[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Beschichten von Gegenständen mit
einem Beschichtungsmaterial, das in bzw. auf einem Rotationskörper als Film ausgebreitet
und von dessen Kante unter Bildung elektrostatisch geladener Tröpfchen abgeschleudert
wird, wobei außerdem Luft zugeführt wird, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
[0002] Es sind elektrostatisch arbeitende Rotations- und Hochrotations-Sprühsysteme bekannt,
bei denen ein Rotationskörper in der Form einer Scheibe, Glocke o.dgl. mit hoher Drehzahl,
beispielsweise 900 bis 40000 Umdrehungen pro Minute, angetrieben wird (Modell MRE
7-048 der Anmelderin). Das über ein Zuführungsrohr auf die Oberfläche aufgetragene
Beschichtungsmaterial wird durch die Zentrifugalkraft als Film ausgebreitet und ergibt
nach dem Abschleudern von der Kante feine gleichmäßige Tröpfchen. In diesem Zusammenhang
ist es auch bekannt, konzentrisch zur Rotationsachse hinter dem Rotationskörper eine
Luftbrause, bestehend aus einem Düsenkranz mit beispielsweise 40 gleichmäßig verteilten
Luftdüsen, vorzusehen, welche einen das abgesprühte Beschichtungsmaterial umhüllenden
und führenden Luftschleier bildet. Mit Hilfe dieser Luftbrause oder der elektrostatischen
Einrichtung und erst recht mit beiden zusammen läßt sich das Beschichtungsmaterial
ohne große Verluste auf den zu beschichtenden Gegenstand lenken, auch wenn dieser
Ecken und Kanten aufweist. Mit solchen bekannten Rotationszerstäubern können nur glatte
oder sehr gleichmäßige Strukturen (Semistrukturen) erzeugt werden.
[0003] Im Gegensatz hierzu läßt sich mit einer Luftzerstäubung auch eine Oberflächenstruktur
mit einem gewissen Sprenkeleffekt erzielen. Durch eine entsprechende Wahl von Luftdruck,
Viskosität des Beschichtungsmaterials, Düsenanordnung u.dgl., erhält man sehr grobe
und sehr feine Strukturen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen
Art anzugeben, das es erlaubt, auch bei einer Rotationszerstäubung eine Oberflächenstruktur
mit Sprenkeleffekt zu erzielen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Störung der gleichmäßigen
Tröpfchenbildung mindestens ein Luftstrahl den noch geschlossenen oder sich bereits
zerteilenden Film partiell beaufschlagt.
[0006] Die Beaufschlagung erfolgt entweder direkt oder - wenn der Luftstrahl auf die der
filmtragenden Oberfläche gegenüberliegenden Oberfläche des Rotationskörpers gerichtet
ist - nach Umlenkung auf dieser Oberfläche.
[0007] Durch die Störung ergibt sich eine Veränderung der Tröpfchengröße und Tröpfchenform.
Insgesamt werden Tröpfchen mit einem größeren Durchmesserspektrum er- zeugt, was die
gewünschte Oberflächenstruktur mit Sprenkeleffekt hervorruft.
[0008] Wie nachstehend näher erläutert wird, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Struktur
gezielt zu beeinflus- ; sen, so daß sich beliebige gewünschte Strukturen er- zielen
lassen. Die Verwendung von mehr als einem Luftstrahl empfiehlt sich vor allem dort,
wo unterschiedliche Teile des Zerstäubungsstrahls unterschiedlichen Bereichen des
Gegenstandes, insbesondere über Kanten miteinander verbundene Flächen, zugeordnet
sind. ;
[0009] Als Beschichtungsgut kommen alle bisher für die Rotationszerstäubung verwendeten
flüssigen Materialien in Betracht, also insbesondere Farben und Lacke, aber auch Kleber,
Trennmittel, Konservierungsstoffe (wie Öle und Fette) und andere.
