[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Erzeugung eines Magnetfeldes
mit räumlich vorgegebenem Feldverlauf in einem Nutzvolumen, welche mit den Feldverlauf
beeinflussenden Körpern aus ferromagnetischem Material versehen ist. Eine derartige
Einrichtung geht z.B. aus DE-OS 25 26 8
45 hervor.
[0002] In Einrichtungen, mit denen Magnetfelder zu enzeugen sind, ist häufig ein räumlich
vorgegebener Feldvertauf in einem Nutzvolumen mit nur geringen Abweichungen einzuhatten.
Dies trifft z.B. für Teilchenbeschleuniger-Anlagen zu, bei denen Ablenkeinrichtungen
für geladene Teilchen wie z.B. Elektronen aufgrund ihrer gekrümmten Teilchenbahnen
entsprechend gekrümmte Dipolmagnete aufweisen (vgl. z.B. "IEEE Transactions on Nuclear
Science", vol. NS-30, no. 4, August 1983, Seiten 2531 bis 2533). Der vorgegebene Feldverlauf
wird dabei im allgemeinen durch geeignete Formgebung und Dimensionierung der stromdurchflossenen
Wicklungen oder auch durch ferromagnetische Polschuhe erzeugt
[0003] Bei niedrigen Magnetfeldstärken oder bei hohen Feldänderungsgeschwindigkeiten kann
eine Reihe von feldverzerrenden Störquellen Bedeutung gewinnen, so daß dann die einzuhaltenden
Feldfehlerschranken gegebenenfalls überschritten werden. So ist als Ursache unerwünschter
Feldverzurrungen an externe Feldstörungen wie z.B. das Erdfeld oder magnetisierte
Objekte zu denken. Daneben können auch Wirbelströme in metallischen Teilen des Magneten
selbst bzw. in dem Leiter zu entsprechenden Störungen führen. Auch supraleitende Abschirmströme
in den Filamenten einer supraleitenden Wicklung oder die Restmagnetisierung in einem
Eisenjoch stellen derartige Störquellen dar. Schließlich können auch die Felder von
magnetisierbaren, d.h. para-, ferri- bzw. ferromagnetischen Teilen einer Magneteinrichtung
Ursache für Feldverzerrungen sein.
[0004] Zur Kompensation derartiger Feldverzerrungen lassen sich beispielsweise stromgespeiste
Kompensationswicklungen vorsehen, die vielfach als Satz zylindrischer Multipolspulen
um das vorbestimmte Nutzvolumen angebracht werden. Diese Spulen werden von Netzgeräten
so gespeist, daß der vorher gemessene Feldfehler im Betrieb kompensiert wird. So ist
z.B. eine Sextupolkorrekturspule in einem supraleitenden Ablenkmagneten aus der Veröffentlichung
"Proc. 1972 Applied Supercond. Conf.", Annapolis (USA), Seiten 293 bis 299 bekannt
[0005] Auch bei der aus der Veröffentlichung "Proc. 8th Int. Conf. on High-Energy Accelerators-CERN
1971", Genf - (CH), 1971, Seiten 177 bis 182 ist die Kompensation von Feldverzerrungen
bei einer supraleitenden, kurzgeschlossenen Multipolspule vorgesehen. Hierzu induziert
der unerwünschte Muftipolfehler beim Hochfahren des Magnetfeldes selbsttätig den für
eine Kompensationsspule benötigten Spulenstrom, welcher dann diese Komponente im Nutzvolumen
weitgehend kompensiert. Dabei ist jedoch für jeden Multipol eine getrennte Spule erforderlich.
[0006] Aus der eingangs genannten DE-OS ist eine Magneteinrichtung zur Erzeugung inhomogener
Magnetfelder bekannt, wie sie z.B. für magnetische Erzscheider zu verwenden ist Diese
Magneteinrichtung weist sucsaeitende Magnetspulen auf, um die vom Produkt B grad B
abhängigen Kräfte auf die abzuscheidenden Teilchen hervorzurufen. Um ein möglichst
hohes Produkt B grad B zu erzeugen, sind bei der bekannten Einrichtung in Zonen mit
höherer Feldstärke Körper aus ferromagnetischem Material vorgesehen.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, eir magnetfelderzeugende Einrichtung
der eingangs genannte Art zu schaffen, bei der auf einfache Weise in eine Nutzvolumen
ein räumlich vorgegebener Feldverlauf mit ne geringen Feldfehlern zu gewährleisten
ist
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelös daß außerhalb und auf gegenüberliegenden
Seiten de Nutzvolumens jeweils mindestens ein dünner pla tenförmiger Körper vorbestimmter
geometrischer Ausdet nung aus einem Material mit hoher Permeabilität vorgese hen ist,
dessen dem Nutzvolumen zugewandte Oberfläcrt so geformt und angeordnet ist, daß diese
auf einer magnet schen Äquipotentialfläche des in dem Nutzvolumen zu ei zeugenden
Magnetfeldes zu liegen kommt.
