[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Rad, insbesondere auf ein Bandrad für den Schusseintrag
an einer Webmaschine, bestehend aus einer Radnabe und einem damit wirkverbundenen
Radkörper.
[0002] Aus der CH-PS 629 859 ist für den Schusseintrag an einer Webmaschine ein oszillierend
angetriebenes Bandrad bekannt, welches eine Radnabe sowie einen aus einer Vielzahl
parallel zur Radachse angeordneten Zellen als Wabenstruktur ausgebildeten Radkörper
aufweist, der beidseitig je von einer kreisförmigen Platte verschlossen und mit der
Radnabe wirkverbunden ist. Die für die modernen Hochleistungs-Webmaschinen erforderliche
Steifigkeit ist bei dem vorstehend beschriebenen Bandrad nicht ausreichend genug gewährleistet.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Bandrad der eingangs genannten Art zu schaffen,
mit dem eine Erhöhung der Steifigkeit bei gleichzeitig geringem Eigengewicht und raumsparender
Anordnung an der Webmaschine erreicht werden soll.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Radkörper im Bereich
einer auf der axialen Breite liegenden radialen Verbindungsebene in eine erste Radscheibe
mit Stirnwand sowie in eine zweite Radscheibe mit Stirnwand unterteilt ist, und dass
die Stirnwände in am Umfang verteilt und korrespondierend zueinander angeordneten
ersten Speichenteilen und zweiten Speichenteilen unterteilt sind,von welchen die zweiten
Speichenteile je eine taschenartig nach innen gerichtete und auf der Verbindungsebene
eine sich im wesentlichen kreuzende Wandstruktur bildende Wandung aufweisen, die mit
am Umfang in Segmente unterteilte, kreisringartig ausgebildete Wand-Teilstücke wirkverbunden
sind.
[0005] Durch die in Umfangsrichtung abwechselnde Anordnung der ersten und zweiten Speichenteile,
insbesondere aber aufgrund der zweiten Speichenteile mit kreuzender Wandstruktur wird
eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Beanspruchung in Querrichtung erreicht, sodass
ein gleichmässiger Lauf und hohe Standfestigkeit auch beim Auftreten von Querkräften
erreicht wird. Gleichzeitig kann das erfindungsgemässe Bandrad aus einem Material,
zum Beispiel aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt werden, das ein geringes
spezifisches Gewicht (Dichte) aufweist, wodurch ein geringes Massenträgheitsmoment
erreicht wird. Damit ist sowohl die Querkraftbelastungsfähigkeit als auch die Herstellung
des Bandrades verbessert.
[0006] Weitere, zweckmässige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung und den Patentansprüchen.
[0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
Fig.l in perspektivischer Darstellung die Vorderansicht eines Bandrades,
Fig.2 das in Seitenansicht dargestellte Bandrad,
Fig.3 die in Ansicht dargestellte Rückseite des Bandrades gemäss Fig.2,
Fig.4 das gemäss der Linie A-A in Fig.3 im Schnitt und als Sprengzeichnung dargestellte
Bandrad, und
Fig.5 das gemäss der Linie A-A in Fig.3 im Schnitt und in zusammengebautem Zustand
dargestellten Bandrad.
[0008] In Fig.l ist in perspektivischer Vorderansicht ein in seiner Gesamtheit mit 50 bezeichnetes
Bandrad dargestellt, welches um eine in Fig.l nicht näher dargestellte Drehachse angetrieben,
für den Schusseintrag an einer Webmaschine vorgesehen und ausgebildet ist. Das Bandrad
50 umfasst im wesentlichen eine erste Radscheibe 2, eine Radnabe 10 sowie eine in
Fig.1 nicht sichtbare zweite Radscheibe 12, wobei die beiden Radscheiben 2,12 einen
Radkörper 1 bilden und mit der Radnabe 10 in nicht näher dargestellter Weise wirkverbunden
sind. Die Radnabe 10 ist aus Metall, vorzugsweise aus Leichtmetall hergestellt. Die
beiden Radscheiben 2,12 sind aus geeignetem Kunststoff, beispielsweise aus glasfaserverstärktem
Kunststoff im Press-, Vakuum-, Tiefziehverfahren oder dergleichen hergestellt.
