(19)
(11) EP 0 191 289 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.08.1986  Patentblatt  1986/34

(21) Anmeldenummer: 86100157.6

(22) Anmeldetag:  08.01.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E05B 65/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 15.02.1985 NO 850585

(71) Anmelder: HAFSLUND A/S, Kraftdivisjonen
N-1701 Sarpsborg (NO)

(72) Erfinder:
  • Johansen, John Walter
    N-1700 Hafslundsöy (NO)

(74) Vertreter: Reinhard - Skuhra - Weise & Partner 
Postfach 44 01 51
80750 München
80750 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Türnotöffner


    (57) Der Tümotöffner zum Öffnen einer Tür besteht aus einer an der Tür vertikal montierten Druckstange (1), die an der Tür schwenkbar gelagert ist und die an der der Tür zugewandten Seite mit einem Kraftübertragungselement (4) versehen ist. Das Kraftübertragungselement (4) weist eine Schrägfläche (5) auf, die bei Betätigung der Druckstange (1) in gleitende Berührung mit einer Türklinke (6) gelangt, die dadurch so hinuntergedrückt wird, daß sich die Tür öffnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Türnotöffner, der für das Öffnen von Türen in Katastrophen- und Notfällen o.dgl. vorgesehen ist.

    [0002] In verschiedenen Industriebetrieben, Offshore-Bohrinseln u.dgl. sowie in Kraftwerken und Umspannstationen, Krankenhäusern, Anstalten und Institutionen verschiedener Art gibt es bestimmte, in Katastrophen und Notfällen zu benutzende Fluchtwege. Solche Fluchtwege sind mit Türen versehen, die von Innen ohne Schlüssel leicht zu öffnen sein sollen. Den für derartige Türen geltenden Vorschriften entsprechend müssen diese Türen u.a. nach Außen-auf gehen und von Innen mit einem Griff bzw. durch das Berühren mit dem Knie, dem Ellbogen oder irgendeinem anderen Körperteil zu öffnen sein. Zum Öffnen der hier genannten Arten von Türen werden sogenannte Türnotöffner benutzt, die abhängig von der Funktion verschiedenartig konzipiert sind.

    [0003] Eine bekannte Version des Türnotöffners besteht aus einer vertikal montierten Stange, einer sogenannten Druckstange, die normalerweise in zwei Gelenkhalterungen gelagert ist, die bei Druckeinfluß ermöglichen, daß die Druckstange etwas von der Türklinke und der der Wand zugewandten Türseite weggeschwenkt wird. Die Druckstange ist über ein sogenanntes Spannschloß gegliedert an der Türklinkenachse so befestigt, daß ein Wegschieben der Druckstange von der Türklinke ein Bewegen bzw. ein Drehen der Türklinke bewirkt, wobei die Schloßfalle eingezogen und die Tür dabei geöffnet wird. Ein Nachteil bei dieser Art von Türnotöffner ist es, daß die Türklinkenachse zur Befestigung des Spannschloßes mit einem durchgehenden Loch versehen sein muß, was die mechanischen Steuerungseigenschaften der Türklinkenachse beeinträchtigt.

    [0004] Der größere Nachteil besteht allerdings darin, daß die Türklinke selbst, die relativ hohen seitlich wirkenden Kräften ausgesetzt wird, nach einer gewissen Zeit verschleißt und dadurch ein zu großes Spiel aufweist. Zusätzlich werden alle mit dem Spannschloß verbundenen Glieder Verschleiß ausgesetzt werden. Der hier erwähnte. Verschleiß macht ein Nachstellen der betroffenen Teile des Türnotöffners erforderlich. Aufgrund der begrenzten Schwenkbarkeit der Druckstange wird die Druckstange auch nur im begrenzten Maße die Türklinke drehen können. Bei unsachgemäßem bzw. nicht vorgenommenen Nachstellen besteht die Gefahr, daß das Öffnen der Tür mit der Druckstange eventuell nicht möglich sein wird.

    [0005] Bekannt ist ferner ein Türnotöffner, der ebenfalls aus einer vertikal montierten Druckstange besteht, die ebenfalls schwenkbar, allerdings Richtung Türklinke und der aufzuschlagenden Türseite gelagert ist. Diese Art von Türnotöffner ist mit einem Stift direkt an den Schloßkasten des Türschlosses angeschlossen. Die Übertragung der Bewegungen der Druckstange ist bei diesem Türnotöffnertyp verhältnismäßig kompliziert, und es kommen mehrere einstellbare Glieder vor.

