(19)
(11) EP 0 191 391 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.08.1986  Patentblatt  1986/34

(21) Anmeldenummer: 86101355.5

(22) Anmeldetag:  03.02.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B27M 3/00, B44C 5/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 04.02.1985 SE 8500498

(71) Anmelder: Stubinen Utveckling AB
S-117 80 Stockholm (SE)

(72) Erfinder:
  • Jonasson, Karl-Erik
    S-830 40 Krokom (SE)

(74) Vertreter: Popp, Eugen, Dr. et al
MEISSNER, BOLTE & PARTNER Widenmayerstrasse 48
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Holzmaterial und Verfahren für dessen Herstellung


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet des Holzmaterials und genauer bestimmt auf Material das aus zusammengeleimten Holzlamellen 1 bis 7 besteht.
    Laut Erfindung wird ein Muster im Holzmaterial dadurch gebildet, daß gewisse Lamellen durchgehend gefärbt sind. Ein Holzmaterial laut Erfindung besteht z. B. aus dünnen durchgehend gefärbten Lamellen (2, 5, 6) die an ihren Breitseiten (B) miteinander oder mit dickeren Lamellen (1, 3, 4, 7) verleimt sind.




    Beschreibung

    TECHNISCHES GEBIET:



    [0001] Die Erfindung betrifft das Gebiet des Holzmaterials,und genauer bestimmt des Materials,das aus zusammengeleimten Holzlamellen besteht. Dieses Material wird manchmal Leimholz oder Leimfuge genannt und als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Möbeln, Einrichtungsgegenständen u.a.m. verwendet.

    STAND DER TECHNIK:



    [0002] Es ist bekannt, Muster im Holzmaterial zu schaffen. Nach einer Methode werden die Lamellen verschiedener Holzsorten mit verschiedenen Farben zusammengeleimt. Die Muster können mehr oder weniger kompliziert sein dadurch/dass man die Lamellen verschieden lang und/oder verschieden breit herstellt. Ein Nachteil besteht natürlich darin,dass der gesammte Herstellungsprozess mehr kompliziert und verteuert wird,wenn man zwei oder mehrere Holzsorten anstelle einer Holzsorte anwendet.Ein anderer Nachteil liegt darin, dass verschiedene Holzsorten etwas verschiedene Eigenschaften haben,wenn sie Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsveränderungen ausgesetzt werden und auch bei mechanischen Belastungen. Das Risiko der Rissbildung oder mechanischerverformungen nimmt zu wenn zwei oder mehrere verschiedene Holzsorten zur Anwendung gelangen.

    [0003] Nach einer arderen Methode wird die Faserrichtung des Holzes und die natürliche Holzaderung ausgenützt,um Muster zu schaffen. Eine solche Methode wird in der schwedischen Patentanmeldung 13 815/72 beschrieben. Ein Nachteil dieser Methode liegt darin,dass die Leimf gen zwischen den Lamellen relativ stark hervortreten sowie dass man gänzlich von dem natürlichen Muster des Holzes in Form von Faserrichtung und Aderung abhängt. Es sind noch weitere Methoden,um Muster herzustellen,bekannt, wie beispielsweise das Bemzlen oder andere Oberflächenbehandlungen. Ein Nachteil des Bemalens und anderer ähnlicher Oberflächenbehandlungen liegt darin, dass das Muster in seiner Gänze oder teilweise bei der Bearbeitung verloren geht. Deshalb sind das Bemalen oder andere Oberflächenbehandlungen um Muster zu schaffen ganz allgemein gesehen nicht für Ausgangsmaterial geeignete das weiterbearbeitet werden soll,beispielsweise bei Möbeln und Einrichtungsgegenständen.

    KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG:



    [0004] Laut Erfindung wird ein Muster in Holzmaterial dadurch geschaffen,dass man gewisse Lemellen durchgehend färbt. Ein Holzmaterial laut Erfindung besteht dann aus dünnen, durchgehendgefärbten Lamellen, die an ihren Breitseiten miteinander und/oder mit dickeren Lamellen verleimt sind. Bei einem Verfahren zur Herstellung eines Holzmateriales laut Erfindung werden wenigstens gewisse dünne Lamellen durchgehend gefärbt bevor die Lamellen zusanmengeleimt werden.

    EINIGE VORTEILE MIT DER ERFINDUNG:



    [0005] Ein Holzmaterial mit der Möglichkeit für verschiedene Muster laut Erfindung und laut der Methode zur Herstellung von Holzmaterial mit Mustereffekten laut Erfindung bringt mehrere Vorteile.

