(19)
(11) EP 0 190 612 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.08.1986  Patentblatt  1986/33

(21) Anmeldenummer: 86100842.3

(22) Anmeldetag:  22.01.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 3/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 02.02.1985 DE 3503622

(71) Anmelder: Agfa-Gevaert AG
D-51373 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Bauer, Walter
    D-8000 München 83 (DE)
  • Zanner, Johann
    D-8025 Unterhaching (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Entnehmen eines Blattfilms mittels eines Saugers


    (57) Eine Vorrichtung zum Entnehmen jeweils eines Blattfilms aus einer Röntgenfilmkassette oder einem Röntgenblattfilmmagazin oder dergleichen, wobei durch mindestens einen Sauger der zu entnehmende Blattfilm nahe einer anzuhebenden Filmstirnkante mittels einer gewölbten Sauglippeninnenfläche, in die eine Saugleitung mündet und die im wesentlichen rotationssymmetrisch, vorzugsweise kegelstumpfförmig ist, ansaugbar ist, ist so ausgebildet, daß die Sauglippeninnenfläche (3c) in einem nahe der Saugleitungseinmündung (9a) gelegenen Bereich ein von der rotationssymmetrischen Fläche abweichendes, eine senkrecht zur Filmstirnkante (4a) verlaufende Achse aufweisendes, vom Blattfilm weg vertieftes Flächenstück (10) aufweist. Hierdurch wird ein Loslösen eines anhaftenden Blattes vor dem Anheben des zu fördernden Blattfilms erreicht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entnehmen jeweils eines Blattfilms aus einer Röntgenfilmkassette oder einem Röntgenblattfilmmagazin oder dergleichen, wobei durch mindestens einen Sauger der zu entnehmende Blattfilm nahe einer anzuhebenden Filmstirnkante mittels einer gewölbten Sauglippeninnenfläche, in die eine Saugleitung mündet und die im wesentlichen rotationssymmetrisch, vorzugsweise kegelstumpfförmig ist, ansaugbar ist.

    [0002] Durch die DE-PS 26 33 831 ist ein Sauger zum Abheben von biegsamen Bogen bekannt, an den sich in Richtung der Saugleitung ein Faltenbalg anschließt, der zur Bildung einer Biegeachse in zwei diametralen Bereichen eine geringere Biegesteifigkeit aufweist, wobei die Biegeachse quer zur zuerst anzuhebenden Bogen- bzw. Stapelkante verläuft. Hierduch wird zusätzlich zum Anheben ein Verkippen der abzuhebenden Bogen erreicht, so daß sie sich leichter von einem darunterliegenden Bogen abtrennen. Eine absolut sichere Trennung des obersten von den darunterliegenden Bogen läßt sich hiermit jedoch nicht erreichen, weil ein sehr stark anhaftender darunterliegender Bogen u. U. die Verkippbewegung eines abzuhebenden Bogens noch mitmacht. Das Abschütteln eines eventuell anhaftenden unteren Bogens erfolgt dabei erst nach dem Abheben des zu fördernden Blattes.

    [0003] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß das Anheben des abzuhebenden Blattfilms derart erfolgt, daß zwischen diesen und den nachfolgenden Film gezielt Luft einströmen kann und das Ablösen des nachfolgenden Films oder der Unterlage beschleunigt, so daß eine sichere Trennung mit einfachen Mitteln vor dem Abheben des zu fördernden Blattfilms erfolgt.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Weitere vorteilhafte Merkmale der Neuerung sind den Unteransprüchen entnehmbar.

    [0005] Durch die erfindungsgemäßen Merkmale wird erreicht, daß einem abzuhebenden, obersten Blattfilm innerhalb der Sauglippen des Saugers eine kleine tonnenähnliche Krümmung aufgezwungen wird, deren Längsachse senkrecht zur Filmstirnkante und zur Achse der Saugleitung verläuft und bis zur Filmstirnkante bzw. Stapelkante reicht. Diese tonnenähnliche Krümmung bildet also einen senkrecht zur Filmstirnkante verlaufenden Kanal, durch den sehr rasch Luft zwischen den abzuhebenden Blattfilm und das darunterliegende Blatt (weiterer Blattfilm, Verstärkerfolie, Kassettenboden) einströmt. Durch diese einströmende Luft bricht sofort der Sog zwischen dem abzuhebenden Blatt und dessen Unterlage zusammen, so daß eine sichere und rasche Trennung zwischen diesen mit einfachsten Mitteln vor dem Anheben des abzuhebenden Blattfilms gewährleistet wird.

    [0006] Die Erindung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen

    Fig.1 eine vereinfachte, schematische, perspektivische Darstellung einer Vorrichtung, an der die Neuerung verwendbar bzw. verwendet ist,

    Fig.2 eine gegenüber Fig.l vergrößerte, perspektivische Darstellung eines neuerungsgemäßen Saugers,

    Fig.3 eine Draufsicht auf eine neuerungsgemäße Saugerausgestaltung,

    Fig.4 eine Untersicht unter den Sauger nach Fig.3,

    Fig.5a einen Schnitt durch den Sauger nach den Fig.3 und 4 gemäß der Schnittlinie V-V unmittelbar vor dem Ansaugen eines Blattfilms,

    Fig.5b den Schnitt nach Fig.5a beim Ansaugen eines Blattfilms,

    Fig.6 eine Untersicht unter eine weitere erfindungsgemäße Saugerausgestaltung,

    Fig.7 einen Schnitt durch den Sauger nach Fig.6 gemäß der Schnittlinie VII-VII,

    Fig.8 einen Schnitt durch den Sauger nach Fig.6 gemäß der Schnittlinie VIII-VIII.



    [0007] In Fig.1 ist mit 1 eine Vorratsfilmkassette bezeichnet, wie sie z. B. in Röntgenfilmkassettenbeladegeräten für die Vorratsstapel benötigt wird. Des weiteren sind ein Filmstapel mit 2, dessen obserstes, durch zwei Sauger 3 einer nicht näher gezeigten Saugvorrichtung angehobenes Blatt mit 4, eine in Transportrichtung unten vor dem Blattstapel 2 angeordnete Anschlagleiste mit 5 und Transportwalzen mit 6 bezeichnet. Die Transportwalzen 6 liegen in Transportrichtung vor der Anschlagleiste 5. Seitlich des Stapels 2 sind im Anschluß an die Anschlagleiste 5 zwei Begrenzungsleisten 7 angeordnet, die den Stapel 2 ausgerichtet halten. Die Sauger 3 heben das oberste Blatt 4 zunächst senkrecht zum Stapel 2 an, so daß es an der Anschlagleiste 5 hochgleitet, um es dann über die Anschlagleiste 5 zu heben und den Transportwalzen zuzuführen. Die Kassettenbodenfläche ist mit 8 bezeichnet.

    [0008] Jeder Sauger 3 weist Sauglippen 3a auf, deren Innenfläche an sich rotationssymmetrisch, vorzugsweise kegelstumpfähnlich, ausgebildet ist und in die Einmündung 9a einer Saugleitung 9 in ihrem vom Film aus gesehen höchsten Bereich übergeht. Die Sauglippen 3a können längs wenigstens einer äußeren Umfangslinie ringförmige Rillen 3b oder Verdünnungen aufweisen, um ihre durch Ver- dünnung am Rand bereits erhöhte Elastizität noch weiter zu erhöhen und dadurch ein Anlegen an einen abzuhebenden Film 4 und dessen Ansaugen zu verbessern, wie dies in Fig.5b besonders deutlich erkennbar ist. Insoweit bekannte Sauger saugen ein abzuhebendes Blatt kuppelförmig und etwa symmetrisch zur Achse der Saugleitungseinmündung 9a an, so daß zum Abschütteln eines am abzuhebenden Blatt anhaftenden Blattes zusätzliche

    [0009] Dreh- oder Kippbewegungen des Saugers notwendig waren. Zur Erzielung dieser Dreh- oder Kippbewegungen der Sauger sind komplizierte mechanische Steuervorrichtungen erforderlich, die unter Verbesserung der Wirkung mit der vorliegenden Neuerung vermieden wereden sollen.