[0010] Wenn mehrere Luftstrahlen vorgesehen sind, sollten benachbarte Luftstrahlen in einem
so großen Abstand voneinander wirken, daß sie die Tröpfchenbildung im wesentlichen
unabhängig voneinander beeinflussen. Auf diese Weise ergibt sich bei mehreren Luftstrahlen
der größtmögliche Sprenkeleffekt.
[0011] Damit ein solcher ausreichender Abstand vorgesehen werden kann, werden maximal acht
und vorzugsweise zwei bis vier Luftstrahlen angewendet.
[0012] Mit Vorteil besitzt der Luftstrahl einen kreisförmigen Querschnitt. Dies ergibt für
einen bestimmten Luftdurch fluß die kleinste Oberfläche und daher die höchste Energie
an der Auftreffstelle.
[0013] Der Luftstrahl kann aber auch ein Flachstrahl sein. Dies ist dann von Vorteil, wenn
auf eine etwas größere Fläche des Films eingewirkt werden soll.
[0014] Zur Beeinflussung der Tröpfchengröße sollte der Luftstrahl eine Strömungskomponente
in Umfangsrichtung der Rotation, sei es mit oder gegen die Laufrichtung, haben. Ist
diese Komponente gegen die Laufrichtung gerichtet, ergeben sich größere Tröpfchen
und eine gröbere Struktur; je stärker die Komponente in Laufrichtung verläuft, umso
kleiner sind die Tropfen und umso feiner ist die Struktur.
[0015] Die zweckmäßige Angriffstelle des Luftstrahls am Film hängt von der Scherfestigkeit
des Materials und von der gewünschten Tropfenform ab. Die größte Wirksamkeit ergibt
sich, wenn der Luftstrahl auf den Film etwa im Bereich der Kante gerichtet ist. Trifft
er nämlich auf die Ablösungsstelle an der Kante, so ergeben sich längliche Fladen,
die auch bei einer großen Scherfestig-i keit des Materials sicher abgetrennt werden.
Weiter außerhalb ergeben sich Tropfen von ovaler bis runder Form. Innerhalb der Kante
wird der Luftstrahl durch das Auftreffen auf den Rotationskörper breit gedrückt. Es
ergibt sich über einen größeren Bereich eine Beeinflussung des Materials. Die abgeschleuderten
Tröpfchen haben eine geringere Energie. Die Tiefenwirkung am Werkstück ist daher geringer.
[0016] Mit Vorzug ist die Geschwindigkeit der Luft des Luftstrahls änderbar. Hierdurch läßt
sich die Energie auf der Auftreffstelle den jeweiligen Verhältnissen anpassen.
[0017] Es kann erheblich an Energie gespart werden, wenn der Luftstrahl impulsmäßig erzeugt
wird, beispielsweise mit 5 bis 50 Impulsen pro Sekunde. Die durch jeden Impuls hervorgerufene
Störung hat eine Nachwirkung, so daß der Struktureffekt auch in den Impulspausen bleibt.
Man kann verhältnismäßig hohe Luftdrücke anwen- den, so daß auch viskoses Material
beeinflußt werden kann. Durch Wahl der Intervallzeiten und der jeweiligen Impulsdauer
läßt sich der Anteil der Grobstruktur im Spektrum steuern. Im Gegensatz dazu steht
ein Betrieb mit Dauerluft. Will man hierbei nicht zuviel Luft verbrauchen, muß der
Druck gesenkt werden, so daß sich diese Betriebsart nur für weniger zähe Materialien
eignet. Die Dauerluft führt zu einer starken Streuung der Tropfengrößen und zu einer
ungleichmäßigen Struktur mit mehr Grobanteilen.
[0018] Der mindestens eine Luftstrahl kann im Innern eines das abgeschleuderte Beschichtungsgut
umschließenden Luftbrausen-Schleiers wirken. Auch im Rahmen der Erzeugung einer strukturierten
Oberfläche läßt sich daher der bekannte Luftbrausen-Schleier anwenden.
[0019] Mit besonderem Vorteil ist dafür gesorgt, daß die Beschichtungsstruktur so gewählt
wird, daß sie derjenigen eines für die Vor- und/oder Nachbehandlung eingesetzten luftzerstäubenden
Systems etwa gleicht. Aufgrund der Tatsache, daß die durch die Rotationszerstäubung
erzielte Oberflächenstruktur derjenigen einer Luftzerstäubung ähnlich gemacht werden
kann, besteht die Möglichkeit, daß man sowohl bei der Fabrikation als auch bei einer
späteren Reparatur die Luftzerstäubung anwendet, um schlecht zugängliche oder reparierte
Stellen zu beschichten, ohne daß die Übergangszonen störend ins Auge fallen.
[0020] Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einem Rotationskörper, der eine
eine radiale Komponente aufweisende Oberfläche und eine Kante zum Abschleudern des
Beschichtungsguts aufweist, und mit einer Luftzuführvorrichtung, ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Luftdüse auf eine Stelle innerhalb einer
sich zu beiden Seiten der Kante erstreckenden Tröpfchenbeeinflussungszone gerichtet
ist. Innerhalb dieser Tröpfchenbeeinflussungszone führt eine Beaufschlagung durch
den von der Düse abgegebenen Luftstrahl zu einer Änderung des Tröpfchenspektrums und
damit zu dem gewünschten Sprenkeleffekt.
[0021] Damit der Luftstrahl mit ausreichend großer Energie auf den Film auftrifft, sollte
die Luftdüse in ihrer Axialrichtung keinen größeren Abstand von der Oberfläche oder
ihrer Verlängerung haben als die 30-fache kleinste Weite ihres Querschnitts. Bei einem
Düsendurchmesser von 1 mm sollte daher der Abstand nicht größer als 30 mm sein.
[0022] Zweckmäßigerweise ist die Luftdüse in ihrer Axialrichtung einstellbar. Auf diese
Weise kann man in Abhängigkeit von der Zähigkeit oder Viskosität des Beschichtungsmaterials,
seines Feststoffgehalts, u.dgl. eine Anpassung vornehmen. Mit zunehmender Zähigkeit
und Dichte des Materials sollte die Düse näher herangerückt werden, damit sich eine
größere Wirksamkeit ergibt. Mit größerem Abstand wird nicht nur die Wirksamkeit geringer
sondern auch der Luftverbrauch größer, was die Wirtschaftlichkeit beeinflußt.
[0023] Des weiteren sollte der Winkel zwischen der Achse der Luftdüse und der Umfangsrichtung
des Rotationskörpers einstellbar sein. Auf diese Weise läßt sich die Tröpfchengröße
beeinflussen.
[0024] Günstig ist es auch, wenn der Winkel zwischen der Achse der Luftdüse und ihrem Schnittpunkt
mit der Oberläche oder ihrer Verlängerung einstellbar ist. Dieser Winkel beeinflußt
das Zusammenschieben des Films bzw. dessen Aufbrechen in mehr oder weniger große Fladen
oder Tropfen.
[0025] Des weiteren sollte die Luftdüse in Radialrichtung einstellbar sein. Hiermit läßt
sich der genaue Auftreffpunkt des Luftstrahls mit Bezug auf die Kante und damit ebenfalls
die Tropfenform beeinflussen.
[0026] Zur Erzielung eines Luftstrahls mit kreisförmigem Querschnitt verwendet man eine
Luftdüse mit kreisrundem Querschnitt. Zur Erzeugung eines Flachstrahls verwendet man
eine Luftdüse mit schlitzförmigem Querschnitt.
[0027] Zweckmäßigerweise ist der Luftdüse eine Druckregel-oder -einstellvorrichtung zugeordnet.
Durch Änderung des Luftdrucks läßt sich ebenfalls die Wirksamkeit des Luftstrahls
auf dem Film ändern.
