(19)
(11) EP 0 191 425 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.08.1986  Patentblatt  1986/34

(21) Anmeldenummer: 86101577.4

(22) Anmeldetag:  07.02.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A01B 69/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR GB SE

(30) Priorität: 13.02.1985 DE 3504906

(71) Anmelder: Amazonen-Werke H. Dreyer GmbH & Co. KG
D-49205 Hasbergen (DE)

(72) Erfinder:
  • Gattermann, Bernd
    D-2871 Hude i.O. (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Spurreisser für eine landwirtschaftliche Maschine


    (57) Spuranreißer für eine landwirtschaftliche Maschine, der an dem Rahmen der Maschine mittels eines Gelenkes befestigt und um eine zumindest annähernd in Fahrtrichtung verlaufende Schwenkachse in aufrechter Ebene schwenkbar ist, wobei der Spuranreißer einen Auslegerarm und eine an dem Ende des Auslegerarmes drehbar gelagerte Scheibe aufweist. Um eine einfache und preiswerte Sicherungsmöglichkeit für Spuranreißer zu schaffen, ist in Fahrtrichtung (11) gesehen vor dem Auslegerarm (8) ein Schutzelement (21) angeordnet, welches die Scheibe (9) in Fahrtrichtung (11) gesehen nach vom überragt (Fig. 7).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Spuranreißer gemäß des Oberbegriffes des Anspruches 1.

    [0002] Durch die DE-OS 32 42 932 ist bereits ein derartiger Spuranreißer bekannt. Dieser Spuranreißer ist mittels eines Kreuzgelenkes an dem Rahmen einer landwirtschaftlichen Maschine angelenkt. Weiterhin ist an dem Spuranreißer ein Spannelement angeordnet, welches den Spuranreißer in seiner vorgegebenen Betriebsstellung hält. Aufgrund seiner Anlenkung und Befestigung kann der Spuranreißer beim Auftreffen auf Hindernissen schräg nach hinten - oben ausweichen.

    [0003] Nachteilig ist bei dem bekannten Spuranreißer zunächst der relativ aufwendige Konstruktions- und Bauaufwand, so daß diese Ausführung sehr teuer ist. Weiterhin kommt es zu Beschädigungen an dem Spuranreißer, wenn das Hindernis, auf welches der Spuranreißer auftrifft, oberhalb der Scheibendrehachse der Spuranreißerscheibe angreift. Da die Spuranreißerscheibe in diesen Fällen dann das Hindernis unterfährt, kann sie nicht schräg nach hinten - oben ausweichen. Somit kommt es zu unvermeidbaren Beschädigungen an dem Spuranreißer.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache und preiswerte Sicherungsmöglichkeit für Spuranreißer zu schaffen.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst. Infolge dieser Maßnahme wird der Spuranreißer durch das Schutzelement über das jeweilige Hindernis hinweggehoben.

    [0006] Das Schutzelement bekommt vor der Scheibe des Spuranreißers Kontakt mit dem Hindernis. Das Schutzelement hat für die Scheibe die Wirkung einer Kufe oberhalb der Scheibendrehachse, so daß die Scheibe auch über Hindernisse hinweggehoben wird, die oberhalb der Scheibendrehachse an die Spuranreißerscheibe angreifen würden. Durch eine entsprechende Formgebung des Schutzelementes kann man festlegen, bis zu welcher Hindernishöhe das Schutzelement wirksam ist, so daß der Spuranreißer möglichst allen Hindernissen unbeschadet ausweichen kann. Es ist denkbar, daß mehrere Schutzelemente übereinander angeordnet sind. Auch können verschieden geformte Schutzelemente vorgesehen sein, die entsprechend des jeweiligen Einsatzfalles mittels Schnellverschlüssen an dem Auslegerarm des Spuranreißers befestigt bzw. ausgetauscht werden.

    [0007] Hierbei sieht die Erfindung vor, daß die unterste Kante des Schutzelementes sich in Betriebsstellung des Spuranreißers zumindest annähernd unterhalb einer waagerechten durch die Scheibendrehachse verlaufenden Linie befindet. Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, daß die Scheibe in jedem Falle über Hindernisse, wie beispielsweise große Steine, die auf der Bodenoberfläche liegen, Querfurchen in der Bodenoberfläche oder Vertiefungen bei besonders grober Pflugfurche hinweggehoben wird. Das Schutzelement verhindert, daß die Scheibe oberhalb ihrer Drehachse Kontakt mit Hindernissen bekommen kann.

    [0008] In einer bevorzugten Ausführung sieht die Erfindung vor, daß das Schutzelement in der Betriebsstellung des Spuranreißers eine von der Scheibe ausgehende schräg nach oben und schräg nach vorn in Richtung des Gelenkes bzw. Maschinenmitte verlaufende Kante oder Kufe aufweist. Infolge dieser Maßnahme wird auch ein Schutz für den gesamten Spuranreißer, inklusive des Auslegerarmes erreicht, weil sich das Schutzelement auch zumindest teilweise vor dem Auslegerarm befindet und so den Auslegerarm ebenfalls über die Hindernisse hinweghebt. Ein besonders guter Schutz wird für die Scheibe erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Schutzelement die Vorderseite der Scheibe zumindest teilweise umschließt.

    [0009] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den übrigen Unteransprüchen und der Beispielsbeschreibung zu entnehmen. Hierbei zeigen

    Fig. 1 eine Sämaschine mit erfindungsgemäßen Spuranreißern in der Vorderansicht,

    Fig. 2 den linken Spuranreißer in vergrößertem Maßstab in der Vorderansicht,

    Fig. 3 den Spuranreißer gemäß Fig. 2 in der Draufsicht,

    Fig. 4 den Spuranreißer gemäß Fig. 2 in der Ansicht von links,

    Fig. 5 ein andere Ausführung des linken Spuranreißers in der Vorderansicht,

    Fig. 6 den Spuranreißer gemäß Fig. 5 in der Draufsicht und

    Fig. 7 den Spuranreißer gemäß Fig 6 in der Ansicht von links.



    [0010] An der Sämaschine 1 sind an den beiden äußeren Seiten des Rahmens 2 jeweils die Spuranreißer 3 mit Hilfe der Gelenke 4 in aufrechter Ebene schwenkbar angeordnet. Die Spuranreißer 3 können somit um die in Fahrtrichtung und jeweils durch die Gelenke 4 verlaufende Schwenkachsen 5 angehoben und abgesenkt werden. An dem Rahmen 2 der Sämaschine ist der Spurreißerwechselautomat 6 angebracht. Zwischen den Spuranreißern 3 und dem Spuranreißerwechselautomaten 6 sind die Ketten 7 angeordnet, so daß die Spuranreißer 3 wechselseitig abwechselnd jeweils am Feldende in die Außerbetriebsstellung angehoben und in die Betriebsstellung abgesenkt werden können.

    [0011] Jeder Spuranreißer 3 weist den Auslegerarm 8 und die Scheibe 9 auf, die am jeweiligen Ende 10 des jeweiligen Auslegerarmes 8 mittels einer Lagerung frei drehbar gelagert ist. In Fahrtrichtung 11 gesehen ist vor dem Auslegerarm 8 des Spuranreißers 3 das Schutzelement 12 angeordnet. Dieses als Bügel 13 ausgebildete Schutzelement 12 überragt die Scheibe 9- in Fahrtrichtung 11 gesehen nach vorn. Die unterste Kante 14 des Bügels 13 befindet sich in Betriebsstellung des Spuranreißers 3 unterhalb der waagerechten durch die Scheibendrehachse 15 verlaufenden Linie 16. Weiterhin verläuft die vordere Kante 17 des Bügels 13 in der Betriebsstellung des Spuranreißers 3 von der Scheibe 9 ausgehend schräg nach oben und schräg nach vorn in Richtung des Gelenkes 4 bzw. der Maschinenmitte. Diese vordere Kante 17 hat in der Praxis die Wirkung einer Kufe, wenn der Bügel 13 auf ein Hindernis auftrifft.

    [0012] Wenn der Spuranreißer 3 auf das sich auf dem Boden 18 befindliche Hindernis 19 trifft, hebt der Bügel 13 den Spuranreißer 3 über das Hindernis 19 hinweg bzw. die Scheibe 9 soweit an, daß die untere schräge Hälfte 20 der Scheibe 9 auf das Hindernis 19 auftrifft und die Scheibe 9 somit unbeschadet über das Hindernis 19 hinwegrollen kann. Die schräge vordere Kante 17 des Schutzbügels 13 verhindert also, daß die Scheibe 9 oberhalb der Scheibenmitte bzw. der Scheibendrehachse 15 Kontakt mit dem Hindernis 19 bekommt. Während des normalen Einsatzes hat der Bügel 13 keinen Bodenkontakt, sondern weist einen kleinen Abstand A zur Bodenoberfläche 18 auf. Somit wird verhindert, daß der Bügel 13 Bodenteile vor sich herschiebt.

