[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Eine derartige Schaltungsanordnung ist aus der DE-PS 31 19 515 bekannt. Dort ist
als Differenzierschaltung ein Kondensator in Serie mit dem Relais vorgesehen; wobei
diese Serienschaltung nicht gegenüber einem festen Bezugspotential arbeitet, sondern
zwischen alternierenden Potentialen liegt. Unzweckmäßig ist also insbesondere, daß
das Relais ohne festes Bezugspotential und somit empfindlich gegen elektrische Störeinstreuungen
arbeiten muß, mit der damit einhergehenden Erschwernis der Fehlersuche bei Fehlfunktionen.
[0003] In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Schaltungsanordnung gattungsgemäßer Art derart auszubilden, daß unkritischere Ansteuerungs-
und Betriebsverhältnisse zu einer sichereren Arbeitsweise des Relais führen; wobei
hinsichtlich der Arbeitsweise des Relais aus Sicherheitsaspekten dessen Rückschaltung
aus einer möglicherweise gegebenen Arbeitsstellung in die Ruhestellung auch dann sicherstellbar
sein soll, wenn aus irgendeinem Grunde die Leistungsversorgung aus der Versorgungsschaltung
einmal ausfallen sollte.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Schaltungsanordnung erfindungsgemäß
im wesentlichen dadurch gelöst, daß sie gemäß dem Kennzeichnungsteil des Anspruches
1 ausgelegt ist.
[0005] Nach dieser Lösung wird bei in die Arbeitsstellung geschaltetem Relais ein Umpolungs-Kondensatoraufgeladen,
der von einem Abschalt-Steuersignal, oder aber bei Fortfall der Versorgungsspannung,
entgegen seiner Einschalt-Stromrichtung über das Relais wieder entladen wird, das
Relais also zwangsläufig elektrisch in die Abschalt- oder Ruhestellung zurücksetzt.
[0006] Dabei ist es ohne weiteres schaltungstechnisch realisierbar, den in einer Brückenschaltungs-Diagonale
liegenden Umpolungs-Kondensator erst dann aufzuladen, wenn die Belastung der Versorgungsschaltung
durch das Setzen des Relais in seine Arbeitsstellung, die dann aufgrund der magnetisch-mechanischen
Konstruktion des Relais (bis zur elektrisch gegenpoligen Ansteuerung) bistabil beibehalten
bleibt, abgeklungen ist. Dadurch ist eine überlappende Beanspruchung der Versorgungsschaltung
und somit deren Auslegung für nur kurzzeitig erforderliche Leistungsspitzen vermieden,
was von besonderer praktischer Bedeutung ist, wenn es sich bei der Versorgungsschaltung
um eine nur zur Netzausfall-Überbrückung dimensionierte Batterie handelt.
[0007] Besonders zweckmäßig ist es, eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung aus diskreten
Bauelementen mit bipolaren Transistoren als elektrisch ansteuerbaren Schaltern zu
realisieren; denn es sind für die Funktion der Ansteuerungsschaltung nur wenige Bauelemente
erforderlich, und diese können dann aus der gleichen Versorgungsschaltung betrieben
werden, wie das Relais und dessen eigentlicher Steuersignalgeber, dem die Ansteuerungsschaltung
unmittelbar elektrisch nachgeschaltet werden kann. Die Kondensator-Entladung zum Rücksetzen
des Relais kann über einen Schalt-Transistor erfolgen, der bei Ausfall der Versorgungsspannung
selbstleitend ist und so die Ruhestellung des Relais sicherstellt.
[0008] Damit erübrigt es sich, auf eine kostspieligere Realisierung in integrierter Schaltungstechnik
zurückzugreifen und die dafür erforderlichen, von der Betriebsspannung des Relais
in aller Regel abweichenden Betriebsspannungen gesondert zur Verfügung zu stellen
sowie zusätzliche Anpaßschaltungen zwischen einer integrierten Ansteuerschaltung und
dem Steuersignalgeber einerseits sowie dem Relais andererseits vorzusehen. Außerdem
ist der Ruhestrombedarf einer aus diskreten Bauelementen optimiert aufgebauten Ansteuerungsschaltung
der hier erforderlichen Art deutlich niedriger, als im Falle der Realisierung mit
integrierten Bausteinen, zumal wenn man berücksichtigt, daß diese wie erwähnt einer
eigenen Versorgung zur Bereitstellung angepaßter Betriebsspannungen bedürfen.
[0009] Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Merkmale und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und, auch unter Berücksichtigung
der Darlegungen in der Zusammenfassung, aus nachstehender Beschreibung eines in der
Zeichnung unter Beschränkung auf das Wesentliche als Blockschaltbild dargestellten
bevorzugten Realisierungsbeispiels zur erfindungsgemäßen Lösung. Die einzige Figur
der Zeichnung zeigt eine aus diskreten Bauelementen aufgebaute erfindungsgemäße Ansteuerungsschaltung.
[0010] Aus einer Gleichspannungs-Versorgungsschaltung 8 wird ein bistabiles, nämlich mit
magnetischen und/oder mechanischen Einrichtungen zur Aufrechterhaltung einer elektrisch
initiierten Schaltstellung ausgestattetes, Relais 9 über eine Ansteuerungsschaltung
10 aus einem Steuersignalgeber 11 derart betrieben, daß es monostabiles Arbeitsverhalten
zeigt, also aus der Arbeits- oder Einschaltstellung bei Fortfall eines Einschalt-Steuersignales
7 (oder gar der Spannung der Versorgungsschaltung 8) trotz seiner intern bistabilen
Funktion in die Abschalt- oder Ruhestellung zurückschaltet.
[0011] Dafür ist vorgesehen, während des Anstehens der Einschaltstellung des Relais 9 über
dieses einen damit über eine Brücken-Diagonale in Serie liegenden Umpolungs-Kondensator
12 aufzuladen; der bei Beendigung des Einschalt-Steuersignales 7 dem Relais 9 parallelgeschaltet
wird, sich also unter Umkehrung der am Relais 9 anstehenden Polaritäten über dieses
entlädt und damit das Relais 9 zwangsläufig in die monostabil-stationäre Abschalt-
oder Ruhestellung zurückschaltet.
[0012] Im einzelnen ist die Arbeitsweise der in der Zeichnung als bevorzugtes Realisierungsbeispiel
dargestellten Ansteuerungsschaltung 10 die folgende:
Der Steuersignalgeber 11 liefert als Einschalt-Information ein Steuersignal 7, das
(im dargestellten Beispielsfalle) H-Potential aufweist und damit einen als Transistor
ausgebildeten, polaritätsabhängig ansprechenden Schalter 13 zu einer Differenzierstufe
14 durchschaltet. Gleichzeitig wird über einen mit dem vorerwähnten Transistor in
Serie liegenden, aber komplementären Transistor-Schalter 15 die Differenzstufe 14
vom L-Potential getrennt.
[0013] Die (beispielsweise aus der Serienschaltung eines Widerstandes 16 mit einem Kondensator
17 aufgebaute) Differenzierstufe 14 liefert einen abklingenden Einschaltimpuls 18
an einen invertierenden Verstärker 19 zum Durchschalten eines, mit dem Relais 9 an
der Versorgungsschaltung 8 in Serie liegenden, Leistungs-Schalters 20. In der dargestellten
Schaltungsrealisierung ist der Verstärker 19 ein Transistor, der mit der Basis des
Transistor-Schalters 20 über einen Vorwiderstand 21 nach Art einer Darlington-Schaltung
zusammen-
r wirkt.
[0014] Bei abgeschaltetem Transistor-Verstärker 19 erfolgt die weitere Entladung des Kondensators
17 über einen Widerstand 22. Mittels dieses Widerstandes 22 am Eingang des Verstärkers
19, also im dargestellten einfachsten Beispielsfalle an der Basis eines Transistors,
ist ferner über die Arbeitspunkt-Beeinflussung der Pegel vorgebbar, unter dem bei
abklingendem Einschaltimpuls 18 der Schalter 20 wieder öffnet; somit bestimmt die
Differenzier-Zeitkonstante der RC-Stufe 14 die Länge des über den Schalter 20 ausgelösten
Einschalt-Stromimpulses 23 für die Ansteuerung des Relais 9. Der Kondensator 12 erfährt
noch keine Aufladung, solange an seinen beiden Anschlüssen praktisch gleiches Potential
ansteht, weil beide Schalter 13/20 (noch) durchgeschaltet sind. Wenn dann aber der
Stromimpuls 23 beendet ist, weil der Schalter 20 wieder öffnet, während wegen noch
anstehenden Einschalt-Steuersignales 7 der Schalter 13 noch geschlossen (auf Durchgang
geschaltet) ist, wird der Kondensator 12 über den Schalter 13, einen damit in Serie
liegenden Schutzwiderstand 24 zur Begrenzung des Einschaltstromes und das Relais 9
auf die von der Versorgungsschaltung 8 gelieferte Potentialdifferenz aufgeladen. Da
sich dabei die Stromfluß-Polarität über das Relais 9 nicht ändert, erfährt die zuvor
vom Stromimpuls 23 hervorgerufene und nun konstruktiv-bistabil beibehaltene Einschaltstellung
des Relais 9 keine Änderung.
[0015] Wenn allerdings beim Steuersignal 7 das Einschalt-(H-) Steuersignal 7 verschwindet,
im dargestellten Beispielsfalle also L-Potential annimmt (sei es, weil aus dem Steuersignalgeber
11 eine Abschaltinformation geliefert wird; oder sei es, weil die Leistungszufuhr
aus der Versorgungsschaltung 8 ausfällt und deshalb des Relais 9 in die betriebstechnisch
sichere Abschaltstellung zurückschalten soll), dann wird der Schalter 13 geschlossen
(hochohmig) und stattdessen nun der komplementär wirkende Schalter 15 durchgeschaltet.
[0016] Dadurch wird der zuvor in seinen funktionsbereiten Zustand aufgeladene Umpolungs-Kondesator
12 unter Beibehaltung seines direkten Anschlusses an das Relais 9 diesem parallelgeschaltet,
wodurch der Kondensator 12 sich unter Umpolung der im Relais 9 wirksamen Stromflußrichtung
über dieses entlädt, also das Relais 9 in seine bistabile Ruhe- oder Abschaltstellung
zurückschaltet.
[0017] So ist durch die Ansteuerschaltung 10 mit dem Umpolungs-Kondensator 12 sichergestellt,
daß sowohl allgemein bei Ausfall der Versorgungs- spannung, wie auch speziell bei
Beendigung des Einschalt-Steuersignales 7, das Relais 9 trotz intern bistabiler Wirkungsweise
stets in die Abschaltstellung überführt ist, daß also die Arbeitsweise des Relais
9 insgesamt (nämlich unter Berücksichtigung der Wirkungsweise der Ansteuerschaltung
10) eine monostabile Arbeitsweise mit der Abschalt-Schaltstellung als der Ruhe-Vorzugsschaltstellung
ist. Insbesondere ist dabei von praktischem Vorteil, daß die Schaltungsanordnung die
Ansteuerung eines bistabilen oder Remanenz-Relais durch Impulse wechselnder Polarität
ermöglicht, die unterschiedlichen Energieinhalt aufweisen können; so daß die Impulsdauern
für das Einschalten und für das Abschalten je nach dem gegebenen Relais 9 unabhängig
voneinander optimierbar sind, wie in der Zeichnung durch die Stellsymbole beim Schwellen-Widerstand
22, beim Kondensator 12 und bei der Differenzierstufe 14 berücksichtigt. Zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Umschaltvorgängen weist die Schaltungsanordnung nur eine
minimale Stromaufnahme auf, nämlich bedingt durch die Leckströme der Schaltungs-Bauelemente,
die aber wegen einfacher Realisierbarkeit in diskreter Schaltungstechnik sehr niedrig
gehalten werden können. Durch die wenig aufwendige diskrete Schaltungstechnik ist
auch eine praktisch beliebige Anpassung der Wirkungsweise der Schaltungsanordnung
an gegebene Spannungsverhältnisse ermöglicht; insbesondere kann ein Starkstromrelais
aus einer Versorgungsspannung in der Größenordnung von nur 5 Volt Gleichspannung funktionssicher
betrieben werden, ohne daß die automatische Rückschaltung in die Ruhestellung des
Relais bei Ausfall der Versorgungsspannung in Frage gestellt ist.
1. Schaltungsanordnung mit einer Differenzierstufe (14) für die Ansteuerung eines
monostabile Schaltcharakteristik aufweisenden bistabilen Relais (9),
dadurch gekennzeichnet,
daß das in Arbeitsstellung geschaltete Relais (9),in Serie mit einem Umpolungs-Kondensator
(12) liegt, der über das Relais (9) entladbar ist.
2. ,Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kondensator (12) in der Brückendiagonalen einer parallel zu einem Steuersignalgeber
(11) an eine Gleichspannungs-Versorgungsschaltung (8) angeschlossenen Brückenschaltung
liegt, die einerseits eine Serienschaltung des Relais (9) mit einem Schalter (20)
und andererseits eine Serienschaltung aus komplementär wirkenden, aus dem Steuersignalgeber
(11) ansteuerbaren Schaltern (13/15) aufweist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein in Serie mit dem Relais (9) liegender Schalter (20) über die Differenzierstufe
(14) aus dem Steuersignalgeber (11) vorübergehend durchschaltbar ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Differenzierstufe (14) als R-C-Schaltung (16-17) ausgebildet ist, die zwischen
einem Verstärker (19) für die Ansteuerung des Relais-Schalter (20) und einem aus dem
Steuersignalgeber (11) ansteuerbaren Arbeits-Schalter (13) angeordnet ist.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Eingang des Verstärkers (19) ein Entlade- und Arbeitspunkt-Widerstand (22)
parallel geschaltet ist.
6. Schaltungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus diskreten elektrischen Bauelementen mit Schalt-Transistoren als den Schaltern
(13,15,20) aufgebaut ist.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Einschalt-Schalter (13) ein Transistor vorgesehen ist, dessen Kollektor auf
H-Potential der Versorgungsschaltung (8) gelegt ist und dessen Emitter über die Differenzierstufe
(14) auf die Basis eines Verstärkungs-Transistors führt, in dessen Kollektor-Kreis
die Basis-Emitter-Strecke eines Transistor-Schalters (20) liegt, in dessen Kollektorkreis
das Relais (9) liegt, mit Einstellung des Arbeitspunktes des Transistors-Verstärkers
(19) durch den Entlade-Widerstand (22) für den Kondensator (17) der Differenzierstufe
(14).
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Umpolungs-Kondensator (12) in Serie zwischen einerseits dem Relais (9) und
andererseits einem Strombegrenzungs-Widerstand (24) sowie dem Einschalt-Transistorschalter
(13) liegt, wobei der Umpolungs-Kondensator-(12) über einen komplementären Abschalt-Transistorschalter
(15) dem Relais (9) parallel schaltbar ist.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abschalt-Schalter (15) mit seinem Emitter an den Umpolungs-Kondensator (12)
sowie über den Widerstand (24) an den Emitter des Einschalt-Transistorschalters (13)
angeschlossen ist, während seine Basis vom Steuersignalgeber (11) angesteuert und
sein Kollektor parallel zum Relais (9) an die Versorgungsschaltung (8) angeschlossen
ist.
10. Schaltungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zum Umpolungs-Kondensator (12) eine gesteuerte Stromquelle (Leistungsschalter
20) zur Lieferung eines Einschalt-Stromimpulses (23) an das Relais (9) vorgesehen
ist, wobei das Einsetzen und die Länge des Stromimpulses (23) über einen Schwellwert-Widerstand
(22) und eine Differenzierstufe (14) in der Ansteuerung der Stromquelle (Schalter
20) unabhängig voneinander einstellbar sind.