[0001] Die Erfindung betrifft eine Manschette zur Zentrierung von stirnseitig aufeinanderzusetzenden
Kaminrohren von mehrschaligen Fertigteil-Kaminen mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Bei der Herstellung von mehrschaligen Hausschornsteinen aus Fertigbauteilen wird
üblicherweise so - vorgegangen, daß zunächst der Mantelstein gesetzt und anschließend
in dessen Öffnung das Innenrohr des Kamins eingeführt und mit dem oberen Stirnende
des bereits gesetzten Innenrohres durch Mörtel oder Kitt verbunden wird. Bei der Verwendung
von dünnwandigen, vorzugsweise aus keramischen Werkstoffen bestehenden Innenrohren,
die aufgrund ihrer geringen Wandstärke eine Nut/Feder-Verbindung nicht mehr erlauben,
ist - das Zusammenführen der zwei stumpf geschnittenen Rohrenden schwierig. Auch bei
der Sanierung von bereits bestehenden Kaminen, wo auf der gesamten Kaminhöhe Rohre
geringen Durchmessers nachträglich von oben eingeführt werden müssen, ist eine genau
ausgerichtete Verbindung der einzelnen Rohrabschnitte schwer zu -erreichen.
[0003] Es ist bereits eine Kittmanschette mit den eingangs beschriebenen Merkmalen bekannt
-(DE-OS 33 17 661), die beim Setzen dünnwandiger keramischer Kaminrohre Anwendung
findet. Diese Kittmanschette besteht aus zwei Abschnitten unterschiedlichen Durchmessers,
wobei der Innendurchmesser des dünneren Abschnitts dem Außendurchmesser der keramischen
Kaminerohre entspricht. Im Bereich des Abschnitts mit dem grösseren Durchmesser sind
aus dem Blechmantel ausgestanzte und nach innen gebogene Stützzungen vorgesehen, über
die sich die Kittmanschette auf dem oberen Stirnrand des bereits gesetzten Kaminrohres
abstützen kann. Zweck dieser bekannten Kittmanschette ist es, den auf den oberen Rand
des bereits gesetzten Kaminrohres aufgebrachten Kitt beim Aufsetzen des nächsten Rohrabschnitts
so zu verteilen, daß die gesamte Fuge beidseitig überbrückt wird. Jedoch ist es auch
mit dieser bekannten Kittmanschette nicht möglich, eine genaue Zentrierung und Justierung
der Rohre übereinander zu gewährleisten, weil der obere Abschnitt der Kittmanschette
deutlich grösser als der Durchmesser bzw. die Querabmessungen der Kaminrohre ist.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Manschette zu schaffen, mit
der eine saubere Zentrierung der aufeinanderzusetzenden Rohrabschnitte und die Herstellung
einer einwandfreien Verbindung zwischen diesen möglich ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch die Merkmale gemäß dem Kennzeichen
des Patentanspruches 1.
[0006] Die sich in Achsrichtung der Manschette erstreckenden Federlamellen springen von
der Innenwand soweit vor, daß sie eine Querschnittsfläche eingrenzen, deren Querabmessungen
(z.B. deren Durchmesser) kleiner als die Außen-Querabmessungen der Kaminrohre ist.
Da sie an einer Stelle der Innenwand "angewachsen" sind, die im Abstand von den Stützzungen
näher dem freien Ende der Manschette liegt, und von dieser Verbindungsstelle aus sich
zu den Stützzungen hin erstrecken, werden sie beim Einschieben eines Rohres durch
dessen Stirnrand zur Innenwand der Manschette hin ausgelenkt und entfalten dabei aufgrund
ihrer Federkraft eine symmetrisch zur Achse hin gerichtete Stütz- und Führungswirkung.
