[0001] Die Erfindung betrifft einen Gas-Gebläsebrenner mit geringer Pressung für Heizkessel
gemäß Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Ein derartiger Gas-Gebläsebrenner ist nach der DE-PS 2 525 305 bekannt, während Gas-Gebläsebrenner
allgemein bekannt sind nach dem VDI-Bericht Nr. 246, 1975, insbesondere Seiten 50
- 52. Außerdem sei auf das DE-GM 80 25 338.9 verwiesen, bei dessen Gegenstand es sich
allerdings um einen Brenner handelt, mit dem nach einer einfach vorzunehmenden Umschaltung
sowohl Gas als auch öl verbrannt werden können. Derartig vorbekannte Brenner weisen
im Prinzip ein sogenanntes Mischrohr auf, in das zentrisch das Gaszuleitungsrohr einragt,
wobei die Gasquerverteilung über den Mischrohrquerschnitt radial zwischen sogenannten
Stauscheiben erfolgt, die gelocht sind, um die zuströmende Luft durchzulassen und
mit dem querströmenden Gas zu vermischen. Aufgrund der relativ hohen Luftpressung
bildet das ausströmende Gas-Luftgemisch eine entsprechend lange und konzentriert gebündelte
Flamme mit hoher Strömungsgeschwindigkeit, die eine entsprechend bemessene Brennkammer
des betreffenden Heizkessels erforderlich macht. Der Durchmesser des Mischrohres beträgt
dabei in der Regel nur einen Bruchteil (etwa 1/4 oder 1/5) des Brennkammerdurchmessers
bzw. der Brennkammertür, die in Rücksicht darauf gut wärmeisoliert ausgebildet sein
muß, um der Wärmestrahlung der Flamme Rechnung zu tragen. Aufgrund der hohen Pressung,
mit der derartige Brenner betrieben werden, entwickeln diese auch beträchtliche Geräusche.
Beim Gasbrenner nach der eingangs erwähnten DE-PS 2 525 305 ist eine Vielzahl von
Schlitzkanälen auf mindestens zwei zur Brennerachse konzentrischen Kreisen angeordnet,
die gegenüber der Brennerachse in Richtung Umfang des Düsenapparates zunehmend geneigt
verlaufen, wobei sie in Strömungsrichtung divergieren. Dadurch wird eine sonst lang
brennende Flamme eines Brenners in mehrere kürzer brennende Flammen umgewandelt, was
jedoch eine entsprechend große Pressung im Brenner verlangt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausghend von einem
Gas-Gebläsebrenner der eingangs genannten Art, diesen dahingehend abzuändern, daß das
gebildete Gas-Luftgemisch in Form einer Flächenflamme unmittelbar hinter der öffnung
des Mischrohres brennt und demgemäß der Brenner mit einem Gebläse geringer Pressung
und entsprechend geringer Geräuschbildung betrieben werden kann und womit ferner die
Möglichkeit geschaffen sein soll, die Mischrohröffnungsgröße an die Querschnittsgröße
der mit einem solchen Brenner bestückten Brennkammer eines Heizkessels anzupassen.
[0004] Diese Aufgabe ist mit einem Gas-Gebläsebrenner der eingangs genannten Art nach der
Erfindung durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches angeführten Merkmale gelöst.
[0005] Unter "geringer Pressung" ist hierbei zu verstehen, daß das Gebläse mit ca. 50 -
70 % geringerer Pressung auskommt, wie die Gebläse für Brenner der vorbekannten Art.
Wesentlich für diese Lösung ist die Gesamtabdeckung der Ausströmöffnung des Mischrohres
und die Anordnung der Gasverteilungselemente im mittleren Bereich des Mischrohres,
damit eine noch ausreichend lange Mischstrecke bis zur Brennermembran vorliegt und
aus dieser ganzflächig das Gas-Luftgemisch ausströmen kann. Irgendwelche den Gemischstrom
bzw. die Flamme bündelnde Flammrohre, die das Mischrohr normalerweise umgeben oder
düsenartige Ausbildungen gemäß der DE-PS 2 525 305, sind hierbei nicht erforderlich,
da gerade eine insgesamt flächig brennende Flamme erzielt werden soll, die gewissermaßen
als relativ dünne "Flammschichicht" über der Membran steht....
[0006] Im Bereich atmosphärischer Gasbrenner sind zwar sogenannte Flächenbrenner bekannt,
die jedoch in der Regel aus drei oder vier Einzelbrennern bestehen, bspw. in Rohr-
oder Kastenform, wobei die Gasausströmfläche der Einzelbrenner auch aus Feinloch-
oder Feinschlitzflächen gebildet sind. Eine im hier vorgesehenen Sinn flächenartige
Flamme ist damit jedoch nicht erzielbar, da sich je nach Gasdruck mehr oder weniger
lang brennende Einzelflammen wie auch beim Gegenstand nach der DE-PS 2 525 305 über
den Gasausströmöffnungen der Brennerfläche bilden. Da das Mischrohr im vorliegenden
Fall und im Gegensatz zu herkömmlichen Brennern dieser Art gewissermaßen selbst tragendes
Außenteil des ganzen Brenners ist, an dessen anderen Ende das Gebläse in geeigneter
Weise unmittelbar angeschlossen wird, ist es auch notwendig, das Mischrohr in bekannter
Weise an seinem Außenumfang mit einem Anschlußflansch zu versehen. Der Anschlußflansch
wird dabei vorteilhaft am brennermembranseitigen Ende des Mischrohres angeordnet,
was bedeutet, daß sich bei Anbringung eines derartigen Brenners an einen Heizkessel
das Mischrohr mit dem größten Teil seiner Längserstreckung außerhalb der Brennerkammer
befindet.