    [0006] Ein erster Vorteil besteht darin,dass es nicht notwendig istr,rerschiedene Holzsorten anzuwenden. Ein anderer Vorteil liegt darin,dass man nicht von der Fiberrichtung und der natürlichen Aderung des Holzes abhängig ist. Ein dritter Vorteil ist,dass man im Prinzip fast jede Farbe im Muster erhalten kann. Ein vierter Vorteil besteht darin,dass gewisse Farben den Eindruck des Leimholzes eliminieren und massives Material vortäuschen das durchgehend gefärbt ist. Ein solches massives Holz wird von Vielen als wertvoller angesehen als Leimholz. Ein weiterer Vorteil ist dadurch gegeben,dass das Holzmaterial leicht durch Hobeln, Sägen und Drehen be-arbeitet werden kann ohne Risiko einer Kissbildung,trie es der Fall ist bei Mischungen von verschiedenen Holzsorten und ohne Risiko,dass das Muster verloren geht. Holzmaterial laut Erfindung ist daher speziell anwendbar als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Möbeln, Einrichtungsgegenständen und dergleichen.

    KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHLNUNGEN:



    [0007] 

    Die Figur 1 zeigt eine Anzahl Holzlamellen,die zusammen ein Holzmaterial mit Muster bilden sollen,wobei sich das Muster quer durch das Holzmaterial hindurch erstreckt.

    Die Figur zeigt ein gemustertes Holzmaterial, das aus einer Anzahl zusammengeleimter Holzlamellen besteht,von welchen wenigstens ein Teil durchgehend gefärbt ist, um ein Muster zu bilden.

    Die Figur 3 zeigt ein Holzmaterial mit etwas anderem Muster als in Figur 2.

    In Figur 4 wird ein Beispiel für die Anwendung des Materiales laut Erfindung bei Möbeln (Tisch und Stuhl) gegeben.


    BESCHREIBUNG VON AUSFUHRUMGSFORMEN DER ERFINDUNG:



    [0008] Bei der Herstellung eines Holzmateriales laut Erfindung benötigt man eine Anzahl Holzlanellen mit Vorteil aus Birke oder Kiefer. Die Anzahl der Lamellen wie auch deren Länge, Breite und Dicke hängt von den gewünschten Dimensionen sowie von dem gewünschten Muster des Holzmateriales ab, das hergestellt werden soll. Oft ist es am Beston,dic Lamellen in der Form von langen Parallelepipedons herzustellen. Die Herstellung von Holzlanellen durch Sägen, Hobeln u.a.m. ist für den Fachclan so wohlbekannt, dass es nicht notwendig ist,diese zu beschreiben. Die Figur 1 zeigtsieben Lamellen die nach der Durchfärbung und Zusammenleimung das Holzmaterial gem. Figur 2 bilden. Die Holzlamellen 1, 3, 4 und 7 sind verhältnissig dick, mit Vorteil ca 10-100 mm, wogegen die Holzlamellen 2, 5 und 5 die Form von verhältnismässig dünnen Streifen haben und vorzugsweise 2-3 mm, gegebenenfalls 1-5 mm dick sind.

    [0009] Bevor die Lamellen in der Figur 1 zusammen geleimt werden,um ein Holzmaterial gem.Figur 2 zu bilden,werden wenigstens einige,eventuell alle, der dünnen Lamellen durchgefärbt. Die durchgehende Färbung kann,um ein Muster zu erhalten,im Prinzip mit welcher Farbe auch immer geschehen, beispielsweise kann Lamelle 2 grün, die Lamelle 5 blau und die Lanelle 6 rot gefärbt werden. Die durchgehende Färbung kann dadurch ggschehen,dass die Lamellen mehrere Tage in ein Farbbad gelegt werden, wonach sie getrocknet werden. Nach dem Trocknen werden die durchgehend Lamellen an ihren Breitseiten "B" miteinander (5 und 6) und mit den dickeren, naturfarbenen d.h. nicht durchgehend gefärbter Lamellen verleimt. Beim Leimen wird gewöhnlicher Holzleim, der nicht mit der Seizfarbe reagiert, verwendet.

    [0010] Das fertige Holzmaterial in der Figur 2 zeigt an seiner Oberseite ein Muster in Form von gefärbten Rändern. Die Länge und Breite der Ränder stimmt mit den Dimensionen der schmalen Längsseiten "L" der gefärbten Lamellen überein. Dadurch, dass die schmalen Lamellen durchgehend gefärbt sind, erstreckt sich das Muster von der Oberseite quer durch das Holzmaterial hindurch bis zu dessen Unterseite. Das Muster ist auch sichtbar an den Kurzseiten des Holzmaterials.