Ist die Zentriermanschette auf den oberen Rand des bereits gesetzten Rohres aufgesetzt,
wobei sie sich mit den Stützzungen auf dessen Stirnfläche abstützt, dann wird auf
diese Weise das nächste zu setzende Rohr in eine exakte fluchtende Ausrichtung zu
dem bereits gesetzten Rohr gezwungen. Der zur Verbindung der Stirnseiten der Rohre
notwendige Kitt,-z.B. ein Säurekitt, wird in Form eines Stranges (beispielsweise aus
einer Tube) auf die Oberseite der Stützzungen aufgelegt und die Manschette dann auf
das obere Ende des bereits gesetzten Rohres aufgesteckt. Die Stützzungen sind so bemessen,
daß sie in radialer Richtung nur etwa die Hälfte der Rohrwandstärke überdecken, so
daß durch den Kitt eine großflächige Verbindung der Rohrenden.erreicht wird. Außerdem
werden die Stützzungen dadurch auch an ihrer inneren Stirnkante von dem Kitt vollständig
umschlossen, so daß eine Korrosion durch im Brenngas enthaltene Schadstoffe vermieden
wird.
[0007] Die Federlamellen können nur in dem Abschnitt der Zentriermanschette angeordnet sein,
in den - im bereits aufgesteckten Zustand der Zentriermanschette - das nächstfolgende
Rohr von oben her eingeschoben wird.
[0008] In diesem Fall müsste der bezüglich der Stützzungen gegenüberliegende Abschnitt der
Zentriermanschette in seinen Querabmessungen enger und weitgehend auf die äußeren
Querabmessungen der Kaminrohre abgestimmt sein, um darauf zentriert'werden zu können.
Erheblich vorteilhafter ist es daher, die Federlamellen zu beiden Seiten - gesehen
in Achsrichtung - der Stützzungen auszubilden, so daß die Zentriermanschette über
ihre ganze Länge hinweg im wesentlichen gleichbleibende Außen-. abmessungen aufweisen
kann, die grösser als die Außenabmessungen der Kaminrohre sind, wobei die Differenz
infolge der Wirkung der Federlamellen nicht kritisch ist. Denn die Zentriermanschette
in dieser Form wird auch beim Aufstecken auf das obere Ende des bereits gesetzten
Rohres durch die dann wirksamen unteren Federlamellen geführt und zentriert.
[0009] Da die Zentriermanschette zweckmässigerweise durch einen Blechmantel gebildet ist
(auch Kunststoff wäre jedoch möglich), sind die Stützzungen und die Federlamellen
durch ausgestanzte und nach innen gebogene Teile des Blechmantels gebildet. Dabei
sind die Stützzungen um 50° zur Achse der Zentriermanschette abgebogen, d.h. sie erstrecken
sich senkrecht nach innen von der Innenwand weg, während die Federlamellen nur geringfügig
nach innen gebogen sind. Für eine einwandfreie Auflage der Zentriermanschette auf
dem oberen Rand des bereits gesetzten Rohres genügt eine Anzahl von drei Stützzungen;
die Federlamellen sollten gleichmässig auf den Innenumfang der Zentriermanschette
verteilt sein, um eine möglichst exakte Zentrierwirkung zu erreichen.
[0010] Die Federlamellen sind zweckmässigerweise so angeordnet, daß sie in der Nähe der
Ebene, in der die Stützzungen liegen, am weitesten vorspringen. Dabei ist es möglich,
die Federlamellen zu beiden Seiten der Stützzungen - in Achsrichtung gesehen - gesondert
auszubilden, so daß im Bereich der Stützzungen freie Enden der Federlamellen vorliegen.
Jedoch können die Federlamellen auch einstückig ausgebildet sein, so daß sie mit beiden
Enden an der Innenwand der Zentriermanschette "angewachsen" sind und sich im Bereich
der Stützzungen am weitesten nach innen wölben. Es versteht sich, daß die Auswölbung
der Federlamellen nach innen zum Zweck einer zur Achse der Rohre gerichteten Zentrierwirkung
weitgehend gleich groß ist.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen-näher
erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch den Stoß zwischen zwei aufeinandergesetzten
Kaminrohren;
Fig. 2 eine Ansicht der oberen Stirnseite eines Rohres mit aufgesetzter Zentriermanschette,
und
Fig. 3 eine Teilabwicklung einer erfindungsgemässen Zentriermanschette in gegenüber
den Fig. und 2 vergrössertem Maßstab.
[0012] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die erfindungsgemässe Zentriermanschette
im wesentlichen aus einem zylindrischen Blechmantel 1, aus dem rechteckige Stützzungen
2 und ebenfalls rechteckige Federlamellen 3 an drei Rändern ausgestanzt und um den
verbleibenden vierten Rand nach innen abgebogen sind. Die Stützzungen 2 sind, wie
sich aus Fig. 2 ergibt, um 90° nach innen abgebogen; die Federlamellen 3 sind nur
geringfügig aus der Umfangsfläche des Blechmantels 1 ausgebogen und gekrümmt, so daß
sie sich in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise in Längsrichtung der Stützmanschette
erstrecken.
[0013] In Fig. l sind zwei unterschiedliche.Ausführungsformen für die Federlamellen 3 dargestellt:
Auf der rechten Seite sind oberhalb und unterhalb der Ebene, in der die Stützzungen
2 liegen, jeweils getrennte Federlamellen 3 so ausgestanzt, daß deren freie Ränder
oberhalb bzw. unterhalb der genannten Ebene liegen (vgl. auch Fig. 3)'. Auf der linken
Seite hingegen sind die Federlamellen 3' an ihren beiden Enden noch mit dem Blechmantel
1 an Stellen verbunden, die zu beiden Seiten der Stützzungen 2 liegen, und unter Bildung
einer gleichmässigen Wölbung nach innen gedrückt oder tiefgezogen sind.
[0014] Der Blechmantel 1 weist auf seine ganze Länge einen Durchmesser auf, der um einige
Millimeter grösser als der Außendurchmesser der Kaminrohre 4 ist, die stirnseitig
aufeinandergesetzt werden sollen. Im ungespannten Zustand der Federlamellen 3, 3'
ragen diese jedoch soweit nach innen, daß der Abstand von diametral gegenüberliegenden
Federlamellen voneinander kleiner ist als der Außendurchmesser der Kaminrohre 4.
[0015] Die Fig. 1 zeigt den Zustand, in dem die erfindungsgemässe Zentriermanschette auf
das obere Ende eines bereits gesetzten Kaminrohres 4 aufgesteckt ist. In dem aufgesteckten
Zustand wird dabei der Blechmantel 1. durch die unteren Federlamellen 3 bzw. den unteren
Teil der Federlamellen 3' zentrisch zur Rohrachse gehalten.Die Stützzungen 2 stützen
sich dabei auf dem oberen Stirnrand des unteren Rohres 4 ab und übergreifen diesen,
wie aus Fig. 2 hervorgeht, etwa zur Hälfte der Wandstärke des Rohres. Über den Stützzungen
2 befindet sich ein geschlossener Ring oder Strang 5 von Säurekitt. Das obere Rohr
4 ist bereits soweit in die Zentriermanschette eingeschoben, daß die oberen Federlamellen
3 bzw. der obere Teil der Federlamellen 3' ihre Ausrichtfunktion entfalten und das
Rohr koaxial zu dem bereits gesetzten unteren Rohr ausrichten. Durch weiteres Einschieben
wird der Strang 5 stärker zusammengequetscht, so daß er - wie auf der rechten Seite
in Fig. 1 angedeutet ist - aus der Verbindungsfuge nach außen austritt, dort jedoch
durch die zwischen den Stützzungen 2 und den Federlamellen 3 befindlichen stehengebliebenen
Teile des Blechmantels 1 gehalten wird.
[0016] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind insgesamt zwölf Stützzungen 2 auf dem
Innenumfang des Blechmantels 1 ausgebildet (aus Gründen der einfacheren Darstellung
sind nur vier davon in Fig. 2 gezeichnet). Für eine einwandfreie Abstützung der Zentriermanschette
auf dem Rohr 4 genügen jedoch bereits drei gleichmässig auf dem Umfang verteilte Stützzungen
2. Weiterhin sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel 8 Federlamellen 3 bzw.
3' vorhanden. Prinzipiell genügt auch hier eine geringere Anzahl davon, jedoch kann
es von vorteil sein, die Anzahl der Federzungen 3, 3' grösser als diejenige der Stützzungen
2 zu wählen. Auf jeden Fall sollten die Federlamellen 3, 3', insbesondere wenn ihre
Anzahl gering ist, gleichmässig auf dem Innenumfang des Blechmantels 1 verteilt angeordnet
sein und im wesentlichen um das gleiche Maß-nach innen vorspringen.
