[0001] Die Erfindung betrifft einen Türantrieb zum vollautomatischen Offnen und Schliessen
mindestens einer Schiebetüre, die auf dem überwiegenden Teilstück des Offnungs- und
des Schliessweges mit einer
[0002] grösseren Geschwindigkeit geführt ist als auf dem letzten Teilstück, und die durch
einen Mitnehmer bewegbar ist.
[0003] Für die Bewegung von Schiebetüren ist es bekannt, den überwiegenden Teil des Schubweges
mit einer grösseren Geschwindigkeit auszuführen als den restlichen Teil des Weges.
[0004] Der Grund für diese unterschiedliche Bewegung der
[0005] Türe liegt darin, dass die Türe rasch öffnen und,
[0006] was besonders in der kalten Jahreszeit wichtig ist, auch wieder rasch schliessen
soll. Damit aber die Flügel einer Doppeltüre nicht aufeinanderprallen oder eine Einzeltüre
nicht zu hart auf die entgegenstehende Mauer trifft, wird die Geschwindigkeit auf
dem letzten Teilstück heruntergesetzt.
[0007] Für die Aufbringung solcher unterschiedlicher Geschwindigkeiten sind verschiedene
Antriebsarten in Gebrauch, sie weisen aber erhebliche Nachteile auf. Die Verwendung
von Luftkolben (pneumatischer Antrieb) oder von Olkolben (hydraulischer Antrieb) setzt
naturgemäss die Bereitstellung von komprimierter Luft bzw. von Drucköl voraus, was
einen nicht unbedeutenden Aufwand erfordert. Im ersteren Falle ist mit einer Lärmbelästigung
durch den erforderlichen Kompressor zu rechnen, bei Drucköl muss auch berücksichtigt
werden, dass im Falle einer Havarie niemand durch herabtropfendes 01 beschmutzt werden
kann.
[0008] Ferner sind verschiedene mechanische Antriebe bekannt. So wird beispielsweise von
einem Elektromotor eine Gliederkette oder eine Gummikette angetrieben, die sich über
den gesamten Hubweg der Türe. erstreckt.
[0009] Die Umsteuerung des Motors auf eine langsame Drehzahl und sogar bis auf null erfordert
einen erheblichen Aufwand teurer elektronischer Bauteile. Bei einem Ausfall der störanfälligen
elektronischen Steuerung muss erst ein Fachmann von auswärts gerufen werden, da das
Wartungspersonal kaum jemals die nötigen Kenntnisse für eine Schadensbehebung besitzt.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Türantrieb der eingangs genannten
Art zu schaffen, der mit einfachen mechanischen Mitteln die Aufbringung unterschiedlicher
Geschwindigkeiten ermöglicht und somit entsprechend billig ausführbar ist.
[0011] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine von einem Hauptmotor getriebene Hauptwelle für
die Aufbringung einer grossen GeSchwindigkeit und durch eine von einem Kleinmotor
getriebene Nebenwelle für die Aufbringung einer kleinen Geschwindigkeit der Türe,
wobei beide Wellen auf den selben Mitnehmer wirken.
[0012] Durch die funktionelle Trennung der Aufbringung der verschiedenen Geschwindigkeiten
durch die Verwendung von zwei Motoren wird eine hohe Betriebsbereitschaft Dei grosser
Sicherheit gewährleistet und verschiedene Kombinationen zur Erfüllung unterschiedlicher
Betriebsbedingungen sind leicht möglich. Ausser wenigen, allgemein gebräuchlichen
Schaltgeräten sind keine zusätzlichen komplizierten und teuren Einrichtungen notwendig
und im Falle einer Betriebsstörung kann jeder halbwegs geschulte Handwerker den Schaden
beheben.
[0013] Anhand der beigefügten schematischen Zeichnung werden nachstehend Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Antrieb für eine einzelne Schiebetüre;
Fig. 2 einen Antrieb für eine Doppeltüre;
tig. 3 ein Detail eines Antriebes.