    [0010] Zur Erzielung dieser Wirkung weist die Sauglippeninnenfläche 3c in einem nahe der Saugleitungseinmündung 9a gelegenen Bereich ein von einer Kegelstumpffläche abweichendes, eine senkrecht zur Filmstirnkante 4a verlaufende Achse aufweisendes Flächenstück 10 auf, das gegenüber einem abzuhebenden Blatt nach oben vertieft ist bzw. eine Mulde nach oben bildet. Dadurch wird erreicht, daß beim Ansaugen die Filmfläche unter dem Sauger 3 nicht mehr kuppelförmig, sondern mehr tonnen- ähnlich verwölbt wird, wobei die Längsachse dieser tonnenähnlichen Wölbung auf die Filmstirnkante 4a gerichtet ist. Diese relativ schmalen tonnenähnlichen Wölbungen dehnen sich wegen deren Nähe bis zur Stirnkante 4a aus und sind in den Fig.l und 2 mit 4b bezeichnet. Da sie sehr begrenzt sind, wird an ihrer Stelle das unter dem Blatt 4 liegende Blatt an dieser Stelle abgespalten, so daß Luft zwischen das abzuhebende und das darunterliegende Material einströmt und eine völlige Trennung bewirkt. Dieser Vorgang erfordert sehr wenig Zeit, die für eine saubere Trennung trotz der Schnelligkeit des Filmtransports noch klein genung ist.

    [0011] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig.6 bis 8 wird das Flächenstück 10 durch ein mit der kegelstumpfförmigen Sauglippeninnenfläche 3c verschnittenes Zylinderinnenflächenstück gebildet, dessen Mantellinien 10a kürzer sind als der größte Sauglippeninnendurchmesser 3d. Dabei verlaufen die Mantellinien 10a senkrecht zur Filmstirnkante 4a. Hierdurch wird dem angesaugten Blattfilm 4 beim Ansaugen eine tonnenförmige oder zylinderstückförmige Krümmung 4b entsprechend der Form des Zylinderflächenstücks 10 aufgezwungen, die sich bis zur Filmstirnkante 4a fortsetzt, so daß Luft zwischen den angesaugten Film 4 und die darunterliegenden Flächenteile 2 einströmt und zu einer Ablösung eventuell anhaftender Unterlagen führt. Dabei ist es günstig, wenn eine durch die Saugleitungseinmündung 9a parallel zur Filmstirnkante 4a verlaufende Sehne 12 zwischen den am weitesten auseinanderliegenden Punkten des Zylinderflächenstücks 10 größer ist als die Länge von dessen Mantellinien. Dadurch erhält die Krümmung des Zylinderstücks 10 eine für die Bildung der tonnenförmigen Wölbung 4b besonders günstige Proportion. Es wäre aber auch möglich, statt eines Kreiszylinderflächenstücks 10 eine andere Zylinderinnenform zu wählen, z. B. mit elliptischem Querschnitt.

    [0012] Eine andere Ausführungsform gemäß den Fig.3 bis 5b weist als Flächenstück 10 zwei beiderseits der Saugleitungseinmündung 9a verlaufende Keilflächenteile 10b auf, die, von der Filmstirnkante 4a aus gesehen, nach hinten abfallen. Die Achse dieses Flächenstücks 10, lOb wird als Symmetrieachse gebildet durch die durch die Saugleitungseinmündung 9a verlaufende Senkrechte auf die Stirnkante 4a. Dadurch wird ein angesaugtes Blatt 4 ein wenig in den tieferen Kanal zwischen den beiden Keilen 10b und außerdem unter den Sauglippen 3a in Filmkantennähe höher angehoben als an der gegenüberliegenden Seite. Auch hierbei wird dem Film 4 eine tonnen- oder kegelstückähnliche Wölbung 4b, deren Achse senkrecht zur Stirnkante 4a verläuft, aufgezwungen. Die Wirkung ist hierbei im wesentlichen die gleiche wie nach der Ausführungsform nach den Fig.6 bis 8. Zeckmäßigerweise liegt jedoch bei dieser Ausführungsform die Saugleitungseinmündung 9a unsymmetrisch zu den Sauglippen 3a, und zwar von der Stirnkante 4a weg nach hinten versetzt. Hierdurch läßt sich das Ablösen des Saugers von einer festen Unterlage, z. B. 8, bei aufgebrauchtem Filmstapel erleichtern.