[0009] Die erste Radscheibe 2 besitzt, wie in Fig.1 dargestellt, einen äusseren Radkranz
6, eine innere Ringscheibe 7 und ist ferner mit am Umfang verteilt angeordneten, die
Teile 6,7 miteinander verbindenden ersten Speichenteilen 3 und zweiten Speichenteilen
5 versehen. Im Bereich eines der zweiten Speichenteile 5 ist ein zur Krafteinleitung
ausgebildetes Befestigungsteil 25 für ein nicht dargestelltes Schusseintragsband vorgesehen.
[0010] Fig.2 zeigt das Bandrad 50 in Seitenansicht und man erkennt die erste, beispielsweise
die Bandrad-Vorderseite bildende Radscheibe 2 mit den in Richtung zur zweiten Radscheibe
12 geneigt ausgebildeten Speichenteilen 3, sowie die zweite, die im wesentlichen plan
ausgebildete Bandrad-Rückseite bildende Radscheibe 12. Am äusseren Umfang der beiden
Radscheiben 2,12 ist ein mit nicht dargestellten Mitteln befestigtes Laufflächenprofil
26 für das Schusseintragsband angeordnet und befestigt.
[0011] In Fig.3 ist die die Rückseite des Bandrades 50 bildende Radscheibe 12 in Ansicht
dargestellt, welche ebenfalls mit am Umfang verteilt angeordneten ersten Speichenteilen
13 und zweiten Speichenteilen 15 versehen ist. Im Bereich des einen Speichenteils
15 ist korrespondierend zu dem Teil 25 der Radscheibe 2 das als Gegenstück ausgebildete
Befestigungsteil 25' angeordnet.
[0012] Die besondere Formgebung der ersten Radscheibe 2 mit den Speichenteilen 3,5 sowie
die Formgebung der zweiten Radscheibe 12 mit den Speichenteilen 13,15 wird nachstehend
anhand der Figuren 4 und 5 näher beschrieben.
[0013] Die in Fig.4 im Profilquerschnitt dargestellte erste Radscheibe 2 besitzt den als
Aussenbund ausgebildeten Radkranz 6 sowie einen Innenbund 7". Die Teile 6 und 7" sind
im Bereich der Speichenteile 5 durch eine aus mehreren Teilstücken 7,7', 6" und 6'
gebildete Wandung 8 und im Bereich der Speichenteile 3 durch eine Stirnwand 4 miteinander
verbunden. Die Wandung 8 umfasst die kegelförmig ausgebildete Ringscheibe 7, das kegelförmige
Teilstück 7', das weitgehend senkrecht, oder aber geneigt zur Dreh- und Symmetrieachse
X orientierte Teilstück 6" sowie das kegelförmige Teilstück 6'. An die im wesentlichen
aus den Teilstücken 7',6",6' gebildete Wandung 8 für die Speichenteile 5 sind, wie
in Fig.l dargestellt, in Umfangsrichtung gesehen entsprechende Seitenwände 4',4" angeformt,
die sich an die kegelförmig ausgebildete Stirnwand 4 der Speichenteile 3 anschliessen.
Die Speichenteile 3 sind auf der der Radnabe 10 zugewandten inneren Seite und die
Speichenteile 5 auf der gegenüberliegenden äusseren Seite taschenartig ausgebildet.
[0014] Die ebenfalls in Fig.4 im Profilquerschnitt dargestellte Radnabe 10 ist mit einem
ersten Flansch 9 mit kegelförmiger Anlagefläche 9' und mit einem zweiten Flansch 11
mit senkrecht zur Drehachse X orientierter Anlagefläche 11' sowie mit Ausnehmungen
10',10" versehen.
[0015] Die im Profilquerschnitt dargestellte zweite Radscheibe 12 hat den als Aussenbund
ausgebildeten Radkranz 16 sowie einen Innenbund 17". Die Teile 16,17" sind im Bereich
der Speichenteile 15 durch eine aus mehreren Teilstücken 17,17',16" und 16' gebildete
Wandung 18 und im Bereich der Speichenteile 13 durch eine Stirnwand 14 miteinander
verbunden. Die Wandung 18 umfasst die senkrecht zur Drehachse X orientierte Ringscheibe
17, das kegelförmige Teilstück 17', das senkrecht zur Drehachse X angeordnete Teilstück
16" sowie das kegelförmige Teilstück 16'. An die aus den Teilstücken 17',16",16' gebildete
Wandung 18 der Speichenteile 15 sind, wie in Fig.3 dargestellt, in Umfangsrichtung
gesehen entsprechende Seitenwände 14',14" angeformt, die sich an die einzelne, senkrechte
Stirnwand 14 der Speichenteile 13 anschliessen. Die Speichenteile 15 der zweiten Radscheibe
12 sind auf der äusseren Seite taschenartig ausgebildet, während die Speichenteile
13 durch die Stirnwand 14 als eine senkrecht zur Drehachse X orientierte und segmentartig
am Umfang verteilte Stirnfläche ausgebildet ist.
[0016] Fig.5 zeigt im Profilquerschnitt das gesamte Bandrad 50 (ohne Teil 26) und man erkennt
den aus der ersten und zweiten Radscheibe 2,12 gebildeten Radkörper 1 sowie die Radnabe
10. Die beiden Radscheiben 2,12 sind an den äusseren Radkränzen 6,16 sowie in einer
mit VE bezeichneten Verbindungsebene an den segment- und flächenartig ausgebildeten,
am Umfang verteilten und jeweils eine Verbindungsstelle YS bildenden Wand-Teilstücken
6",16" miteinander wirkverbunden. Ferner ist die erste Radscheibe 2 mit dem Innenbund
7" und die zweite Radscheibe 12 mit dem Innenbund 17" mit der Radnabe 10 wirkverbunden.
Die beiden Radscheiben 2,12 bilden, wie in Fig.5 dargestellt, einen Ringraum 20, welcher
im Bereich der Speichenteile 5,15 durch die am Umfang verteilten Verbindungsstellen
VS in einen äusseren Ringraum 22 und in einen inneren Ringraum 21 unterteilt ist.
Die Radscheiben 2,12 sowie die Radnabe 10 sind durch ein geeignetes Verbindungs-Verfahren,
beispielsweise durch eine Klebverbindung an den Elementen 6,16;6",16" sowie 10',17"
und 10",7" miteinander wirkverbunden.
[0017] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass aus Gründen der deutlicheren Darstellung
in Fig.4 und Fig.5 von den am Umfang verteilt angeordneten Speichenteilen 3,13 und
5,15 nur die unmittelbar in der Schnittebene A-A liegenden Speichenteile dargestellt
sind.
[0018] Wie in Fig.5 im Profilquerschnitt dargestellt, bilden die mittels der Wand-Teilstücke
6",16" fest miteinander wirkverbundenen Wandungen der einzelnen am Umfang verteilten
Speichenteile 5,15 (Fig.1,3) eine in der Verbindungsebene VE sich im wesentlichen
kreuzende Wandstruktur, wodurch eine erhöhte Steifigkeit des Bandrades 50 erreicht
und durch die bevorzugte kegelförmige Ausbildung und in bezug auf die Verbindungsebene
YE asymmetrische Formgebung der ersten Radscheibe 2 noch erhöht wird.
[0019] Das vorstehend beschriebene Bandrad 50 mit der plan und senkrecht zur Drehachse X
angeordneten Rückseite (Fig.2) hat den Vorteil der raumsparenden Anordnung an der
nicht näher dargestellten Webmaschine. Gemäss einer nicht dargestellten Variante besteht
jedoch auch die Möglichkeit, das Bandrad mit den beiden Radscheiben in bezug auf die
Verbindungsebene VE symmetrisch auszubilden, das heisst, der Radkörper 1 umfasst entweder
zwei Radscheiben 2 oder Radscheiben 12, die an den Verbindungsstellen VS miteinander
wirkverbunden sind.
[0020] Das beschriebene Rad mit den gleichmässig am Umfang verteilt angeordneten sowie mit
einer sich im wesentlichen kreuzenden Wandstruktur versehenen Speichenteilen hat eine
relativ grosse Steifigkeit und ist gegen auftretende Querkräfte nahezu unempfindlich.
