[0001] Die Erfindung betrifft eine Bohrvorrichtung mit einem eine Ringbohrkrone tragenden
rohrförmigen Außengestänge, einem in dem Außengestänge verlaufenden, eine zentrische
Innenbohrkrone tragenden Innengestänge, einer gemeinsamen Vorschubvorrichtung für
beide Gestänge in Form eines in Längsrichtung der Gestänge verfahrbaren Schlittens,
der einen Drehantrieb für das Außengestänge und einen Drehschlagahtrieb für das Innengestänge
trägt,und mit einer Stellvorrichtung zum Verändern des gegenseitigen Abstandes zwischen
Drehschlagantrieb und Drehantrieb auf dem Schlitten.
[0002] Eine bekannte Bohrvorrichtung dieser Art (DE-OS 29 24 393) ist mit einem Drehantrieb
für das Außengestänge versehen. Durch den Drehantrieb ragt das Innengestänge hindurch.
Am rückwärtigen Ende des Innengestänges ist in axialer Ausrichtung mit dem Drehantrieb
ein Drehschlagantrieb auf dem Schlitten angebracht. Während das Innengestänge gedreht
und geschlagen wird, wird das Außengestänge ausschließlich gedreht. Der Drehschla
gantrieb kann relativ zu dem Drehantrieb in Achsrichtung der Gestänge verstellt werden,
um im Bohrloch die axiale Position der zentrischen Innenbohrkrone in Bezug auf die
Ringbohrkrone zu verändern. In Abhängigkeit von den jeweiligen Bodenverhältnissen
ist es möglich, die Innenbohrkrone auszufahren, beide Bohrkronen auf gleicher Höhe
zu betreiben oder die Innenbohrkrone zurückzuziehen, um das Außengestänge gegen eindringendes
Wasser oder Treibsand abzudichten. In jedem Fall wird das Außengestänge ausschließlich
gedreht, während das Innengestänge gedreht und geschlagen wird.
[0003] Bekannt ist ferner eine Bohrvorrichtung-, bei der.Innengestänge und Außengestänge
am rückwärtigen Ende durch ein gemeinsames Kopfstück miteinander verbunden sind (DE-PS
11 76 079). Eine derartige Bohrvorrichtung benötigt nur einen einzigen Drehschlagantrieb
für beide Gestänge. Nachteilig ist allerdings, daß Innengestänge und Außengestänge
nicht relativ zueinander verstellt werden können, so daß die beiden Bohrkronen stets
in fester axialer Zuordnung zueinander stehen. Da das Außengestänge mit Schlägen beaufschlagt
wird, die sich auf die Bohrlochwand übertragen, wird der Boden in der Nähe der Bohrlochwand
verdichtet. Der verdichtete Boden umschließt das Außengestänge eng und behindert das
gemeinsame Drehen beider Gestänge. Außerdem leidet durch das Schlagen des Außengestänges
die Richtungsgenauigkeit. Die Rohre des Außengestänges sind durch die ständige Schlagbeaufschlagung
einem hohen Verschleiß unterworfen.
[0004] Schließlich sind Bohrvorrichtungen bekannt, bei denen am vorderen Ende des Innengestänges
eine Exzenterbohrkrone befestigt ist, die gedreht und geschlagen wird, während das
Außengestänge ausschließlich gedreht wird. Die Exzenterbohrkrone bohrt ein Loch, das
größer ist als der Innendurchmesser des Außengestänges, so daß das Außengestänge unter
Drehung leicht nachgeschoben werden kann. Bei Verwendung von Exzenterbohrkronen ist
die Richtungsgenauigkeit des Bohrens schlecht.
