[0001] Die Erfindung betrifft ein Betätigungsorgan eines Schraubwerkzeugs, das mehrere einzeln
anwendbare, drehfest mit einem Schraubenkopf verbindbare Werkzeugköpfe aufweist, mit
einem Stiel mit einem Kupplungsstück zum Ankuppeln eines Werkzeugkopfes.
[0002] Es gibt Schraubwerkzeuge in den unterschiedlichsten Ausführungen, z.B. als Maulschlüssel,
Ringschlüssel, Steckschlüssel, Ratschenschlüssel, u.dgl.. Um nicht für jede Anwendungsart
ein komplettes anderes Werkzeug einsetzen zu müssen, ist es bekannt, Schraubwerkzeuge
zweiteilig zu gestalten, wobei das eine Teil aus dem Betätigungsarm und das andere
Teil aus einem Werkzeugkopf besteht. Beide Teile sind durch eine Kupplungsvorrichtung
miteinander verbunden (US-PS 3 039 340). Für unterschiedliche Anwendungen braucht
jeweils nur der Werkzeugkopf, der für die spezielle Anwendung individualisiert ist,
ausgewechselt zu werden. Der Betätigungsarm kann für die unterschiedlichsten Werkzeugköpfe
benutzt werden.
[0003] Dies ermöglicht den Einsatz eines relativ aufwendigen Betätigungsarmes, der eine
Vorrichtung zur Erkennung des Erreichens eines einstellbaren Schraubmomentes enthält.
Bei dem bekannten System befindet sich am vorderen Ende des Betätigungsarmes ein Kupplungsstück
mit einem querverlaufenden Kopf mit T-förmigem Profil. Dieser Kopf wird in ein Gegenkupplungsstück
des jeweiligen Werkzeugkopfes eingeschoben, wo bei Erreichen der richtigen Stellung
ein federnder Raststift des Kupplungsstückes in einem Rastloch des Gegenkupplungsstückes
einrastet.
[0004] In der Praxis sind unterschiedliche Kupplungssysteme zur auswechselbaren Anbringung
von Werkzeugköpfen an einem Betätigungsarm verbreitet. Bei einem dieser Systeme wird
ein axialer Zapfen des Betätigungsarmes in einen entsprechend angepaßten axialen Führungskanal
des Werkzeugkopfes eingeführt, wo er bei Erreichen der richtigen Einschubtiefe einrastet.
[0005] Ein Nachteil dieser verschiedenartigen Systeme besteht darin, daß sie nicht miteinander
kompatibel sind. In Betrieben, in denen das eine System eingeführt ist, können Elemente
des anderen Systems nicht benutzt werden, weil die betreffenden Betätigungsarme und
Werkzeugköpfe nicht zueinander passen, dies wirkt sich insbesondere nachteilig auf
die Einführung verbesserter Betätigungsarme mit neuartigen Schraubmoment-Meßeinrichtungen
aus. Solche Betätigungsarme müssen für die unterschiedlichen
Kupplungssysteme jeweils individuell hergestellt werden. Dies erfordert nicht nur einen
erheblichen Aufwand an Fertigung und Lagerhaltung, sondern hat auch zur Folge, daß
in der Praxis häufig zusammenpassende Teile, die zu einem Schraubwerkzeug vereinigt
werden sollen, fehlen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Betätigungsarm der eingangs genannten
Art zu schaffen, der nicht nur in Verbindung mit unterschiedlichen Werkzeugköpfen
verwendbar ist, sondern- auch in Verbindung mit Werkzeugköpfen, deren Gegenkupplungsstücke
unterschiedlichen Kupplungssystemen angehören.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß ein Adapter vorgesehen
ist, der an einem Ende ein mit dem Kupplungsstück des Stieles zusammenpassendes Gegenkupplungsstück
aufweist und dessen anderes Ende als Kupplungsstück ausgebildet ist, welches mit einem
von dem Gegenkupplungsstück des ersten Werkzeugkopfes verschiedenen Gegenkupplungsstück
eines zweiten Werkzeugkopfes zusammenpaßt.
