Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht von einer Brennkraftmaschine nach der Gattung des Hauptanspruchs
aus. Bei einer solchen durch die DE-OS 31 46 499 bekannten Kraftstoffeinspritzpumpe
ist ein verstellbarer Vollastanschlag vorgesehen, der durch einen Stellkolben verstellbar
ist, der mit drehzahlabhängiger Kraft entgegen der Kraft einer Rückstellfeder verschiebbar
ist. Zusätzlich zur Rückstellfeder wird der Kolben durch einen Steuerdruck beaufschlagt,
der entsprechend der Dichte der den Brennräumen der Brennkraftmaschine zugeführten
Luft modifiziert wird. Der Steuerdruck wird dabei vom Druck einer Konstantdruckquelle
abgeleitet, gegenüber der der Rückstellraum mittels einer Drossel abgekoppelt ist.
Zur Modifizierung dieses Druckes ist ein durch Membrandruckdosen verstellbarer Entlastungsquerschnitt
steuerbar. Diese Einrichtung hat den Zweck mit einem hohen Arbeitsvermögen einen Vollastanschlag
zu verstellen, dessen Weg in Abhängigkeit von der Luftdichte gesteuert wird.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzpumpe mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß mit Hilfe des elektrisch gesteuerten
Ventils der Anschlag für den Kraftstoffmengenverstellhebel in einfacher und wirksamer
Weise bei Überschreiten der Höchstdrehzahl im Sinne einer Reduzierung der Kraftstoffhöchsteinspritzmenge
verstellt wird. Auf diese Weise kann in einfacher Weise die maximale Drehzahl der
Brennkraftmaschine begrenzt werden, was insbesondere bei Verwendung einer elektrischen
Steuerung der Kraftstoffeinspritzmenge in den übrigen Betriebsbereichen der Brennkraftmaschine
von Vorteil ist. Bei Ausfall der normalen Kraftstoffmengensteuerung kann mit dieser
Zusatzeinrichtung ein Überschreiten der Höchstdrehzahl vermieden werden. Zudem läßt
sich mit der Ausgestaltung der Erfindung auch in einfacher Weise die Brennkraftmaschine
abstellen, indem die Entlastungsleitung ständig geöffnet bleibt.
[0003] Eine vorteilhafte Ausgestaltung besteht im Anspruch 2, wodurch der Einsatz eines
einfachen Zweiwegeventils möglich ist. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung besteht
in der Ausgestaltung nach Anspruch 5, mit der erreicht werden kann, daß bei Überschreiten
der Höchstdrehzahl oder der Höchstgeschwindigkeit des mit der Brennkraftmaschine betriebenen
Fahrzeugs eine Abregelsteilheit von Einspritzmengen über Drehzahländerung erreicht
werden kann, die den üblichen Abregelkurven von Kraftstoffeinspritzpumpenreglern entspricht.
Dabei kann mit dem Tastverhältnis auch die Steilheit (P-Grad) variiert werden.
Zeichnung
[0004] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend . beschrieben. Es zeigen
Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel mit einem 3/2-Ventil und Figur 2 ein zweites
Ausführungsbeispiel mit einem 2/2-Magnetventil.
[0005] Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0006] In Figur 1 ist ein Teil einer Kraftstoffeinspritzpumpe dargestellt, die z.B. eine
Verteilereinspritzpumpe sein kann. Diese weist in bekannter Weise einen Kraftstoffmengenverstellhebel
2 auf, der einen nicht weiter gezeigten, auf einem Pumpenkolben verschiebbaren Ringschieber
zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzmenge betätigt. Er liegt bei Volllaststellung
an einem verstellbaren Anschlag 3 an, der Teil eines Winkelhebels 4 ist, der im Pumpengehäuse
ortsfest gelagert ist und von einem Abtaststift 5 verdreht werden kann. Dieser Abtaststift
ist in einer Bohrung 8 geführt und ragt rechtwinklig in einen im Gehäuse der Kraftstoffeinspritzpumpe
angeordneten Zylinder 9 hinein. In diesem ist ein Stellkolben 11 geführt, der auf
seiner einen Stirnseite 12 in dem Zylinder 9 einen Arbeitsraum 14 einschließt. Dieser
ist über eine an der Stirnseite 15 des Zylinders 9 befindliche Drosselbohrung 16 ständig
mit einem Raum verbunden, der mit Druckmittel gefüllt ist, dessen Druck drehzahlabhängig
gesteuert wird. Dieser Raum ist im ausgeführten Beispiel der mit Kraftstoff gefüllte
Saugraum J7 der Kraftstoffeinspritzpumpe, wobei die Versorgung mit Kraftstoff durch
eine Kraftstofförderpumpe 18 erfolgt, die aus einem Kraftstoffvorratsbehälter 19 Kraftstoff
ansaugt und deren Förderseite über ein Drucksteuerventil 20 entlastbar ist. Die Kraftstofförderpumpe
wird synchron zur Antriebsdrehzahl der Kraftstoffeinspritzpumpe angetrieben und erzeugt
im Saugraum 17 unter Mitwirkung des Drucksteuerventils einen drehzahlabhängigen Druck.
[0007] Der Stellkolben 11 weist im Bereich des Eindringens des Abstiftes 5 in den Zylinder
9 an seiner Mantelfläche eine Kontur 21 auf, durch die die Stellung des Abtaststiftes
beim Verschieben des Stellkolbens bestimmt wird. Die Rückseite 22 des Stellkolbens
11 schließt in dem Zylinder einen Rückstellraum 23 ein, in dem eine Rückstellfeder
24 angeordnet ist, die die Rückseite des Stellkolbens beaufschlagt. Vom Rückstellraum
23 führt eine Druckleitung 25 ab, zu einem Dreiwegeventil 27. Einer der anderen Anschlüsse
dieses Ventils ist mit einer Entlastungsleitung 28 verbunden, die zum Kraftstoffvorratsbehälter
19 führt, während der dritte Anschluß des Dreiwegeventils über eine Druckleitung 29
zur Druckseite der Kraftstoffförderpumpe führt. Das Dreiwegeventil ist im gezeigten
Beispiel als 3/2-Magnetventil ausgebildet, das von einer Steuereinrichtung 30 schaltbar
ist. Die Steuereinrichtung erhält als Steuersignal den Drehzahlwert der Brennkraftmaschine
bzw. . ein Steuersignal über die Fahrgeschwindigkeit eines mit der Brennkraftmaschine
betriebenen Kraftfahrzeugs. Gegebenenfalls sind weitere Parametereingänge vorgesehen,
mit denen ein Sollwert für eine Höchstdrehzahl bzw. Höchstgeschwindigkeit gebildet
wird.
[0008] Die Steuereinrichtung vergleicht den Istdrehzahlwert mit dem Sollwert und steuert
bei Überschreiten des Sollwertes das Dreiwegeventil 27 an. Die Ansteuerung des Dreiwegeventils
kann dabei getaktet erfolgen mit einstellbarem Tastverhältnis. Das Ventil schaltet
dann die Druckleitung 25 einmal mit der Entlastungsleitung 28 zusammen und in seiner
anderen Stellung mit der Druckleitung 29 zusammen. Auf diese Art und Weise kann der
Druck im Rückstellraum 23 modifiziert werden. In der gezeigten Ruhestellung des Dreiwegeventils
ist der Rückstellraum mit der Druckleitung 29 verbunden, so daß der Stellkolben hydraulisch
druckausgeglichen ist und sich auf seiner äußersten linken gezeigten Position befindet.
Wird die Höchstdrehzahl überschritten, so wird der Rückstellraum zur Entlastungsleitung
28 hin entlastet, so daß als Rückstellkraft nur noch die Kraft der Feder 24 wirksam
ist und der Stellkolben durch den im Saugraum 17 herrschenden hydraulischen Druck
nach rechts verschoben wird. Dabei wird der Abtaststift der Kontur 21 folgend in den
Zylinder 9 hineinbewegt und der Winkelhebel unter Einwirkung einer Rückstellfeder
6 so geschwenkt, daß der Vollastanschlag 3 den Kraftstoffmengenverstellhebel 2 in
Richtung Mindermenge verschiebt.
[0009] Durch ein bestimmtes Tastverhältnis, mit dem das Dreiwegeventil angesteuert wird,
läßt sich ein bestimmter Druck im Rückstellraum 23 einstellen und damit auch die Verschieberate
des Stellkolbens 11. Auf diese Art und Weise läßt sich die Abregelkurve bezüglich
ihrer Steilheit, auch P-Grad genannt, einstellen.
[0010] Ergänzend zu der oben beschriebenen Ansteuerung des Dreiwegeventils kann dieses auch
durch einen Schalter 34 mit der Versorgungsspannung beaufschlagt werden, so daß es
in geöffnete Stellung gebracht wird und die Druckleitung 25 mit der Entlastungsleitung
28 verbindet. Bei entsprechend ausgestalteter Kontur 21 läßt sich dadurch ein Stillsetzen
der Brennkraftmaschine erzielen, indem die Kraftstoffeinspritzmenge bis zum Stillstand
abgeregelt wird.
[0011] Statt des in Figur 1 verwendeten Dreiwegeventils kann auch ein Zweiwegeventil 31
verwendet werden, wie es in Figur 2 dargestellt ist. Dieses Ventil ist vorzugsweise
auch als Zweistellungsventil ausgebildet und sitzt in der Verbindung zwischen Druckleitung
25 und Entlastungsleitung 28. In seiner gezeigten Ruhestellung ist diese Verbindung
unterbrochen, während bei Strombeaufschlagung das 2/2-Magnetventil die Leitungen miteinander
verbindet. Zusätzlich ist nun die Druckleitung 29 über eine Drossel 33 unmittelbar
mit der Druckleitung 25 verbunden. Diese Drossel wirkt als Abkuppeldrossel dann, wenn
mit Hilfe einer getakteten Ansteuerung des 2/2-Magnetventils 31 der Druck im Rückstellraum
23 modifiziert werden soll. Bei Daueröffnung des Ventils 31 wird der Rückstellraum
ganz entlastet, so daß der Stellkolben 11 soweit verschoben wird, daß der Mengenverstellhebel
in Abstellposition gebracht wird.
1. Kraftstoffeinspritzpumpe für Brennkraftmaschinen mit einem Saugraum (17), der mit
Kraftstoff gefüllt ist, dessen Druck drehzahlabhängig gesteuert wird, mit einem Kraftstoffmengenverstellhebel
(2), der durch einen Regler verstellbar ist, mit einem Anschlag (3) für den Kraftstoffmengenverstellhebel
(2) durch den dessen Stellweg in Richtung Kraftstoffeinspritzmengenvergrößerung begrenzbar
ist und der durch einen Stellkolben (11) verstellbar ist, der einerseits dem im Saugraum
(17) herrschenden Kraftstoffdruck ausgesetzt ist und andererseits einen Rückstellraum
(23) begrenzt und dort von einer Rückstellkraft beaufschlagt ist, die durch einen
in Abhängigkeit von Betriebsparametern gesteuerten Kraftstoffdruck modifiziert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rückstellraum (23) Kraftstoff mit im Saugraum (17)
herrschenden Druck zuführbar ist und der Rückstellraum über ein elektrisch gesteuertes
Ventil (27, 31), das durch eine elektrische Steuereinrichtung (30) bei Überschreiten
eines Höchstdrehzahl- oder Höchstgeschwindigkeitswertes gesteuert wird, mit einer
Entlastungsleitung (28) verbindbar ist.
2. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückstellraum
(23) über eine Drossel (33) ständig mit dem Saugraum (17) verbunden ist und über das
Ventil (31) mit der Entlastungsleitung (28) verbindbar ist.
3. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil
(27) ein 3-Wegeventil ist, von dessen Anschlüssen einer mit dem Rückstellraum (23),
einer mit dem Saugraum (17) und einer mit der Entlastungsleitung (28) verbunden ist.
4. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ventil (27, 31) ein 2-Stellungsventil ist.
5. Kraftstoffeinspritzpumpe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil
(27, 31) von der Steuereinrichtung (30) getaktet betätigt wird.
6. Kraftstoffeinspritzpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellkolben zusätzlich zur durch den unter Druck stehenden Kraftstoff, aufgebrachten
Rückstellkraft von einer Rückstellfeder (24) belastet ist.