[0005] Für das Bohren in erdigen Böden eignet sich besonders eine Bohrvorrichtung mit zentrischer
Innenbohrkrone, die gedreht und geschlagen wird,und mit einer Ringbohrkrone, die ausschließlich
gedreht wird. Das drehende (nicht geschlagene) Außengestänge bewirkt keine Bodenverdichtung
und die auf das Innengestänge ausgeübten Schläge werden ohne Dämpfung durch den umgebenden
Boden auf die Innenbohrkrone übertragen. Wenn man bei solchen Bohrarbeiten aber vorübergehend
auf Fels trifft, arbeitet sich zwar die Innenbohrkrone durch diesen Fels durch, jedoch
kann die Ringbohrkrone, die lediglich gedreht wird, nicht nachfolgen. Aus diesem Grunde
muß bei derartigen Schwierigkeiten mindestens ein Teil der Bohrausrüstung ausgewechselt
werden, um den schwierigen Abschnitt des Bohrlochs überwinden zu können. Dies erfordert
einen erheblichen Aufwand an Material, das an der Bohrstelle bereitgehalten werden
muß, an Zeit und an Montagearbeit.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bohrvorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die bei unterschiedlichen Bodenverhältnissen mit hoher Vortriebsleistung
in verschiedenen Betriebsweisen arbeiten kann, ohne daß Teile der Bohrvorrichtung
ausgewechselt werden müßten.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß an dem rückwärtigen
Ende des Außengestänges ein durch den Drehantrieb hindurchgehendes Rohrstück befestigt
ist, dessen Ende hinter dem Drehantrieb liegt, und daß das Innengestänge in dem Bereich
zwischen Drehantrieb und Drehschlagantrieb einen radial abstehenden Ringkragen aufweist,
dessen vordere Stirnseite durch die Stellvorrichtung gegen das Ende des Rohrstücks
ansetzbar ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Bohrvorrichtung wird in leichten Böden so eingesetzt, daß das
Außengestänge auschließlich gedreht und das Innengestänge gedreht und geschlagen wird.
Hierbei ergibt sich der größtmögliche Bohrvortrieb bei hoher Richtungsgenauigkeit
des Bohrens. Die Schläge der Innenbohrkrone bewirken nicht nur die axiale Ausdehnung
des Bohrlochs, sondern sie haben auch eine radiale Ausstrahlung in den von der Ringbohrkrone
erfaßten Bereich hinein, so daß das Material vor der ausschließlich drehenden Ringbohrkrone
teilweise gelockert wird und die Ringbohrkrone dieses Material dann leicht abtragen
kann. Trifft man beim Boden auf felsigen Grund, dann wird das Innenrohr relativ zu
dem Außenrohr vorgeschoben, bis der Ringkragen des Innenrohres bis gegen das Rohrstück
stößt, welches das rückwärtige Ende des Außenrohres bildet. über den Ringkragen werden
die Schläge des Innenrohres auf das Außenrohr übertragen, so daß nunmehr auch das
Außenrohr geschlagen werden kann. Da nunmehr auch die Ringbohrkrone schlägt, wirken
Schläge auf den gesamten Querschnitt der Bohrlochsohle ein. Diese Betriebsweise wird
jedoch nur solange beibehalten, bis die Felsschicht zertrümmert ist. Wenn dies der
Fall ist, kann das Innenrohr wieder zurückgezogen werden, so daß die Schlagkopplung
beider Gestänge aufgehoben wird.
[0009] Die erfindungsgemäße Bohrvorrichtung kann durch einfaches axiales Verschieben der
beiden Gestänge relativ zueinander wahlweise in zwei Betriebsarten benutzt werden,
wobei das Außengestänge nur dann geschlagen wird, wenn die Bodenverhältnisse dies
erfordern.
[0010] Mit "vorne" wird hier generell die der Bohrlochsohle zugewandte Richtung, also die
Bohrrichtung, bezeichnet, während "hinten" die Gegenrichtung bezeichnet.
[0011] Das Ende des Rohrstücks und die Stirnseite des Ringkragens können ebene Flächen aufweisen,
die gegeneinandersetzbar sind. Hierdurch wird die Schlagenergie, die von dem Innengestänge
auf das Außengestänge übertragen wird, auf eine relativ große Übertragungsfläche verteilt.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß das Ende
des Rohrstücks und die Stirnseite des Ringkragens ineinandergreifende Verzahnungen
zur drehfesten Kopplung von Außengestänge und Innengestänge aufweisen. Hierbei wirken
der Ringkragen und das Rohrstück nicht nur als Schlagübertragungselemente, sondern
auch zur drehfesten Kopplung beider Gestänge. Dies bedeutet, daß der Drehantrieb des
Innengestänges den Drehantrieb des Außengestänges unterstützt. Während das Außengestänge
an der Bohrlochwand reibt und einen hohen Drehwiderstand überwinden muß, wird die
Leistungsfähigkeit des Drehantriebs des Innengestänges in der Regel nicht voll ausgenutzt.
Gerade dann, wenn das Außenrohr
gestänge geschlagen wird und eine Bodenverdichtung an der Bohrlochwand auftritt, wirkt
sich die Unterstützung des Drehantriebs des Außengestänges durch denjenigen des Innengestänges
vorteilhaft aus.
[0013] Das Rohrstück des Außengestänges sollte längsverschiebbar in dem entsprechenden Drehantrieb
gelagert sein, damit Schläge, die über den Ringkragen auf das Rohrstück ausgeübt werden,
nicht auf den Drehantrieb wirken. Es muß daher ein ausreichender Freiraum vorgesehen
sein, damit das Rohrstück bei jedem Schlag axial ausweichen kann. Zusätzlich sollte
zur Abfederung von Axialbewegungen des Rohrstücks relativ zu dem Gehäuse des Drehantriebs
an diesem Gehäuse eine Federvorrichtung angebracht sein.
[0014] Die erfindungsgemäße Bohrvorrichtung kann ferner so benutzt werden, daß der Schlagantrieb
des Innengestänges abgeschaltet wird, so daß beide Gestänge ausschließlich gedreht
werden. Diese Arbeitsweise wird man z.B. bei sandigen Böden anwenden. Schließlich
ist es auch möglich, den Drehteil des Drehschlagantriebs für das Innengestänge reversierbar
zu machen, so daß das Innengestänge gleichläufig oder gegenläufig zum Außengestänge
gedreht werden kann. Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert.
[0015] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Antriebseinrichtung bei einer ersten Ausführungsform
der Bohrvorrichtung,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1, jedoch bei einer modifizierten Ausführungsform,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III von Fig. 2,
Fig. 4 die gegenseitige Zuordnung der beiden Bohrkronen bei ausschließlich drehendem
Außengestänge und
Fig. 5 die gegenseitige Zuordnung der beiden Bohrkronen, wenn Innengestänge und Außengestänge
beide gedreht und geschlagen werden.
[0016] Bei der dargestellten Bohrvorrichtung verläuft in dem rohrförmigen Außengestänge
10 das Innengestänge 11, das vorzugsweise ebenfalls rohrförmig ist. Jedes dieser Gestänge
besteht aus zahlreichen Rohren, deren Enden entweder direkt miteinander verschraubt
oder durch Muffen miteinander verbunden sind. Das rückwärtige Ende des Außengestänges
10 ist mit einem Rohrstück 12 verbunden, das durch den Drehantrieb 13 axial hindurchragt.
[0017] Der Drehantrieb 13 weist einen Drehmotor 14 auf, der über ein Getriebe ein Zahnrad
15 antreibt. Das Zahnrad 15 ist mit Radiallagern 16 und Axiallagern 17 in einem Gehäuse
18 gelagert, welches das Rohrstück 12 umgibt. Das Zahnrad 12 führt koaxial durch das
Zahnrad 15 hindurch. Das Rohrstück 12 weist radial abstehende Zähne 19 auf, die in
Keilnuten 20 an der Innenseite des Zahnrades 15 hineinpassen, so daß das Zahnrad 15
drehfest mit dem Rohrstück 12 verbunden ist. Die Keilnuten 20 haben eine größere Länge
als die Zähne 19, so daß vor jedem Keilzahn 19 ein freier Abstandsraum 21 vorhanden
ist und das Rohrstück 12 im Inneren des Zahnrades 15 axial verschoben werden kann.
Der Raum, in dem sich die Zähne 19 axial bewegen können, ist seitlich durch zwei Ringe
22, 23 begrenzt, die das Rohrstück 12 umgeben. Der vordere Ring 23 liegt an einem
Stützring 24 an, der in einem an dem Gehäuse 18 angeschraubten Deckel 25 untergebracht
ist. Dieser Deckel 25 enthält eine Federvorrichtung 26 aus mehreren Tellerfedern.
Wenn die Zähne 19 über den Freiraum 21 hinausgestoßen werden und gegen den Ring 23
stoßen, wird dessen Bewegung durch den Stützring 24 und die Federvorrichtung 26 abgefangen,
so daß die Stöße nicht auf das Gehäuse 18 übertragen werden.
[0018] Das aus dem Gehäuse 18 herausragende rückwärtige Ende 27 des Rohrstücks 12 ist als
radiale Schlagübertragungsfläche ausgebildet.
[0019] Mit Abstand hinter dem Drehantrieb 13 ist der Drehschlagantrieb 28 angeordnet, der
eine hydraulische Schlagvorrichtung 29 und einen Drehmotor 30 aufweist.
[0020] Die Schlagvorrichtung 29 übt Schläge auf eine Stange 31 aus, die über ein Getriebe
32 von dem Drehmotor 30 gedreht wird. Die Stange 31 ragt axial durch das Getriebe
32 hindurch und die Schlagvorrichtung 29 schlägt auf das rückwärtige Ende dieser Stange.
Das vordere Ende der Stange 31 ist über eine Muffe 33 mit der rückwärtigen Stange
34 des Innengestänges 11 verbunden. Diese Stange 34 ist mit einem radial abstehenden
Ringkragen 35 versehen, dessen Stirnseite 36 dem Ende 27 des Rohrstücks 12 zugewandt
ist.
[0021] Der Drehantrieb 13 und der Drehschlagantrieb 28 sind auf einem Schlitten 37 angebracht,
der entlang einer Führung 38 in Längsrichtung der Gestänge 10 und 11 verfahrbar ist.
Eine (nicht dargestellte) Vorschubvorrichtung treibt den Schlitten 37 in Richtung
auf das Bohrloch.
[0022] An dem Schlitten 37 ist der Drehantrieb 13 fest angebracht. Der Drehschlagantrieb
28 ist dagegen in Längsrichtung des Schlittens verschiebbar. Diese Verschiebung erfolgt
durch eine Stellvorrichtung 39, deren eines Ende an dem Schlitten 37 angebracht ist
und deren anderes Ende mit dem Drehschlagantrieb 2.8 verbunden ist. Die Stellvorrichtung
39 ist eine Kolbenzylindereinheit, die betätigt werden kann, um den axialen Abstand
zwischen der Drehvorrichtung 13 und der Drehschlagvorrichtung 28 zu verändern.
[0023] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Zustand befindet sich der Ringkragen 35 im Abstand
von dem Ende 27 des Rohrstücks 12. Das
Außengestänge 10 wird durch die Drehvorrichtung 13 ausschließlich gedreht, während
das Innengestänge 11 durch die Drehschlagvorrichtung 28 gedreht und geschlagen wird.
[0024] Wenn es erforderlich ist,auch das Außengestänge 10 zu schlagen, wird die Drehschlagvorrichtung
28 durch Betätigung der Stellvorrichtung 39 an den Drehantrieb 13 herangefahreh, so
daß die Stirnseite 36 fest gegen das Ende 27 gedrückt wird. In diesem Zustand werden
die Schläge der Schlagvorrichtung 29 von dem Innengestänge auf das Außengestänge übertragen.
Beide Gestänge drehen sich jedoch unabhängig voneinander.
[0025] Das Ausführungsbeispiel der Fign. 2 und 3 unterscheidet sich von demjenigen der Fig.1
nur dadurch, daß das Ende 27' des Rohrstücks 15 und die Stirnseite 36' des Ringkragens
35 nicht ebenflächig sind, sondern ineinandergreifende Verzahnungen 35 aufweisen,
die eine drehfeste Kopplung zwischen der Stange 34 und dem Rohrstück 35 bewirken,
wenn sie axial gegeneinandergedrückt werden. Auf diese Weise werden beim Andrücken
des Ringkragens 35 an das Rohrstück 15 nicht nur die Schläge des Drehschlagantriebs
28 auf das Außengestänge 10 übertragen, sondern auch die Drehung. Der Drehantrieb
13 wird somit durch den Drehmötor 30 des Innengestänges unterstützt. Hierdurch wird
eine gleichmäßigere Lastverteilung zwischen den Drehantrieben erreicht.
[0026] Fig. 4 zeigt den Zustand der Bohrkronen, bei der in den Fign. 1 und 2 dargestellten
Betriebsweise, bei der Innengestänge und Außengestänge voneinander entkoppelt sind.
Am vorderen Ende des Außengestänges 10 ist eine Ringbohrkrone 42 befestigt, in der
die mit dem Innengestänge 11 verbunde zentrische Innenbohrkrone 43 längsverschiebbar
geführt ist. Durch den Kanal 44 des hohlen Innengestänges 11 wird Spülflüssigkeit
zur Bohrlochsohle gepumpt. Die Spülflüssigkeit tritt durch die Innenbohrkrone 43 hindurch
aus und treibt das Bohrgut durch seitliche Nuten der Innenbohrkrone hindurch in den
Raum zwischen Innengestänge 11 und Außengestänge 10.
[0027] Die Zuführung des Spülmediums und die Abführung des Bohrgutes sind aus Gründen der
Übersichtlichkeit nicht im einzelnen dargestellt. Wie aus Fig. 4 zu erkennen ist,
ist der Durchmesser der Innenbohrkrone 43 an den Innendurchmesser der Ringbohrkrone
42 angepaßt, so daß die Innenbohrkrone in der Ringbohrkrone zentriert wird. Bei der
Betriebsart nach Fig. 4, bei der keine Schläge auf .das
Außengestänge 10 ausgeübt werden, ist die Innenbohrkrone 43 gegenüber der Ringbohrkrone
42 zurückgezogen. Beide Bohrkronen können aber auch mit ihren Schneidelementen in
einer Ebene angeordnet sein. Ferner besteht die Möglichkeit, die Innenbohrkrone gegenüber
der Ringbohrkrone vorlaufen zu lassen, ohne daß eine Schlagkopplung entsteht.
[0028] Fig. 5 zeigt den Zustand, den die Bohrkronen einnehmen, wenn das Innengestänge 11
soweit vorgeschoben ist,
daß die Ringschulter 35 gegen das Rohrstück 12 stößt. Die Innenbohrkrone 43 ragt aus
der Ringbohrkrone 42 heraus, wird aber von dieser noch zentrisch geführt. Die Innenbohrkrone
43 schlägt auf die Bohrlochsohle 45 und bearbeitet eine relativ große Fläche. Die
Ringbohrkrone muß nur denjenigen Teil der Bohrlochsohle bearbeiten, der von der Innenbohrkrone
43 nicht erfaßt worden ist. Durch die Schläge der Innenbohrkrone wird bereits ein
Teil des Materials gelöst, der im Bereich der Ringbohrkrone liegt.
1. Bohrvorrichtung mit einem eine Ringbohrkrone (42) tragenden rohrförmigen Außengestänge (10), einem in dem Außengestänge
(10) verlaufenden, eine Innenbohrkrone (43) tragenden Innengestänge (11), einer gemeinsamen
Vorschubvorrichtung für beide Gestänge in Form eines in Längsrichtung der Gestänge
verfahrbaren Schlittens (37), der einen Drehantrieb (13) für das Außengestänge (10)
und einen Drehschlagantrieb (28) für das Innengestänge (11) trägt,und mit einer Stellvorrichtung
(39) zum Verändern des gegenseitigen Abstandes zwischen Drehschlagantrieb (28) und
Drehantrieb (13) auf dem Schlitten (37), dadurch gekennzeichnet , daß an dem rückwärtigen
Ende des Außengestänges (10) ein durch den Drehantrieb (13) hindurchgehendes Rohrstück
(12) befestigt ist, dessen Ende (27) hinter dem Drehantrieb (13) liegt, und daß das
Innengestänge (11) in dem Bereich zwischen Drehantrieb (13) und Drehschlagantrieb
(28) einen radial abstehenden Ringkragen (35) aufweist, dessen vordere Stirnseite
(36) durch die Stellvorrichtung (39) gegen das Ende (27) des Rohrstücks (12) ansetzbar
ist.
2. Bohrvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende (27) des
Rohrstücks (12) und die Stirnseite (36) des Ringkragens (35) ringförmige ebene Flächen
aufweisen, die gegeneinandersetzbar sind.
3. Bohrvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende (27') des
Rohrstücks (12) und die Stirnseite (36') des Ringkragens (35) ineinandergreifende
Verzahnungen (40, 41) zur drehfesten Kopplung von Außtengestänge (10) und Innengestänge
(11) aufweisen.
4. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rohrstück (12), das im Inneren des Drehantriebs (13) nach außen abstehende Mitnahmeelemente
(19) zur Übertragung der Drehbewegung aufweist, im Drehantrieb (13) axial verschiebbar
gelagert ist.
5. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß am
vorderen Ende des Gehäuses (18) des Drehantriebs (13) eine Federvorrichtung (26) zum
Abfedern von Schlägen auf das rückwärtige Ende des Rohrstücks (12) untergebracht ist.