[0008] Der erfindungsgemäße Adapter ermöglicht die Anpassung des Betätigungsarmes an mindestens
ein weiteres Kupplungssystem, für das der Betätigungsarm eigentlich nicht vorgesehen
ist. Auf diese Weise kann der Betätigungsarm bei mindestens zwei Systemen von Werkzeugköpfen
eingesetzt werden, so daß für zwei verschiedene Kupplungssysteme nur ein einziger
Stiel erforderlich ist. Der Stiel kann wahlweise mit einem oder mehreren Adaptern
zusammengesteckt werden, um einen Betätigungsarm für das Kupplungssystem des betreffenden
Werkzeugkopfes zu bilden. Nach der Erfindung besteht der Betätigungsarm entweder nur
aus dem Stiel, der eine Drehmoment-Meßeinrichtung enthalten kann oder aus dem Stiel
mit einem angesetzten Adapter. Der Adapter kann auf dieselbe Weise mit dem Stiel gekuppelt
werden, in der der Stiel mit den Werkzeugköpfen des einen Systems gekuppelt wird.
Das dem Stiel abgewandte Ende des Adapters dient dann zur Ankupplung eines Werkzeugkopfes
des zweiten Systems.
[0009] Wenn der Stiel eine Meßeinrichtung zur Messung oder Begrenzung des Schraubmomentes
enthält, ist es wichtige. daß der Stiel einen bestimmten Abstand von der Drehachse
des Werkzeugkopfes möglichst genau einhält. Um dies zu ermöglichen, sollte der Adapter
so kurz wie möglich gehalten werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
sind das Kupplungsstück und das Gegenkupplungsstück des Adapters als Fassungen ausgebildet,
die in die Steckteile des Stiels bzw. des zweiten Werkzeugkopfes einsteckbar bzw.
einschiebbar sind. Der Adapter enthält hierbei ausschließlich Kupplungsstücke bzw.
Gegenkupplungsstücke, die als Fassungen, d.h. als weibliche Kupplungsteile, ausgebildet
sind. In das Gegenkupplungsstück des Adapters wird das vorstehende Kupplungsstück
des Stieles eingesetzt und in das (weibliche) Kupplungsstück des Adapters wird das
zapfenförmige Gegenkupplungsstück des Werkzeugkopfes eingesteckt. Auf diese Weise
kann der Adapter in kurzer Bauform ausgeführt werden, wobei das Kupplungsstück des
Stieles und das Gegenkupplungsstück des Werkzeugkopfes relativ zueinander wenigstens
annähernd axial zum Stiel ausgerichtet werden und einen geringen axialen 'Abstand
voneinander haben. Dies ermöglicht es, Stiel und Werkzeugkopf so nahe wie möglich
aneinander anzuordnen.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht das Gegenkupplungsstück
des Adapters aus einem quer zur Längsachse verlaufenden, mindestens einendig offenen
Führungskanal mit C-förmigem Querschnitt, dessen Boden ein Rastloch zur Aufnahme eines
federnden Raststiftes des Kupplungsstücks des Stiels aufweist. Das Kupplungsstück
des Adapters besteht vorzugsweise aus einem in Richtung der Längsachse verlaufenden
Führungskanal, dessen Wand ein Rastloch zur Aufnahme eines federnden Raststiftes des
Gegenkupplungsstücks des zweiten Werkzeugkopfes aufweist.
[0011] Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert.
[0012] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines bekannten Systems aus Betätigungsarm und Werkzeugkopf,
Fig. 2 die Verbindung eines Werkzeugkopfes, dessen Gegenkupplungsstück nicht mit dem
Kupplungsstück des Stieles von Fig. 1 zusammenpaßt, wobei der Stiel zusätzlich mit
einem Adapter versehen ist, um ihn mit dem Werkzeugkopf _verbinden zu können, und
Fig. 3 eine perspektivische Explosionsdarstellung des Schraubwerkzeugs nach Fig. 2
mit einer Reihe weiterer Werkzeugköpfe des in Fig. 1 dargestellten Systems.
[0013] Der in Fig. 1 dargestellte erste Werkzeugkopf 10 ist zur Ankupplung an das vordere
Ende des Stieles 12 bestimmt. Zu diesem Zweck weist das Gehäuse des Werkzeugkopfes
10 einen radial abstehenden Ansatz 13 auf, dessen Ende als Gegenkupplungsstück 14
für das
Kupp- lungsstück 15 des Stieles 12 ausgebildet ist. Das Kupplungsstück 15 besteht aus
einem quer zur Längsachse des Ansatzes 13 verlaufenden geradlinigen Führungskanal,
der an beiden Enden offen ist und der über seine gesamte Länge an der Stirnseite 16
des Ansatzes 13 offen ist. Die Begrenzungswand des Führungskanals hat C-förmigen Querschnitt.