[0028] Beim Vorhandensein mehrerer Luftdüsen sollten diese einzeln oder gruppenweise mit
unterschiedlichem Druck versorgbar sein. Auch hiermit läßt sich der Sprenkeleffekt
an unterschiedlichen Stellen des zu beschichtenden Gegenstandes individuell einstellen.
[0029] Des weiteren kann der Luftdüse ein Impulsluftgeber zugeordnet sein, damit in Intervallen
einzelne Luftimpulse abgegeben werden können.
[0030] Günstig ist es auch, wenn zusätzlich zu der mindestens einen Luftdüse ein Düsenkranz
zur Bildung einer Luftbrause vorgesehen ist. Hierbei ist es jedoch von Vorteil, wenn
Luftdüse und Düsenkranz mit unterschiedlichem Druck versorgbar sind, damit beide Systeme
optimal arbeiten können.
[0031] Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung dargestellter bevorzugter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht, teilweise im Schnitt,
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung die Halterung für eine Luftdüse,
Fig. 3 die Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 4 die Vorderansicht dieser Ausführungsform,
Fig. 5 die Seitenansicht einer dritten Ausführungsform,
Fig. 6 die Vorderansicht dieser Ausführungsform,
Fig. 7 die Seitenansicht einer vierten Ausführungsform,
Fig. 8 die Vorderansicht dieser Ausführungsform,
Fig. 9 die Seitenansicht einer fünften Ausführungsform,
Fig.10 die Vorderansicht dieser Ausführungsform,
Fig.11 die Seitenansicht einer sechsten Ausführungsform,
Fig.12 die Vorderansicht dieser Ausführungsform,
Fig.13 die Seitenansicht einer siebenten Ausführungsform und
Fig.14 die Seitenansicht einer achten Ausführungsform.
[0032] In Fig. 1 ist eine Zerstäubungsvorrichtung 1 veranschaulicht, deren Gehäuse 2 von
einem Tragarm 3 über ein Gelenk 4 gehalten ist. Im Innern des Gehäuses 2 befindet
sich ein luftbetriebener Motor 5, auf dessen nicht sichtbarer Welle ein Rotationskörper
6 sitzt. Dieser wird mit einer Drehzahl angetrieben, die vom Anwendungszweck und vom
Beschichtungsmaterial abhängt und zwischen 900 und 60000 Umdrehungen pro Minute liegen
kann.
[0033] An der Rückseite des Gehäuses 2 befinden sich fünf Anschlüsse. Dem Anschluß 7 wird
von einer gemeinsamen Luftzuleitung 8 über eine einstellbare Druckregelvorrichtung
9 Störluft zugeführt, die als Luftstrahl 10 über eine außerhalb des Rotationskörpers
6 angeordneten Luftdüse 11 abgegeben wird. Dem Anschluß 12 wird Luft von der Druckluftleitung
8 über eine Druckregelvorrichtung 13 zugeführt, die als Luftschleier 14 von einem
Düsenkranz 15 einer Luftbrause 16 abgegeben wird. Dem Anschluß 17 wird Beschichtungsmaterial,
bei- spielsweise flüssiger Lack, von einer Leitung 18 über ein Schaltventil 19 zugeführt
und über ein Auftragsrohr 20 auf die innere Oberfläche 21 des Rotationskörpers 6 geleitet.
Das Schaltventil 19 wird mittels einer Steuerleitung 22 durch eine Hilfskraft, beispielsweise
pneumatisch oder elektrisch, betätigt. Dem Anschluß 23 wird Druckluft über eine Leitung
24 mit einem Schaltventil 25, das ebenfalls mit einer Steuerleitung 26 versehen ist,
zugeführt, um den Motor 5 anzutreiben. Die Abluft strömt über den Anschluß 27 und
eine Abluftleitung 28 ab. Durch den Tragarm 3 ist ein Hochspannungskabel 29 geführt,
das elektrisch leitend mit dem Rotationskörper 6 in Verbindung steht, so daß das abgeschleuderte
Beschichtungsmaterial elektrostatisch aufgeladen wird.
[0034] Wenn im Betrieb der Rotationskörper 6 umläuft und Beschichtungsmaterial aus dem Auftrags-Rohr
20 auf die Oberfläche 21 geleitet wird, breitet sich dieses Beschichtungsmaterial
als Film aus und wird an der Kante 30 abgeschleudert, so daß sich auch in Verlängerung
der Oberfläche 21 eine Filmfläche 31 ergibt, die jedoch immer weiter aufreißt und
sich schließlich in eine Vielzahl von kleinen Tröpfchen auflöst. Der so gebildete
Sprühstrahl 32 dient zum Beschichten von Gegenständen, die auf Erdpotential gehalten
sind.
[0035] Die Düsen des Düsenkranzes 15, beispielsweise vierzig gleichmäßig verteilt angeordnete
Düsen, erzeugen einen Luftschleier 14 mit Ringquerschnitt. Der Luftschleier 14 hüllt
den Sprühstrahl 32 ein, hat aber praktisch keine Energie, um Einfluß auf den Zerstäubungsvorgang
zu nehmen.
[0036] Der aus der Luftdüse 11 austretende Luftstrahl 10 dagegen trifft mit ausreichender
Energie - direkt oder nach Umlenkung auf der äußeren Oberfläche 21' des Rotationskörpers
6 - auf den Film des Beschichtungsmaterials auf, um diesen partiell zu stören. Hierdurch
wird die Tröpfchenbildung derart beeinflußt, daß die Beschichtung eine strukturierte
Oberfläche mit Sprenkeleffekt erhält. Es hat sich gezeigt, daß es eine Tröpfchenbeeinflussungszone
Z gibt, die sich zu beiden Seiten der Kante 30 des Rotationskörpers 6 erstreckt. Wenn
der Luftstrahl 10 innerhalb dieser Zone Z auftrifft, wird die Tröpfchenbildung im
Sinne einer Strukturierung der beschichteten Oberfläche gestört.
[0037] In Fig. 1 ist eine Gelenkhalterung 33 für die Luftdüse 11 veranschaulicht, die in
Fig. 2 im einzelnen dargestellt ist. Das Düsenrohr 11 ist reibungsschlüssig in der
Bohrung 34 einer Kugel 35 gehalten und kann daher axial in Richtung des Pfeiles A
verstellt werden. Die Kugel wird durch federnde Arme 36 eines Blechträgers 37 gegen
ein Loch 38 in diesen Träger gedrückt. Die Luftdüse 11 kann allseits verschwenkt werden
(Pfeil B). Der Träger 37 ist seinerseits in Radialrichtung und in Umfangsrichtung
verstellbar am Gehäuse 2 gehalten (Pfeil C). Die Luftdüse 11 kann daher jede beliebige
Lage mit Bezug auf die Oberfläche 21 des Rotationskörpers 6 erhalten.
[0038] In den nachstehenden Figuren werden um 50 gegenüber den Fig. 1 und 2 erhöhte Bezugszeichen
für entsprechende Teile verwendet. Es wird angenommen, daß der Rotationskörper sich
in Richtung des Pfeiles D dreht.
[0039] In den Fig. 3 und 4 ist die Luftdüse 61 so gerichtet, daß der aus ihr austretende
Luftstrahl eine Komponente in Laufrichtung hat. Dies ergibt bei der Störung der Tröpfchenbildung
kleinere Tropfen und eine feinere Struktur.
[0040] Ist dagegen die Luftdüse 61a, wie in den Fig. 5 und 6 veranschaulicht, radial gerichtet,
ergeben sich mittlere Tröpfchen und eine mittlere Struktur.
