[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer Einrichtung zur Regelung von
Betriebskenngrößen einer Brennkraftmaschine nach der Gattung des Hauptanspruchs bzw.
des ersten Vorrichtungsanspruchs. Die Erfindung ist ein Zusatz zu dem Gegenstand der
früheren Anmeldung P 3 408 215.9 der Anmelderin, die sich auf die Möglichkeit bezieht,
bei einem gattungsgemäßen Verfahren jeweils in einem Kennfeld gespeicherte und in
Abhängigkeit von Betriebskenngrößen der Brennkraftmaschine angewählte Werte entsprechend
einem Lernvorgangso zu verändern, daß nicht nur lediglich ein einziger vorgegebener
Kennfeldwert, sondern auch die in seiner Umgebung liegenden jeweiligen Kennfeldwerte
in Abhängigkeit zur Änderung des jeweils betroffenen Kennfeldwertes zusätzlich modifiziert
werden. Im einzelnen kann dabei so vorgegangen werden, daß ein Integralregler fortlaufend
multiplikativ während des aktuellen Betriebs der Brennkraftmaschine den aus dem Kennfeld
ausgelesenen Wert beeinflußt, gleichzeitig aber der multiplikative Korrekturfaktor
des Reglers gemittelt wird und beim Verlassen des Einzugsbereichs einer bestimmten
Stützstelle im Kennfeld, welches in eine vorgegebene Anzahl von Stützstellen unterteilt
ist, und bei welchem Zwischenwerte durch eine lineare Interpolation berechnet werden,
wodurch um jede Stützstelle der erwähnte Einzugsbereich definiert ist, dieser Mittelwert
in die entsprechende Stützstelle eingearbeitet wird. Es gelingt auf diese Weise, einerseits
das Kennfeld durch Änderung der Stützstellen an die vom Regler vorgegebenen Werte
anzupassen, so daß der gesamte Bereich der Vorsteuerung adaptiv lernt, andererseits
aber zu vermeiden, daß überhaupt nur bestimmte Bereiche des Kennfeldes lernen können,
was sonst bei einer Einzelwertanpassung der Fall wäre. Daher wird durch den Gegenstand
der Hauptanmeldung,zu der die vorliegende Anmeldung ein Zusatz ist, das Problem beseitigt,
daß insbesondere der relativ fein unterteilten Kennfeldern einzelne Werte nur sehr
selten oder nie angewählt und daher auch nicht angepaßt werden, wodurch das gesamte,
der Vorsteuerung entsprechender Betriebskenngrößen dienende Kennfeld im Laufe der
Zeit eine erhebliche Verzerrung erfahren würde.
[0002] Allgemein ist es in diesem Zusammenhang bekannt (DE-OS 28 47 021, GB-PS 20 34 930B),
Gemischzumeßsysteme so auszubilden, daß die Dosierung oder Zumessung des Kraftstoffs
beispielsweise über sogenannte lernende Regelsysteme erfolgt. Ein solches lernendes
Regelsystem enthält in einem Kennfeld abgelegt beispielsweise Werte für die Einspritzung,
die dann jeweils beim Starten der Maschine in einen Schreib-LeseSpeicher übertragen
werden können. Durch die Kennfelder ergibt sich eine sehr schnell reagierende Vorsteuerung
beispielsweise für die Einspritzmenge oder generell für die Kraftstoffzumessung oder
auch für andere, möglichst schnell den sich ändernden Betriebsbedingungen einer Brennkraftmaschine
anzupassende Größen, auch Zündzeitpunkt, Abgasrückführrate u. dgl. Um hierbei zu lernenden
Regelsystemen zu gelangen, können die einzelnen Kennfeldwerte betriebskenngrößenabhängig
korrigiert und in den jeweiligen Speicher eingeschrieben werden.
[0003] Die folgenden Erläuterungen, die im übrigen mindestens teilweise und aus Gründen
einer Vermeidung von Wiederholungen auf denAusführungen und Feststellungen in der
Patentanmeldung P 3 408 215.9 basieren, die hiermit voll inhaltlich auch zum Gegenstand
der Offenbarung dieser Anmeldung gemacht werden, beziehen sich auf weitere Verbesserungen
im Regelverhalten von selbstanpassenden Kennfeldern.
[0004] Dabei besitzen selbstoptimierende Einspritzsysteme oder andere Systeme zur Steuerung
und Regelung von Betriebskenngrößen ein Kennfeld, hier für die Einspritzzeit, mit
den Eingangsgrößen (Adressen), Drehzahl und beispielsweise Drosselklappenstellung,
und das Kennfeld ist z.B.in die Bereiche Leerlauf, Teillast, Vollast und Schub unterteilt.
Im Leerlauf wird die Drehzahl geregelt, im Teillastbereich wird beispielsweise auf
minimalen Kraftstoffverbrauch und im Volllastbereich auf maximale Leistung geregelt.
Im Schub wird der Kraftstoff abgeschnitten, wobei durch die Anpassung des Kennfeldes
an die jeweils vom Regler vorgenommenen Werte allgemein ein Lernverfahren für den
schnellen Steuerungsbereich (selbstanpassende Vorsteuerung) eingeführt wird. Der wiederholt
erwähnte Regler, dessen Ausgangsgröße für den Bereich der aktuellen Regelung den jeweils
vom Kennfeld in Abhängigkeit zu den ihn ansteuernden Adressen (beispielsweise Drehzahl
und Drosselklappenstellung oder Last) herausgegebenen Wert multiplikativ beeinflußt
und, vorzugsweise über einen gemittelten Regelfaktor in den Lernbereich der Vorsteuerung
(Kennfeld) eingreift, kann jede beliebige, geeignete Istwertgröße der Regelstrecke
als Eingangsgröße auswerten; ist die Regelstrecke eine Brennkraftmaschine, wie beim
vorliegenden Anwendungsfall, dann kann die als Istwert jeweils ausgewertete Maschinenvariable
das Ausgangssignal einer Lambda- oder einer sonstigen geeigneten Sonde im Abgaskanal
sein, oder die Drehzahl der Brennkraftmaschine, wenn durch eine Extremwertregelmng
(Wobbelung) bestimmter geregelter Betriebskenngriilen (Einspritzzeitdauer ti, Luftmenge
u. dgl.) auf minimalen Kraftstoffverbrauch oder maximale Leistung abgestellt wird
- solche Regelverfahren sind in der Hauptanmeldung ebenfalls umfassend beschrieben.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Lernverfahren bei
selbstanpassenden Kennfeldern zu verbessern und durch die Einführung zusätzlicher
Möglichkeiten die Dauer der adaptiven Übernahme entscheidend zu verkürzen, insbesondere
möglichst schnell auf solche Einflußfaktoren bei Kennfeldänderungen zu reagieren,
die ausgedehnte Kennfeldbereiche in der gleichen Weise beeinflussen.
Vorteile der Erfindung
[0006] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der übergeordneten Verfahrensansprüche
sowie der nebengeordneten Einrichtungsansprüche gelöst mit dem Vorteil, daß gerade
bei den Hauptanteil der Kennfeldänderungen ausmachenden, multiplikativ und/oder addtriv
wirkenden Störgrößen das gesamte Kennfeld über die Einführung eines sogenannten globalen
Faktors wesentlich schneller angepaßt werden kann als über eine, wenn auch den jeweiligen
Einzugsbereich miterfassende Anpassung der jeweiligen Einzelwerte oder Stützstellen.
Ferner ergibt sich auch eine schnellere und entsprechend genaue Anpassung solcher
Kennfeldbereiche, die nur selten oder sehr selten angesteuert werden.
[0007] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung vorliegender Erfindung besteht darin, daß
durch eine Unterteilung in ein Grundkennfeld und in ein die Selbstanpassung (das adaptive
Lernen) realisierendes Faktorkennfeld die üblicherweise im Bereich des Grundkennfelds
durchzuführende Interpolation keine störenden Einflüsse auf das Lernverfahren ausüben
kann, wobei das selbstanpassende Kennfeld (Faktorkennfeld)
vor allem die Berücksichtigung von additiven Einflüssen und Störgrößen ermöglicht,
während multiplikative Einflüsse, die einen gleichförmigen Anteil der Störeinflüsse
üblicherweise bilden, durch eine Kombination mit dem weiter vorn schon erwähnten globalen
Faktor berücksichtigt werden können, so daß sich insgesamt eine schnelle und optimale
Anpassung unter Berücksichtigung additiver und multiplikativer Einflüsse realisieren
läßt.
[0008] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der in den Hauptansprüchen und nebengeordneten Ansprüchen angegebenen
Aspekte vorliegender Erfindung möglich.
Zeichnung
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichiming ükargestellt und werden
in der nachfolgenden Besdaneibung näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 stark schematisiert
als Blockschaltbild das Grundprinzip eines kombinierten Steuer- und Regelverfahrens
zum Betrieb einer Brennkraftmaschine, wobei von der aktuellen Regelung abgeleitet
auch in den Bereich der schnellen Vorsteuerung zur Erzielung einer relativ langsam
verlaufenden Selbstanpassung des bei dieser Vorsteuerung beispielsweise vorgesehenen
Kennfeldes eingegriffen wird (adaptives Lernen), Fig. 2 ein erstes, sofort eine Kombination
bevorzugter Lernverfahren angebendes Ausführungsbeispiel als Blockschaltbild, mit
einer Darstellung der Möglichkeiten, wie vom Selbstanpassungsbereich auf den Vorsteuerwert
der jeweils betroffenen Betriebskenngröße eingewirkt werden kann, Fig. 3 ein detaillierteres
Ausführungsbeispiel zur Ermittlung eines globalen Faktors, der die vom Kennfeld ausgegebene
Vorsteuergröße ergänzend beeinflußt, wobei als ein mögliches Regelverfahren eine Extremwertregelung
zugrundegelegt ist, Fig. 4 Kurvenverläufe zur Erreichung des Endwerts des globalen
Faktors in Abhängigkeit zu einem dessen Berechnung dienendem Einflußfaktor, die Figuren
5 und 6 den Verlauf des Einschwingverhaltens des globalen Faktors in Abhängigkeit
zur
[0010] Anzahl der jeweiligen Durchläufe bei einem zugrundegelegten Rechnungsverfahren und
einem vorgegebenen Wert des Einflußfaktors, Fig. 7 ebenfalls das Einschwingverhalten
des globalen Faktors bei einem anderen Wert des Einflußfaktors, Fig. 8 ein weiteres
Ausführungsbeispiel einer selbstanpassenden Vorsteuerung, wobei die Selbstanpassung
mit Hilfe eines Faktorkennfeldes durchgeführt wird, Fig. 9 in dreidimensionaler Darstellung
