 und 17 passieren die Belege nun einen Reibbelag
23, der an der Begrenzungswand 17 befestigt ist und als Vorvereinzelung dient.
Da-bei ist die Absicht die, zu erreichen, daß, wenn zwei Belege an der eigentlichen
Vereinzelungsstation 24 ankommen, wenigstens Sorge dafür getragen werden soll, daß
der eine Beleg, und zwar der vordere Beleg, ein wenig vor dem dahinter liegenden Beleg
voreilt.
[0016] Die Vereinzelungsstation 24 umfaßt nun die beiden Transportrollen 25 und 26, die
auf den Achsen 27 und 28 gelagert sind. Die Transportrolle 25 ist die erste Transportrolle,
die in FIG. 1 im Uhrzeigersinne läuft und die den Beleg in Transportrichtung transportiert.
Die Transportrolle 26 dagegen ist die zweite Transportrolle, die gegen die Transportrichtung
angetrieben wird und damit die Aufgabe hat, den zweiten Beleg, der hinter dem vordersten
Beleg 20 evtl. zugeführt wird, zurückzudrücken. Beide Transportrollen 25 und 26 sind
mit einem entsprechenden Reibbelag versehen. Insbesondere die zweite Transportrolle
26 und die Abzugsrolle 15 sind mit dem Material Linatex belegt. Dieses Material hat
sich hinsichtlich seines Reibwertes und des geringen Verschleißes als besonders günstig
herausgestellt.
[0017] Im einzelnen erkennt man die Vereinzelungsvorrichtung 24 und insbesondere ihre Antriebsorgane
aus der FIG. 2. Der Motor 29 treibt über ein Riemenrad 30 und einen Riemen 31 ein
Riemenrad 32 an. Mit dem Riemenrad 32 ist über eine Achse 33 ein Zahnrad 34 verbunden.
Das Zahnrad 34 steht einerseits mit dem Zahnrad 35 in Eingriff, welches auf der Welle
16 gelagert ist, und die Abzugsrolle 15 antreibt, andererseits mit einem Zahnrad 36,
welches auf der Welle 27 gelagert und mit der Transportrolle 25 verbunden ist. Das
Zahnrad 36 seinerseits treibt ein Zwischenrad 37 an, welches auf einem Hebel 38 gelagert
und gehalten ist. Das Zwischenrad 37 wiederum steht im Eingriff mit dem Zahnrad 39,
welches auf der Welle 28 angeordnet ist und mit dem Transportrad 26 verbunden. Die
Welle 28 ist auf einem Schwenkhebel 40 befestigt. Der Schwenkhebel 40 ist drehbar
um den Zapfen 41 und besitzt einen Arm 42, auf den eine Zugfeder 43 einwirkt. Zwischen
zwei einstellbaren Anschlägen 44 und 45 kann der Hebel 40 um seinen Schwenkpunkt 41
verschwenken. Die Verschwenkung beträgt soviel, daß maximal die stärksten Belege zwischen
den beiden Transportrollen 25 und 26 passieren können. Man erkennt, daß der Anschlag
44 exzentrisch ist, so daß man die Grundstellung der Transportrolle 26 so einstellen
kann, daß der dünnste Beleg zwischen den beiden Rollen 25 und 26 passieren kann. Aus
der FIG. 1A erkennt man, daß ein Beleg 20 zwischen den beiden Transportrollen 25 und
26 hindurchläuft, während der andere, hintere Beleg 20 durch die Tranportrolle 26,
die im Gegenuhrzeigersinne läuft, zurückgeschoben wird oder zumindesten solange am
Passieren gehindert wird, bis nicht der davor liegende Beleg 20 den Weg freigegeben
hat.