[0017] Da die im Ausführungsbeispiel dargestellte Zentriermanschette einen Blechmantel 1
von konstantem Durchmesser aufweist, gestaltet sich ihre Herstellung verhältnismässig
einfach. Aus einer zunächst noch ebenen Blechbahn können die Stützzungen 2 und die
Federlamellen 3 bzw. 3' ausgestanzt und nach einer
-Seite hin ausgebogen werden. Anschließend kann die Blechbahn zu der gewünschten Form,
z.B. zu dem zylindrischen Blechmantel 1 gebogen und durch eine Längsverschweißung
geschlossen werden.
[0018] Es versteht sich, daß abweichend von der im Ausführungsbeispiel gezeigten zylindrischen
Form des Blechmantels 1, die der Form der Kaminrohre 4 angepasst ist, eine viereckige
Form in Frage kommt, wenn entsprechend viereckige Kaminrohre zur Verarbeitung kommen.
[0019] Wie sich aus Fig. 3 ergibt, liegen die Stützzungen 2 in einer gemeinsamen Ebene,
wobei sie abwechselnd von gegenüberliegenden Seiten dieser Ebene aus dem Blechmantel
1 ausgestanzt und dann ih diese Ebene gebogen sind. Durch diese Maßnahme wird die
durch das Ausstanzen hervorgerufene Schwächung des Blechmantels 1 etwas verteilt.
Abweichend davon ist es jedoch ohne weiteres möglich, die Stützzungen alle von derselben
Seite der Ebene her auszustanzen und nach innen zu biegen, was den Vorteil hat, daß
unterhalb der Ebene ein grösserer zusammenhängender Bereich des Blechmantels 1 stehenbleibt,
der den beim Aufsetzen des oberen Rohres 4 nach außen tretenden Kitt zurückhält.
1. Manschette zur Zentrierung von stirnseitig aufeinanderzusetzenden Kaminrohren von
mehrschaligen Fertigteil-Kaminen, mit von der Innenwand senkrecht zur Längsachse der
Manschette nach innen ragenden Stützzungen zur..Abstützung der Manschette auf der
oberen Stirnseite eines Kaminrohres, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Innenumfang
des Manschettenmantels (1) verteilt sich in Achsrichtung der Manschette erstreckende
Federlamellen (3, 3') ausgebildet sind, die jeweils von einer zwischen dem Ende der
Manschette und den Stützzungen (2) befindlichen verbindungsstelle von der Innenwand
schräg nach innen zu den Stützzungen.(2) hin vorspringen.
2. Zentriermanschette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie axial zu beiden
Seiten der Stützzungen (2) etwa die gleichen Querabmessungen hat und von beiden Seiten
zu den Stützzungen (2) hin verlaufende Federlamellen (3, 3') ausgebildet sind.
3. Zentriermanschette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von - bezüglich
der Ebene der Stützzungen (2) - gegenüberliegenden Verbindungsstellen ausgehenden
Federlamellen (3') einstückig sind.
4. Zentriermanschette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Federlamellen (3, 3') in Umfangsrichtung zwischen den Stützzungen (2) angeordnet
sind.
5. Zentriermanschette nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Federlamellen (3, 3') und die Stützzungen (2) gleichmässig auf dem Innenumfang
verteilt sind.
6. Zentriermanschette nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stützzungen (2) und die Federlamellen (3, 3') aus dem Blechmantel (1) der Zentriermanschette
ausgestanzt sind, wobei die in einer Ebene liegenden Stützzungen (2) abwechselnd von
gegenüberliegenden Seiten der Ebene ausgestanzt und in die Ebene gebogen sind.