[0014] Gemäss Fig. 1 wird die einflügelige Schiebetüre 1 von zwei Elektromotoren bewegt,
um auf diese einfache Weise die verlangten unterschiedlichen Türgeschwindigkeiten
aufzubringen. Der Hauptmotor 2 treibt das Getriebe 3 und über das Kegelradgetriebe
4 die Hauptwelle, die hier als Gewindespindel 5 ausgebildet ist. Das Getriebe 3 umfasst
auch eine Rutschkupplung, beispielsweise ein für die Transmission zwischengeschalteter
Gummi- oder Kunststoff-Treibriemen. Die Gewindespindel 5 ist horizontal und parallel
zur Bewegungsrichtung der Türe angeordnet. Der Kleinmotor 6 treibt über das Schneckengetriebe
7 die Nebenwelle, die als Profilstange 8 ausgebildet und gleichlaufend mit der Hauptwelle
angeordnet ist.
[0015] Auf der Gewindespindel 5 sitzt das Zahnrad 9, das innen ein zum Gewinde der Spindel
passendes Muttergewinde hat. Auf der Profilstange 8 sitzt das verschiebbar angeordnete
Ritzel 10. Die Profilstange 8 ist zweckentsprechend, beispielsweise als Rundwelle
mit Nut, mit Keilprofil oder ähnlich zu wählen, damit sie das Drehmoment vom Kleinmotor
6 ohne Schwierigkeiten oder gar Verformungen auf das Ritzel
[0016] 10 übertragen kann, dessen leichte Verschiebbarkeit stets gewahrt bleiben muss.
[0017] Zahnrad 9 und Ritzel 10 sind vom kastenartigen Schlitten 11 umgeben, der einerseits
als Mitnehmer für die Bewegung der Türe dient,. andererseits gewährleistet, dass die
Zahnräder 9 und 1C bei jeder Verschiebung und Drehbewegung in ständigem Eingriff bleiben.
Bei dieser Ausführung ist der Schlitten 11 nicht direkt mit der Türe verbunden, sondern
er nimmt sie mit über die gelenkig angebrachte Klinke 12, die in eine an der Türe
befestigte Fassung 13 eingreift. Zweckmässigerweise läuft die Türe in einer (nicht
gezeichneten) Laufschiene auf Rollen.
[0018] Der erfindungsgemässe Antrieb bietet verschiedene Möglichkeiten für das Offnen und
Schliessen der Türe. Nachstehend wird eine davon für den Schliessvorgang beschrieben.
[0019] Der Hauptmotor 2 ist eingeschaltet, die Gewindespindel 5 dreht sich, das Zahnrad
9 wird jedoch vom stillstehenden Ritzel 10 am Mitdrehen gehindert. So verschieben
sich beide Zahnräder, vom Schlitten 11 gehaltert, nur axial und führen über Schlitten
11 und Klinke 12 die Türe mit verhältnismässig grosser Geschwindigkeit nach rechts
(in der Zeichnung).
[0020] Wenn die Türe das überwiegende Teilstück des Weges zurückgelegt hat, trifft die am
Schlitten 11 befestigte Nase 14 auf den Umschalter 15. Dieser schaltet den Hauptmotor
2 aus und gleichzeitig den Kleinmotor 6 ein, welcher nun den Weitertransport der Türe
1 mit kleiner Geschwindigkeit über das letzte Teilstück des Weges übernimmt, bis sie
geschlossen ist. Dabei dreht die Profilstange 8, deren Drehzahl durch das Schneckengetriebe
7 stark untersetzt ist, das Ritzel 10 mit. D
H dieses mit dem Zahnrad 9 kämmt, wird auf der stillstehenden Gewindespindel 5 das
Zahnrad 9 in Schliessrichtung der Türe verschoben und nimmt dabei über den Schlitten
11 und die Klinke 12 die Türe mit. Die Bewegung wird beendet, sobald die Nase 14 auf
den Endschalter 16 trifft, welcher den Kleinmotor 6 ausschaltet. Zum Schutze der Schliesskante
17 der Türe vor allfälligen Beschädigungen beim Auftreffen der Türe auf die Mauer
18 ist die elastische Schutzleiste 19 angebracht.
[0021] Selbstverständlich kann eine solche Schutzleiste auch auf der gegenüberliegenden
Türkante vorgesehen werden.
[0022] Der Offnungsvorgang läuft in der sinngemäss gleichen Weise ab. Beispielsweise durch
Betätigung eines Fusschalters unter dem Bodenbelag wird vorerst der reversierbare
Hauptmotor 2 eingeschaltet. Er führt die Türe mit grösserer Geschwindigkeit über das
überwiegende Teilstück des Türweges, bis die Nase 14 des Schlittens 11 auf den auch
auf der anderen Seite vorgesehenen Umschalter 15 trifft, welcher den Hauptmotor 2
ausschaltet und den gleichfalls reversierbaren Kleinmotor 6 einschaltet. Dieser führt
die Türe mit kleinerer Geschwindigkeit als bisher über das letzte Teilstück des Weges,
bis sie bei grösster Offnungsweite ihre Endstellung erreicht hat und der Kleinmotor
durch den auch hier vorgesehenen Endschalter 16 ausgeschaltet wird. -Ublicherweise
soll die Türe nur eine begrenzte Zeitspanne offen bleiben und dann wieder automatisch
schliessen. Dies lässt sich in einfacher Weise mit Hilfe eines Zeitrelais durchführen,
das nach einer vorher einstellbaren Zeit den Hauptmotor 2 einschaltet und damit den
Schliessvorgang einleitet.
[0023] Mit der beschriebenen Schaltungsart lässt sich auch
[0024] die sogen. Apothekerschaltung leicht verwirklichen,
[0025] bei der aus Sicherheitsgründen - z.B. während des Nachtdienstes - die Türe nur einen
schmalen Spalt zur Durchreichen des Rezeptes und des Geldes geöffnet werden soll.
Für diesen Fall bleibt der Hauptmotor 2 ausgeschaltet, was sich am einfachsten mit
einem Ein-Aus-Schalter in der Stromzuführung zum Hauptschalter durchführen lässt,
und der Kleinmotor 6 übernimmt,
[0026] auf dem letzten Teilstück des Offnungsweges, das für den vorgesehenen Zweck einen
genügend breiten Spalt bilden kann, sowohl die Dffnungs- als auch die Schliessbewegung.
Diese Türbewegungen können durch einen Handschalter eingeleitet werden; für die Hubbegrenzung
lassen sich der Umschalter 15 und der Endschalter 16 verwenden.
[0027] Insbesondere bei dieser Apothekerschaltung ist es vorteilhaft, wenn wenigstens ein
Teil der Antriebselemente für die Türe selbsthemmend ausgeführt ist, damit auch bei
einem starken Druck auf die Schliesskante 17 die Türe nicht gewaltsam geöffnet werden
kann. Es kommen dafür beispielsweise die Gewindespindel 5 mit dem Zahnrad 9 oder das
Schneckengetriebe 7 in Frage, auch können noch andere Elemente selbsthemmend konstruiert
sein. Reibung, Trägheit und sonstige Widerstände aller Getriebeteile einschliesslich
der Antriebsmotoren 2 und 6 unterstützen noch die Wirkung der Selbsthemmung.
[0028] Eine andere Schaltungsart des erfindungsgemässen Türantriebes besteht darin, dass
auf dem überwiegenden Teilstück des Türweges die Motoren 2 und 6 gleichzeitig eingeschaltet
sind.
[0029] Das Zahnrad 9 wird nun nicht bloss auf der Gewindespindel 5 axial verschoben, sondern
erfährt vom Ritzel 10 her zusätzlich eine Drehbewegung, wodurch sich eine aus den
beiden einzelnen Motorantrieben resultierende Gesamtgeschwindigkeit für den Schlitten
11 und damit auch für die Türe ergibt. Nach Zurücklegung des überwiegenden Teilstückes
des Türweges schaltet der Umschalter 15 den Hauptmotor 2 ab und
[0030] der Kleinmotor 6 führt allein die Türe weiter über das letzte Teilstück, bis der
Endschalter 16 den Kleinmotor abschaltet. Sollte einmal der Hauptmotor ausfallen,
kann der Kleinmotor allein, natürlich mit entsprechend kleinerer Geschwindigkeit,
die Türe über den gesamten Offnungs- und Schliessweg befördern.
[0031] Eine Variante zu dieser Schaltung besteht darin, dass der Kleinmotor 6 dauernd, auch
nach Erreichen der Endstellungen der Türe, eingeschaltet bleibt, wodurch er nach der
einen Seite die Türe offen hält und nach der anderen Seite einen Schliessdruck auf
die geschlossene Türe ausübt. Dabei wird allerdings der Motor abgewürgt.
[0032] Er muss daher für eine 100%-ige Einschaltdauer ausgelegt sein oder mit einer zweckentsprechenden
Vorrichtung auf eine tiefere Spannung heruntergeschaltet werden. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, zwischen Kleinmotor 6 und Schneckengetriebe 7 eine Rutschkupplung bekannter
Art vorzusehen.