[0009] Die mit dieser Ausgestaltung der magnetfelderzeuger den Einrichtung verbundenen Vorteile
sind insbesonder darin zu sehen, daß magnetische Störfeldflüsse innerhal der plattenförmigen
Körper ausgegelichen werden und nu noch der das Nutzvolumen durchsetzende Gesamtfluß
voi den außerhalb des Nutzvolumens anzuordnenden magnet felderzeugenden Einrichtungen
vorgegeben ist Die Ausdeh nung der plattenförmigen Körper wird dabei in Abhängigkei
von den räumlichen Gegebenheiten zweckmäßigerweise se groß gewählt, daß von den Rändern
her Störfelder nu noch stark gedämpft in das Nutzvolumen durchgreifer können.
[0010] Der Einfluß derartiger Störfelder auf das in dem Nutz volumen zu erzeugende Magnetfeld
kann insbesondere be Verwendung von supraleitenden Magneten vorteilhaf dadurch unterbunden
werden, daß außerhalb und au gegenüberliegenden Seiten des Nutzvolumens jeweils eine
flächenhafte, gitter- oder netzartige Struktur vorbestimmter Ausdehnung mit draht-
oder bandförmigen Supraleitern vor. gesehen ist, wobei jede Struktur so geformt und
angeordnes ist, daß sie den Feldlinien des in dem Nutzvolumen zu erzeugenden Magnetfeldes
folgt, und wobei die Supraleiter senkrecht zu den Feldlinien ausgerichtet und zumindest
in ihren Enden mit in Richtung der Feldlinien verlaufenden elektrisch leitenden Teilen
verbunden sind. Mit dieser netzartigen Struktur kann dann verhindert werden, daß zeitliche
Änderungen einer Störfeldkomponete senkrecht zur Netzebene in das Nutzvolumen eindringen,
indem in den draht-oder bandförmigen Supraleitern selbsttätig entsprechende Abschirmströme
induziert werden.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Einrichtung gehen aus
den restlichen Unteransprüchen hervor.
[0012] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung und deren in den Unteransprüchen gekennzeichneten
Weiterbildungen wird nachfolgend auf die Zeichnung Bezug genommen, deren Figur 1 eine
erfindungsgemäße magnetfelderzeugende Einrichtung zeigt. In Figur 2 ist eine derartige
magnetfelderzeugende Einrichtung als Teil einer Elektronenbeschleuniger-Anlage angedeutet.
Dabei sind in den Figuren übereinstimmende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0013] In Figur 1 ist schematisch ein Querschnitt durch eine magnetfelderzeugende Einrichtung
veranschaulicht, wie sie z.B. für einen Elektronenspeicherring vorgesehen werden kann.
Der hierzu erforderliche Dipolmagnet ist aufgrund der gekrümmten Teilchenbahn ebenfalls
gekrümmt und kann insbesondere halbkreisförmig gebogen sein (vgl. z.B. die genannte
Veröffentlichung "IEEE Trans.Nuci.Sci."). Wegen der erforderlichen hohen Feldstärken
sind seige Wicklungen bevorzugt mit supraleitendem Material erstellt
[0014] Mit der magnetischen Einrichtung soll in einem Nutzvolumen V um die Strahlführungsachse
A ein Dipolmagnetfeld B vorbestimmter Stärke und mit vorbestimmtem Verlauf seiner
Feldlinien zu erzeugen sein. Hierzu weist die Einrichtung zu beiden Seiten der die
Strahlführungsachse A enthaltenden Strahlführungsebene 2 und symmetrisch zu dieser
Ebene je eine Dipolwicklung 3bzw. 4 mit jeweils einer Hauptwicklung 3a und einer Nebenwicklung
3b bzw. 4a und 4b auf. Diese Wicklungen dienen zur Erzeugung des Dipoiteides S, das
in der Figur durch seine mit 5 bezeichneten gepfeilte Feldlinien sowie durch einige
gestrichelt eingezeichnete Äquipotentiallinien 6a bis 6e bzw. 6'a bis 6'e veranschaulicht
ist.