[0041] Bei der Ausführungsform der Fig. 7 und 8 ist die Luftdüse 61b so gerichtet, daß der
austretende Luftstrahl eine Komponente entgegen der Laufrichtung hat. Dies führt zu
größeren Tropfen und einer größeren Struktur.
[0042] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 9 und 10 sind zwei Luftdüsen 61c und 61d an
einander gegenüberliegenden Stellen des Rotationskörpers 56 angeordnet. Sie haben
einen so großen Abstand voneinander, daß sie ebenfalls nur partiell auf den Film einwirken
und sich gegenseitig nicht bei der Tröpfchenbildung beeinflussen.
[0043] Aus der Ausführungsform der Fig. 11 und 12 ist zu ersehen, daß die Luftdüse 61e nahezu
senkrecht auf die Oberfläche 71 des Rotationskörpers 56 gerichtet werden kann. In
diesem Fall ergibt sich eine Luftstauung am Rotationskörper und eine große Angriffsfläche
des Luftstrahls, wenn dieser an der Kante 30 auf den Film trifft. Dies führt zu Tröpfchen
mit geringerer Bewegungsenergie, was insbesondere für ebene Oberflächen geeignet ist.
[0044] Bei der Ausführungsform nach Fig. 13 steht die Luftdüse 61f, die radial in Richtung
des Pfeiles C verlagert werden kann, so, daß ihre Achse den abgeschleuderten Film
31 erst jenseits der Kante 80 beaufschlagt. Dies führt zu Tröpfchen mit ovaler bis
runder Form.
[0045] Bei der Ausführungsform nach Fig. 14 steht die in einer Axialebene angeordnete Luftdüse
61g etwa tangential zur Oberfläche 71 des Rotationskörpers 56. Hierdurch wird das
Filmmaterial in Absprührichtung mitgerissen. Die Tröpfchenbildung wird zwar gestört,
gleichzeitig den Tröpfchen aber eine zusätzliche Bewegungsenergie verliehen, so daß
sie auch in Vertiefungen an der Oberfläche des zu beschichtenden Gegenstandes eindringen
können.
[0046] Die Druckregelvorrichtung 13 ist zur Abgabe von Luft impulsen, beispielsweise zehn
Impulse pro Sekunde, ausgelegt. Die Pausen zwischen den einzelnen Luftimpulsen reichen
nicht aus, damit der in seiner gleichmäßigen Ausbreitung gestörte Film wieder die
Ursprungsform annimmt. Trotz der Unterbrechungen ist daher die Tröpfchenbildung durchgehend
gestört.
[0047] Wie die Ausführungsbeispiele zeigen, kann die Mündung der Luftdüse sehr dicht an
der Oberfläche 21 oder ihrer Verlängerung (dargestellt durch den sich zerteilenden
Film 31) plaziert werden. Zweckmäßigerweise sollte der Abstand a (vgl. Fig. 11) nicht
größer sein als das 20-fache der kleinsten Weite b der Luftdüse 11. !
[0048] Der Rotationskörper 6 in Fig. 1 hat die Form eines Konus, der Rotationskörper 56
in den Fig. 3 bis 14 hat die Form einer Schale. Der Rotationskörper kann aber auch
die Form einer Scheibe, einer Glocke oder eine beliebige andere Form haben. Während
in den Ausführungsbeispielen das Beschichtungsmaterial an einer inneren Oberfläche
als Film ausgebreitet wird, kann dies auch an einer äußeren Oberfläche eines Rotationskörpers
geschehen. Die Luftdüsen müssen der filmtragenden Oberfläche nicht abgewandt angeordnet
sein, sondern können ihr auch zugewandt sein. Die Rotationsachse ist in der Regel
waagerecht, in besonderen, Fällen, z.B. bei Verwendung mehrerer Scheiben, auch vertikal
angeordnet.
[0049] Zur optimalen Anpassung an die verwendeten Materialien und den zu beschichtenden
Gegenstand kann man nicht nur die Luftcüse 11, 61 in eine wählbare Stellung bringen.
Man kann gleichzeitig oder zusätzlich auch den Druck der zugeführten Luft mit Hilfe
der Regelvorrichtung 13 auf einen beliebigen Wert einstellen. In manchen Fällen empfiehlt
es sich, auch den Druck der Luft für den Luftschleier 14 mit Hilfe der Regelvorrichtung
13 anzupassen. Beim Vorhandensein von mehreren Luftdüsen 11 kann man auch für jede
dieser Luftdüsen oder für Gruppen von solchen Luftdüsen je eine Regelvorrichtung 9
vorsehen.
1. Verfahren zum Beschichten von Gegenständen mit einem Beschichtungsmaterial, das
in bzw. auf einem Rotationskörper als Film ausgebreitet und von dessen Kante unter
Bildung elektrostatisch geladener Tröpfchen abgeschleudert wird, wobei außerdem Luft
zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Störung der gleichmäßigen Tröpfchenbildung
mindestens ein Luftstrahl den noch geschlossenen oder sich bereits zerteilenden Film
partiell beaufschlagt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte Luftstrahlen
in einem so großen ; Abstand voneinander wirken, daß sie die Tröpfchenbildung im wesentlichen
unabhängig voneinander beeinflussen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn- zeichnet, daß maximal acht und
vorzugsweise zwei bis vier Luftstrahlen angewendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstrahl
einen kreisförmigen Querschnitt hat.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstrahl
ein Flachstrahl ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstrahl
eine Strömungskomponente in Umfangsrichtung der Rotation hat.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstrahl
auf den Film etwa im Bereich der Kante gerichtet ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit
der Luft ! des Luftstrahls änderbar ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstrahl
impulsmäßig erzeugt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch! gekennzeichnet, daß der mindestens
eine Luftstrahl im Inneren eines das abgeschleuderte Beschichtungsmaterial umschließenden
Luftbrausen-Schleier wirkt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungsstruktur
so gewählt wird, daß sie derjenigen eines für die Vor- und/oder Nachbehandlung eingesetzten
luftzerstäubenden Systems etwa gleicht.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
mit einem Rotationskörper, der eine eine radiale Komponente aufweisende Oberfläche
und eine Kante zum Abschleudern des Beschichtungsmaterials aufweist, und mit einer
Luftzufuhrvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Luftdüse (11; 61)
auf eine Stelle innerhalb einer sich zu beiden Seiten der Kante (30; 80) erstreckenden
Tröpfchenbeeinflus- sungszone (Z) gerichtet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdüse (11; 61)
in ihrer Axialrichtung keinen größeren Abstand (a) von der Oberfläche oder ihrer Verlängerung
hat als die 30-fache kleinste Weite (b) ihres Querschnitts.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdüse
(11) in ihrer Axialrichtung einstellbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Winkel zwischen der Achse der Luftdüse (11) und der Umfangsrichtung der Rotationskörper
(6) einstellbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der
Winkel zwischen der Achse der Luftdüse (11) und ihrem Schnittpunkt mit der Oberfläche
(21) oder ihrer Verlängerung einstellbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Luftdüse (11) in Radialrichtung (C) einstellbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Luftdüse (11) einen kreisrunden Querschnitt hat.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Luftdüse einen schlitzförmigen Querschnitt hat.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der
Luftdüse (11) eine Druckregel- oder -einstellvorrichtung (9) zugeordnet ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß beim Vorhandensein mehrerer
Luftdüsen (61c, 61d) diese einzeln oder gruppenweise mit unterschiedlichem Druck versorgbar
sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftdüse (11) ein
Impulsluftgeber zugeordnet ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
zu der mindestens einen Luftdüse (11) ein Düsenkranz (15) zur Bildung einer Luftbrause
(16) vorgesehen ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß Luftdüse (11) und Düsenkranz
(15) mit unterschiedlichem Druck versorgbar sind.