[0018] Wegen des Antriebes der Transportrolle 26 im Gegenuhrzeigersinne läuft der Transport
durch die Transportrolle 25 sehr schwer. Um dies etwas zu erleichtern, ist eine zusätzliche
Fühlrolle 46 vorgesehen, die auf einem Halteteil 47 drehbar gelagert ist. Das Halteteil
47 ist mittels eines Längsschlitzes .und einer entsprechenden Schraube auf der Achse
28 befestigt, so daß es möglich ist, die Umfangsstellung der Fühlrolle 46 und die
tangentiale Lage dieser Rolle einzustellen. Die Einstellung ist dabei eine derartige,
daß die Fühlrolle mit ihrem äußersten Punkt um etwa 1° bis 2° versetzt ist gegenüber
dem Punkt, an dem sich die beiden Transportrollen 25 und 26 am dichtesten gegenüberstehen,
an dem also der Beleg ergriffen und transportiert wird. Außerdem ragt die Rolle 46
um ein ganz geringes Maß über den Umfang der Transportrolle 26 hinaus. Wird also die
Transportrolle 26 durch ei nen stärkeren Beleg 20 in FIG. 1 und 1A im Gegenuhrzeigersinn
um ein geringes Maß verschwenkt, dann stößt der Beleg schon nach einem kurzen weiteren
Transportweg gegen die Fühlrolle 46 und bewirkt dadurch eine geringfügige weitere
Verschwenkung der Transportrolle 26. Die
Fühlrolle 46 rollt dabei auf der Rückseite des transportierten Beleges, während die
Transportrolle 26 entlastet ist. Der Transport des Beleges wird auf diese Art und
Weise erleichtert, wobei die Fühlrolle 46 mit einer Ausbuchtung 50 der Begrenzungswand
3 zusammenwirkt.
[0019] Hinter den beiden Transportrollen 25 und 26 ist noch eine Lichtschrankeneinrichtung
48, 49 vorgesehen, die einen Abschaltimpuls abgibt, sobald der Beleg diese Lichtschrankeneinrichtung
48, 49 passiert hat. Dadurch wird der Motor 29 stillgesetzt, weitere Belege werden
nicht zugeführt.
1. Einrichtung zur Vereinzelung von Aufzeichnungsträgern, die aus einem Vorratsbehälter
entnommen und einer Transportstrecke zugeführt werden, wobei die Aufzeichnungsträger
zwischen zwei gegenläufig angetriebenen Transportrollen passieren, von denen die erste
den Aufzeichnungs- träger in der gewünschten Transportrichtung bewegt, während die zweite
einen zweiten Aufzeichnungsträger aufgrund der unterschiedlichen Reibungsverhältnisse
zurückhält,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Transportrolle (26) um ein geringes Maß derart schwenkbar gelagert
ist, daß sich die Weite des Durchtrittsschlitzes zwischen den beiden Transportrollen
(25, 26) automatisch den unterschiedlich starken Aufzeichnungsträgerarten (20) anpaßt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in Transportrichtung gesehen unmittelbar hinter
der Berührungsstelle der ersten und der zweiten Transportrolle (25, 26) mit dem Beleg
(20) eine leicht drehbar gelagerte Fühlrolle (46) vorgesehen ist, die mit der Rückseite
des Aufzeichnungsträgers (20) zusammenwirkt und den Durchtrittsschlitz während des
Vorbeilaufes eines Aufzeichnungsträgers (20) offenhält.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fühlrolle (46) tangential und umfangsmäßig einstellbar auf der Achse (28)
der zweiten Transportrolle (26) gehalten ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Transportrolle (26) auf einem Schwenkhebel (40) zwischen einstellbaren
Anschlägen (44, 45) verschwenkbar gelagert ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß vor den Transportrollen (25, 26) im Transportschacht für die Aufzeichnungsträger
ein Führungsteil mit einem Reibbelag (23) vorgesehen ist, welcher eine Vorvereinzelung
bewirkt.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Belegvorratsbehälter aus einer feststehenden vorderen Begrenzungswand und
einer verschieblichen rückwärtigen und unteren Begrenzungswand (4/5) besteht und
daß die rückwärtige Begrenzungswand (4) durch den Zug einer sehr langen Feder (7)
mit relativ gleichbleibendem Druck auf den Belegstapel (13) einwirkt.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die rückwärtige Begrenzungswand (4) schrägstehend zu der vorderen Begrenzungswand
(3) angeordnet ist und daß in der Nähe der Austrittsöffnung an der rückwärtigen Begrenzungswand
(4) ein Reibbelag (14) angeordnet ist.