Im Boden des Führungskanals befindet sich ein Rastloch 17, in welches ein federnder
Raststift 18, der aus der vorderen Stirnseite des Kupplungsstücks 15 austritt, einrastet.
Das Kupplungsstück 15 ist der Form des Führungskanals genau angepaßt, so daß nach
dem Einrasten des Kupplungsstiftes 18 in das Rastloch 17 eine feste Verbindung zwischen
Kupplungsstück 15 und Gegenkupplungsstück 14 entsteht. Das Kupplungsstück 15 ist bei
der hier dargestellten Ausführung an dem Stiel 12 um eine parallel zur Drehachse des
Werkzeugkopfes 10 verlaufende Achse 19 in einem begrenzten kleinen Winkelbereich schwenkbar.
Das auf der anderen Seite der Achse 19 liegende Ende des Kupplungsstückes 15 wirkt
auf eine im Stiel 12 enthaltene (nicht dargestellte) Drehmoment-Meßeinrichtung, die
auf diejenige Kraft reagiert, mit der das Kupplungsstück 15 in bezug auf den Stiel
12 um die Achse 19 herum verschwenkt wird. Der Stiel 12 dient nicht nur zur Aufnahme
der Drehmoment-Meßeinrichtung, sondern auch als Handgriff zum Drehen der (nicht dargestellten)
Schraube, die beispielsweise über eine Aufstecknuß mit dem
Ausgangsschaft 20 des Werkzeugkopfes 10 verbunden ist.
[0014] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist der Werkzeugkopf 11 prinzipiell in gleicher
Weise ausgebildet wie der Werkzeugkopf 10 in Fig. 1, jedoch mit dem Unterschied, daß
an dem Ansatz 13 ein Gegenkupplungsstück 21 in Form eines Zapfens angeordnet ist.
Um diesen zweiten Werkzeugkopf 11 mit dem Stiel 12 verbinden zu können, ist der Adapter
22 vorgesehen, der an einem Ende ein Kupplungsstück 23 zum Einstecken des Gegenkupplungsstückes
21 des Werkzeugkopfes 11 und am entgegengesetzten Ende ein Gegenkupplungsstück 24
zum seitlichen Einschieben des Kupplungsstückes 15 des Stieles 12 aufweist. Während
der Betätigungsarm bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 lediglich aus dem Stiel
12 besteht, setzt er sich bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 aus dem Stiel 12
und dem Adapter 22 zusammen. Der Adapter 22 verlängert somit das Kupplungsstück 15
des Stieles 12 und er umgreift das Gegenkupplungsstück 21 des Werkzeugkopfes 11.
[0015] Das Gegenkupplungsstück 24 des Adapters besteht aus einem quer zum Stiel 12 verlaufenden
Führungskanal, der denselben Querschnitt hat wie der entsprechende Führungskanal des
Gegenkupplungsstücks 14 nach Fig. 1. In diesen Führungskanal wird das Kupplungsstück
15 in Querrichtung _(senkrecht zur Zeichnungsebene) eingeschoben, bis der zuvor eingedrückte
Raststift 18 in dem Rastloch 17 einrastet.
[0016] Das Kupplungsstück 23 des Adapters 22 besteht aus einem axial zum Ansatz 13 und zum
Stiel 12 verlaufenden Kanal mit rechteckigem Querschnitt, in den das zapfenförmige
Gegenkupplungsstück 21 des Werkzeugkopfes 11 axial eingeschoben wird. Das Gegenkupplungsstück
21 enthält einen federnd nach außen gedrückten Raststift 26, der in einem Rastloch
25 in der Seitenwand des Adapters einrastet, sobald die Kupplungsstücke 21 und 23
in der richtigen Weise ineinandergeschoben sind.
[0017] Wie aus Fig. 3 hervorgeht, steht das in Seitenansicht T-förmige Kupplungsstück 15
von dem vorderen Ende des Stieles 12 ab. Dieses Kupplungsstück weist einen rechteckigen
Schaft 27 auf, der in dem Stiel 12 geführt ist und um die Achse 19 herum geringfügig
geschwenkt werden kann. Am vorderen Ende des Schaftes 27 befindet sich ein Querbalken,
der in den Führungskanal des Gegenkupplungsstücks 24 des Adapters 22 passend eingeschoben
werden kann, wenn der Raststift 18 in den Kopf eingedrückt ist. Auf diese Weise wird
der Adapter 22 fest und unverrückbar mit dem Kupplüngsstück 15 verbunden.