    [0013] Die neuerungsgemäße Saugerausbildung ist vorteilhaft anwendbar zum Vereinzelnen von Filmstapeln, z. B. in Blattfilmvorratsmagazinen. Sie ist aber auch genauso vorteilhaft anwendbar beim Entnehmen eines einzelnen Films aus einer Filmkassette, weil sich hierbei der an einer Verstärkerfolie oder Kassettenwand haftende Film ebenfalls leicht ablöst. Dabei kann es günstig sein, wenn der Sauglippenrand an einer der Filmstirnkante 4a nicht unmittelbar benachbarten Stelle eine kleine Ausnehmung 3d aufweist, die dann ein Ablösen des Saugers 3 erleichtert, wenn dieser statt eines abzuhe- benden Blattfilms bei bereits entleerter Kassette oder entleertem Magazin die Verstärkerfolie oder den Kassettenboden oder Magazinboden 8 ansaugt. Diese Ausnehmung 3d liegt so weit außen, daß sie das erwünschte Ansaugen nicht beeinträchtigt, daß aber bei einem geringfügigen Anheben des Saugers an dieser Ausnehmung 3d Luft unter den Sauger eingelassen werden kann, so daß der Sauger von festen Unterlagen 8 abgelöst werden kann.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Entnehmen jeweils eines Blattfilms aus einer Röntgenfilmkassette oder einem Röntgenblattfilmmagazin oder dergleichen, wobei durch mindestens einen Sauger der zu entnehmende Blattfilm nahe einer anzuhebenden Filmstirnkante mittels einer gewölbten Sauglippeninnenfläche, in die eine Saugleitung mündet und die im wesentlichen rotationssymmetrisch, vorzugsweise kegelstumpfförmig ist, ansaugbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Sauglippeninnenfläche (3c) in einem nahe der Saugleitungseinmündung (9a) gelegenen Bereich ein von der rotationssymmetrischen Fläche abweichendes, eine senkrecht zur Filmstirnkante (4a) verlaufende Achse aufweisendes, vom Blattfilm weg vertieftes Flächenstück (10) aufweist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächenstück (10) durch ein mit der Kegelstumpffläche (3c) der Sauglippeninnenfläche verschnittenes Kreiszylinderinnenflächenstück gebildet wird, dessen Mantellinien (10a) kleiner sind als der größte Sauglippendurchmesser (3d) und senkrecht zur Filmstirnkante (4a) verlaufen.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine durch die Saugleitungseinmündung (9a) parallel zur Filmstirnkante (4a) verlaufende Sehne (12) zwischen den am weitesten auseinander gelegenen Punkten des Flächenstücks (10) größer ist als die Länge von dessen Mantellinien (lOa).
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächenstück (10) durch beiderseits der Saugleitungseinmündung (9a) verlaufende Keilflächenstücke (10b) gebildet wird, die in Richtung von der Filmstirnkante (4a) weg zur Ebene des Blattfilms (4) hin abfallen.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugleitungseinmündung (9a) gegenüber den Sauglippen (3a) unsymmetrisch von der Filmstirnkante (4a) weg versetzt angeordnet ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an einer der Filmstirnkante (4a) abgewandten Stelle des Sauglippenrandes (3a) eine flache Randausnehmung (3d) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung