[0001] Aus US 4 098 701 (ausgegeben 4. Juli 1978, P. M. Burrill et al., Dow Corning Limited)
und US 4 436 856 (ausgegeben 13. März 1984, K. Huhn et al ., Wacker-Chemie GmbH) ist
es bereits bekannt, organische Fasern mit direkt an Silicium gebundene, kondensationsfähige
Gruppen aufweisendem Organopolysiloxan, das zusätzlich zu Diorganosiloxaneinheiten,
worin die beiden SiC-gebundenen, organischen Reste einwertige Kohlenwasserstoffreste
sind, mindestens zwei einwertige SiC-gebundene Reste mit basischem Stickstoff enthält,
Organopolysiloxan mit mindestens drei Si-gebundenen Wasserstoffatomen je Molekül und
Katalysator für die Kondensation von direkt an Silicium gebundenen, kondensationsfähigen
Gruppen zu imprägnieren. In der erstgenannten Druckschrift sind keine anderen Siloxaneinheiten
mit basischem Stickstoff als Diorganosiloxaneinheiten erwähnt. Gemäß der anderen Druckschrift
liegen alle SiC-gebundenen Reste mit basischem Stickstoff in Monoorganosiloxaneinheiten
vor.
[0002] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Imprägnierung von organischen Fasern
bereitzustellen, das den Fasern in besonders hohem Ausmaß Glätte, angenehmen Griff,
Beständigkeit gegenüber Pilling, Schrumpffestigkeit, Elastizität und Rückstellvermögen
sowie besonders gute Vernähbarkeit verleiht, wobei diese den Fasern verliehenen vorteilhaften
Eigenschaften auch beim Reinigen der Fasern mit Wasser oder organischem Lösungsmittel
erhalten bleiben. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
[0003] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Imprägnierung von organischen Fasern
mit
(1) direkt an Silicium gebundene, kondensationsfähige Gruppen aufweisendem Organopolysiloxan,
das zusätzlich zu Diorganosiloxaneinheiten, worin die beiden SiC-gebundenen, organischen
Reste einwertige Kohlenwasserstoffreste sind, mindestens zwei einwertige SiC-gebundene
Reste mit basischem Stickstoff enthält,
(2) Organopolysiloxan mit mindestens 3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen je Molekül
und
(3) Katalysator für die Kondensation von direkt an Silicium gebundenen, kondensationsfähigen
Gruppen,
dadurch gekennzeichnet, daß die SiC-gebundenen Reste mit basischem Stickstoff im Organopolysiloxan
(1) sowohl in Monoorganosiloxan- als auch in Diorganosiloxaneinheiten vorliegen.
[0004] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können alle organischen Fasern in Form von Fäden,
Garnen, Vliesen, Matten, Strängen, gewebten, gewirkten oder gestrickten Textilien
imprägniert werden, die auch bisher mit Organosiliciumverbindungen imprägniert werden
konnten. Beispiele für Fasern, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren imprägniert
werden können, sind somit solche aus Keratin, insbesondere Wolle, Polyvinylalkohol,
Mischpolymere von Vinylacetat, Baumwolle, Rayon, Hanf, natürliche Seide, Polypropylen,
Polyethylen, Polyester, Polyurethan, Polyamid,'Cellulose und Gemische aus mindestens
zwei solcher Fasern. Wie aus der vorstehenden Aufzählung ersichtlich, können die Fasern
natürlicher oder synthetischer Herkunft sein. Die Textilien können in Form von Stoffbahnen
oder Kleidungsstücken bzw. Teilen von Kleidungsstücken vorliegen.
[0005] Bei Keratin, insbesondere Wolle, kann durch Imprägnierung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren, vor allem, wenn das Keratin mit Chlor vorbehandelt, gespült und neutralisiert
wurde, das Schrumpfen durch Verfilzen verhindert werden.
[0006] Die Diorganosiloxaneinheiten im Organopolysiloxan (1), worin die beiden SiC-gebundenen,
organischen Reste einwertige Kohlenwasserstoffreste sind, sind vorzugsweise solche,
die durch die Formel

wiedergegeben werden können, wobei R gleiche oder verschiedene, einwertige Kohlenwasserstoffreste,
R Wasserstoff oder aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatom(en) sowie gegebenenfalls einem
Ethersauerstoffatom aufgebaute, von Mehrfachbindungen freie Reste mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen
je Rest bedeutet und a 0 oder 1 ist.
[0007] Vorzugsweise enthalten die Reste R 1 bis 18 Kohlenstoffatome je Rest. Beispiele für
Reste R sind Alkylreste, wie der Methyl-, Ethyl-, n-Propyl- und Isopropylrest sowie
Butyl-, Octyl-, Tetradecyl- und Octadecylreste; aliphatische Kohlenwasserstoffreste
mit mindestens einer Doppelbindung, die der Vinyl-, Allyl- und Butadienylrest; cycloaliphatische
Kohlenwasserstoffreste, wie der Cyclohexylrest; aromatische Kohlenwasserstoffreste,
wie der Phenylrest und Naphthylreste; Alkarylreste, wie Tolylreste; und Aralkylreste,
wie der Benzylrest. Insbesondere wegen der leichteren Zugäng
- lichkeit sind vorzugsweise mindestens 80 % der Anzahl der SiC-gebundenen Kohlenwasserstoffreste
im Organopolysiloxan (1) Methylreste.
[0008] Die Beispiele für Kohlenwasserstoffreste R, soweit sie von Mehrfachbindungen freie
Kohlenwasserstoffreste mit höchstens 15 Kohlenstoffatomen je Rest darstellen, gelten
im vollen Umfang auch für die Kohlenwasserstoffreste R
1, wobei der Methyl-, Ethyl- und Isopropylreste bevorzugt sind. Ein bevorzugtes Beispiel
für einen aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen sowie einem Ethersauerstoff aufgebauten
Rest R ist der Rest der Formel

[0009] Vorzugsweise enthalten die Organopolysiloxane (1) mindestens 100 Diorganosiloxaneinheiten,
worin die beiden SiC-gebundenen, organischen Reste einwertige Kohlenwasserstoffreste
sind, je Molekül.
[0010] Die Monoorganosiloxaneinheiten, in denen die SiC-gebundenen Reste mit basischem Stickstoff
im Organopolysiloxan (1) vorliegen, sind vorzugsweise solche, die durch die Formel

wiedergegeben werden können, während die Diorganosiloxaneinheiten, in denen SiC-gebundene
Reste mit basischem Stickstoff im Organopolysiloxan (1) vorliegen, vorzugsweise solche
sind, die durch die Formel

wiedergegeben werden können, wobei R, R und a jeweils die oben dafür angegebene Bedeutung
haben, R
2 Wasserstoff oder gleiche oder verschiedene Alkyl- oder Aminoalkyl- bzw. Iminoalkylreste
und R
3 gleiche oder verschiedene, zweiwertige Kohlenwasserstoffreste bedeutet und b 0, 1
oder 2 ist.
[0011] Die Beispiele für Alkylreste R gelten in vollem Umfang auch für Alkylreste R
2.
[0012] Beispiele für Aminoalkylreste R
2 sind solche der Formel
H2N(CH2)2-
H2N(CH2)2NH(CH2)3-
H2N(CH2)3-
(CH3)2N(CH2)-
H2N(CH2)5-
H(NHCH2CH2)3- und
n-C4H9NHCH2CH2NHCH2CH2-.
[0014] Damit die Forderung, daß die SiC-gebundenen Reste mit basischem Stickstoff im Organopolysiloxan
(1) sowohl in Monoorganosiloxan- als auch in Diorganosiloxaneinheit vorliegen, muß
das Organopolysiloxan (1-) oder müssen die Organopolysiloxane (1) mindestens eine
Monoorganosiloxaneinheit mit einem SiC-gebundenen Rest mit basischem Stickstoff und
mindestens eine Diorganosiloxaneinheit mit einem SiC-gebundenen Rest mit basischem
Stickstoff enthalten, wobei je eine dieser Einheiten je Molekül Organopolysiloxan
(1) ausreicht.
[0015] Vorzugsweise beträgt die Summe der Anzahl der Monoorganosiloxaneinheiten mit einem
SiC-gebundenen Rest mit basischem Stickstoff und der Anzahl der Diorganosiloxaneinheiten
mit einem SiC-gebundenen Rest mit basischem Stickstoff höchstens 20 % der Anzahl der
Diorganosiloxaneinheiten, worin die beiden SiC-gebundenen, organischen Reste einwertige
Kohlenwasserstoffreste sind, um eine Vergilbungsgefahr der imprägnierten Fasern zu
vermeiden und um unnötigen Aufwand zu vermeiden.
[0016] Vorzugsweise beträgt das Verhältnis der Anzahl der Monoorganosiloxaneinheiten mit
basischem Stickstoff zu der Anzahl der Diorganosiloxaneinheiten mit basischem Stickstoff
0 9 : 3 bis 3 : 1, insbesondere 0,9 : 1 bis 1,1 : 1.
[0017] Vorzugsweise hat das Organopolysiloxan (1) oder ein Gemisch aus mindestens zwei verschiedenen
Arten von Organopolysiloxan (1) eine durchschnittliche Viskosität von 100 bis 100
000 mPa.s bei 25°C.
[0018] Die Herstellung der Organopolysiloxane (1) kann in beliebiger für die Herstellung
von Organopolysiloxanen, die einwertige SiC-gebundene Reste mit basischem Stickstoff
enthalten, an sich bekannter Weise erfolgen.
[0019] Als Organopolysiloxane (2) mit mindestens 3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen je Molekül
können auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die gleichen mindestens 3 Si-gebundene
Wasserstoffatome aufweisenden Organopolysiloxane verwendet werden, die bei allen bisher
bekannten Verfahren zur Imprägnierung von organischen Fasern eingesetzt werden konnten.
[0020] Im Organopolysiloxan (2) mit mindestens 3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen je Molekül
sind die anders als durch Wasserstoff- und Siloxansauerstoffatome abgesättigten Siliciumvalenzen
vorzugsweise durch Methyl-, Ethyl- oder Phenylreste oder ein Gemisch aus mindestens
zwei solcher Kohlenwasserstoffreste abgesättigt. Weiterhin ist bevorzugt, daß an jedes
Siliciumatom, an das ein Wasserstoffatom gebunden ist, auch einer der vorstehend genannten
bevorzugten Kohlenwasserstoffreste gebunden ist.
[0021] Besonders bevorzugt als Organopolysiloxane (2) mit mindestens 3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen
je Molekül sind solche der Formel

worin R Wasserstoff oder den Methyl-, Ethyl- oder Phenylrest und p eine ganze Zahl
im Wert von 10 bis 500 bedeutet, mit der Maßgabe, daß an ein Siliciumatom höchstens
ein Wasserstoffatom.gebunden ist und daß das Verhältnis von R4SiO-Einheiten, in denen
beide R
4 Kohlenwasserstoffreste sind, zu den Einheiten mit Si-gebundenem Wasserstoff 0 : 1
bis 4 : 1 ist. Vorzugsweise bedeutet auch R
4 einen Methylrest, wenn es nicht Wasserstoff ist.
[0022] Auch als Organopolysiloxane (2) mit mindestens 3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen
je Molekül können gleiche oder verschiedene Moleküle dieser Organopolysiloxanart eingesetzt
werden.
[0023] Organopolysiloxan (2) mit mindestens 3 Si-gebundenen Wasserstoffatomen je Molekül
kann auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in den gleichen Mengen eingesetzt werden,
in denen es bei den bisher bekannten Verfahren zum Impräqnieren von organischen Fasern
in Verbindung mit direkt an Silicium gebundene kondensationsfähige Gruppen aufweisendem
Organopolysiloxan eingesetzt werden konnte. Vorzugsweise wird derartiges Organopolysiloxan
in Mengen von 0,01 bis 0,50 Gewichtsteilen Si-gebundenen Wasserstoffs je 100 Gewichtsteile
Organopolysiloxan (1) eingesetzt.