[0018] Andererseits wird durch das Eingreifen des Gegenkupplungsstücks 21 in das Kupplungsstück
23 des Adapters 22 der Werkzeugkopf 11 fest und unverrückbar mit dem Adapter 22 verbunden.
Der Adapter 22 weist eine (nicht dargestellte) Bohrung auf, um mit einem Werkzeug
den Raststift 18 in das Kupplungsstück 15 eindrücken zu können, damit das Kupplungsstück
15 von dem Adapter 22 wieder entfernt werden kann.
[0019] In Fig. 3 sind weitere Werkzeugköpfe 10
1, 10
2, 10
3 dargestellt, deren Gegenkupplung 14 in der gleichen Weise ausgebildet ist wie bei
dem Werkzeugkopf 10 nach Fig.
1. Der Werkzeugkopf l0
1 ist ein Maulschlüssel, der Werkzeugkopf 10
2 ein Steckschlüsseleinsatz und der Werkzeugkopf 10
3 ein Ringschlüssel. Der Werkzeugkopf 10 nach Fig. 1 ist ein Ratschenschlüssel mit
eingebauter (nicht dargestellter) Ratsche. Die Werkzeugköpfe mit dem Gegenkupplungsstück
14 werden unmittelbar an dem Kupplungsstück 15 des Stieles 12 befestigt. Andere Werkzeugköpfe,
die ein Gegenkupplungsstück 21 nach Fig. 2 aufweisen, werden mit Hilfe des Adapters
22 an dem Stiel 12 befestigt. Auf die beschriebene Weise können daher Werkzeugköpfe
mit unterschiedlichen Gegenkupplungsstücken in Verbindung mit einem einzigen Stiel
benutzt werden, wenn ein entsprechender Adapter 22 dazwischengeschaltet ist.
[0020] Wie Fig. 2 zeigt, ist der beschriebene Adapter 22 so kurz wie möglich. Dies liegt
daran, daß das Gegenkupplungsstück 24 und das Kupplungsstück 23 dieses Adapters weibliche
Kupplungsteile darstellen, in die die männlichen Kupplungsteile von Stiel und Werkzeugkörper
von entgegengesetzten Enden her eingeführt werden, wobei die Enden dieser männlichen
Kupplungsteile in geringer Entfernung voneinander angeordnet sind. Durch den
Adap- ter wird daher die Länge des Betätigungsarmes nicht wesentlich vergröBert.
1. Betätigungsarm eines Schraubwerkzeugs, das mehrere einzeln anwendbare, drehfest
mit einem Schraubkopf verbindbare Werkzeugköpfe aufweist, mit einem Stiel mit einem.Kupplungsstück
zum Ankuppeln eines Werkzeugkopfes,
dadurch gekennzeichnet , daß ein Adapter (22) vorgesehen ist, der an einem Ende ein
mit dem Kupplungsstück (15) des Stieles (12) zusammenpassendes Gegenkupplungsstück
(24) aufweist und dessen anderes Ende als Kupplungsstück (23) ausgebildet ist, welches
mit einem von dem Gegenkupplungsstück (14) des ersten Werkzeugkopfes (10) verschiedenen
Gegenkupplungsstück (21) eines zweiten Werkzeugkopfes (11) zusammenpaßt.
2. Betätigungsarm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungsstück
(23) und das Gegenkupplungsstück (24) des Adapters (22) als Fassungen ausgebildet
sind, in die Steckteile des Stiels (12) bzw. des zweiten- Werkzeugkopfes (11) einsteckbar
bzw. einschiebbar sind.
3. Betätigungsarm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenkupplungsstück
(24) des Adapters (22) aus einem quer zur Längsachse verlaufenden, mindestens einendig
offenen Führungskanal mit im Querschnitt C-förmiger Begrenzungswand besteht, dessen
Boden ein Rastloch (17) zur Aufnahme eines federnden Raststiftes (18) des Kupplungsstücks
(15) des Stiels (12) aufweist.
4. Betätigungsarm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kupplungsstück (23) des Adapters (22) aus einem in Richtung der Längsachse verlaufenden
Führungskanal besteht, dessen Wand ein Rastloch (25) zur Aufnahme eines federnden
Raststiftes (26) des Gegenkupplungsstücks (21) des zweiten Werkzeugkopfes (11) aufweist.