[0015] Um den geforderten Verlauf der Feldinien 5 innerhalb geringer Fehlerfeldgrenzen von
z.B. 1 %o gewährleisten zu können, sind erfindungsgemäß um das Nutzvolumen V magnetische
Randbedingungen geschaffen, weiche den Feldverlauf im gesamten Innenraum des Nutzvolumehs
eindeutig bestimmen. Hierzu ist außerhalb des Nutzvolumens V auf gegenüberliegenden
Seiten bezüglich dieses Volumens jeweils ein Flächenausschnitt bestimmt, welcher eine
magnetische Äquipotentialfläche des gewünschten Feldes repräsentiert. Gemäß dem dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die Äquipotentialflächen 6d bzw. 6d' ausgewählt Jeder dieser
Flächenausschnitte ist mit einem dünnen plattenförmigen Körper 7 bzw. 8 aus einem
Material mit einer vorzugsweise hohen Permeabilität belegt Bei diesen plattenförmigen
Körpern 7 und 8 kann es sich z.B. um entsprechende ferromagnetische Bleche handeln.
Die relative Permeabilität µ
r dieser beispielsweise 0,5 bis 10 mm dicken Bleche soll dabei mindestens 1500, vorzugsweise
mindestens 2000 betragen. Ni-reiche NiFe-Legierungen wie Permalloy-Legierungen erfüllen
z.B. diese Bedingung. Die dem Nutzvolumen V jeweils zugewandte Oberfläche F bzw. F'
dieser Bleche soll also so geformt und angeordnet sein; daß sie jeweils auf einer
magnetischen Äquipotentialfläche des in dem Nutzvolumen zu erzeugenden Magnetfeldes
wie z.B. auf der Fläche 6d bzw. 6'd zu liegen kommt Dabei sollen die Bleche 7 und
8 zweckmäßigerweise in der Nähe des Nutzvolumens V angebracht sein. Vorzugsweise ist
ihre geringste Entfernung e von dem Nutzvolumen V kleiner als die entsprechende Ausdehnung
a des Nutzvolumens in dieser Richtung. Außerdem wird die geometrische Ausdehnung der
mit den Blechen 7 bzw. 8 zu belegenden Flächenausschnitte vorteilhaft so gewählt,
daß zumindest weitgehend die das Nutzvolumen V durchsetzenden Feldlinien 5 des Feldes
B durch diese Flächenausschnitte hindurchtreten.
[0016] Um das Durchgreifen von Störfeldem von den von den Blechen 7 und 8 nicht abgedeckten
Seiten her auf das Nutzvolumen V auf ein minimales Maß zu begrenzen, müßte gegebenenfalls
die Ausdehnung 1 der Bleche quer zur Strahiführungsachse A verhältnismäßig groß gewählt
werden, d.h. z.B. mindestens der Summe aus der Ausdehnung c des Nutzvolumens V in
dieser Querrichtung und aus dem durch die Strahlführungsachse A verlaufenden mittleren
Abstand s zwischen den Blechen entsprechen. Eine derartige Größe der Ausdehnung 1
ist jedoch bisweilen aufgrund der Anordnung der einzelnen Wicklungen praktisch nicht
möglich.
[0017] Um dennoch auch bei kleineren Ausdehnungen 1, wobei 1 stets zumindest geringfügig
größer als die entsprechende Ausdehnung c des Nutzvolumens sein wird, das seitliche
Eindringen von Störfeidem zu verhindern, können vorteilhaft zusätzliche flächenhafte,
gitter-oder netzartige Strukturen vorbestimmter Ausdehnung mit draht- oder bandförmigen
Supraleitem an den offenen Seiten des Nutzvolumens V vorgesehen werden. Jede dieser
in der Figur mit 10 bzw. 11 bezeichneten netzartigen Struktur ist dabei so geformt
und angeordnet, daß sie den Feldlinien 5 des in dem Nutzvolumen V zu erzeugenden Magnetfeldes
B folgt. Diese Strukturen 10 und 11 reichen vorteilhaft bis unmittelbar an die Bleche
7 und 8 heran, ohne diese jedoch zu berühren. Die mit 12 bezeichneten Supraleiter
dieser Strukturen sind zueinander parallel angeordnet und verlaufen senkrecht zu den
Feldlinien 5 des Magnetfeldes B. Zumindest an ihren Enden, gegebenenfalls in Abständen
auch dazwischen, sind sie in Richtung der Feldlinien durch metallische Teile 13 elektrisch
leitend verbunden. Mit der Auswahl des Materials für diese Teile 13 und deren Anzahl
kann dann für jede so netzartig ausgebildete Struktur 10 bzw. 11 eine vorbestimmte
UR-Zeitkonstante gewählt werden. Da bei zeitlichen Änderungen einer Störfeldkomponente
senkrecht zur Netzebene in den Supraleitern selbsttätig entsprechende Abschirmströme
induziert werden, werden insbesondere bei einem Start von einem Feld B = und einer
UR-Zeitkonstanten r der netzartigen Struktur, falls r sehr viel größer als die Feldanstiegszeit
ist, Störfelder selbst weitgehend abgeschirmt.