[0033] Ein Nachteil dieser Kupplungen besteht darin, dass
[0034] sie entweder voluminös ausgelegt sein müssen oder sie bei langer Inanspruchnahme,
wie sie sich insbesondere bei länger geschlossen bleibender Türe ergibt, einer starken
Erwärmung und grosser Abnützung unterworfen sind. Eine bessere Lösung ergibt sich
durch eine magnetische Rutschkupplung, wie sie in Fig. 3 dargestellt und weiter unten
beschrieben wird.
[0035] Es ist auch eine Kombination der beiden beschriebenen Hauptschaltungsarten denkbar,
indem die Türe am überwiegenden Teilstück des Schliessweges vom Hauptmotor und am
letzten Teilstück vom Kleinmotor befördert wird, am Offnungsweg jedoch zuerst von
beiden Motoren zusammen und nur am letzten Teilstück vom Kleinmotor allein. So wird
am Offnungsweg eine grössere Geschwindigkeit der Türe erreicht als am Schliessweg.
[0036] Die elastische Schutzleiste 19 bewahrt die Schliesskante 17 der meistens aus Glas
bestehenden Türe 1 vor Beschädigungen, sie dient aber auch zum Schutze von Passanten,
die mit ihr in Berührung kommen.
[0037] Eine vorteilhafte Weiterentwicklung besteht darin, dass die Schutzleiste hohl ausgeführt
ist und über eine Schlauchleitung mit einem (nicht gezeichneten) Membranschalter in
Verbindung steht. Bei einem Druck auf die Schutzleiste wird der Membranschalter betätigt
und
[0038] eine Offnungsbewegung der Türe eingeleitet.
[0039] Es ist dies vor allem eine Sicherheitsmassnahme,
[0040] um das Einklemmen einer Person zu verhindern. Selbstverständlich muss der Membranschalter
unmittelbar vor Erreichen der Schliesstellung der Türe
[0041] ausgeschaltet werden, um ein dauerndes Auf- und
[0042] Zugehen der Türe zu verhindern.
[0043] Der Membranschalter kann aber auch noch eine andere Funktion übernehmen. über Nacht,
wenn die Türe geschlossen ist, bleibt er eingeschaltet, der Mechanismus für das Offnen
der Türe ist jedoch ausgeschaltet. Wird nun versucht, die Türe gewaltsam zu öffnen,
dann geschieht das sicherlich mit Brechwerkzeugen, die bei der Schutzleiste eingeschoben
werden. Der ansteigende Druck in der Leiste wirkt auf den Membranschalter - es kann
für diesen Zweck auch ein weiterer derartiger Schalter vorgesehen werden -, der nun
[0044] einen Alarm auslöst.
[0045] Die Klinke 12 erlaubt eine Notöffnung der Türe und stellt so eine zusätzliche Sicherheitseinrichtung
dar. Durch Lösen der Klinke wird die Türe vom Schlitten getrennt und ist nun leicht
zu bewegen. Das Ausklinken kann mit einem Hubmagnet oder, falls ein Stromausfall vorliegt,
von Hand aus erfolgen. Bei einem Brand in einem Warenhaus oder Theater z.B. kann es
nun nicht mehr vorkommen, dass wegen einer nur halb geöffneten oder gar geschlossenen
Türe eine Panik ausbricht.
[0046] Die Ausklinkvorrichtung lässt sich auch mit der Feuerschutzanlage eines solchen Hauses
in Verbindung bringen.
[0047] Die Fig. 2 zeigt ein Beispiel für den Antri.eb einer Doppeltüre. Einrichtung und
Funktionsweise sind praktisch gleich wie bei der Ausführung nach Fig. 1. Um nicht
zwei getrennte Antriebsmechanismen vorsehen zu müssen, deren klagloses Zusammenspiel
auf die Dauer kaum gewährleistet wäre, ist die Gewindespindel 20 mit einem Linksgewinde
für die eine und einem Rechtsgewinde für die andere Türe versehen. Dadurch werden
bei einer Drehbewegung der Gewindespindel die beiden Türen gegengleich, also symetrisch
zueinander geöffnet bzw. geschlossen.
[0048] Bei dieser Ausführung sind die Türen 1 mit dem jeweils zugehörigen Mitnehmer direkt
verbunden, der auch hier als kastenartiger, Zahnrad 9 und Ritzel 10 einschliessender
Schlitten 21 ausgebildet ist.
[0049] Diese Befestigungsart kann derart gestaltet sein, dass damit die Türen nicht bloss
geführt, sondern an der Gewindespindel 20 aufgehängt sind. Zweckmässigerweise sind
dafür die Gewinde der Spindel als Flach- oder als Trapezgewinde ausgeführt.
[0050] Zum Schutze der beiden Türkanten 17 ist der Stossdämpfer 22 zur Vernichtung der den
Türen innewohnenden Restenergie vorgesehen. Ein solcher ist üblicherweise auch am
Ende des Offnungsweges jeder Türe angeordnet, wie natürlich auch die in Fig. 1 gezeigte
Schutzleiste verwendet werden kann.
[0051] Die Profilstange 8 ist auch in Fig. 2 durch das Schneckengetriebe 7 angetrieben,
das in der Mitte angeordnet ist. Selbstverständlich könnte für die Untersetzung der
Drehzahl des Kleinmotors 6 auch ein Zahnradgetriebe vorgesehen werden. Ähnliches gilt
auch für den Antrieb der Gewindespindel 20. Auch bei ihr könnte der Hauptmotor und
der Kleinmotor neben oder in Verlängerung der Gewindespindel angeordnet werden.
[0052] Die Verwendung des Kegelradgetriebes 4 ist beispiels- weise dann von Vorteil, wenn
die Türen im Erdgeschoss liegen und der Hauptmotor im Keller untergebracht werden
soll.
[0053] Insbesondere die Ausstattung der Gewindespindel mit einem Flach- oder Trapezgewinde
erlaubt die Anbringung einer zusätzlichen Einrichtung, um die Türe bei Annäherung
an eine Endstellung rascher abzubremsen. Die Türe 1 hängt an den Laufrollen 31, die
sich auf der Niveaulinie 32 - z.B. einer (nicht gezeichneten) Laufschiene - bewegen.
Das an der Türe befestigte, die Gewindespindel 20 umfassende Bremsglied 33 läuft dabei
frei mit. Gegen ihre Enden zu ist die Niveaulinie 32 etwas nach abwärts geneigt. Sobald
die Rollen 31 auf die geneigten Endteile 34 kommen, sinkt die Türe ab, das Bremsglied
33 wird betätigt und wirkt auf die sich drehende Gewindespindel 20. Die kinetische
Energie der bewegten Teile wird dabei, ähnlich bei einer Autobremse, in Wärme umgewandelt.
Dieser Bremsvorgang ist von grossem Vorteil gegenüber der Verwendung von elastischen
Schutzleisten oder von Stossdämpfern, wie sie allgemein gebräuchlich und auch vorstehend
beschrieben wurden.
[0054] Eine sinngemäss ähnliche Ausführung ergibt sich, wenn die Endteile der Niveaulinie
32 einen leichten Knick nach oben aufweisen. Beim Auflaufen der Rollen auf den Endteilen
wird die Türe angehoben. Die dafür notwendige Arbeit wird von der kinetischen Energie
der bewegten Teile aufgebracht. Diese werden somit gegenüber dem vorhergehenden Beispiel
nicht nur durch das Bremsglied, sondern noch zusätzlich, also rascher abgebremst.
[0055] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine Führungsrolle zu verwenden, die auf
einer speziellen Niveaulinie läuft und über einen Hebel direkt mit der Türe oder mit
dem Mitnehmer 11, 21 verbunden ist. Bevor die Türe ihre Endstellung erreicht, wird
durch den Hebel eine Bremse, z.B. ähnlich dem Bremsglied 33 oder eine Scheibenbremse
betätigt.
[0056] Eine Bremswirkung nach ganz anderem Prinzip auf die ihrer Endstellung sich nähernden
Türe wird mit Hilfe einer Feder erreicht. Es kann das eine Druck- oder Zugfeder sein,
welche der Bewegung der Türe entgegenwirkt, ferner eine die Gewindespindel umgebende
Schrauben- oder Spiralfeder, welche von der Spindel verwunden wird und so dieselbe
bremst. Auch Kombinationen aus diesen Möglichkeiten sind denkbar. Die derart bei Stillstand
der Gewindespindel in der Feder gespeicherte Energie wird freigesetzt, sobald die
Türe ihre Bewegung in der Gegenrichtung beginnt. Die Federkraft unterstützt somit
die Arbeit des Motors in der Anfangsphase der Türbewegung, sie kann aber auch für
sich allein wirken, was insbesondere bei einer Notöffnung, z.B. bei einem Stromausfall,
sehr erwünscht ist.