[0007] Sofern das Gaszuleitungsrohr zentral in das Mischrohr einragt, was bevorzugt vorgesehen
ist, beträgt die Querschnittsgröße des zentral in das Mischrohr einragenden Gaszuleitungsrohres
lediglich 1 - 5 % der Querschnittsgröße des Mischrohres und zwar im Gegensatz zu bisher
bekannten Brennern, wo dieses Verhältnis bei etwa 20 % liegt.
[0008] Da der erfindungsgemäße Gas-Gebläsebrenner hauptsächlich für die Befeuerung von Heizkesseln
vorgesehen ist, kann das Mischrohr mit seinem Anschlußflansch vorteilhaft direkt als
anflanschbare oder schwenkverschließbare Kesselverschlußtür ausgebildet werden, wobei
die Brennermembran die zuströmseitig ständig ganzflächig gasgekühlte Fläche der Kesselverschlußtür
bildet. Dies bedeutet, daß bis auf einen sehr kleinen Umfangsrandbereich die gesamte
brennkammerseitige Fläche der Kesselverschlußtür von der Brennermembran gebildet wird,
also keine anderen wärmebeaufschlagten Flä
- chen mehr vorhanden sind, die sonst einer Wärmeisolation bedürften. Durch die ständige
Luftzufuhr bzw. Gas-Luftgemischzufuhr unterliegt aber der ganze Ausströmbereich in
bezug auf die flächige Flamme einer permanenten Kühlung, die eine Wärmeisolation der
Kesselverschlußtür entbehrlich macht. Da das Gebläse mit einer wesentlich geringeren
Pressung auskommt, ist das Ganze mit einer wesentlich geringeren Geräuschbildung verbunden
und einer Einsparung von Zusatzenergie für den Antrieb des Gebläses. Da das Gas-Luftgemisch,
wie erwähnt, ganzflächig die Brennermembran ständig anströmt, verbrennt das Gas gewissermaßen
"kälter" und, wie Messungen gezeigt haben, kann dabei auch die sogenannte NOX-Bildung
wesentlich reduziert werden.
[0009] Der erfindungsgemäße Gas-Gebläsebrenner wird nachfolgend anhand der zeichnerischen
Darstellung von Ausführungsbeispielen näher erläutert..
[0010] Es zeigt schematisch
Fig. 1 im Schnitt die bevorzugte Ausführungsform des Brenners;
Fig. 2 - 4 im Schnitt längs Linie I/I in Fig. 1 und in Ansicht verschiedene Ausführungsformen
der Gasverteilerleitungen;
Fig. 5 im Schnitt eine Ausführungsform des Brenners als abschwenkbare Kesselverschlußtür
und
Fig. 6, 7 eine besondere Ausführungsform bezüglich der Elemente zur Gaszuleitung.
[0011] Wie aus Fig. 1 erkennbar, ist an bzw. in der Gas-Luftgemischausströmöffnung 1 des
Mischrohres 2 eine gasdurchlässige, den ganzen öffnungsquerschnitt abdeckende Brennermembran
3 angeordnet, die aus einem geeigneten Metallgitter bzw. Metallgewebe besteht. Ferner
ist das Mischrohr 2 an seinem Außenumfang mit einem Anschlußflansch 4 versehen und
im mittleren Bereich des Mischrohres 2 sind gleichmäßig über den ganzen Mischrohrquerschnitt
verteilte und mit Gasausströmöffnungen 5 versehene Gasverteilerleitungen 6 angeordnet,
die mit dem Gaszuleitungsrohr 7 verbunden sind und bei diesem Ausführungsbeispiel
radial vom Gaszuleitungsrohr 7 abstehen. Aus den genannten Gründen ist der Anschlußflansch
4 am brennermembranseitigen Ende des Mischrohres 2 angesetzt. In Durchströmrichtung
ist vorteilhaft vor den Gasverteilerleitungen 6 im Mischrohr ein den Mischrohrquerschnitt
entsprechendes Luftverteilerblech 8 bspw. in Form eines Lochbleches angeordnet und
entweder am Mischrohr 2 oder an der Gaszufuhrleitung 7 befestigt. Wie angedeutet,
kann das Gaszuleitungsrohr auch gleichzeitig als Träger für die Zündelektrode 11 und
eine Ionisationselektrode 12 dienen.
[0012] Bei relativ kleinem Durchmesser des Mischrohres 2, also bspw. in der Größenordnung
von 100 - 150 mm, genügt es, wie in Fig. 2 angedeutet, am Gaszuleitungsrohr 7 radial
gleichmäßig verteilt bspw. acht Gasverteilerleitungen in Fogm von kleinen Röhrchen
anzuordnen, deren Ausströmöffnung 5 gegen die Brennermembran 3 gerichtet sind. Da
eine Durchmesservergrößerung des Mischrohres 2 bspw. in Anpassung an eine entsprechend
große Brennkammer zu Bereichen führt, die nicht mehr unmittelbar mit ausströmendem
Gas bei nur relativ wenigen Röhrchen beschickt würden, können die Gasverteilerleitungen,
wie in Fig. 3 dargestellt, mit Zweigleitungen 6' versehen werden. Eine Ausbildung
der Gasverteilerleitungen im Sinne der Fig. 4, also in Form von konzentrischen Ringleitungen,
wäre aber ebenfalls möglich.
[0013] Unter Verweis auf Fig. 6, 7 ist es ferner möglich, auf eine zentrische Anordnung
des Gaszufuhrrohres zu verzichten und stattdessen am Außenumfang des Mischrohres 2
die Gaszufuhrleitung in Form eines Ringkanales 10 anzuordnen, an dem dann die Gasverteilerleitungen
6, wie insbesondere aus Fig. 7 erkennbar, in möglichst dichter Besetzung des Gesamtquerschnittes
des Mischrohres angesetzt sind.
[0014] Gemäß Fig. 5 ist das Mischrohr 2 mit seinem Anschlußflansch 4 als schwenkverschließbare
Kesselverschlußtür 9 ausgebildet, wobei die Brennermembran 3 in bezug auf die Brennkammer
13 des betreffenden Heizkessels die zuströmseitig gasgekühlte und andererseits insgesamt
wärmebelastete Fläche der Kesselverschlußtür 9 bildet. Da, wie erkennbar, lediglich
ein.kleiner Ringspalt 14 frei bleibt, können sämtliche sonst erforderlichen Wärmeisolationsmaßnahmen
an der Kesselverschlußtür selbst unterbleiben.
[0015] Nur zur Verdeutlichung und Gegenüberstellung ist in diesem Ausführungsbeispiel gestrichelt
die bisher übliche Ausführungsform derartiger Gas-Gebläsebrenner angedeutet, woraus
auch die bisherigen Abmessungen des Mischrohres 15 im Verhältnis zum Durchmesser der
Brennkammer 13 deutlich werden.
[0016] Da beim beschriebenen Brenner und wie in Fig. 5 angedeutet, das Gas-Luftgemisch als
flächige Flammfront 16 brennt und zwar im Gegensatz zur gebündelten Flamme 17 mit
hoher Strömungsgeschwindigkeit und relativ großer Länge, ergibt sich für den mit einem
solchen Brenner ausgestatteten Heizkessel auch der Vorteil, daß dessen Brennkammer
extrem kurz bemessen werden kann.
1. Gas-Gebläsebrenner mit geringer Pressung für Heizungskessel, bestehend aus einem
Gaszuführungsrohr mit an diesem angeordneten Luft-Gas-Mischelementen und aus einem
Mischrohr mit einerseits Gebläseanschluß und andererseits über dem Mischrohrquerschnitt
verteilten Gas-Luftgemischausströmöffnungen, wobei ein Anschlußflansch am brennermembranseitigen
Ende des Mischrohres angeordnet ist und im Mischrohr gleichmäßig über den ganzen Mischrohrquerschnitt
verteilte und mit Gasausströmöffnungen versehene Gasverteilerleitungen angeordnet
und diese mit dem Gaszuleitungsrohr verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß an
bzw. in der Gas-Luftgemischausströmöffnung (1) des Mischrohres (2) eine die Gas-Luftgemischausströmöffnung
bildende gasdurchlässige, den ganzen öffnungsquerschnitt abdeckende Brennermembran
(3), wie Metallgitter, Feinloch- oder Feinschlitzmembran od. dgl. angeordnet und die
Gasverteilerleitungen (6) im mittleren Bereich des Mischrohres (2) angeordnet sind.
2. Brenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Durchströmrichtung vor
den Gasverteilerleitungen (6) im Mischrohr (2) ein den Mischrohrquerschnitt entsprechendes
Luftverteilerblech (8), wie Lochblech od. dgl. angeordnet ist.
3. Brenner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasverteilerleitungen
(6) mit Zweigleitungen (6') versehen sind.
4. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Mischrohr
(2) mit seinem Anschlußflansch als anflanschbare oder schwenkverschließbare Kesselverschlußtür
(9) ausgebildet ist und die Brennermembran (3) die zuströmseitig gasgekühlte und andererseits
wärmebelastete Fläche der Kesselverschlußtür (9) bildet.
5. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsgröße
des zentral in das Mischrohr (2) einragenden Gaszuleitungsrohres (7) 1 - 5 % der Querschnittsgröße
des Mischrohres bzw. der Brennermembran (3) entspricht.
6. Brenner nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gaszuführungsrohr in Form einer Ringleitung (10) am Mischrohr (2) angeordnet und diese
Ringleitung mit in den Querschnitt des Mischrohres (2) ragenden Gasverteilerleitungen
(6) versehen ist.