Der Anwendungsbereich ist somit nicht nur auf ein Bandrad für den Schusseintrag an
einer Webmaschine begrenzt.
1. Rad, insbesondere Bandrad für den Schusseintrag an einer Webmaschine, bestehend
aus einer Radnabe (10) und einem damit wirkverbundenen Radkörper (1), dadurch gekennzeichnet,
dass der Radkörper (1) im Bereich einer auf der axialen Breite liegenden radialen
Verbindungsebene (VE) in eine erste Radscheibe (2) mit Stirnwand (4) sowie in eine
zweite Radscheibe (12) mit Stirnwand (14) unterteilt ist, und dass die Stirnwände
(4,14) in am Umfang verteilt und korrespondierend zueinander angeordneten ersten Speichenteilen
(3,13) und zweiten Speichenteilen (5,15) unterteilt sind, von welchen die zweiten
Speichenteile (5,15) je eine taschenartig nach innen gerichtete und auf der Verbindungsebene
(VE) eine sich im wesentlichen kreuzende Wandstruktur bildende Wandung (8,18) aufweisen,
die mit am Umfang in Segmente unterteilte, kreisringartig ausgebildete Wand-Teilstücke
(6",16") wirkverbunden sind.
2. Rad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden, mit den Stirnwänden
(4,14) versehenen Radscheiben (2,12) in bezug auf die Verbindungsebene (VE) asymmetrisch
oder symmetrisch ausgebildet sind.
3. Rad nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mit den am Umfang verteilten
Speichenteilen (3,5) versehene Stirnwand (4) der ersten Radscheibe (2) in Richtung
der Verbindungsebene (VE) geneigt und die mit den am Umfang verteilten Speichenteilen
(13,15) versehene Stirnwand (14) der zweiten Radscheibe (12) parallel zur Verbindungsebene
(VE) angeordnet ist.
4. Rad nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mit den ersten und
zweiten Speichenteilen (3,13 und 5,15) versehenen Stirnwände (4,14) der beiden Radscheiben
(2,12) zur Verbindungsebene (VE) geneigt oder parallel angeordnet sind.
5. Rad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die sich kreuzende Wandung (8,18)
der zweiten Speichenteile (5,15) je aus dem im wesentlichen die Verbindungsebene (VE)
bildenden Wand-Teilstück (6", 16") sowie aus daran anschliessenden, radial nach aussen
und radial nach innen gerichteten, kegelförmigen Wand-Teilstücken (6',16' und 7',17')
gebildet ist.
6. Rad nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die die Verbindungsebene
(VE) bildenden und am Umfang in Segmente unterteilten Wand-Teilstücke (6",16") in
bezug auf eine Drehachse (X) der Radnabe (10) senkrecht oder zu der einen oder anderen
Seite etwas geneigt ausgebildet ist.
7. Rad nach Anspruch 1, dadurch gekennnzeichnet, dass die beiden Radscheiben (2,12)
an einem äusseren Radkranz (6,16) sowie an den Wand-Teilstücken (6", 16") miteinander
und je mit einem Wandteil (7,17) sowie einem Innenbund (7",17") mit der Radnabe (10)
wirkverbunden sind.
8. Rad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Speichenteile (3,5) der ersten
Radscheibe (2) sowie die Speichenteile (13,15) der zweiten Radscheibe (12) gleichmässig
am Umfang verteilt angeordnet und segmentartig ausgebildet sind.
9. Rad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem der zweiten Speichenteile
(5,15) ein Befestigungs- und Krafteinleitungsteil (25,25') aus Metall angeordnet ist.
10. Rad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Radscheiben (2,12)
aus Kunststoff, vorzugsweise aus glasfaserverstärktem Kunststoff im Press-, Vakuum-,
Tiefzieh- oder einem vergleichbaren Verfahren hergestellt und durch Verkleben mit
der Radnabe (10) fest wirkverbunden sind.
11. Verwendung des Rades nach Anspruch 1 als Bandrad für den Schusseintrag an einer
Webmaschine.