[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Zange der im Oberbegriff des angeschlossenen
Patentanspruchs 1 angegebenen Art. Mit "vorderer", "vor" u. dgl., bzw. "rückwärtiger",
"hinter" u. dgl. wird in vorliegender Beschreibung und in den angeschlossenen Patentansprüchen
die Richtung zum freien Ende des Schenkelpaares bzw. des Handgriffspaares hin verstanden.
Eine vorbekannte Zange der angeführten Art ist in den beiliegenden Zeichnungen Fig.l
und 2 dargestellt. Die Einbuchtungen wurden bisher ausschliesslich vor der ersten
Anlenkstelle, d.h. im Sinne der vorgehenden Definition zwischen der ersten Anlenkstelle
und dem freien Ende des Schenkelpaares, und zwar so nahe wie möglich an diese Anlenkstelle,
angeordnet. Der Grund für die grösstmögliche Annäherung an die Anlenkstelle ist darin
zu sehen, dass amsonsten der betreffende Schenkel und damit auch die ganze Zange länger
sein müsste, denn die Backe hat immer einen gegebenen Platzbedarf vor den Einbuchtungen.
[0002] Es hat sich jedoch herausgestellt, dass bei starker Belastung der Zange die Einbuchtungen
die Stelle der meisten Brüche bilden. Einerseits ist das Material der Seitenplatten
dort durch den Biegevorgang etwas abgeschwächt, z.B. zufolge mikroskopischer Risse,und
zweitens erlangt die Kraftkomponente in der Momentformel "Kraft mal Strecke" maximalen
Wert wenn die Strecke minimalen Wert annimmt. Ausserdem werden , ebenfalls um eine
unerwünschte Verlängerung der Zange zu vermeiden, die Einbuchtungen ziemlich steil,
d.h. entlang einer extrem kurzen Strecke, durchgeführt, wodurch die Gefahr der Rissbildung
weiter ansteigt.
[0003] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe eine Zange der angeführten Art derart umzubilden,
dass die Bruchgefahr am Ort der Einbuchtungen herabgesetzt wird. Diese Aufgabe wird
auf die Weise gelöst, die aus dem angeschlossenen Patentanspruxh 1 hervorgeht, wobei
in den Unteransprüchen vorteilhafte Weiterbildungen angeführt sind.
[0004] Dadurch, dass die Einbuchtungsstellen hinter die erste Anlenkstelle verlegt werden,
führt ihre Anordnung in grösserem Abstand von dieser Anlenkstelle als bisher keine
Verlängerung der Zange mit sich, den diese erstreckt sich in rückwärtiger Richtung
ohne dies noch weit über die betreffende Stelle hinaus. Zufolge des grösseren Abstands
von der Anlenkstelle vermindert sich in der oben genannten Momentformel die Kraftkomponente,
weil die Abstandkomponente grösser geworden ist, und folglich sinkt die Belastung
des betreffenden Schenkels an der kritischen Stelle. Ferner kann die Einbuchtung minder
steil, d.h. entlang einer längeren Strecke durchgeführt werden, wodurch die Gefahr
der Rissbildung herabgesetzt wird.
[0005] Die Erfindung soll nun an Hand eines Ausführungsbeispieles gemäss den beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigt
Fig. 1 in Seitenansicht eine herkömmliche Zange der betreffenden Art, und bezieht
sich somit nicht direkt auf die vorliegende Erfindung,
Fig. 2 ist eine Draufsicht im Sinne des Pfeiles II in Fig. 1 auf den vorderen Teil
der Zange gemäss Fig. 1 und bezieht sich somit ebenfalls nicht direkt auf die vorliegende
Erfindung,
Fig. 3 ist eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht einer erfindungsgemässen Zange,
und
Fig. ist eine der Fig. 2 entsprechende Draufsicht im Sinne des Pfeiles IV in Fig.
3.
[0006] Den Teilen in Fig. 1 und 2 entsprechende Teile in Fig. 3 und 4 sind im allgemeinen
mit um Hundert erhöhten..Bezugszahlen bezeichnet.
[0007] Gemäss Fig. 1 und 2 weist eine bekannte Zange 10 der betreffenden Art einen ersten
Schenkel 11, einen zweiten Schenkel 12, einen ersten Handgriff 21 und einen zweiten
Handgriff 22 auf. Die Schenkel haben freie Enden 11A, 12A und die Handgriffe 21, 22
haben freie Enden 21A, 22A.
[0008] In den beiden Schenkeln 11, 12 sind nahe den freien Enden 11A, 12A austauschbare
Backen 31, 32 angeordnet. Der zweite Schenkel 12 und der zweite Handgriff 22 sind
zu einer Baueinheit 13 starr miteinander verbunden. An den Handgriffen 21, 22 sind
ganz umhüllende Griffschutze 23, 24 z.B. aus Kunststoff aufgezogen.
[0009] Der erste Schenkel 11 weist eine rückwärtige Verlängerung 11B auf und ist in einer
ersten Anlenkstelle A mittels eines Verbindungsorganes 20 schwenkbar an die Baueinheit
13 angeschlossen. Das Verbindungsorgan 20 umfasst zwei Laschen oder Vorsprünge 12B
(von denen nur einer in der Zeichnung sichtbar ist) am zweiten Schenkel 12 bzw. an
der Baueinheit 13, und zwei Laschen oder Vorsprünge 11B (von denen nur einer in der
Zeichnung sichtbar ist) am ersten Schenkel 11,sowie einen Verbindungsbolzen 14, welcher
durch miteinander ausgerichtete öffnungen in allen vier Vorsprüngen hindurchgeht.
In einer zweiten Anlenkstelle A' am rückwärtigen Ende 11B' der rückwärtigen Verlängerung
11B ist der erste Handgriff 21 an den ersten Schenkel 11 angelenkt.
[0010] Beide Schenkel 11, 12 und beide Handgriffe 21, 22 sind aus jeweils zwei Seitenplatten
wie 11', 11" (Fig 2) aufgebaut, die mittels Abstandshülsen wie 15', 15" in gewünschter
gegenseitiger Entfernung gehalten werden. Die Backen 31, 32 enthalten Befestigungsteile
31A, 32A in denen Öffnungen angeordnet sind für Halteschrauben 16, 17 die in den Schenkeln
11, 12 verankert sind. Die Befestigungsteile 31A, 32A sind in beiden Schenkeln 11,
12 in den von den Abstandshülsen festgelegten Freiraum zwischen den Seitenplatten
eingeschoben. Die Baueinheit 13 weist durchgehend einen Freiraum auf, welcher der
Dicke des Befestigungsteiles 32A entspricht, d.h. dass jede der beiden Seitenplatten
der Baueinheit 13 zur Gänze in einer Ebene liegt. Die Seitenplatten 11', 11" des ersten
Schenkels 11 liegen im allgemeinen näher aneinander, damit der Schenkel 11 zwischen
den beiden Vorsprüngen 12A Platz findet. Um unter solchen Umständen eine zureichend
breite Aufnahmekammer 11D für den Befestigungsteil 31A zu schaffen, weisen die beiden
Seitenplatten 11', 11" je eine Einbuchtung E', E" auf, die zwischen dem rückwärtigen
Ende 11D' der Aufnahmekammer 11D und dem Verbindungsorgan 20 gelegen und so kurz wie
möglich (Entfernung B) gehalten ist. Dank den Einbuchtungen E', E" weisen die äusseren
Seitenflächen der Zange 10 an keiner Stelle eine grössere gegenseitige Entfernung
auf, als was der Abstand S am Orte der Aufnahmekammer 11D ausmacht, weil durch die
Einbuchtung Platz für die Vorsprünge 12B geschaffen worden ist. Im Freiraum zwischen
den Seitenplatten der Baueinheit 13 und des ersten Handgriffes 11 ist ein Sperrmechanismus
29 untergebracht. An Stelle der Einbuchtungen E', E" herrscht jedoch die oben erwähnte
erhöhte Bruchgefahr.
[0011] Die erfindungsgemässe Zange 110 gemäss Fig. 3 und 4 hat einen ersten Schenkel 111
mit einem freien Ende 111A, einen zweiten Schenkel 112 mit einem freien Ende 112A,
einen ersten Handgriff 121 mit einem freien Ende 121A und einen zweiten Handgriff
122 mit einem freien Ende 122A. Der zweite Schenkel 112 und der zweite Handgriff 122
sind zu einer Baueinheit 113 starr miteinander verbunden. Die Schenkel 111, 112 tragen
Backen 131, 132 die mittels Schrauben 116, 117, welche durch die Befestigungsteile
131A, 132
A der Backen hindurchgehen, festgehalten werden. Der erste Schenkel 111 hat eine hintere
Verlängerung 111B an die in der zweiten Anlenkstelle A' der erste Handgriff 121 schwenkbar
angeschlossen ist.
[0012] Das Verbindungsorgan 120 umfasst eine schwenkbare innere Verbindungslasche 130 die
im Freiraum zwischen den beiden Seitenplatten 111', 111" des ersten Schenkels 111
angeordnet ist, und deren Dicke der Breite dieses Freiraumes entspricht, sowie zwei
dünne äussere Verbinungslaschen 130' (von denen nur eine in der Fi
g. 3 sichtbar ist), die entlang der Aussenseiten der Seitenplatten angeordnet sind.
Die Verbindungslaschen 130, 130' sind mittels eines ersten Verbindungsbolzens 114
an den ersten Schenkel 111, und mittels eines zweiten Verbindungsbolzens 114' an den
zweiten Schenkel 112 angelenkt. Der erste Verbindungsbolzen 114 bildet die erste Anlenkstelle
A.
[0013] Hinter dem Verbindungsorgan 120, in unmittelbarer Nähe der zweiten Anlenkstelle A',
sind in den Seitenplatten 111', 111" des ersten Schenkels 111 Einbuchtungen D', D"
angeordnet die entlang einer Strecke C verlaufen welche länger als die Strecke B in
Fig. 2 sein kann. Der Abstand F der Einbuchtungen D', D" von der ersten Anlenkstelle
A ist länger als der Abstand G des rückwärtigen Endes 131' der Backe 131 von der ersten
Anlenkstelle A.
[0014] Die Handgriffe 121, 122 sind ebenfalls aus je zwei von Abstandselementen 121B, 121C
mit Zwischenraum miteinander verbundenen Seitenplatten wie 121', 121" aufgebaut, und
mit Griffschutzen 25, 26, beispielsweise aus Kunststoff versehen. Die Griffschutze
haben im wesentlichen T-förmigen Querschnitt Q mit einem mittleren Stamm 25' der in
den Freiraum zwischen den Seitenplatten 121', 121" eingreift, und einem Querbalken
25" welcher die beiden Seitenplatten 121', 121" an ihrem äusseren Umfang umgreift.
Durch die Seitenplatten 121', 121" und den Stamm 25' hindurchgehende Stifte können
die Griffschutze festhalten.Die Konstruktion der Griffschutze versteift die Handgriffe
(Wabenbauelement). Der Freiraum im ersten Schenkel 111 setzt auch hinter der Aufnahmekammer
111D mit unverminderter Breite fort, wodurch u.a. Platz für ein "inneres" Verbindungsorgan,z.B.
die oben erwähnte dicke Verbindungslasche 130, geschaffen wird. Die Einbuchtungeri
D', D" vor der zweiten Anlenkstelle A' ermöglichen, dass die Seitenplatten des ersten
Handgriffes 121 die gleiche gegenseitige Entfernung wie diejenigen im vorderen Teil
des ersten Schenkels 111 aufweisen, so dass z.B. ein Sperrmechanismus 129 nach wie
vor im Freiraum zwischen den Seitenplatten des ersten Handgriffes 121 und denen der
Baueinheit 113 angeordnet werden kann.
[0015] Es ist offensichtlich, dass die Zange 110 auch ein Verbindungsorgan von der Art wie
die Zange 10 gemäss Fig. 1 aufweisen kann (man denke sich z.B. die Verbindungslaschen
130' starr an die Baueinheit 113 angeschlossen) und dass ferner, wenn auch zum Preis
einer Assymetrie (die jedoch funktionsmässig keine Bedeutung hat), an Stelle von Einbuchtungen
in beiden Seitenplatten auch eine einzige, doppelt so tiefe Einbuchtung nur in der
einen Seitenplatte angeordnet werden kann.
1. Zange mit zwei Handgriffen (121, 122) und zwei von den Handgriffen (121, 122) betätigten,
an ihren freien vorderen Enden (111A,112A) je eine Backe (131, 132) tragenden und
in einer ersten Anlenkstelle (A) mittels eines Verbindungsorgans (120) schwenkbar
miteinander verbunden Schenkeln (111, 112), von denen der erste Schenkel (111) eine
rückwärtig über die erste Anlenkstelle (A) hinaus sich erstreckende Verlängerung (111B)
aufweist an die in einer zweiten, am Ende der Verlängerung gelegen Anlenkstelle (A')
der erste Handgriff (121) schwenkbar angeschlossen ist, wobei zumindest einer der
Schenkel (111, 112) aus zwei Seitenplatten (111; lll") aufgebaut ist die am genannten
vorderen Ende (111A) einen Freiraum zwischen einander aufweisen der eine Aufnahmekammer
(111D) für einen Befestigungsteil (131A, 132A) der einen Backe (131, 132) bildet,
während sich die Seitenplatten (111', 111") hinter diesem Freiraum mittels einer Einbuchtung
(D',D") in zumindest einer der Seitenplatten auf kleinere gegenseitige Entfernung
annähern, dadurch gekennzeichnet , dass die Einbuchtung (D', D") in der genannten
rückwärtigen Verlängerung (lllB) zwischen der ersten und der zweiten Anlenkstelle
(A, A') angeordnet ist und grösseren Abstand (F) von der ersten Anlenkstelle (A) aufweist
als was der Abstand (G) des rückwärtigen Endes (131') der betreffenden Backe (131)
von der ersten Anlenkstelle (A) ist.
2, Zange gemäss Patentanspruch 1, da- durch gekennzeichnet, dass das Verbindungsorgan
(120) in den Freiraum zwischen den beiden Seitenplatten (111', lll") im Bereich zwischen
dem rückwärtigen Ende (130D') der Aufnahmekammer (130D) und der Einbuchtung (D', D")
eingreift.
3. Zange gemäss Patentanspruch 2, da- durch gekennzeichnet , dass das Verbindungsorgan
(120) in an sich bekannter Weise eine Verbingungslasche (30) umfasst deren erstes
Ende (30A) auf angegebene Art schwenkbar verankert ist und deren zweites Ende schwenkbar
an den zweiten Schenkel (122) angeschlossen ist.
4. Zange gemäss Patentanspruch 3, da- durch gekennzeichnet , dass das Verbindungsorgan
(120) ferner zumindest eine an der Aussenseite der Seitenplatten (111', lll") angeordnete
Verbindungslasche (30') enthält.
5. Zange gemäss irgendeinem der vorgehenden Patentansprüche, dadurch gekennzei- chnet
, dass der zweite Schenkel (112) in an sich bekannter Weise mit dem zweiten Handgriff
(122) zu einer Baueinheit (113) starr verbunden ist und die Einbuchtungen (D', D")
bloss in der oder den Seitenplatten (111', 111") des ersten Schenkels (111) angeordnet
sind.
6. Zange gemäss irgendeinem der vorgehenden Patentansprüche, dadurch gekennzei- chnet
, dass die Einbuchtung oder Einbuchtungen (D', D") unmittelbar vor der zweiten Anlenkstelle
(A') angeordnet sind.
7. Zange gemäss irgendeinem der vorgehenden Patentansprüche, bei der zumindest einer
der Handgriffe (121, 122) ebenfalls aus zwei mit zwischenliegendem Freiraum angeordneten
Seitenplatten aufgebaut ist und. mit einem Griffschutz (25) aus Kunststoff u. dgl.
versehen ist, da- durch gekennzeichnet , dass der Griffschutz (25) im Querschnitt
(Q) T-förmig ausgestaltet ist, mit einem im Freiraum zwischen den beiden Seitenplatten
(121', 121") eingeschobenen Stamm (25') und mit einem Querbalken (25") der die beiden
Seitenplatten (121', 121") an ihrem äusseren Umfang umgreift.