die Abhängigkeit hier speziell von Kraftstoffeinspritzimpulsen von Drosselklappenstellung
und Drehzahl (Bereich Vorsteuerung - t.-Kennfeld), Fig. 10 bei a) einen Auszug aus
dem Grundkennfeld mit Fahrkurve und Darstellung des Einzugsgebiets für eine aktuelle
Stützstelle und bei b) den Verlauf des Regelfaktors über der Zeit mit Darstellung
des Ubernahmezeitpunktes zur Stützstellenanpassung, Fig. 11 zeigt in Form eines Blockschaltbildes
ein erstes Ausführungsbeispiel zur Ermittlung des globalen Faktors aus dem Regelfaktor,und
Fig. 12 zeigt als zweites Ausführungsbeispiel die Ermittlung des globalen Faktors
aus einem zusätzlichen Faktorkennfeld und das Zusammenwirken der einzelnen Größen
zur Beeinflussung des ausgegebenen Vorsteuerwerts.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0011] Die verschiedenen Formen und Varianten der vorliegenden Erfindung ergänzen den in
der Hauptanmeldung ausführlich erläuterten Grundgedanken in zwei verschiedenen, wesentlichen
Aspekten, nämlich einmal, vereinfacht ausgedrückt, durch Aufteilung des selbstanpassenden
Kennfeldes in ein nicht veränderbares Grundkennfeld und in ein dazugehöriges, veränderbares
Faktorkennfeld, wobei der jeweils ausgelesene, bestimmten Eingangsadressen zugeordnete
Grundwert und der aus dem Faktorkennfeld gewonnene, den gleichen Eingangsadressen
zugeordnete Faktor miteinander multipliziert werden, sowie, als zweiten Aspekt, die
Möglichkeit, einen auf das gesamte Kennfeld wirkenden, vorzugsweise multiplikativ
und/oder additiv wairkenden globalen Faktor zu definieren. Zum umfassenden Verständnis
der vorliegenden Erfindung ist es daher erforderlich, den Gegenstand der Hauptanmeldung
zu kennen, der hier vorausgesetzt wird mit der ausdrücklichen Feststellung, daß sämtliche
Ausführungen und Feststellungen in der Hauptanmeldung auch in dieser Zusatzanmeldung
und für diese gültig offenbart sind. Ferner wird darauf hingewiesen, daß die in den
Zeichnungen jeweils dargestellten, die Erfindung und deren verschiedene Aspekte anhand
diskreter Schaltstufen oder Blöcke angebenden Mittel die Erfindung nicht einschränken,
sondern insbesondere dazu dienen, deren funktionelle Grundwirkungen zu veranschaulichen
und spezielle Funktionsabläufe in einer möglichen Realisierungsform anzugeben. Es
versteht sich, daß einzelne Bausteine, Komponenten oder Blöcke in analoger, digitaler
oder auch hybrider Technik aufgebaut sein können, oder auch, ganz oder teilweise zusammengefaßt,
entsprechende Bereiche von programmgesteuerten digitalen Systemen oder Programmen
sein können, beispielsweise also realisiert werden können durch Mikroprozessoren,
Mikrorechner, digitale Logikschaltungen u. dgl. Die im folgenden angegebene Beschreibung
der Erfindung ist daher lediglich als bevorzugtes Ausführungsbeispiel bezüglich des
funktionellen Gesamt- und Zeitablaufs, der durch die jeweiligen besprochenen Blöcke
erzielten Wirkungsweise und bezüglich des jeweiligen Zusammenwirkens der durch die
einzelnen Komponenten dargestellten Teilfunktionen zu werten, wobei die Hinweise auf
die Schaltungsblöcke aus Gründen eines besseren Verständnisses erfolgen.
[0012] Fig. 1 zeigt ein kombiniertes Steuer- und Regelsystem für den Betrieb einer Brennkraftmaschine,
nämlich fremdgezündeter Otto-Motor oder selbstzündender Dieselmotor, jeweils mit intermittierender
oder kontinuierlicher Einspritzung durch eine Kraftstoffeinspritzanlage oder durch
Zuführung des Kraftstoffs durch beliebige Kraftstoffzumeßmittel (gesteuerter Vergaser),
wobei die folgenden Ausführungen sich im wesentlichen mit der Kraftstoffzumessung,
noch genauer mit der Erstellung von in ihrer Dauer jeweils zu bestimmenden Kraftstoffeinspritzimpulsen
t i beschäftigen, das kombinierte Steuer- und Regelverfahren aber auch für die Erstellung
und Bemessung anderer Betriebskenngrößen insbesondere einer Brennkraftmaschine mit
Vorzug Anwendung finden kann, beispielsweise bei der Zündzeitpunktregelung, der Ladedruckregelung,
der Bestimmung der Abgasrückführungsrate oder auch der Leerlaufregelung.
[0013] Das Blockschaltbild der Fig. 1 läßt sich in einen (Vor)Steuerungsbereich 10 für die
schnelle Erstellung hier eines Vorsteuerwertes te für die Kraftstoffeinspritzung und
in einen die Steuerung überlagernden Regelungsbereich 11 unterteilen, der den vom
Kennfeld in Abhängigkeitder zugeführten Adressen, die ihrerseits wieder von Betriebsgrößen
abhängen, erstellten jeweiligen Kennfeldwert bei 13 multiplikativ beeinflußt. Da der
Regler 14 allerdings in jedem Arbeitspunkt neu einschwingen muß, ist, wie schon in
der Hauptanmeldung beschrieben, der Vorsteuerbereich 10 ergänzend so ausgelegt, daß
ein Block 15 für adaptives Lernen aus dem Reglerausgangswert vorgesehen ist, der eine
Selbstanpassung der Kennfeldgrößen für die jeweiligen Betriebspunkte bewirkt, so daß
die durch den Regler 14 normalerweise so schnell wie möglich ausgeregelte Fehlanpassung
des Grundkennfeldes 12 zunehmend geringer wird.
[0014] In der Hauptanmeldung ist im einzelnen erläutert, wie die adaptiven Korrekturen der
jeweiligen Kennfeldwerte bewirkt werden mit der Maßgabe, in die Umgebung von jeweils
geänderten Kennfeldwerten fallende weitere Kennfeldwerte (Einzugsbereich) in Abhängigkeit
zu der Änderung des jeweiligen Kennfeldwertes zusätzlich zu modifizieren, vorzugsweise
gewichtet zu modifizieren, so daß sich eine schnelle und genaue Anpassung des Kennfeldes
an die aktuellen Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine 16 ergibt.
[0015] Um eine schnelle Optimierung der Kennfeld-Selbstanpassung sicherzustellen bei Berücksichtigung
sowohl von additiven als auch multiplikativen Störeinflüssen, schlägt die vorliegende
Erfindung entsprechend Fig. 2 im wesentlichen die beiden, weiter vorn schon genannten,
unterschiedliche Aspekte der Erfindung wiedergebenden Ausgestaltungen vor, nämlich
den Block 15 für das adaptive Lernen der Vorsteuerung, also des Kennfeldes, so auszubilden,
daß, wie am Beispiel der in Fig. 2 gezeigten elektronischen Benzineinspritzung mit
überlagerter Lambda-Regelung, Extremwertregelung o.dgl. dargestellt, das Lernverfahren
für das Kennfeld eine Spezialisierung erfährt, wie folgt:
1. Die Einspritzzeit wird, wie bisher auch, durch ein Grundkennfeld 20 dargestellt,
welches bevorzugt ein Nur-Lesespeicher (ROM) ist, der durch zugeführte Betriebsgrößen,
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Drehzahl n und einer Lastgröße (QL oder Drosselklappenstellung a) adressiert wird und, je nach Anzahl der in ihm vorhandenen
Stützstellen und Anzahl der Interpolationsschritte in der entsprechend gewünschten
Quantisierung einen Vorsteuerwert (tK) der zu diesen Adressen jeweils gehörenden Kraftstoffmenge ausgibt.
2. Die Selbstanpassung (das adaptive Lernen) erfolgt mit Hilfe eines separaten sog.
Faktorkennfelds 21, welches bevorzugt ein Schreiblesespeicher (RAM) ist und der ebenfalls
und daher parallel von den gleichen Adressen (hier Drehzahl n und Last) angesteuert
ist, wie das Grundkennfeld 20 auch. Vorzugsweise wird hierzu das Grundkennfeld 20
in bestimmte Bereiche vorgegebener Größe eingeteilt, wobei jedem Bereich ein Faktor
aus dem Faktorkennfeld zugeordnet wird. Innerhalb dieser Bereiche wird dann die Ausgangsgröße
tK des Grundkennfeldes mit dem jeweiligen, vom Faktorkennfeld ausgegebenen Faktor F
an einer Einwirkungsstelle 22, vorzugsweise Multiplizierstelle,multipliziert.
3. Dabei erfolgt die Anpassung durch das Faktorkennfeld nur in stationären Betriebspunkten.
4. Der zweite grundlegende erfindungsgemäße Aspekt, der in Fig. 2 gleich mitangegeben
ist, besteht darin, daß hauptsächlich zur Berücksichtigung multiplikativ einwirkender
Störgrößen, also Störgrößen, die gleichförmig das gesamte Kennfeld beeinflussen können,
durch einen sog. globalen Faktor berücksichtigt werden, der das gesamte Grundkennfeld
20 multiplikativ beeinflußt. Die Bildung des globalen Faktors kann dabei entweder
abgeleitet werden aus dem gemittelten Wert des vom Regler 23 stammenden Regelfaktors
RF oder aus dem schon erwähnten Faktorkennfeld 21, wobei der globale Faktor als Block
24 dargestellt ist und seine multiplikative Einwirkungsstelle auf den durch den jeweiligen
Faktor F schon korrigierten Kennfeldwert tK bei 25 hat.
[0016] Die Ausführungsform der Fig. 2 vervollständigt sich dann-noch durch die Regelschleife,
gebildet von dem schon erwähnten Regler 23, der von einer geeigneten Meßeinrichtung
26 angesteuert ist, die eine als Istwert der Regelstrecke 'Brennkraftmaschine' zu
behandelnde Ausgangsgröße (Lambda-Wert, Drehzahl, genauer gesagt Drehzahlschwankungen
bei einer noch zu erläuternden Extremwertregelung oder dergleichen) erfaßt. Demnach
ergibt sich entsprechend der Gesamtdarstellung der Fig. 2 - es versteht sich, daß
die beiden Aspekte Faktorkennfeld und globaler Faktor auch für sich getrennt jeweils
erfinderische Bedeutung haben, und selbstverständlich unabhängig voneinander eingesetzt
werden können und in der Darstellung der Fig. 2 lediglich zur Gewinnung eines besseren
Verständnisses für die erfindungsgemäße Gesamtkonzeption in ihrer gegenseitigen Einwirkung
[0017] auf die Beeinflussung des Vorsteuerwerts dargestellt sind - die endgültige Einspritzzeit
t
i entsprechend Fig. 2 nach der folgenden Formel