[0057] Alle beschriebenen Bremseinrichtungen lassen sich sowohl auf eine einfache als auch
auf eine Doppeltüre anwenden.
[0058] Fig. 3 zeigt einen Motorantrieb für die Nebenwelle mit einer zwischengeschalteten
magnetischen Mitnehmerkupplung. Der Kleinmotor 6 weist den Synchronmotor 23 für den
Vorwärtslauf und den Synchronmotor 24 für den Rückwärtslauf auf, die auf der gemeinsamen
Welle 26 sitzen und im Gehäuse 25 zusammengefasst sind. Auf der selben Welle 26 sitzt
der Rotor 27 des magnetischen Mitdrehelements 28, zu dem noch der den Rotor 27 in
geringem Abstand umfassende Mitnehmerteil 29 gehört. Dieser ist mit dem Zahnradgetriebe
30 verbunden, welches die Drehzahl der auf der Abtriebseite angeschlossenen Profilstange
8 stark heruntersetzt.
[0059] Zwischen dem Mitnehmerteil 29 und dem Rotor 27, von denen der eine oder auch beide
aus einem Naturmagnet bestehen, existiert keinerlei mechanische Verbindung; die Ubertragung
des Drehmoments erfolgt nur über das Magnetfeld des Mitdrehelements. Wenn die Türe
in einer Endstellung ankommt, ist kein Endschalter notwendig, um den Motor abzustellen,
sondern er kann, ohne sich dabei übermässig zu erwärmen, dauernd weiterlaufen. Der
Schlupf zwischen treibendem und getriebenem Maschinensatz ist auf das magnetische
Mitdrehelement 28 beschränkt, in welchem wegen der Berührungsfreiheit der beiden korrespondierenden
Teile 27 und 28 keine Reibungswärme entsteht. Der gewünschte Schliessdruck, damit
die Türe dichtet, erfolgt gemäss diesem in Fig. 3 beschriebenen Motorantrieb.
[0060] Es sei noch vermerkt, dass alle zu Fig. 1 beschriebenen Schaltungsarten und konstruktiven
Einzelheiten prinzipiell auch für die Ausführung nach Fig. 2 angewendet werden können,
was ebenso für den umgekehrten Fall zutrifft.
[0061] Ferner sind auch andere Anwendungsmöglichkeiten für den dargelegten vollautomatischen
Antrieb denkbar, z.B. bei Arbeitsmaschinen für die rasche exakte Positionierung und
Führung des Werkstückes.
Bezeichnunqsliste
[0062]
1) Einflügelige Schiebetüre
2) Hauptmotor
3) Getriebe
4) Kegelradgetriebe
5) Gewindespindel
6) Kleinmotor
7) Schneckengetriebe
8) Profilstange
9) Zahnrad
10) Ritzel verschiebbar
11) Schlitten kastenartig
12) Klinke
13) Fassung
14) Nase
15) Umschalter
16) Endschalter
17) Schliesskante
18) Mauer
19) Schutzleiste
20) Gewindespindel
21) Schlitten
22) Stossdämpfer
23) Synchronmotor Vorwärtslauf
24) Snychronmotor Rückwärtslauf
25) Gehäuse
26) Welle
27) Rotor
28) Mitdrehelement
29) Mitnehmerteil
30) Zahnradgetriebe
31) Endstellung
32) Rolle
33) Absenkung der Niveaulinie
34) Bremseinrichtung
1. Türantrieb zum vollautomatischen Offnen und Schliessen mindestens einer Schiebetüre,
die auf dem überwiegenden Teilstück des Offnungs- und des Schliessweges mit einer
grösseren Geschwindigkeit geführt ist als auf dem letzten Teilstück, und die durch
einen Mitnehmer bewegbar ist, gekennzeichnet durch eine von einem Hauptmotor (2) getriebene
Hauptwelle (2, 20) für die Aufbringung einer grossen Geschwindigkeit und durch eine
von einem Kleinmotor (6) getriebene Nebenwelle (8) für die Aufbringung einer kleinen
Geschwindigkeit der Türe (1), wobei beide Wellen auf den selben Mitnehmer (11, 21)
wirken.
2. Türantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem überwiegenden
Teilstück jedes Türweges die beiden Motoren (2, 6) zusammenarbeiten, während auf dem
letzten Teilstück nur mehr der Kleinmotor (6) eingeschaltet ist.
3. Türantrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kleinmotor (6) dauernd,
auch nach Erreichen der Endstellungen der Türe (1), eingeschaltet ist.
4. Türantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem überwiegenden
Teilstück jedes Türweges nur der Hauptmotor (2) und auf dem letzten Teilstück nur
der Kleinmotor (6) eingeschaltet ist.
5. Türantrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Offnen und Schliessen
eines schmalen Türspaltes der Kleinmotor (6) auf dem letzten Teilstück des Schliessweges
der Türe (1) bei ausgeschaltetem Hauptmotor (2) für sich allein ein- und ausschaltbar
ist.
6. Türantrieb nach Anspruch 2 oder 4, gekennzeichnet durch je einen Umschalter (15)
für den Offnungs- und für den Schliessweg zur Umschaltung auf die kleinere Geschwindigkeit,
sobald die Türe (1) das überwiegende Teilstück des Weges zurückgelegt hat.
7. Türantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der als Gewindespindel
(5) ausgebildeten Hauptwelle ein mit Muttergewinde versehenes Zahnrad (9) sitzt, das
mit einem auf der als Profilstange (8) ausgebildeten Nebenwelle verschiebbar angeordneten
Ritzel (10) in ständigem Eingriff steht, und Zahnrad und Ritzel in einem kastenförmigen
Schlitten (11) angeordnet sind, welcher als Mitnehmer zur Bewegung der Türe (1) dient.
8. Türantrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die auf das Zahnrad (9)
und auf das Ritzel (10) wirkende Antriebselemente hinsichtlich einer von der Türe
ausgehenden Bewegung wenigstens zum Teil selbsthemmend ausgeführt sind.
9. Türantrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Türe (1) durch eine
lösbare Klinke (12) mit dem Schlitten (11) verbunden ist.
10. Türantrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindel (5),
die ein Flach- oder ein Trapezgewinde aufweist, für die an ihr aufgehängte Türe (1)
als Führung dient.
11. Türantrieb nach Anspruch 7 für eine Doppeltüre, dadurch gekennzeichnet, dass die
als Gewindespindel (20) ausgebildete Hauptwelle ein Rechts- und ein Linksgewinde und
je einen Schlitten (21) für die gegengleichen Bewegungen der Türen (1) aufweist.
12. Türantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Motoren (2, 6)
reversierbar sind.
13. Türantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Hauptmotor
(2) und der von ihm angetriebenen Hauptwelle (5, 20) eine Rutschkupplung vorgesehen
ist.
14. Türantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kleinmotor (6) einen
Motor (23) für den Vorwärtslauf und einen Motor (24) für den Rückwärtslauf umfasst,
die in einem gemeinsamen Gehäuse (25) zusammengebaut sind.
15. Türantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Kleinmotor
(6) und der von ihm angetriebenen Nebenwelle (8) ein magnetisches Mitdrehelement (27,
28) als Kupplung vorgesehen ist, welches über ein Magnetfeld den Vorwärts- und Rückwärtslauf
des Motors (6) ohne mechanische Verbindung auf die Nebenwelle überträgt.
16. Türantrieb nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch je einen Stossdämpfer (22) am
Ende jedes Türweges zur Vernichtung der der Türe (1) noch innewohnenden restlichen
Bewegungsenergie.
17. Türantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder senkrechten
Kante (17) der Türe (1) eine elastische Schutzleiste (19) angebracht ist.
18. Türantrieb nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass ein Druck auf die hohl
ausgeführte Schutzleiste
(19) an der Schliesskante (17) der Türe (1) einen Membranschalter betätigt, welcher
eine Offnungsbewegung der Türe (1) einleitet.
19. Türantrieb nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Membranschalter
unmittelbar vor dem Verschliessen der Türe (1) ausser Funktion setzbar ist.
20. Türantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Niveaulinie (32),
auf welcher das Gewicht der Türe (1) tragende Laufrollen (31) sich bewegen, nahe ihrem
Endteilen (34) leicht geknickt ist, und ein Bremsglied (33) eine Bremswirkung auf
die Hauptwelle (5, 20) ausübt, sobald die Laufrollen (31) die Endteile (34) erreichen.
21. Türantrieb nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Feder, welche durch die
Abbremsung der einer Endstellung sich nähernden Türe (1) belastbar ist.