    [0013] Der Bügel 21 gemäß dem Ausführungsbeispiel entsprechend den Fig. 5 bis 7 weist eine etwas andere Formgebung als der Bügel 13 auf. Der als Schutzelement ausgebildete Bügel 21 ist ebenfalls an dem Auslegerarm 8 des Spuranreißers 3 befestigt. Der Bügel 21 überragt die Scheiben 9 in Fahrtrichtung 11 gesehen nach vorn. Die unterste Kante 22 des Bügels 21 befindet sich in Betriebsstellung des Spuranreißers 3 unterhalb der waagerechten durch die Scheibendrehachse 15 verlaufenden Linie 16. Weiterhin verläuft die vordere Kante 23 des Bügels 21 in der Betriebsstellung des Spuranreißers 3 von der Scheibe 9 ausgehend schräg nach oben und schräg nach vorn in Richtung des Gelenkes 4 bzw. der Maschinenmitte. Diese vordere Kante 23 hat in der Praxis die Wirkung einer Kufe, wenn der Bügel 21 auf ein Hindernis trifft. Der Bügel 21 umschließt teilweise die Vorderseite 24 der Scheibe 9 und überragt die Scheibe 9 nach außen hin um das kurze Stück 25.

    [0014] Die Wirkungsweise des Bügels 21 ist folgendermaßen:

    Wenn die Sämaschine auf ebenen Böden eingesetzt wird, hat der Bügel 21 keinen Bodenkontakt. Befinden sich nun jedoch auf der Bodenoberfläche 18 Hindernise 19 in Form von großen Steinen oder groben, großen Kluten bzw. in der Bodenoberfläche Hindernisse in Form von tiefen Querfurchen oder tiefen Furchen bei grober Pflugfurcne, so wird die Scheibe 9 bzw. der Auslegerarm 8 über diese Hindernisse 19 hinweggehoben, bevor die Scheibe 9 oberhalb der Scheibendrehachse 15 Kontakt mit dem Hindernis bekommen kann. Die vordere schräge Kante 23 des Bügels 21 läuft auf das Hindernis 18 auf. Das Hindernis 19 gleitet an der Kante 23 vorbei und hebt aufgrund der Schräge dieser Kante 23 die Scheibe 9 bzw. den Auslegerarm 8 des Spuranreißers 3 an. Die Scheibe 9 wird über den Bügel 21 durch das Auflaufen auf das Hindernis 19 soweit angehoben, daß der untere Teil der Scheibe 9 über das Hindernis hinwegrollen kann. Durch den Bügel 21 wird also verhindert, daß die Scheibe 9 oberhalb der Scheibendrehachse 15 einen Kontakt mit dem Hindernis bekommt, der die Scheibe 9 nach unten drücken würde. Aufgrund des Bügels 21 weicht der Spuranreißer 3 immer beim Auftreffen auf Hindernissen nach oben aus; d.h. er hebt sich somit über auf dem Boden 18 liegende Hindernisse oder über sich in der Bodenoberfläche befindende Vertiefungen hinweg. Der Sügel 21 bewirkt also, daß der Spuranreißer 3 allen Hindernissen nach oben ausweicht, die niedriger als der Bügel 21 sind. Durch die entsprechende Formgebung des Bügels 21 kann die Höhe der Hindernisse, denen der Spuranreißer ausweichen soll, einfach festgelegt werden.




    Ansprüche

    1. Spuranreißer für eine landwirtschaftliche Maschine, der an dem Rahmen der Maschine mittels eines Gelenkes befestigt und um eine zumindest annähernd in Fahrtrichtung verlaufende Schwenkachse in aufrechter Ebene schwenkbar ist, wobei der Spuranreißer einen Auslegerarm und eine an dem Ende des Auslegerarmes drehbar gelagerte Scheibe aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in Fahrtrichtung (11) gesehen vor dem Auslegerarm (8) ein Schutzelement (12,13,21) angeordnet ist und die Scheibe (9) in Fahrtrichtung (11) gesehen nach vorn überragt.
     
    2. Spuranreißer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die unterste Kante (14,22) des Schutzelementes (12,13,21) sich in Betriebsstellung des Spuranreißers (3) zumindest annähernd unterhalb einer waagerechten durch die Scheibendrehachse (15) verlaufende Linie (16) befindet.
     
    3. Spuranreißer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzelement (12,13,21) in der Betriebsstellung des Spuranreißers (3) eine von der Scheibe (9) ausgehende schräg nach oben und schräg nach vorn in Richtung des Gelenkes (4) bzw. Maschinenmitte verlaufende Kante (17,24) oder Kufe aufweist.
     
    4. Spuranreißer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzelement (12,13,21) in der Betriebsstellung des Spuranreißers (3) eine von der Scheibe (9) ausgehende schräg nach oben verlaufende Kufe (17,24) aufweist.
     
    5. Spuranreißer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzelement (21) die Vorderseite (24) der Scheibe (9) zumindest teilweise umschließt.
     
    6. Spuranreißer nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzelement (12) als Kufe (13,21) ausgebildet ist.
     
    7. Spuranreißer nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzelement (12) als Bügel (13,21) ausgebildet ist.
     
    8. Spuranreißer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzelement (21) an dem Auslegerarm (8) befestigt ist und die Scheibe (9) nach außen hin überragt.
     




    Zeichnung