[0018] Der globale Faktor GF wirkt multiplikativ und/oder additiv auf jeden der vom Kennfeld
ausgegebenen Vorsteuerwerte; der aus dem Faktorkennfeld 21 herrührende Faktor F wirkt
nur insoweit lokal. Deshalb auch
die parallele Ansteuerung mit den gleichen Eingangsadressen wie beim Grundkennfeld
20. Neben der mit 27 in
Fig. 2 bezeichneten, die Regelstrecke bildenden Brennkraftmaschine ist noch ein Mittelwert-Bildungsblock
28 für den Regelfaktor RF vom Ausgang des Reglers 23 vorgesehen; dabei kann dann der
globale Faktor aus dem jeweils gemittelten Regelfaktor RF oder aus dem Faktorkennfeld
abgeleitet werden.
[0019] Im folgenden wird anhand der Darstellung der Fig. 3 genauer auf ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
eines selbstanpassenden Kennfeldes mit Korrektur durch den globalen Faktor GF eingegangen
sowie auf ein erstes mögliches Bestimmungs- oder Rechenverfahren für den Wert des
globalen Faktors. Dabei zeigt die Darstellung der Fig. 3 detaillierter die Erzeugung
eines Kraftstoffeinspritz-Vorsteuerwerts mit überlagerter Regelung einer Brennkraftmaschine,
wobei diese Regelung, anders als beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 speziell als
Extremwertregelung ausgebildet ist. Es sei noch bemerkt, daß in den Zeichnungen die
jeweiligen Komponenten oder Blöcke dann, wenn sie von gleichem Aufbau sind und gleiche
Funktionen erfüllen, identische Bezugszeichen tragen; unterscheiden sie sich in beiden
lediglich geringfügig, dann weisen sie zusätzlich einen Beistrich oben auf. In Fig.
3 erfolgt die Steuerung der der Brennkraftmaschine 27 als Regelstrecke zuzumessenden
Kraftstoffmenge über ein Kennfeld 12, dem wiederum als Eingangsgrößen (Adressen) die
Drehzahl n und die Drosselklappenstellung D
K (auch als Winkel a angebbar) zugeführt werden. Die Drosselklappe 29 ist von einem
Fahrpedal 30 angesteuert. Die im Kennfeld abgespeicherte Einspritzzeit t
i wird über Einspritzventile 31 in eine entsprechende Kraftstoffmenge Q
K umgesetzt; diese Kraftstoffmenge sowie die von der Drosselklappenstellung bestimmte
Luftmenge Q
L werden der Brennkraftmaschine 27 zugeführt, wobeiin Abhängigkeit vom Lambda-Wert
des Luftkraftstoffgemisches ein gewisses
Drehmo- ment M bewirkt wird. Die Regelstrecke Brennkraftmaschine 27 kann dabei angenähert
durch ihre durch den Block 27a dargestellte Integratorwirkung angenähert werden. Die
Ausgangsgröße (Drehzahl n)der Brennkraftmaschine dient dann neben der Drosselklappenstellung
wieder als Ansteuergröße für das Kennfeld 12.
[0020] Dieses bisher beschriebene, reine Steuerungsverfahren wird durch eine auf dem Grundprinzip
einer Extremwertregelung basierenden Regelung überlagert (es ist schon darauf hingewiesen
worden, daß hier auch mit anderen Brennkraftmaschinen-Istwertausgangsgrößen gearbeitet
werden kann, etwa Zusammensetzung des Abgases, Laufunruhe o. dgl.). Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel einer Extremwertregelung werden entweder die Luftmenge Q
L (beispielsweise über einen Bypass) mit einem vorgegebenen Hub AQ
L oder die Einspritzzeit t
i mit einem Hub At
i gewobbelt. Hierzu notwendige Testsignale werden von einem Testsignalgenerator 32
erzeugt, wobei diese,je nach Art der Extremwertregelung,entweder auf die Kraftstoff-
oder die Luftmenge wirkt, mit einer Wobbelfrequenz, die konstant oder aber drehzahlabhängig
gewählt werden kann. Durch diese jeweiligen periodischen Änderungen von Luftmenge
Q
L oder der der Brennkraftmaschine zugeführten Kraftstoffmenge ergeben sich, wie ohne
weiteres einzusehen, Drehmomentänderungen, die auch als Drehzahländerungen durch eine
Meßeinrichtung 33 erfaßt werden können, die diese Drehzahländerungen analysiert und
in geeigneter Weise durch Amplituden und/oder Phasenauswertung auf die Wobbelfrequenzen
und den Wobbeleinfluß bezieht. Der Meßeinrichtung 33 ist eine Sollwert-Istwertvergleichsstelle
34 nachgeschaltet, deren Ausgang mit einem Regler 35 verbunden ist, der einenRegelfaktor
RF erzeugt, der unmittelbar für die Beeinflussung der vom Kennfeld ausgegebenen Werte
dienen kann. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird allerdings unterschiedlich
verfahren, worauf gleich noch eingegangen wird.
[0021] Dem vorzugsweise als Integrator ausgebildeten Regler 35 ist ein Block 36 zur Mittelwertbildung
des Regelfaktors nachgeschaltet, der mit seinem Ausgang RF über einen Schalter S1
einzelne Kennfeld- bzw. Stützstellenwerte des Kennfeldes 12 beeinflußt. Die Beeinflussung
kann dabei so erfolgen, wie in der Hauptanmeldung ausführlich erläutert, insbesondere
also mit abnehmender Gewichtung im Umfeld des jeweils betroffenen Kennfeld- oder Stützstellenwerts.
[0022] Ein Block 37 Bereichserkennung, der parallel von den Eingangsgrößen oder Adressen
des Kennfeldes 12 angesteuert ist, dient zur Betätigung des Schalters S1 und weiterer
Schalter S2 und S3, durch welche der Mittelwertbildner 36 und der Regler 35 auf jeweilige
Anfangswerte zurückgesetzt werden können. Die Bereichserkennung 37 stellt fest, in
welchem Bereich (auch Leerlauf, Teillast, Vollast und Schub) oder Einzugsbereich einer
Stützstelle (1/2 Stützstellenabstand) sich die durch die Eingangsdaten D
K und n zum Kennfeld 12 definierte Fahrkurve befindet und gibt dementsprechend die
Einarbeitung des jeweils gemittelten Korrekturwerts RF in die zuletzt angesteuerte
Stützstelle des Kennfeldes 12 und, über eine Querverbindung 38,zu einem Block 39 für
die globale Faktorbildung, frei; bei gleichzeitiger Rücksetzung von Regler 35 und
Mittelwertbildner 36 auf ihre Anfangswerte.
[0023] Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel wirken die Ausgangsgröße GF des Blocks
39 für die globale Faktorbildung und der Regelfaktor RF als Ausgang des Reglers 35
nicht getrennt über jeweilige multiplikative Einflußstellen auf den Vorsteuerwert
te aus dem Kennfeld 12 ein, sondern sind an einer gesonderten Multiplizier- oder auch
Addierstelle 40 zusammengeführt und beeinflussen dann gemeinsam an der Multiplizierstelle
41 den jeweiligen te-Wert im Sinne einer Gesamtkorrektur. Daher erfolgt bei dem in
Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel die Ermittlung des globalen Faktors
GF aus dem Wert des gemittelten Regelfaktors, und zwar so, wie im folgenden im einzelnen
genauer erläutert.
Verfahren I zur Ermittlung des globalen Faktors GF
[0024] Bei Auftreten einer Kennfeldänderung wird festgestellt, in welchem Maß das Kennfeld
verändert worden ist, wobei ein wählbarer, also vorgebbarer Prozentsatz dieser Änderung
in den globalen FaktorGF übernommen wird. Jeder aus dem Kenfeld gewonnene oder interpolierte
Steuerwert wird dann mit diesem globalen FaktorGF (über die Einfluß- oder Multiplizierstellen
40, 41) multipliziert, so daß der Faktor wie eine multiplikative Verschiebung aller
Stützstellen wirkt.
[0025] Entsprechend der Darstellung der Fig. 3 bildet der I-Regler 35 aus der Regeldifferenz
den Regelfaktor RF, der über 40, 41 fortlaufend die aus dem Kennfeld interpolierte
Stellgröße multiplikativ beeinflußt, wobei zunächst, nämlich zur Kennfeldadaption,
bei einer Änderung der Motordrehzahl bzw. der Drosselklappenstellung und einem hierdurch
bewirkten Verlassen des Einzugsbereichs einer Stützstelle der gemittelte Regelfaktor
R
F in das Kennfeld eingearbeitet wird, was nach der folgenden Formel geschieht