    [0006] Ebenfalls bekannt sind verschiedene Typen von Türnotöffnern, bei denen die Druckstange horizontal montiert ist und die Druckstange auf der Öffnungsseite der Tür direkt schwenkbar über die Türklinke an einem Schloßkasten gelagert ist, der somit zu einer kompletten Türnotöffnereinheit gehört. Die horizontale Druckstange wird sich bei desem Typ von Türnotöffner in Schloßhöhe befinden, d.h. etwa einen Meter über dem Bodenniveau, und ist daher zur Benutzung in Situationen mit möglichen Verletzten, die aus verschiedenen Gründen nicht an die Druckstange herankommen können, ungeeignet. Dieser Typ Türnotöffner ist außerdem ebenfalls mit den oben beschriebenen Problemen behaftet.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache und funktionssichere Konstruktion eines Türnotöffners zu entwickeln, bei der die an den bisher bekannten Typen von Türnotöffnern haftenden Nachteilen im Wesentlichen eliminiert sind.

    [0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einem Türnotöffner gelöst, der aus einer an der Tür vertikal montierten Druckstange besteht, die in einem gewissen Abstand von der Tür in einer Befestigungseinrichtung an der Tür schwenkbar gelagert und bei Krafteinwirkung Richtung Tür schwenkbar ist. Der Türnotöffner ist dadurch gekennzeichnet, daß die Druckstange auf der zur Tür gewandten Seite mit einem Kraftübertragungselement versehen ist, das eine von der Stange Richtung Tür schräg aufwärts verlaufende Fläche aufweist, wobei die Fläche bei Betätigung der Druckstange an einer Türklinke angreift und die Türklinke in einer gleitendem Bewegung zum Öffnen der Tür hinunterdrückt. Vorzugsweise besteht das Kraftübertragungselement aus einem an der Druckstange aufgeschweißten Plattenelement.

    [0009] In vorteilhafter Weise erfordert diese Art von Türnotöffner normalerweise kein regelmäßiges Nachstellen. Durch die zweckmäßige Schrägung der Schrägfläche des Kraftübertragungselements ist auch bei Verschleiß und dadurch entstandenem Spiel in der Türklinke die einwandfreie Funktionssicherheit gewährleistet. Ein weiterer Vorteil bei dem Türnotöffner gemäß der Erfindung ist die äußerst einfache Herstellung und Montage dieses Türnotöffners. Er erfüllt außerdem sämtliche Forderungen, die heute an einen guten und zufriedenstellend funktionierenden Türnotöffner gestellt werden.

    [0010] Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnung, die eine Ausführungsform der Erfindung darstellt, näher erläutert.

    [0011] Die Zeichnung stellt einen an einer Tür montierten Türnotöffner dar. Von der Tür ist nur eine Türfläche und eine Türklinke 6 gezeigt. Eine Druckstange 1 ist mittels Befestigungsstäben 2 und Halterungen 3 an der Tür befestigt. Die Halterungen 3 sind u.a. mit einem nicht dargestellten Federsystem versehen, das ein Zurückführen der Druckstange 1 bewirkt, wenn die Einwirkung auf die Druckstange 1 aufhört. Ein an der Druckstange 1 befestigtes Kraftübertragungselement 4 besteht aus einer sogenannten Schrägplatte, die mit einer Schrägfläche 5 und zwar mit dem oberen Teil davon, mit der Türklinke 6 in Berührung kommt, wenn die Druckstange 1 in Richtung Tür gedrückt wird. Wenn die Druckstange 1 allmählich immer näher an die Tür gedrückt wird, wird die Türklinke 6 in gleitender Berührung mit der abgeschrägten Fläche 5 hinuntergedrückt. Dadurch wird die Schloßfalle (nicht dargestellt) eingezogen und die Tür öffnet sich.


    Ansprüche

    1. Türnotöffner bestehend aus einer an einer Tür vertikal montierten Druckstange (1), die in einem gewissen Abstand von der Tür in Befestigungseinrichtungen (3) an der Tür schwenkbar gelagert und bei Krafteinwirkung Richtung Tür schwenkbar ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Druckstange (1) auf der der Tür zugewandten Seite mit einem Kraftübertragungselement (4) versehen ist, das eine von der Druckstange (1) Richtung Tür schräg aufwärts verlaufende Fläche (5) aufweist, wobei die Fläche (5) bei Betätigung der Druckstange an einer Türklinke (6) angreift und die Türklinke (6) in einer gleitenden.Bewegung zum Öffnen der Tür hinunterdrückt.
     
    2. Türnotöffner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftübertragungselement (4) aus einem an der Druckstange (1) aufgeschweißten Plattenelement besteht.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht