[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine einen parabolförmig oder angenähert parabolförmig
ausgebildeten Reflektor aufweisende Antenne mit sich im Strahlengang befindenden,
der Halterung eines Primärstrahlers oder eines Hilfsreflektors dienenden Stützen,
die jeweils in einer durch ihre beiden Endpunkte und die Reflektorachse bestimmten
Ebene (Stützenebene) bogenförmig gekrümmt sind.
[0002] In der Richt- und Satellitenfunktechnik werden vielfach rotationssymmetrisch ausgebildete
Parabolreflektorantennen eingesetzt, deren Erreger oder Hilfsreflektoren von Stützen
getragen werden. Diese Stützen liegen im Strahlengang der ausgesendeten oder empfangenen
Wellen, so daß sie eine Sekundärstrahlung erzeugen, die neben einer Gewinnminderung
ziemlich hohe Nebenzipfel in bestimmten Winkelbereichen des Antennendiagramms zur
Folge hat. Diese Nebenzipfel stören bei Richt- und Satellitenfunkverbindungen benachbarte
Funkstrecken und müssen daher niedrig gehalten werden. Die Höhe und Verteilung der
Nebenzipfel im Strahlungsdiagramm von Cassegrain-Antennen, wie sie vornehmlich in
rotationssymmetrischer Ausführung bei Erdefunkstellen für den Satellitenfunkdienst
in Gebrauch sind, werden wesentlich von der Streustrahlung der Stützvorrichtung des
Fangreflektors beeinflußt Durch eine besondere Ausgestaltung der Stützenstruktur ist
es möglich, diese Streustrahlung zu reduzieren bzw. in Winkelbereiche umzuleiten,
die bezüglich der Einhaltung der Nebenzipfelspezifikation nicht so kritisch sind.
[0003] Ein verhältnismäßig zufriedenstellendes Strahlungsdiagramm ergibt sich bereits dann,
wenn der Querschnitt der gerade verlaufenden Stützen ellipsenähnlich verrundet ist
Ein solcher Stützenaufbau ist aus dem Aufsatz von G.v.Trentini, K.P. Romeiser und
W.Jatsch: "Dimensionierung und elektrische Eigenschaften der 25-m-Antenne der Erdefunkstelle
Raisting für Nachricbtenverbindungen über Satelliten" aus der Zeitschrift "Frequenz",
Band 19, 1965, Nr.12, Seiten 402-421, insbesondere Seite 412, bekannt
[0004] In letzter Zeit sind jedoch die Nebenzipfelspezifikationen in der Richt- und Satellitenfunktechnik
erheblich verschärft worden, so daß die Stützenkonfiguration wieder zu einem kritischen
Entwurfsparameter beim Aufbau der Parabolreflektorantennen geworden ist. Zum Beispiel
in dem in "NTG-Fachberichte", Band 78 "Antennen 82", VDE-Verlag, Berlin und Offenbach,
Seiten 86-90 abgedruckten Vortragsmanuskript "Maßnahmen zur Verminderung der Störwirkung
von Erregerstützen bei Spiegelantennen" von H. Thielen, V.Hombach und W.Busse wird
das Problem der Reduzierung der von Erregerstützen hervorgerufenen Nebenzipfel behandelt
Physikalisch wird die einzelne Stütze als Linienquelle mit linearer Phasenverteilung
im Nahfeld des Hauptreflektors angesehen. Die resultierende Strahlungsverteilung ergibt
sich aus der Überlagerung des vom Hauptreflektor kommenden und des von der Stützenanordnung
herrührenden Teilfeldes. Dabei ist angenommen, daß zwischen dem Hauptreflektor und
den Stützen keine Wechselwirkung auftritt, d.h. der den Hauptreflektor erfassende
Teil der Stützenstrahlung in seiner Wirkung vemachlässigbar ist Dies ist bei flach
ausgebildeten Hauptreflektoren zwar näherungsweise zulässig, bei relativ tiefen Reflektoren
ist jedoch zu vermuten, daß ein wesentlicher Teil der Stützenstreustrahlung wieder
auf den Hauptreflektor trifft und dort die Oberflächenströme verändert Durch die starke
Wechselwirkung zwischen beiden Strahlungsquellen ist daher dieser physikalischen Betrachtungsweise
eine Grenze gesetzt.
[0005] Aufbauend auf diesem physikalischen Denkmodell sind bereits verschiedene Stützenanordnungen
entwickelt worden. So ist z.B. aus DE-OS 30 47 964 eine Parabolreflektor-Antenne mit
einem relativ flachen Hauptreflektor bekannt, bei der gerade verlaufende Stützen mit
einer Vielfalt von Streustrukturen vorgesehen sind. Diese bekannte Antenne kann auch
eine Cassegrain-Antenne sein, deren Fangreflektor mit den besonders ausgebildeten
Stützen getragen wird. Soweit aus DE-OS 30 47 964 ersichtlich ist, werden zur Bildung
der Streustrukturen Streukörper mit möglichst irregulärer Geometrie entlang der Stütze
verwendet, wobei die entscheidende Abmessung jeweils in der Stützenebene liegt und
variiert wird.
[0006] Aus der DE-OS 31 00 855 ist eine Parabolreflektorantenne bekannt, die bogenförmig
gekrümmte Stützen zur Halterung eines Primärstrahlers oder eines Fangreflelctors bei
einer Cassegrain-Antenne aufweist Auch durch eine solche bogenförmige Stützenausbildung
läßt sich der lineare Phasenverlauf so ändern, daß die in Reflexionsrichtung und seitlich
gestreute Strahlung in einen größeren Winkelbereich aufgeteilt wird. Aus der GB-Patentanmeldung
20 81 023 sind bei einer direkt gespeisten, flachen Parabolreflektorantenne gerade
verlaufende Stützen bekannt. welche in der Stützenebene unregelmäßig sägezahnförmig
verlaufende Blecte aufweisen, welche ebenfalls eine Verbesserung des Streustrahlverhaltens
mit sich bringen.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, für einen parabofförmig oder angenähert parabolförmig
ausgebildeten Reflektor aufweisende Antennen, insbesondere für Cassegrain-Antennen
mit tief ausgebildetem Hauptreffektor, eine Stützen gestaltung zu schaffen, die ein
noch günstigeres Streustrahlverhalten bei einfacher technischer Aufbaumöglichkeit
aufweist
[0008] Gemäß der Erfindung, die sich auf eine Antenne der eingangs genannten Art bezieht,
wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Reflexionsflächen der Stützen jeweils mit
einer Streustruktur versehen sind, deren Abmessung in der Stützenebene konstant ist,
während sie senkrecht zur Stützenebene einen regelmläßigen wellen- oder mäanderförmigen
Verlauf aufweist. Die Regelmäßigkeit der Streustruktur nach der Erfindung bietet außer
dem elektrischen Vorteil, d.h. dem besseren Streustrahlverhalten, auch den mechanischen
Vorteil, daß eine Zerlegung in viele identische Teilstrukturen möglich ist.
[0009] Die Streustrukturen lassen sich jeweils auf einem tragenden Teil der Stützen anbringen.
Der tragende Teil der Stützen kann z.B. einen etwa rechteckförmigen Querschnitt aufweisen,
so daß dann die Streustrukturen jeweils auf den inneren, die Reflexionsflächen der
Stützen bildenden Flächen der tragenden Teile angebracht sind und diese abdecken.
[0010] Die nach der Erfindung ausgebildeten Streustrukturen können aus elektrisch leitendem
Werkstoff, also z.B. Metall, bestehen, aber auch durch dielektrisches Material realisiert
werden.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels,
welches in drei Figuren dargestellt ist, erläutert
[0012] Es zeigen
Fig. 1 in einer schematischen Seitenansicht eine gemäß der Erfindung ausgebildete
Parabolreflektorantenne nach dem Cassegrain-Prinzip.
Fig. 2 die Querschnittsansicht einer in der Cassegrain-Antenne nach Fig. 1 verwendeten Stütze,
Fig. 3 die perspektivische Ansicht eines Ausschnitts einer in der Cassegrain-Antenne
nach Fig. 1 verwendeten Stütze.
[0013] In Fig. 1 ist in einer schematischen Seitendarstellung eine nach dem Cassegrain-Prinzip
aufgebaute Reflektorantenne dargestellt, wie sie beispielsweise in der Satellitenfunktechnik
häufig eingesetzt wird. Es handelt sich hierbei um eine rotationssymmetrisch aufgebaute
Doppelspiegelantenne. Sie weist einen als Rillenhom ausgebildeten Primärstrahier 10
auf, dessen Phasenzentrum im Brennpunkt eines geformten Fangreflektors 9 liegt. Die
vom Primärstrahler 10 ausgehende Strahlung wird am Fangreflektor 9 umgelenkt und auf
einen näherungsweise als Rotationsparaboloid ausgebildeten Hauptreflektor 8 reflektiert,
von dem aus die Abstrahlung in den freien Raum erfolgt. Der Fangreflektor 9 wird am
Hauptreflektor 8 mittels eines Vierbeins aus bogenförmig gekrümmten Stützen 1 gehalten.
Die Stützen 1 liegen im Strahlungsfeld des Hauptreflektors 8, der ein F/D-Verhältnis
von etwa 0,25 aufweist. An den in der Stützebene gekrümmten Stützen 1 wird durch die
vom Hauptreflektor 8 ausgehende ebene Welle eine Sekundärstrahlung angeregt, die sich
in einer Erhöhung der Nebenzipfet in der Richtcharakteristik der Reflektor-Antenne
auswirkt Zur Reduzierung der von den Stützen 1 erzeugten Streustrahlung bzw. zu deren
Umleitung in Winkelbereiche, die bezüglich der Einhaltung der Nebenzipfetspezifikation
unkritisch sind, sind auf den Stützen 1 Streustrukturen 2 angebracht, deren Aufbau
im folgenden anhand der Figuren 2 und 3 erläutert wird.
[0014] In einer Querschnittsansicht bzw. in einer perspektivischen Ausschnittsansicht zeigen
Fig. 2 und 3 den Aufbau einer Stütze 1 nach der Erfindung. Die Stütze 1 besteht aus
einem etwa rechteckförmig ausgebildeten tragenden Teil 3 und aus einer auf der Reflexionsfläche
4 des Teils 3 angebrachten Streustruktur 2 aus elektrisch leitendem oder aus dielektrischem
Material. Die Abmessung der Streustruktur 2 in der Stützenebene, d.h. derjenigen Ebene,
die durch die beiden Stützenendpunkte und die Hauptreflektorsymmetrieachse gegeben
ist, ist über den gesamten Längsverlauf der Stütze 1 konstant Dagegen haben die Streustrukturen
2 senkrecht zur Stützenebene einen regelmäßigen wellenförmigen Verlauf. Die die Reflexionsfläche
4 des tragenden Teils 3 der Stütze 1 abdeckende Streustruktur 2 besteht z.B. aus zwei
länglichen Blechteilen 5 und 6, die zum tragenden Teil 3 der Stütze
1 hin einen Raum von etwa dreieckförmigem Querschnitt einschließen und an dem vom tragenden
Teil 3 der Stütze 1 abgewandten Rändern miteinander verbunden sind. An diesen Rändern
ergibt sich eine für beide Bleche 5 und 6 gemeinsam auslaufende, scharfe und wellenförmige
Kante 7 mit einem konstanten senkrechten Abstand vom tragenden Teil 3 der Stütze 1.
[0015] Die Streustruktur 2 kann auch aus einem dielektrischen Vollmaterial bestehen, welches
die gleiche Außenform wie die beiden Bleche 5 und 6 aufweist und auf dem tragenden
Teil 3 der Stütze 1 befestigt ist
[0016] Aufgrund der Regelmäßigkeit des Wellenverlaufs der Streustrukturen 2 ergibt sich
außer dem elektrischen Vorteil auch der mechanische Vorteil, daß eine solche Streustruktur
2 aus mehreren identischen Teilstrukturen zusammengesetzt werden kann.
1. Einen parabolförmig oder angenähert parabolförmig ausgebildeten Reflektor aufweisende
Parabolreflektorantenne mit sich im Strahlengang befindenden, der Halterung eines
Primärstrahlers oder eines Hilfsreflektors dienenden Stützen, die jeweils in einer
durch ihre beiden Endpunkte und die Reflektorachse bestimmten Ebene (Stützenebene)
bogenförmig gekrümmt sind,
dadurch gekennzeichnet , daß die Reflexionsflächen der Stützen (1) jeweils mit einer
Streustruktur (2) versehen sind, deren Abmessung in der Stützenebene konstant ist,
während sie senkrecht zur Stützenebene einen regelmäßigen weilen- oder mäanderförmigen
Verlauf aufweist.
2. Antenne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streustrukturen (2) jeweils
auf einem tragenden Teil (3) der Stützen (1) angebracht sind.
3. Antenne nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der tragende Teil (3) der
Stützen (1) jeweils einen etwa rechteckförmigen Querschnitt aufweist, und daß die
Streustrukturen (2) jeweils auf den inneren, die Reflexionsflächen der Stützen bildenden
Flächen (4) der tragenden Teile angebracht sind und diese abdecken.
4. Antenne nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Streustrukturen (2) jeweils
aus zwei länglichen Blechteilen (5,6) bestehen, die zum tragenden Teil (3) der Stütze
- (1) hin einen Raum von etwa dreieckförmigem Querschnitt einschließen und an dem
vom tragenden Teil der Stütze abgewandten Rand miteinander verbunden sind, so daß
sich dort eine für beide Bleche gemeinsam auslaufende, - scharfe und wellenförmige
Kante (7) mit konstantem senkrechten Abstand vom tragenden Teil der Stütze ergibt
5. Antenne nach .einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenzeichnet. daß die Streustrukturen
(2) jeweils aus vorgefertigtem Formmaterial bestehen, das einen etwa dreieckförmigen
Querschnitt aufweist und an der vom tragenden Teil (3) der Stütze (1) abgewandten Seite mit einer scharf ausgebildeten und wellenförmig verlaufenden Kante
mit konstantem senkrechten Abstand vom tragenden Teil der Stütze versehen ist.
6. Antenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Streustrukturen (2) aus elektrisch leitendem Werkstoff bestehen.
7. Antenne nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Streustrukturen
(2) aus dielektrischem Material bestehen.
8. Antenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Streustrukturen (2) jeweils aus mehreren identischen Teilstrukturen zusammengesetzt
sind.
9. Antenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Verwendung
bei einer Cassegrain-Antenne mit einem tiefen Hauptreflektor (8), an dem die Stützen
(1) zur Halterung des Fangreflektors (9) angebracht sind.