mit SS = Stützstellenwert
[0026] Auf die Herleitung dieser Formel wird weiter unten eingegangen; gleichzeitig wird
ein Teil dieser Korrektur auch in den globalen Faktor GF übernommen, wobei der Block
39 für die globale Faktorbildung entsprechend ausgebildet ist, beispielsweise auch
als Mikroprozessor oder Mikrocomputer, um die entsprechenden Rechenarbeiten durchzuführen.
Der globale Faktor wird dabei nach der folgenden Näherungsformel bestimmt:
mit a = Einflußfaktor Auch diese Formel wird weiter unten noch genauer erläutert;
der globale Faktor erhält demnach ein Integratorverhalten mit einer großen Zeitkonstante.
Da eine Veränderung des globalen Faktors nur jeweils beim Kennfeldangleich durchgeführt
wird, ist auch sichergestellt, daß ein größerer Kennfeldbereich zur Ermittlung des
globalen Faktors herangezogen wird. Der globale Faktor und der Regelfaktor werden
multiplikativ, wie in Fig. 3 bei 40 gezeigt, zu einer Gesamtkorrekturgröße verknüpft,
die dann ebenfalls (bei 41) multiplikativ auf den aus dem Kennfeld interpolierten
Steuerwert einwirkt.
[0027] Allgemein können Änderungen auf die Werte des Sollkennfeldes durch Einflüsse hervorgerufen
werden, die vorzugsweise multiplikativ, was nämlich den Hauptanteil der Kennfeldänderungen
überhaupt ausmacht, die aber auch additiv auf das gesamte Kennfeld wirken können,
oder die die Struktur des Kennfeldes verändern.
[0028] Untersuchungen haben ergeben, daß, obwohl die beiden Einflußgrößen nur zum Teil getrennt
werden können, eine optimale Korrektur der beiden Einflüsse durch das Nachführen der
Stützstellen und des globalen Faktors vorgenommen werden kann. Dabei wird allerdings,
je vollständiger eine multiplikative Beeinflussung des Kennfeldes durch den globalen
Faktor erfaßt wird, die Einschwingzeit umso größer. Es ist daher sinnvoll, einen Kompromiß
bei einer etwa 50 %igen multiplikativen Beeinflussung durch den globalen Faktor vorzunehmen,
während der Rest durch Änderung der Stützstellen Berücksichtigung findet. Man erzielt
daher durch die Einführung des globalen Faktors zusätzlich zu der Stützstellen-Adaption
eine wesentlich bessere Kennfeldanpassung.
[0029] Wird das Fahrzeug über längere Zeiträume abgestellt, dann kann während dieser Zeit
eine relativ starke
Kennfeldverschiebung, beispielsweise durch veränderten Luftdruck, Temperatur u. dgl.
auftreten. Wird eine solche "globale Änderung" nach dem Start teilweise auch in das
Kennfeld mitübernommen, bis der globale Faktor neu ermittelt ist, dann ist nicht auszuschließen,
daß sich hierdurch eine Verfälschung einer bereits richtig angeglichenen Kennfeldstruktur
ergibt. Die Erfindung sieht daher Mittel vor, während einer gewissen Zeit nach dem
Start ausschließlich den globalen Faktor zu ermitteln, was über dem Block Bereichserkennung
37 erfolgen kann, und erst dann, wenn der neue Wert des globalen Faktors erfaßt worden
ist, auch das Kennfeld wieder zu aktualisieren. Damit andererseits vermieden werden
kann, daß der globale Faktor auch dann neu ermittelt wird, wenn das Fahrzeug nur kurzfristig
abgestellt worden ist, wird die weiter oben beschriebene Funktion der Ermittlung des
globalen Faktors nur nach dem Warmlauf der Brennkraftmaschine aktiviert.
[0031] Der dem Kennfeld entnommene Steuerwert wird nach der Interpolation zusätzlich mit
dem neuen globalen Faktor multipliziert:

wobei SS der Steuer- oder Stützstellenwert aus dem Kennfeld ist.
[0032] Um einen Stellgrößensprung zu vermeiden, darf deshalb nicht der gesamte Regelfaktor
in das Kennfeld eingearbeitet werden.
[0033] Forderung: Stellgröße alt = Stellgröße neu bzw.



zu 3):
[0034] Der globale Faktor kann bei einer Realisierung im Kraftfahrzeug näherungsweise nach
folgender Vorschrift 5) berechnet werden, um den Rechenaufwand zu reduzieren. (Gute
Näherung bei GF - 1)

zu 4) :
[0035] Der Einflußfaktor 'a' wird in der Praxis sehr klein gewählt: a « 1. Deshalb kann
er mit guter Näherung gegen 1 vernachlässigt werden, und man erhält:

wie weiter vorn erwähnt.
[0036] Weitere Untersuchungen haben ergeben, daß der gleichförmige Anteil einer Kennfeldkorrektur
bei der soeben angegebenen Art der Berechnung nur zum Teil im
globa- len Faktor erfaßt wird, weil dieser Anteil solange, wie der globale Faktor seinen
Endwert noch nicht erreicht hat, ins Kennfeld übernommen wird.
[0037] Die nachfolgend anhand der Darstellung der Fig. 4-7 ungegebenen Diagrammverläufe,
die Endwert und Einschwingverhalten des globalen Faktors (bei Fig. 7 mit unterschiedlichem
Einflußfaktor) betreffen, ergeben sich aus weiteren Messungen und Untersuchungen,
die durchgeführt worden sind zur Klärung, wie sich eine gleichförmige Änderung in
der Praxis auf den globalen Faktor und das Kennfeld verteilt. Zu diesem Zweck wurde
ein Istkennfeld (entspricht dem Kennfeld des Regelgeräts), ein Sollkennfeld (entspricht
den Idealwerten für den Motor), ein Durchlaufgenerator (entspricht der vom Fahrer
erzeugten Fahrkurve) definiert und die in den weiter vorn in den Vorschriften 5) und
6) angegebene Lernstrategie zugrundegelegt. Die Überprüfung kann durch eine Rechnersimulation
realisiert werden, wobei, ohne daß hierdurch die Aufteilung des gleichförmigen Anteils
der Kennfeldkorrektur beeinflußt wird, ein möglicher Kennfelddurchlauf auf einen Kennliniendurchlauf
reduzierbar ist. Der Durchlaufgenerator erzeugt die Adresse der aktuellen Stützstelle
des Kennfeldes; der Quotient aus Soll- und Iststützstelle wird direkt als Korrekturfaktor
verwendet und von der jeweiligen Lernstrategie auf den globalen Faktor und das Kennfeld
verteilt. Dabei wird der Ablauf (die Simulation) solange fortgeführt, bis das System
sich stabilisiert hat, d.h. bis der globale Faktor sich nicht mehr ändert. Variiert
man mit verschiedenen Parametern, beispielsweise des Einflußfaktors, der Anzahl der
vom Durchlaufgenerator angesteuerten aktiven Stützstellen, der Größe und Struktur
der Abweichung des Sollkennfeldes vom Istkennfeld, der Art des Durchlaufs (sequentiell,
zufällig), dann ergeben sich die in den Fig. 4-7 niedergelegten Kurvenverläufe, wobei
die Fig. 4 den in den globalen Faktor übernommenen Anteil der gleichförmigen Abweichung,
normiert auf die Gesamtabweichung des Sollkennfeldes, in Abhängigkeit zum Einflußfaktor
a darstellt; der Einflußfaktor a ist logarithmisch aufgetragen. Dabei bezieht sich
der Kennlinienverlauf I der Fig. 4 auf acht aktive Stützstellen bei

die Kennlinie II auf 16 aktive Stützstellen bei gleichen Bedingungen; die Kennlinie
III auf eine Näherung ohne Multiplikation, Division mit Abweichung = 20 % und die
Kennlinie IV auf eine Abweichung = 100 %.
[0038] Die Kurvenverläufe in den Fig. 5, 6 und 7 zeigen die verschiedenen Stadien zweier
Simulationsläufe. Die Diagramme zeigen die sequentiell durchlaufene Kennlinie (Stützstellen
1-8) und die Werte der Stützstellen und des globalen Faktors während eines Durchlaufs
von SS1 nach SS8. Bei großem Einflußfaktor a = 0,5 (Fig. 5 und 6) wird zwar ein Großteil
der Änderung vom globalen Faktor erfaßt (Endwert nach dem 20. Durchlauf = 80 %); das
System stabilisiert sich aber wesentlich langsamer (20 Durchläufe bei a = 0,5, verglichen
mit 4 Durchläufen bei a = 0,0625), und der Einschwingvorgang verläuft unruhiger.
[0039] Die folgenden Berechnungen betreffen den sich jeweils ergebenden Endwert, der von
verschiedenen Einflußgrößen abhängig ist:

mit


[0040] Der Endwert ist vom PRODUKT des Einflußfaktors und der aktiven Stützstellen abhängig.
(Doppeltes 'a' und halbe SS-Anzahl ergeben denselben Endwert.)
[0042] Der maximal erreichbare Endwert ist direkt von der Anzahl der aktiven Stützstellen
abhängig. Er beträgt bei SSA = 8 87,5 % der gleichförmigen Kennfeldänderung, bei SSA
= 16 93,75 %, bei SSA = 20 95 % etc.

für unendliche SS-Anzahl

mit SSK = Anzahl der zu korrigierenden Stützstellen
[0043] Der Endwert ist vom Verhältnis der zu korrigierenden Stützstellen zur Gesamtzahl
der aktiven Stützstellen abhängig. (Ist nur 1/4 der aktiven Stützstellen mit einer
Korrektur beaufschlagt, beträgt der globale Faktor auch nur 1/4 des möglichen Endwerts.)
[0044] Allgemein:
Variiert der Betrag der Korrektur von Stützstelle zu Stützstelle, so kann zur Berechnung
des Endwerts des globalen Faktors der Mittelwert aller Korrekturen herangezogen werden.

mit ΣKorr.i = Summe der individuell unterschiedlichen-.Stützstellenkorrek- tur
h) Der Endwert ist unabhängig von der Art des Durchlaufs.
[0045] Allerdings ist die Einschwingdauer unterschiedlich. (Bei sequentiellem Durchlauf:
SS1 → SS8, SS1 + ... ergibt sich eine kleinere Einschwingdauer als bei sequentiellem
VOR/RÜCK-Durchlauf: SS1 → SS8, SS8 → SS1, SS1 + ....
[0046] Bei Adreßvorgabe durch einen Pseudozufallsgenerator ergibt sich für große Einflußfaktoren
(a > 1/3) eine kürzere Einschwingdauer, während für kleine Einflußfaktoren längere
Einschwingdauer auftritt.
[0047] Bei multiplikativer Berechnung des globalen Faktors nach der vorne angegebenen Formel
3) bestimmt sich der globale Faktor zu:

und es ergeben sich niedrigere Endwerte als bei additiver Berechnung nach Gleichung
5). Der Faktor beträgt:

[0048] Der Verlauf der Endwertkennlinie entspricht (um E = 0,5) dem Verlauf bei additiver
Berechnung. Die Einschwingdauer ist nahezu identisch.
[0049] Bei der Anwendung im Kraftfahrzeug ist aus Rechenzeitgründen ein Verfahren, das ohne
Multiplikation und Division auskommt, besser geeignet. In diesem Fall wird die aus
dem Kennfeld interpolierte Stellgröße nicht zusätzlich mit dem globalen Faktor multipliziert,
sondern Regelfaktor und globaler Anteil werden vor der Multiplikation mit dem interpolierten
Kennfeldwert addiert.

[0050] Kennfeldanpassung:


Zur Berechnung der neuen Stützstelle ist damit eine Division nötig. Dieser aufwendige
Rechenvorgang kann, wie schon bei der multiplikativen Verknüpfung von Regelfaktor
und globalem Faktor durch Gleichung 6) angenähert werden.

[0051] Es ergeben sich hierbei dieselben Endwerte wie bei der Stützstellenberechnung mit
Division. Die Einschwingdauer ist sogar erheblich kürzer.
[0052] Allerdings ist bei additiver Berechnung der Endwert generell von der Größe der erforderlichen
Stützstellenkorrektur abhängig. Bei großer Korrektur und großem Einflußfaktor ergeben
sich wesentlich höhere Werte für den globalen Faktor als nach Fig. 4, Kennlinie I
zu erwarten. (Vergl. Kennlinie III und VI.)
[0053] Bei einer Kennfeldverschiebung von +100 % ergeben sich ab einem Einflußfaktor von
a = 0,14 sogar negative Werte für den globalen Faktor. Außerdem verlängert sich die
Einschwingdauer erheblich.
[0054] Der Einflußfaktor sollte bei einem derartigen Verfahren nicht größer als a = 0,1
gewählt werden, falls Kennfeldverschiebungen >20 % auftreten können.
Selbstanpassung mit Faktor-Kennfeld
[0055] In dem Blockschaltbild der Fig. 8 ist das Grundprinzip eines selbstanpassenden Kennfeldes
(lernende Vorsteuerung) in schematisiert vereinfachter Blockbilddarstellung angegeben;
der Kennfeldbereich ist in ein Grundkennfeld 20, vorzugsweise in Form eines Festwertspeichers
(ROM) unterteilt, in welchem entsprechende Daten in Form von Stützstellen abgespeichert
sind, wobei Zwischenwerte durch eine lineare Interpolation berechnet werden können.
Die Anzahl der Stützstellen und interpolierten Zwischenwerte werden entsprechend der
geforderten Quantisierung für das jeweils betroffene Steuer/Regelverfahren festgelegt;
bei der Bestimmung von Kraftstoffeinspritzwerten, die auch bei diesem Ausführungsbeispiel
der Erläuterung der Erfindung dienen, kann die Quantisierung so gewählt werden, daß
das Kennfeld 16
* 16 Stützstellen umfaßt, mit jeweils 15 Zwischenwerten.
[0056] Die Selbstanpassung erfolgt mit Hilfe eines zweiten oder separaten, sogenannten Faktorkennfeldes
21, welches vorzugsweise als Schreiblesespeicher (RAM) ausgebildet ist und in welchem
die Selbstanpassungswerte abgelegt werden. Dabei ist das Grundkennfeld in Bereiche
unterteilt, wobei jedem Bereich ein Faktor des Faktorkennfeldes 21 zugeordnet ist.
Der interpolierte Ausgangswert des Grundkennfeldes 20 wird dann jeweils mit dem dazugehörigen
Faktor oder mit einem aus mehreren Faktoren interpolierten Wert multipliziert, und
zwar an der Multiplikationsstelle 22 bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 8. Bei diesem
Ausführungsbeispiel sind für das Faktorkennfeld 8
* 8 Faktoren vorgesehen, die jeweils die Ausgangswerte "1.0" haben und im Laufe des
Anpassungsvorgangs entsprechende Änderungen erfahren.
[0057] Der endgültige Einspritzwert entsteht dann durch eine Multiplikation des vom Grundkennfeld
herausgegebenen Grundwerts t
K, des Faktors F aus dem Faktorkennfeld 21 und des jeweils aktuellen Regelfaktors RF
aus der Regelschleife (nachgeschaltete Multiplikationsstelle 25) sowie eines weiteren,
evtl. Korrekturfaktors zu:

[0058] Beim Wechsel des Arbeitspunktes in einen anderen Bereich mit einem anderen Faktor
F des Faktorkennfelds 21 tritt in der Ausgangsgröße ein Sprung auf, der, wenn dieser
störend sein sollte, durch ein entsprechendes Setzen des Regelfaktors RF vermieden
werden kann. Es kann auch sinnvoll sein, zwischen den einzelnen
[0059] Faktoren F im Faktorkennfeld 21 zu interpolieren; auf den Einfluß einer solchen Interpolation
auf das Lernverfahren wird weiter unten noch eingegangen. Die Anpassung der im Faktorkennfeld
21 abgelegten Faktoren erfolgt nach der folgenden Formel:

[0060] Solange daher ein Bereich im Grundkennfeld 20 angesteuert wird, wird der Regelfaktor
RF gemittelt und der dazugehörige Faktor F über den zwischengeschalteten Block 40
Lernverfahren für das Faktorkennfeld verändert.
[0061] Hierbei wird zunächst auf die Darstellung der Fig. 9 verwiesen, der ein mögliches
Grundkennfeld 20 mit seinen 16
* 16 Stützstellen entnommen werden kann, in numerischen Werten zeigt dieses Grundkennfeld
die jeweilige Dauer von Kraftstoffeinspritzimpulsen t i in Abhängigkeit zur Drosselklappenstellung
DK (= Y) und zur Drehzahl n (= X). In dem Kennfeld der Fig. 9 sind Gebiete mit und
ohne Schraffur dargestellt; wobei diese Gebiete mit und ohne Schraffur (insgesamt
also 64 Bereiche) den jeweiligen Einzugbereich andeuten, für die dann ein (gemeinsamer)
Faktor im Faktorkennfeld 21 abgespeichert ist. Wie schon erwähnt, verfügt in diesem
vorliegenden Fall das Faktorkennfeld dann über 8
* 8 Faktoren, und es versteht sich, daß die Einteilung der in Fig. 9 dargestellten
Einzugsbereiche beliebig wählbar ist.
[0062] Der Anpassungsvorgang für einen Faktor läuft dann so ab, wie schematisch in Fig.
10 dargestellt, wobei das Diagramm bei a) in Fig. 10 einen Auszug aus dem Grundkennfeld
20 angibt mit einer eingezeichneten Fahrkurve und dem jeweiligen Einzugsgebiet für
den gewählten (einen) Faktor. Bei A kommt die Fahrkurve in diesen Einzugsbereich,und
bei B wird der Einzugsbereich von der Fahrkurve wieder verlassen.
[0063] Entsprechend ist bei b) in Fig. 10 der Verlauf des Regelfaktors RF über der Zeit
dargestellt. Nach dem Eintreten in den Einzugsbereich bei a) wird nach einer vorgegebenen
Einschwingverzögerung, die bestimmbar ist, der Regelfaktor gemittelt, wobei eine vorgegebene
Mindest-Mittelungsdauer eingehalten werden muß, die in der Darstellung der Fig. 10
ebenfalls angegeben ist. Beim Verlassen des Einzugsbereichs durch die Fahrkurve bei
B oder nach jeweils einer zeitlich vorgebbaren Mittelungsdauer wird dann der gemittelte
Regelfaktor RF nach der weiter vorn soeben schon angegebenen Formel in den Faktor
F eingerechnet.
[0064] Durch die angegebene Einschwingverzögerung und die minimale Mittelungsdauer wird
zwischen stationären und dynamischen Betriebspunkten unterschieden; es ist weiter
vorn schon erwähnt worden, daß die Anpassung nur im stationären Bereich sinnvoll ist,
wobei diese zusätzlich bei Warmlauf, Nachstart, Schubabschneiden und bei Beschleunigungsanreicherung
unterbunden wird; Aufgaben, die ebenfalls durch den Bereichserkennungsblock 37 der
Fig. 3 wahrgenommen werden können, unter verständlicher Würdigung der Maßgabe, daß
entsprechende Funktions- und Wirkungsabläufe auch teilweise oder ganz, beispielsweise
in Form von Programmen, durch entsprechend geeignete Rechnersysteme, Mikrocomputer
o. dgl. durchgeführt und insoweit realisiert werden können.
[0065] Durch die Anordnung eines Faktorkennfelds 21 können unter Zugrundelegung entsprechend
geeigneter Regelverfahren alle Fehlanpassungen des Grundkennfeldes 20 korrigiert werden,
wobei alle diese Korrekturen nur in solchen Teilbereichen wirksam werden, die nicht
zu selten im stationären Betrieb angefahren werden; es stellt daher eine vorteilhafte
Ausgestaltung vorliegender Erfindung vor, additiv und/oder multiplikativ wirkende
Störeinflüsse noch dadurch optimal und in Ergänzung zu der Anordnung eines Faktorkennfeldes
zu berücksichtigen, daß insbesondere bei Einwirken gleichförmiger Störeinfluß-Anteile
diese durch das Prinzip der globalen Faktorbildung noch berücksichtigt und korrigiert
werden.
[0066] Dabei zeigt die nachfolgend in Form einer Tabelle angegebene Aufteilung, welche Störgrößen
im wesentlichen multiplikativ und welche additiv einwirken, sowie deren Charakter
bei Verwendung in Verbindung mit einem Alpha-N-System (Drosselklappenstellung und
Drehzahl als Haupteingangsgrößen für die Berechnung der Einspacitzzeit). Dabei sind
die Zeiten, in denen sich diese Störgrößen ändern können, unterschiedlich.

[0067] Die Darstellung der Fig. 11 zeigt in größerem Detail die eingangs schon angesprochene
Ermittlung des globalen Faktorwerts, wobei dieses erste Ermittlungsverfahren darin
besteht, den einer Mittelung beim Block 28' unterworfenen Regelfaktor über einen Doppelschalter
S4 auf zwei parallele Abschwächerblöcke 41, 42 zu schalten, zur separaten Beaufschlagung
des aus der Darstellung der Fig. 8 schon bekannten Faktorkennfelds 21 sowie des Blocks
24' für den globalen Faktor, der, ebenso wie das Faktorkennfeld als Schreiblesespeicher
(RAM) ausgebildet sein kann. Die Mittelung des Regelfaktors RF erfolgt,solange die
Betriebspunkte in einem jeweils vorgegebenen Einzugsbereich des Grundkennfeldes 20
liegen. In vorgegebenen Zeitabschnitten oder dann, wenn dieser Einzugsbereich verlassen
wird, erfolgt eine Anpassung des entsprechenden Faktors F, wie erläutert, wobei der
globale Faktor GF nur bei Wechsel des Einzugsbereichs jeweils geändert wird. Entsprechend
den im folgenden angegebenen Formeln verläuft die Anpassung für den jeweils neuen
Faktor F des Faktorkennfeldes und den jeweils neuen globalen Faktor, wobei also immer
ein Teil der mittleren Regelabweichung in den zugehörigen Faktor und ein weiterer
Teil in den globalen Faktor eingearbeitet wird.



[0068] Der Ablauf dieses Lernverfahrens zur Ermittlung des globalen Faktors entsprechend
Fig. 11 ist in Form eines Flußdiagramms auf Seite 37 angegeben, wobei dieses Verfahren
als Verfahren I bezeichnet ist, während ein weiteres Verfahren zur Ermittlung des
globalen Faktors als Verfahren II mit zwei Untervarianten im folgenden anhand der
Darstellung der Fig. 12 zunächst mittels eines Blockschaltbilds und nachfolgend ebenfalls
als Flußdiagramm auf den Seiten 38 und 39 als Zusatz zum Flußdiagramm auf Seite 37
angegeben ist.
[0069] Bei dem Blockschaltbild der Fig. 12 ist bemerkenswert, daß ein zusätzliches, also
zweites Faktorkennfeld II vorgesehen und mit dem Bezugszeichen 21
* bezeichnet ist, welches ebenfalls parallel zum Grundkennfeld 20 und erstem Faktorkennfeld
I (Bezugszeichen 21') von den gleichen Eingangsdaten (hier Drehzahl und Last) als
Adressen angesteuert ist und ebenfalls multiplikativ auf das Grundkennfeld wirkt,
mit einer ersten Multiplikationsstelle bei 43 und einer zweiten Multiplikationsstelle
bei 44, an welcher ein Gesamtkorrekturfaktor dann auf den vom Grundkennfeld 20 ausgegebenen
jeweiligen te-Wert einwirkt. Das Faktorkennfeld II wird beim Start der Brennkraftmaschine
jeweils auf "1.0" gesetzt und dann laufend angepaßt. Das Faktor- kennfeld I und der
globale Faktor ändern sich zunächst nicht. Zusätzlich wird in einem Merkerkennfeld
festgehalten, welche Faktoren angesteuert werden.
[0070] In vorgegebenen größeren Zeitabschnitten wird das Faktorkennfeld II dann ausgewertet,
wobei die Abweichung des Mittelwerts aller Faktoren vom Anfangswert "1.0" in den globalen
Faktor eingearbeitet wird (Verbindungsleitung 45 über einen Schalter 46), während
die restliche "strukturelle" Abweichung von "1.0" in das Faktorkennfeld I eingearbeitet
wird, wobei nur die angesteuerten Faktoren berücksichtigt werden. Danach wird das
Faktorkennfeld II wieder auf "1.0" gesetzt, und es beginnt ein neuer Anpassungsvorgang
in der gleichen Weise. Die Formeln, die bei dieser nach dem Verfahren II sich ergebenden
Ermittlung des globalen Faktors gültig sind, sind im folgenden angegeben:

[0071] Aus den veränderten Stützstellen F
II wird:

[0072] Ein entsprechendes Programm für dieses Ermittlungsverfahren II besteht aus zwei 'Teilen.
Der erste Teil entspricht dem auf Seite 37 angegebenen Verfahren I mit der dort dargestellten
Alternative, wobei der globale Faktor dort nicht eingerechnet wird (b = 0). Der zweite
Teil ist ein zusätzliches Unterprogramm des Verfahrens I und ist als Flußdiagramm
auf Seite38 dargestellt mit entsprechenden Angaben in Kreisen, wo die Einfügung vorgenommen
werden soll.
[0073] Schließlich ist es möglich, daß Ermittlungsverfahren II für den globalen Faktor im
Bereich der Software so darzustellen, daß auf den Schreiblesespeicher (RAM) für das
Faktorkennfeld II verzichtet werden kann und alle Rechenschritte nur mit dem Faktorkennfeld
I durchgeführt werden; ein entsprechendes Teilflußdiagramm für dieses Verfahren ist
auf Seite 39 dargestellt.
1. Verfahren zur Steuerung/Regelung von Betriebskenngrößen einer Brennkraftmaschine,
mit einem von Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine aufgespannten Kennfeld zur Vorsteuerung
von die Betriebskenngrößen beeinflussenden Maschinenvariablen, wobei eine auf mindestens
eine Maschinenvariable als Istwert empfindliche Regeleinrichtung die jeweils ausgegebenen
Kennfeldwerte korrigierend beeinflußt (überlagerte Regelung) und wobei ferner die
im Kennfeld gespeicherten und in Abhängigkeit von Betriebskenngrößen der Brennkraftmaschine
angewählten Werte über die Regeleinrichtung zur Korrektur der Kennfeldwerte geändert
werden (adaptive Vorsteuerung), dadurch gekennzeichnet, daß unter Zugrundelegung und
Auswertung der Änderung der Kennfeldwerte ein vorgegebener Anteil dieser Änderung
als zusätzlicher globaler Faktor (GF) übernommen und jeder aus dem Kennfeld, auch
durch Interpolation, gewonnene und/oder additiv Steuerwert multiplikativYdurch den
globalen Faktor (GF) beeinflußt wird, derart, daß sich eine multi- plikative und/oder additive Verschiebung
aller Kennfeld-Stützstellen ergibt.
2. Verfahren zur Steuerung/Regelung von Betriebskenngrößen einer Brennkraftmaschine,
mit einem von Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine aufgespannten Kennfeld zur Vorsteuerung
von die Betriebskenngrößen beeinflussenden Maschinenvariablen, wobei eine auf mindestens
eine Maschinenvariable als Istwert empfindliche Regeleinrichtung die jeweils ausgegebenen
Kennfeldwerte korrigierend beeinflußt (überlagerte Regelung) und wobei ferner die
im Kennfeld gespeicherten und in Abhängigkeit von Betriebskenngrößen der Brennkraftmaschine
angewählten Werte über die Regeleinrichtung zur Korrektur der Kennfeldwerte geändert
werden (adaptive Vorsteuerung), dadurch gekennzeichnet, daß ein vorgegebener Anteil
des gemittelten Werts (RF) des von der Regeleinrichtung herausgegebenen Regelfaktors
(RF) zur Bildung eines zusätzlichen globalen Faktors (GF) benutzt und jeder aus dem
Kennfeld, auch durch Inter- und/oder additiv polation, gewonnene Steuerwert multiplikativYdurch den globalen Faktor (GF) beeinflußt wird, derart, daß sich eine multiplikative
und/oder additive Verschiebung aller Kennfeld-Stützstellen ergibt.
3. Verfahren zur Steuerung/Regelung von Betriebskenngrößen einer Brennkraftmaschine,
mit einem von Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine aufgespannten Kennfeld zur Vorsteuerung
von die Betriebskenngrößen beeinflussenden Maschinenvariablen, wobei eine auf mindestens
eine Maschinenvariable als Istwert empfindliche Regeleinrichtung die jeweils ausgegebenen
Kennfeldwerte korrigierend beeinflußt (überlagerte Regelung) und wobei ferner die
im Kennfeld gespeicherten und in Abhängigkeit von Betriebskenngrößen der Brennkraftmaschine
angewählten Werte über die Regeleinrichtung zur Korrektur der Kennfeldwerte geändert
werden (adaptive Vorsteuerung), dadurch gekennzeichnet, daß zur Selbstanpassung der
Kennfeldwerte diese in ein von einem Festwertspeicher (ROM) gebildetes Grundkennfeld
und in ein jeweils Korrekturen zugängliches Faktor-Kennfeld unterteilt werden, wobei
bestimmte Bereiche des Grundkennfeldes durch jeweils einen aus dem Faktorkenn- feld
abgeleiteten spezifisgnen Faktor multiplikativ und/oder additiv beeinflußt werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
der vom Grundkennfeld jeweils herausgegebene, durch Adressierung durch vorgegebene
Betriebskenngrößen (Drehzahl, Last, Luftmenge, Drosselklappenstellung ...) ange- wählte
Steuerwert sowohl durch multiplikative und/oder additive Beeinflussung durch den globalen
Faktor (GF) als auch und/oder additive durch multiplikativeVBeeinflussung des jeweils ebenfalls
in Abhängigkeit zu den als Adressen ausgewählten Betriebskenngrößen der Brennkraftmaschine
angewählten Faktorwerts(F) des zusätzlichen Faktorkennfelds korrigiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der durch Mittelung des
Regelfaktors unter Zugrundelegung eines vorgegebenen Einflußfaktors (a) ermittelte
globale Faktor für c.e multiplika- tive und/oder additive Gesamtverschiebung der Kennfel
werte und der aktuelle Regelfaktor (RF) multiplikativ und/oder additiv zu einem Gesamtkorrekturfaktor zusammengefaßt den jeweils vom Grundkennfeld herausgegebenen
Steuerwert (t ) multiplikativ und/oder aditiv beeinflussen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung
als Istwert der Maschinenvariablen die Abgaszusammensetzung (Lambda-Wert), die Laufruhe
der Brennkraftmaschine, die Drehzahl der Brennkraftmaschine und dergleichen auswertet
und mit dem gebildeten Regelfaktor (RF) zur aktuellen Regelung den von der Vorsteuerung
herausgegebenen Steuerwert und über den gemittelten Regelfaktor parallel die Selbstanpassung
der Vorsteuerung beeinflußt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß
überwiegend multiplikativ wirkende Störgrößen (Lufttemperatur, Luftdruck, Kraftstoffdruck,
Kraftstoffqualität ...) von dem das gesamte Grundkennfeld multiplikativ beeinflussenden
globalen Faktor (GF) und überwiegend additiv einwirkende Störgrößen (Ventilabfall
und Anzugszeiten, Potentiometerjustage, Klappenverschluß, Tankentlüftung ...) durch
einzelne Faktoren des dem jeweiligen Grundkennfeld zugeordneten Faktorkennfelds berücksichtigt
werden.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittlung der einzelnen
Faktoren (globaler Faktor und Faktor aus Faktorkennfeld) aus dem gemittelten Regelfaktor
(RF) die Mitteilung des Regelfaktors solange durchgeführt wird, wie die jeweils von
der Brennkraftmaschine angefahrene Betriebspunkte in einem jeweils vorgegebenen Einzugsbereich
des Grundkennfelds liegen, und daß die Faktoren (globaler Faktor und Faktor aus Faktorkennfeld)
jeweils beim Wechsel des Einzugsbereichs durch Einarbeitung eines vorgegebenen Anteils
des gemittelten Regelfaktors geändert werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Teil vom gemittelten
Regelfaktor (RF) in den globalen Faktor und ein Teil in den Faktor des Faktorkennfeldes
eingearbeitet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpassung des jeweiligen
Faktors (F) des zusätzlichen Faktorkennfelds durch Zuführung des gemittelten Regelabweichungsfaktors
(RF) und gleichzeitig durch Definition eines vorgegebenen Einzugsbereichs innerhalb
des Grundkennfelds für diesen Faktor bewirkt wird, wobei dem zusätzlichen Faktorkennfeld
als Adressen parallel die auch dem Grundkennfeld zur Ausgabe der Vorsteuergröße zugeführten
Betriebskenngrößen zugeführt werden, wobei die Anpassung entweder in vorgegebenen
Zeitabschnitten oder dann erfolgt, wenn der jeweils definierte Einzugsbereich im Grundkennfeld
verlassen wird, und wobei jeweils ein vorgegebener Anteil der mittleren Regelabweichung
in den zugehörigen Faktor (F) des zusätzlichen Faktorkennfelds eingearbeitet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundkennfeld (20)
von einem Lesespeicher (ROM) und das zusätzliche Faktorkennfeld von einem Schreiblesespeicher
(RAM) gebildet sind.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch.gekennzeichnet, daß nach dem Eintreten der
Fahrkurve in einen vorgegebenen Einzugsbereich der Regelfaktor zunächst nach einer
vorgegebenen Einschwingverzögerung gemittelt und anschließend eine vorgegebene minimale
Mittelungsdauer eingehalten und nachfolgend entweder beim Verlassen des Einzugsbereichs
oder nach einer bestimmten Mittelungsdauer der gemittelte Regelfaktor in den für diesen
Finzugsbereich jeweils zuständigen Faktor (F) des zusätzlichen Faktorkennfelds addiert
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem oder mehreren der nachfolgenden Ansprüche
2-12, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiteres, zweites Faktorkennfeld II definiert
wird zur multiplikativen Einwirkung auf das Grundkennfeld, wobei dieses zweite Faktor-
kennfeld II beim Start auf einen vorgegebenen Anfangswert (1.0) gesetzt und laufend
angepaßt wird bei zunächst unveränderter Beibehaltung der Werte im ersten zusätzlichen
Faktorkennfeld I und des globalen Faktors und daß in vorgegebenen (größeren) Zeitabschnitten
das zusätzliche zweite Faktorkennfeld II ausgewertet, die Abweichung des Mittelwerts
sämtlicher Faktoren vom Anfangswert in die Bildung des globalen Faktorwerts eingearbeitet
und die restliche strukturelle Abweichung vom Anfangswert in das erste Faktorkennfeld
I eingearbeitet wird, wobei lediglich die angesteuerten Faktoren berücksichtigt werden,
woraufhin das zusätzliche zweite Faktorkennfeld II wieder auf den vorgegebenen Anfangswert
gesetzt und ein neuer Anpassungsvorgang eingeleitet wird.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-13, gekennzeichnet durch die Verwendung bei Ver- brennungsmotoren beliebiger Art, insbesondere selbstzündenden (Dieselmotoren) oder
fremdgezündeten Brennkraftmaschinen (Otto-Motoren) mit Kraftstoffzumessung (gesteuerter
Vergaser) oder mit intermittierender oder kontinuierlicher Einspritzung ferner Wankelmotor,
Stirlingmotor, Gasturbine und dgl.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-14, gekennzeichnet durch eine
Verwendung in mindestens einem der Systeme für die Kraftstoffluftgemischzumessung,
die Zündzeitpunktregelung, Ladedruckregelung, Abgasrückführrate, Leerlaufregelung
u. dgl.
16. Einrichtung zur Steuerung/Regelung von Betriebskenngrößen einer Brennkraftmaschine
zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-15, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Regler (23, 35, 23') ein Mittelwertbildner (28, 36, 28') für
den Regelfaktor (RF) nachgeschaltet ist, dessen Ausgangssignal einer Anordnung (24,
39) zur Bildung eines globalen Faktors (GF) zugeführt ist, der an einer nachgeschalteten
Multiplizierstelle (25) jeden vom Kennfeld (12, 20) herausgegebenen Steuerwert (te,
t
K) im Sinne einer multiplikativen Beeinflussung des gesamten Grundkennfelds korrigiert.
Eimcichtung zur Steuerung/Regelung von Betriebskenngrößen einer Brennkraftmaschine
zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-15, dadurch
gekennzeichnet, daß dem unveränderbaren Grundkennfeld (Lesespeicher; ROM) mindestens
ein in seinen Einzelwerten durch den gemittelten Regelfaktor (RF) beeinflußbares Faktor-
kennfeld (21, 21'; 21*) zugeordnet ist, wobei das mindestens eine Faktorkennfeld parallel zur Angabe vorgegebener
Einzugsbereiche im Grundkennfeld von den gleichen Betriebskenngrößen adressiert ist
wie das Grundkennfeld und daß jeder vom mindestens einen Faktorkennfeld (F) für einen
vorgegebenen Einzugsbereich des Grundkennfelds herausgegebener Faktor (F) den jeweiligen
Steuerwert des Grundkennfelds korrigiert.
18. Einrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß globaler Faktor
(GF) und der jeweilige, aus dem Faktorkennfeld (21, 21') stammende Faktor (F) für
einen vorgegebenen Einzugsbereich zusammengefaßt und einer gemeinsamen Multiplizierstelle
(44) zur Bewirkung einer Gesamtkorrektur des vom Grundkennfeld jeweils herausgegebenen
Steuerwerts im Sinne einer selbstanpassenden Vorsteuerung zugeführt werden.
19. Einrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß neben dem ersten
zusätzlichen Faktorkennfeld (21') ein weiteres Faktorkennfeld (21*) vorgesehen ist, welches unmittelbar vom gemittelten Regelfaktor (RF) beaufschlagt
ist, wobei die Abweichung des Mittelwerts aller Faktoren des zusätzlichen Faktorkennfelds
in vorgegebenen Zeitabschnitten zur Bildung des globalen Faktors ausgewertet und die
restliche strukturelle Abweichung vom Anfangswert in die Werte des ersten zusätzlichen
Faktorkennfelds (21, 21') eingearbeitet werden.