[0024] Als Katalysatoren (3) für die Kondensation von direkt an Silicium gebundenen, kondensationsfähigen
Gruppen können ebenfalls auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren beliebige Katalysatoren
für die Kondensation von direkt an Silicium gebundenen, kondensationsfähigen Gruppen
eingesetzt werden, die bisher zur Förderung der Kondensation von direkt an Silicium
gebundenen, kondensationsfähigen Gruppen eingesetzt werden konnten. Beispiele für
solche Katalysatoren sind insbesondere Carbonsäuresalze von Zinn oder Zink, wobei
an Zinn Kohlenwasserstoffreste direkt gebunden sein können, wie Di-n-butylzinndilaurat,
Zinnoctoate, Di-2-ethylzinndilaurat, Di-n-butylzinndi-2-ethylhexoat, Di-2-ethylhexylzinndi-2-ethylhexoat,
Dibutyl- oder Dioctylzinndiacylate, wobei sich die Acylatgruppen jeweils von Alkansäuren
mit 3 bis 16 Kohlenstoffatomen je Säure ableiten, bei denen mindestens zwei der Valenzen
des an die Carboxylgruppe gebundenen Kohlenstoffatoms durch mindestens zwei andere
Kohlenstoffatome als dasjenige der Carboxygruppe abgesättigt sind, und Zinkoctoate.Weitere
Beispiele für Katalysatoren (3) sind Alkoxytitanate, wie Butyltitanate und Triethanolamintitanat,
sowie Zirkoniumverbindungen.
[0025] Auch als Katalysatoren (3) können gleiche oder verschiedene Moleküle dieser Katalysatorart
eingesetzt werden.
[0026] Die Katalysatoren (3) können auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in den gleichen
Mengen eingesetzt werden, in denen sie bisher zur Förderung der Kondensation von direkt
an Silicium gebundenen kondensationsfähigen Gruppen eingesetzt werden konnten. Vorzugsweise
wird Ktalysator (3) in Mengen von 1 bis 10 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile Organopolysiloxan
(1) eingesetzt.
[0027] Zusätzlich zu den bisher genannten Stoffen (1), (2) und (3) können bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren gegebenenfalls weitere Stoffe, wie sie zur Imprägnierung von organischen
Fasern herkömmlicherweise mitverwendet werden können, mitverwendet werden. Beispiele
für derartige weitere Stoffe sind in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene
Hydroxylgruppe aufweisende Dimethylpolysiloxane mit einer Viskosität von höchstens
10 000 mPa.s bei 25°C, durch Trimethylsiloxygruppen endblockierte Dimethylpolysiloxane
mit einer Viskosität von höchstens 10 000 mPa.s bei 25"C und, vor allem, wenn die
zu imprägnierenden Fasern mindestens zum Teil aus Cellulose oder Baumwolle bestehen,
sogenannte "Knitterfrei-Ausrüstungen", wie Dimethyldihydroxyethylenharnstoff (DMDHEU)
im Gemisch mit Zinknitrat oder Magnesiumchlorid.
[0028] Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Stoffe können in unverdünnter
Form oder in Form von Lösungen in organischem Lösungsmittel oder in Form wäßriger
Emulsionen auf die zu imprägnierenden Fasern aufgetragen werden. Werden dabei wäßrige
Emulsionen eingesetzt, so können diese Emulsionen zusätzlich zu Wasser, Dispergiermittel
und den oben genannten, zu dispergierenden Stoffen Verdickungsmittel, wie Poly-N-vinylpyrrolidon,
enthalten. Vorzugsweise werden die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten
Stoffe in Form wäßriger Emulsionen auf die zu imprägnierenden Fasern aufgetragen.
Als Dispergiermittel in diesen Dispersionen sind nichtionogene und kationogene Emulgatoren
bevorzugt. Die Herstellung dieser Emulsionen kann in für die Emulgierung von Organopolysiloxanen
bekannter Weise erfolgen.
[0029] Das Auftragen der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Stoffe auf die
zu imprägnierenden Fasern kann in beliebiger für die Imprägnierung von Fasern geeigneter
und vielfach bekannter Weise erfolgen, z. B. durch Tauchen, Streichen, Gießen, Sprühen,
einschließlich Sprühen aus Aerosolverpackung, Aufwalzen, Klotzen oder Drucken.
[0030] Vorzugsweise werden die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Stoffe in
solchen Mengen aufgetragen, daß die Gewichtszunahme der Faser durch diese Stoffe,
abzüglich der dabei gegebenenfalls mitverwendeten Verdünnungsmittel, 1 bis 20 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht der Faser, beträgt.
[0031] Die Vernetzung der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Organosiliciumverbindungen
auf der Faser erfolgt bei Raumtemperatur: Sie kann durch Erwärmen auf z. B. 50° bis
180°C beschleunigt werden.
[0032] In den folgenden Teilen der Beschreibung beziehen sich alle Angaben von Teilen und
Prozentsätzen auf das Gewicht, soweit nichts anderes angegeben ist.
Beispiel 1
[0033]
a) Ein Gemisch aus 1 Teil des Silans der Formel

1 Teil des Silans der Formel

und 160 Teilen einer Mischung von cyclischen Dimethylpolysiloxanen mit 3 bis 10 Siloxaneinheiten
je Molekül und 0,03 Teilen einer 40 %-igen Lösung von Benzyltrimethylammoniumhydroxyd
in Methanol wird unter Stickstoff und Rühren 4 Stunden auf 80°C erwärmt. Dann wird
das quaternäre Ammoniumhydroxyd durch 60 Minuten Erwärmen auf 150°C bei 13 hPa (abs.)
unwirksam gemacht und gleichzeitig das Organopolysiloxan von unter diesen Bedingungen
siedenden Bestandteilen befreit. Das so erhaltene Organopolysiloxan enthält als direkt
an Silicium gebundene, kondensationsfähige Gruppen Methoxygruppen und zusätzlich zu
Dimethylsiloxaneinheiten sowohl Monoorganosiloxaneinheiten mit basischem Stickstoff
als auch Diorganosiloxaneinheiten mit basischem Stickstoff. Es hat eine Viskosität
von 7 400 mm2 . s-1 bei 25'C.
b) 35 Teile des Organopolysiloxans, dessen Herstellung vorstehend unter a) beschrieben
wurde, werden unter Verwendung von 2 Teilen Polyglykolether, der durch Umsetzung von
Isotridecanol (1 Mol) mit Ethylenoxyd (etwa 10 Mol) hergestellt wurde, und 2 Teilen
Stearydimethylbenzylammoniumchlorid als Dispergiermitteln in 61 Teilen Wasser emulgiert.
c) 35 Teile Methylwasserstoffpolysiloxan mit 1,6 % Si-gebundenem Wasserstoff und einer
Viskosität von 21 mm . s bei 25°c werden unter Verwendung von 3 Teilen Polyglykolether,
der durch Umsetzung von Nonylphenol (1 Mol) mit Ethylenoxyd (etwa 10 Mol) hergestellt
wurde, als Dispergiermittel in 61,9 Teilen Wasser und 0,1 Teilen Eisessig emulgiert.
d) 25 Teile Di-n-butylzinndilaurat werden unter Verwendung von 3 Teilen Polyglykolether,
der durch Umsetzung von Nonylphenol (1 Mol) mit Ethylenoxyd (etwa 10 Mol) hergestellt
wurde, als Dispergiermittel in 72 Teilen Wasser emulgiert.
e) Ein Polyamid-Gewirke mit einem Gewicht von 180 g/m2 wird in eine Emulsion getaucht, die
50 g/1 der Emulsion, deren Herstellung oben unter
b) beschrieben wurde,
2,5 g/1 der Emulsion, deren Herstellung oben unter
c) beschrieben wurde,
2,5 g/1 der Emulsion, deren Herstellung oben unter
d) beschrieben wurde, und als Rest Wasser enthält, und dann auf 90 % Flüssigkeitsaufnahme
abgequetscht. Danach wird das so imprägnierte Gewirke 5 Minuten auf 150°C erwärmt.
[0034] Das so erhaltene imprägnierte Gewirke besitzt einen weichen elastischen Griff und
ausgezeichnetes Rückstellvermögen. Diese vorteilhaften Eigenschaften sind auch noch
nach 5 Feinwäschen bei 40°C in einer Haushaltswaschmaschine vorhanden.
Beispiel 2
[0035] Ein Gewebe aus 50 % Baumwolle und 50 % Polyester mit einem Gewicht von 210 g/m
2 wird in eine Emulsion getaucht, die
40 g/1 der Emulsion, deren Herstellung in Beispiel 1 unter b) beschrieben wurde,
4 g/1 der Emulsion, deren Herstellung in Beispiel 1 unter c) beschrieben wurde,
4 g/1 der Emulsion, deren Herstellung in Beispiel 1 unter d) beschrieben wurde,
80 g/1 DMDHEU
10 g/1 Magnesiumchlorid
und als Rest Wasser enthält, und dann auf 80 % Flüssigkeitsaufnahme abgequetscht.
Danach wird das so imprägnierte Gewebe 10 Minuten auf 150°C erwärmt.
[0036] Das so erhaltene imprägnierte Gewebe besitzt einen weichen elastischen Griff, der
auch nach 5 Feinwäschen bei 60°C in einer Haushaltswaschmaschine noch vorhanden ist.
Beispiel 3
[0037] f) Die in Beispiel 1 unter a) beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit den Abänderungen,
daß anstelle von 1 Teil des Silans der Formel

3 Teile dieses Silans und anstelle von 160 Teilen der Mischung von cyclischen Dimethylpolysiloxanen
mit 3 bis 10 Siloxaneinheiten je Molekül 100 Teile dieser Mischung von cyclischen
Dimethylpolysiloxanen verwendet werden.
[0038] g) Die in Beispiel 1 unter b) beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der Abänderung,
daß 35 Teile des Organopolysiloxans, dessen Herstellung vorstehend unter f) beschrieben
wurde, anstelle des Organopolysiloxans, dessen Herstellung in Beispiel 1 unter a)
beschrieben wurde, verwendet werden.
[0039] h) Ein Wollstoff mit einem Gewicht von 400 g/m
2 wird in eine Emulsion getaucht, die
50 g/l der Emulsion, deren Herstellung oben unter g) beschrieben wurde,
1 g/1 der Emulsion, deren Herstellung in Beispiel 1 unter c) beschrieben wurde,
1 g/1 der Emulsion, deren Herstellung in Beispiel 1 unter d) beschrieben wurde,
und als Rest Wasser enthält, und dann auf 100 % Flüssigkeitsaufnahme abgequetscht.
Danach wird das so imprägnierte Gewebe 10 Minuten auf 150°C erwärmt. Das so imprägnierte
Gewebe besitzt einen weichen elastischen Griff und ist beim Waachen bei 30°C in einer
Haushaltswaschmaachine dimensionsbeständig.
Vergleichsversuch a)
[0040] (1) Die in Beispiel 1 unter b) beschriebenen Arbeitsweise wird wiederholt mit der
Abänderung, daß anstelle der 35 Teile des dort verwendeten Organopolysiloxans 35 Teile
des gemäß US 4 098 701, Beispiel 1, zur Emulsionsherstellung eingesetzten Organopolysiloxans
eingesetzt werden.
[0041] (2) Die in Beispiel 1 unter e) beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der
Abänderung, daß 50g/1 der Emulsion, deren Herstellung vorstehend unter (2) beschrieben
wurde, anstelle der 50g/1 der Emulsion, deren Herstellung in Beispiel 1 unter b) beschrieben
wurde, eingesetzt werden.
Vergleichsversuch b) (US 4 436 856)
[0042] (3) Die in Beispiel 1 unter b) beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der
Abänderung, daß anstelle der 35 Teile des dort verwendeten Organopolysiloxans
30 Teile eines in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe aufweisenden
Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 6000 mPa.s bei 25°C und 5 Teile eines
Umsetzungsprodukts aus in den endständigen Einheiten je eine Si-gebundene Hydroxylgruppe
aufweisendem Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 100 mPa.s bei 25°c und dem
Silan der Formel

wobei dieses Umsetzungsprodukt eine Aminzahl von 0,5
und eine Viskosität von 160 mPa.s bei 25°C hat, verwendet werden.
[0043] (4) Die in Beispiel 1 unter e) beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt mit der
Abänderung, daß 50g/l der Emulsion, deren Herstellung vorstehend unter (3) beschrieben
wurde, anstelle 50g/1 der Emulsion, deren Herstellung in Beispiel 1 unter b) beschrieben
wurde, verwendet werden.
[0044] Die gemäß Beispiel 1 imprägnierten Gewirke und die gemäß den beiden Vergleichsversuchen
imprägnierten Gewirke wurden von 9 Personen, die keine Kenntnis davon besaßen, welche
Gewirke gemäß den Vergleichsversuchen und welches Gewirk gemäß Beispiel 1 imprägniert
wurde, hinsichtlich ihres Griffs bewertet. Dabei wurde vor und nach 5 Feinwäschen
bei 40'C in einer Haushaltswaschmaschine jeweils das gemäß Beispiel 1 imprägnierte
Gewirke 5 mal und die gemäß den beiden Vergleichsversuchen imprägnierten Gewirke jeweils
2 mal am besten bewertet.