[0018] Die in Figur 1 dargestellten Feldformungs- bzw. Abschirmmaßnahmen bestehen somit,
im Querschnitt gesehen, aus einem den Nutzquerschnitt umgebenden Viereck, wobei zwei
gegenüberliegende Seiten aus den ferromagnetischen Blechen 7 und 8 und die zwei anderen
Seiten jeweils aus einer netzartigen Struktur 10 bzw. 11 mit Supraleitern 12 ausgebildet
werden. Alle vier Seiten sind dabei elektrisch voneinander isoliert. Um Wirbelströme
in den ferromagnetischen Blechen 7 und 8 zu vermeiden, können diese gegebenenfalls
geschlitzt oder mit anderen hierfür geeigneten Maßnahmen versehen sein. An den jeweils
zwischen einem Blech und einer netzartigen Struktur ausgebildeten Ecken stehen die
Umrißkonturen senkrecht aufeinander. Bei einem geforderten homogenen Feld wird durch
die Bleche und die Strukturen ein Rechteck mit parallelen Seiten ausgebildet Ist jedoch
ein Gradient bzw. ein höherer Multipol verlangt, so bilden die Seiten jeweils zwei
Segmente von zueinander orthogonalen Hyperbeischaren. Bei kleinen Gradientenbeimischungen
können sie auch mit guter Näherung durch zwei ebene ferromagnetische Platten mit einem
Neigungswinkel zueinander sowie durch zwei Netze auf Kreissegmenten genähert werden.
Ein solcher Fall ist für das Ausführungsbeispiel gemäß Figur zugrundegelegt, wobei
ein negativer Feldgradient r/B •
d8 dr= -0,5 angenommen wurde. Der Neigungswinkel a der Bleche 7 bzw. 8 gegenüber der Strahlführungsebene
2 beträgt dabei-etwa 3°.
[0019] Wie ferner aus Figur
1 hervorgeht, kann die netzartige Struktur
11 noch mit einer seitlichen Öffnung 15 versehen sein, um so die im Bereich der gekrümmten
Teilchenbahn emittierte Synchrotronstrahlung ungehindert nach außen treten zu lassen.
[0020] In Figur 2 ist in Schrägansicht ein gekrümmter Dipolablenkmagnet einer Elektronenbeschleuniger-Anlage
in teilweise aufgerissener Darstellung schematisch wiedergegeben. Dieser Magnet weist
zwei große gekrümmte Dipolwicklungen 20 und 21 auf, die beiderseits eines längs der
Strahlführungsachse A verlaufenden Elektronenstrahlrohres 22 parallel zueinander angeordnet
sind. Längs der gekrümmten Innenseite des Magneten bzw. des Elektronenstrahlrohres
22 befindet sich noch eine zusätzliche Gradientenwicklung 23. Da die Leiter dieser
Wicklungen 20, 21 und 23 aus supraleitendem Material bestehen, ist die aus Gründen
der Herausführung der Synchrontronstrahlung zweigeteilte, diese Wicklungen aufnehmende
Strahl
kammer 24 mit einem entsprechenden Heliumgehäuse 25 versehen. Wie aus dem Aufriß ersichtlich
ist, ist oberhalb und unterhalb des Elektronenstrahlrohres 22 jeweils ein ferromagnetisches
Blech 7 bzw. 8 mit der Krümmung des Rohres 22 angepaßter Gestalt angeordnet. Zwischen
den Innenrändem und den Außenrändem dieser Bleche befindet sich jeweils eine netzartige
Struktur 10 bzw. 11 mit supraleitenden Drähten 12. Mit diesen Blechen 7 und 8 und
den netzartigen Strukturen 10 und 11, deren Querschnitt in Fig.
1 dargestellt ist, können im schnellgepulsten Niederfeldbereich Störfelder durch Wirbelstromeffekte
sowie die Restmagnetisierung des Supraleiters der Wicklungen abgeschirmt werden. Die
Störfeldabschirmung folgt hier der gekrümmten Teilchenbahn über die ganze Magnetlänge
und ist lediglich an ihren Enden offen. Die Querschnittsabmessungen betragen dabei
z.B. 9 x 9 cm
2. Die magnetischen Wände bestehen aus z.B. 0.5 bis 1 mm dicken µ-Metall. Die netzartigen
Strukturen 10und 11 weisen jeweils mindestens drei supraleitende Multifilamentdrähte
auf, die alle 10 cm durch senkrecht veriaufende Kupferdrähte und an ihren Enden durch
Kupferbänder verbunden sind. Die L/R-Zeitkonstante τ dieser Strukturen kann dabei
viel größer als die Pulsanstiegszeit sein.
[0021] Die erfindungsgemäßen Feldformungs- bzw. Abschirmmaßnahmen sind insbesondere bei
kleinen Feldern und hohen Feldänderungsgeschwindigkeiten wirksam. Bei hohen Feldern
mit B > 1 T und kleinen Feldänderungsgeschwindigkeiten β werden die geschilderten
Maßnahmen weitgehend wirkungslos, da dann das hochpermeable Material gesättigt ist
bzw. die in den Drähten induzierten Abschirmströme klein werden. Hier übernehmen dann
in bekannter Weise die Hauptwicklungen der magnetischen Einrichtung allein die Feldiormung.
1. Einrichtung zur Erzeugung eines Magnetfeldes mit räumlich vorgegebenem Feldverlauf
in einem Nutzvolumen, welche mit den Feldverlauf beeinflussenden Körpern aus ferromagnetischem
Material versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb und auf gegenüberliegenden
Seiten des Nutzvolumens (V) jeweils mindestens ein dünner plattenförmiger Körper (7,
8) vorbestimmter geometnscher Ausdehnung aus einem Material mit hoher Permeabilität
(µr) vorgesehen ist, dessen dem Nutzvolumen (V) zugewandte Oberfläche (F bzw. F')
so geformt und angeordnet ist, daß diese auf einer magnetischen Äquipotentialfläche
(6d bzw. 6'd) des in dem Nutzvolumen - (V) zu erzeugenden Magnetfeldes (B) zu liegen
kommt
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genngste Entfernung
(e) jedes plattenförmigen Körpers (7, 8) von dem Nutzvolumen (V) kleiner als die entsprechende
Ausdehnung (a) des Nutzvolumens (V) in dieser Richtung ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querausdehnung (1) jedes plattenförmigen
Körpers (7, 8) größer als die entsprechende Ausdehnung (c) des Nutzvolumens (V) in
dieser Richtung ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die geometrische
Ausdehnung der . jeweils mit einem der plattenförmigen Körper (7 bzw. 8) zu belegenden
Fiächenausschnitte der Äquipotentialflächen (6d ' bzw. 6'd) so groß gewählt ist, daß
zumindest weitgehend die das Nutzvolumen (V) durchsetzenden Feldlinien (5) des Magnetfeldes (B) durch diese Flächenausschnitte hindurchtreten.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb
und auf gegenüberliegenden Seiten des Nutzvolumens (V) jeweils eine flächenhafte,
gitter- oder netzartige Struktur (10, 11) vorbestimmter Ausdehnung mit draht-oder bandförmigen Supraleitern (12) vorgesehen
ist, wobei jede Struktur (10, 11) so geformt und angeordnet ist, daß sie den Feldlinien
- (5) des in dem Nutzvolumen (V) zu erzeugenden Magnetfeldes (B) folgt, und wobei
die Supraleiter (12) senkrecht zu den Feldlinien (5) ausgerichtet und zumindest an
ihren Enden mit in Richtung der Feldlinien (5) verlaufenden elektrisch leitenden Teilen
(13) verbunden sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die elektnsch leitenden
Teile (13) aus bei der Betriebstemperatur der Supraleiter (12) elektrisch normalleitendem
Material bestehen.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Supraleiter
(12) auch in zwischen ihren Enden liegenden Bereichen untereinander mit elektrisch leitenden
Teilen verbunden sind, welche in Richtung der Feldlinien (5) des in dem Nutzvolumen
(V) zu erzeugenden Magnetfeldes (B) verlaufen.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mittels
der Anzahl und der Materialauswahl der elektrisch leitenden Teile (13) eine vorbestimmte
L/R-Zeitkonstante (r) für die netzartigen Strukturen (10, 11) eingestellt ist
9. Einrichtung nach emem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausdehnung
und Anordnung der netzartigen Strukturen (10, 11) so gewählt ist, daß diese Strukturen
zwischen den plattenförmigen Körpern (7, 8) verlaufen.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß für die
plattenförmigen Körper (7, 8) Maßnahmen zur Wirbelstromverringerung in ihnen vorgesehen
sind.
11. Einnchtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sich
das Nutzvolumen (V) im Innem einer Kammer (22) zur Führung elektrisch geladener Teilchen,
insbesondere von Elektronen, in einer Teilchenbeschleuniger-Anlage befindet