    [0011] Das Holzmaterial in Figur 3 hat ein etwas anderes Muster als das in Figur 2. Der gekrümmten Teil des Musters wurde dadurch erhalten, dass zwei dicke Lamellen entsprechend 1 und 3 in Figur 1 an ihren Seiten, die gegen die dazwischen liegende, dünne durchgefärbte Lamelle anliegen, in KurvenForm und die dazwischen liegende, dünne durchgefärbte Lamelle entsprechend 2 in Figur 1 an ihren beiden Breitseiten "B" ebenfalls in gekrümmter form ausgesägt wurden.

    [0012] Weiters umfasst das Holzmaterial gem. Figur 3 eine Anzahl aneinanderliegende dünne streifenförmige Lamellen 5, 6, 7, 8 und 9. Von diesen sind nur 5, 7 und 9 durchgefärbt, wogegen die Lamellen 6 und 8 nicht gefärbt oder naturgefärbt sind genau so wie die dicken Lamellen 1, 3 und 4.

    [0013] Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die Muster gem. Figur 2 und 3; sondern auch andere Muster können erhalten werden, wie zum Beispiel in Zick-Zack-Ausbildung. Es ist auch möglich, Muster mit geraden Strichen herzustellen, die nicht parallel sein müssen, da einige, dicke Lamellen eine Keilform haben. Beispielsweise könnte eine Lamelle entsprechend 4 in Figur 1 eine Keilform haben, die in Längsrichtung schmäler wird, wobei gleichzeitig die Lamelle 7 eine Keilform hat die in Längsrichtung breiter ist.

    [0014] Weitere andere Ausführungsformen sind denkbar. Die dünnen Lamellen können, aber müssen nicht, exakt gleich dick sein.

    [0015] Das Holzmaterial kann ebenfalls in Form vom dickeren Furnier (Sperrholz) mit einer Dicke von etwa 2-5 mm vorliegen, wo die Kanten der Lamellen gegeneinander verleimt werden.

    [0016] Auch können einige oder alle dickeren Holzlamellen durchgehend gefärbt sein, bevor sie miteinander und/oder mit dünneren Holzlamellen verleimt werden.


    Ansprüche

    1. Gemustertes Holzmaterial bestehend aus zusammengefügten Holzlamellen (1 bis 7) und anwendbar als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Möbeln beispielsweise Tischen, Regalen, Stühlen oder dergl., dadurch gekennzeichnet, daß es teils aus verhältnismässig dünnen Lamellen (2, 5, 6) einer bestimmten Holzsorte, von welchen wenigstens einige durchgehend mit einer oder mehreren Farben gefärbt sind, beispielsweise rot respektive blau, und teils aus verhältnismässig dicken, nicht durchgehend gefärbten Lamellen (1, 3, 4, 7) derselben Holzsorte wie die dünnen Lamellen besteht, und daß die dünnen Lamellen (2, 5, 6) und die dickeren, nicht durchgehend gefärbten Lamellen (1, 3, 4,7) mit ihren Breitseiten (B) miteinander verleimt sind, so daß die dünnen durchgehend gefärbten Lamellen (2, 5, 6) ein Farbmuster bilden, das sich quer durch das Holzmaterial hindurch erstreckt.
     
    2. Verfahren zur Herstellung eines Holzmaterials aus zusammengefügten Holzlamellen (1-7) welches ein Farbmuster besitzt, das unabhängig ist von der Aderung und Fiberrichtung des Holzes und das sich quer durch das Holzmaterial hindurch erstreckt, wobei dieses Holzmaterial als Ausgangsmaterial für die Herstellung von u.a. Möbeln, beispielsweise Tischen, Regalen, Stühlen oder dergl. dient, dadurch gekennzeichnet, dass verhältnismässig dünne, scheiben- oder streifenförmige Holzlamellen (2, 5, 6) und verhältnismässig dicke Holzlamellen (1, 3, 4, 7) derselben Holzart her- und bereitgestellt werden, und dass wenigstens einige der dünnen Holzlamellen (2, 5, 6) durchgehend mit einer oder mehreren Farben gefärbt werden, beispielsweise rot, respektive blau, und dass die durchgefärbten Lamellen (2, 5, 6) nach der Färbung getrocknet sowie danach an ihren breiten Seiten (B) mit den dickeren Holzlamellen (1,3,4,7) verleimt werden, so dass die durchgefärbten. Lamellen mit den dickeren Lamellen ein Farbmuster bilden, das sich quer durch das Holzmaterial erstreckt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht