[0001] Die Erfindung betrifft eine Antriebsstation für eine Einzugsvorrichtung an einer
Rollenrotationsdruckmaschine zum Einziehen von Materialbahnen mit einem aus flexiblem
Vollmaterial bestehenden Transportelement, das seitlich des Einzugsweges entlang einer
geschlitzten, rohrförmigen Führung durch ein rotierendes Antriebsrad verschiebbar
ist.
[0002] Eine derartige Einzugsvorrichtung ist aus der europäischen Patentschrift 00 38 450
bekannt. Bei dieser werden zum Einziehen eines seilfQrmigen Transportelementes mehrere
in Einzugsrichtung angeordnete Antriebsstationen verwendet. Die Länge des Transportelementes
ist dabei so bemessen, daß sich das Transportelement stets zwischen mindestens zwei
Antriebsstationen befindet, so daß die hintere Antriebsstation das Transportelement
jeweils in die nächstfolgende Antriebsstation schieben kann.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Antriebsstation zu schaffen, mit der ein automatisches
Einfädeln des einlaufenden Transportselementes und eine formschlüssige Verbindung
zwischen diesem und dem Antriebsmechanismus erreicht werden soll, wobei die das Einfädeln
bewirkenden Elemente auch Steuerfunktionen für den Antrieb selbst ausfunren sollen.
Diese Aufgabe wird durch die Anwendung des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie
aus der BescnreiDung in Verbindung mit den Zeichnungen. In diesen zeigen:
Fig.1 den vorderen Teil eines Transportelementes und
Fig.2 und 3 eine Antriebsstation in zwei Ansichten.
[0004] Fig.l zeigt von einem nur teilweise dargestellten Einzugseil 1 den vorderen konisch
zugeschliffenen Teil 2. Am Anfang des konisch zugeschliffenen Teils 2 ist ein kugelförmiger
Steuerkopf 3 befestigt, dessen Durchmesser größer ist als der Durchmesser des an diesen
anschließenden vorderen Teils 2. Auf dem vorderen Teil 2 ist eine Steigungswendel
4 vorgesehen, die beispielsweise aus einer, auf das Einzugsseil 1 gelöteten Stahldrahtlitze
bestehen kann. Nach hinten zu wird der Durchmesser des vorderen Teils 2 und somit
auch der Durchmesser der Steigungswendel 4 größer. Der größte Durchmesser der Steigungswendel
sollte wiederum größer als der Durchmesser des Steuerkopfes 3 sein.
[0005] Weist beispielsweise der verjüngte Anfang des vorderen Teils 2 einen Durchmesser
von 3 mm auf, sollte der Durchmesser des Steuerkopfes 3 etwa 5 mm betragen. In diesem
Fall könnte der größte Durchmesser der Steigungswendel 4 etwa 8 mm betragen. Der Durchmesser
des Einzugsseils selber entspricht dann etwa dem Durchmesser des Steuerkopfes 3, nämlich
5 mm.
[0006] Geschoben durch die jeweils hintere Antriebsstation gelangt der Anfang des Einzugsseils
1, das heißt der Steuerkopf 3 von links kommend, in die Antriebsstation gemäß Fig.2
in Richtung des Pfeiles. Die in den Figuren 2 und 3 dargestellte erfindungsgemäße
Antriebsstation umfaßt eine Grundplatte 5, in der die einzelnen Elemente der Antriebsstation
befestigt sind.
[0007] Üblicherweise wird das Einzugsseil 1 über ein geschlitztes Rohr 6 mit einer Bohrung
7 der Antriebsstation zugeführt.
[0008] Nach dem Passieren der Antriebsstation übernimmt die weitere Führung des Einzugsseils
das geschlitzte Rohr 8 mit der Bohrung 9.
[0009] An der Grundplatte 5 ist ein Antriebsmotor 10 befestigt, der in dem hier beschriebenen
Ausführungsbeispiel ein Pneumatik-Motor ist. Der Pneumatik-Motor 10 treibt über ein
Zahnrad 11 ein Beförderungszahnrad 12 an, dessen Zähne automatisch und sicher in Eingriff
mit der Steigungswendel 4 des Einzugsseils 1 gelangen sollen. Der Eingriff der Zähne
13 des Beförderungszahnrades 12 erfolgt in einem mittleren Bohrungsabschnitt 14, durch
den der vordere Bereich 2 durch die hintere (nicht gezeigte) gleichartig aufgebaute
Antriebsstation geschoben wird.
[0010] Erfindungsgemäß ragt in den mittleren Bohrungsabschnitt 14 ein elastisch gelagertes
Element in Form einer Kugel 16 hinein. Die Aufgabe der Kugel 16 liegt zum einen darin,
die Steigungswendel 4 in formflüssigen Eingriff mit den Zähnen 13 des Beförderungszahnrades
12 zu bringen und zum anderen in der Durchführung einer Schaltfunktion für den Pneumatik-Motor
10. Hierfür ist die frei drehbare Kugel 16 auf einem Druck, schalter 17 angeordnet,
der diese federnd nach oben drückt. Beim Einlaufen des Einzugsseiles 1 bewirkt der
vorauslaufende Steuerkopf 3 eine Bewegung der Kugel 16 nach unten, wodurch der Druckschalter
17 ein Einschaltventil 18 betätigt, durch das wiederum der Pneumatik-Motor 10 eingeschaltet
wird, um die Zahnräder 11 und 12 anzutreiben und zwar mit einer Geschwindigkeit, die
geringfügig höher als die Geschwindigkeit des einlaufenden Einzugsseiles 1 ist.
[0011] Nach dem Vorbeilauf des Steuerkopfes 3 an der Kugel 16 kann diese zwar wieder zunächst
geringfügig durch den Druckschalter 17 nach oben gedrückt werden, jedoch wird infolge
der Trägheit des Systems dadurch kein Ausschalten des Pneumatik-Motors 10 bewirkt.
Eine Verhinderung des unerwünschten vorzeitigen Ausschaltens des Motors 10 kann auch
durch einen entsprechenden Überhub am Druckschalter 17 erreicht werden. Durch den
konischen Anschliff ist sichergestellt, daß mit zunehmendem Durchmesser der Steigungswendel
und des Durchmessers des vorderen Bereiches 2 des Einzugsseiles 1 die Kugel 16 wieder
in einem ausreichenden Maß nach unten bewegt wird, wodurch der Pneumatik-Motor 10
wieder aktiviert wird bzw. bleibt.
[0012] Das Beförderungszahnrad 12 ist über Lager 19 auf einem Zapfen 20 positioniert, der
seinerseits fest in der Grundplatte 5 sitzt. Die Grundplatte 5 ist mittels nicht näher
bezeichneten Schrauben an einem entsprechenden Träger, beispielsweise einer Seitenwand
21, befestigt.
[0013] Wie Fig.2 in Verbindung mit Fig.3 erkennen läßt, wird durch die beiden Bohrungen
14 und 15 eine elyptische Aussparung 22 gebildet, die die Bewegung der Kugel 16 nach
oben begrenzt. Diese elyptische Aussparung 22 zur Aufnahme der Kugel 16 bietet einen
wesentlichen Vorteil. Dieser besteht darin, daß das Wendelseil nach unten ausweichen
kann, wenn ein Zahnkopf vom Beförderungszahnrad 12 und der konisch geschliffene "Zahnkopf"
der Steigungswendel 4 direkt aufeinandertreffen. In diesem Fall kann das Wendelseil
in die elyptische Aussparung ausweichen. Da, wie bereits erwähnt, das Förderungszahnrad
12 schneller läuft, als die ankommende Steigungswendel 4, wird der automatische Einfädelungsprozeß
zusätzlich begünstigt. Nach dem Einfädeln der Steigungswendel 4 in die Zähne 13 des
Beförderungszahnrades 12 wird das Einzugsseil 1 über den vorauslaufenden vorderen
Teil 2 geschoben. Von diesem Zeitpunkt an kommt das zu übertragende Drehmoment auf
den normalen Wendeldurchmesser zum Tragen. Die automatische Selbsteinfädelung, die
durch die drückende Kugel 16 unterstützt wurde, so daß ein sicherer Zahneingriff auf
den konisch angeschliffenen, die Steigungswendel 4 tragenden Anfangsbereich 2 sicher
erfolgen konnte, ist abgeschlossen.
1. Antriebsstation für eine Einzugsvorrichtung an einer Rollenrotationsdruckmaschine
zum Einziehen von Materialbahnen mit einem aus flexiblem Vollmaterial bestehenden
Transportelement, das seitlich des Einzugsweger entlang einer geschlitzten, rohrförmigen
Führung durch ein rotierendes Beförderungsrad verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der mit einer Steigungswendel (4) versehene Anfang (2)
des Tranportelementes (1) durch ein federndes Element (16) formschlüssig in Kontakt
mit dem eine Verzahnung aufweisenden Beförderungsrad (12) während des Durchlaufens
der Antriebsstation gebracht wird und daß das elastisch gelagerte, frei drehbare Element
(16) beim Einlaufen des Anfanges (2) des Transportelementes (1) ausgelenkt wird und
dabei über einen Schalter (18) den Antrieb (10) das Beförderungsrad 12 betätigt.
2. Antriebsstation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die vordere Steigungswendel
(4) tragende Bereich (2) des Transportelementes (1) konisch angeschliffen ist und
am Anfang mit einem kugelförmigen Steuerkopf (3) versehen ist, dessen Durchmesser
größer ist als der Durchmesser des an diesen angrenzenden vorderen Bereiches (2) des
Transportelementes (1).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das elastisch gelagerte
Element (16) eine Kugel ist, die auf dem federnden Druckschalter (17) eines Einschaltventils
(18) positioniert ist und daß das Einschaltventil (18) einen Pneumatik-Motor (10)
antreibt mit einer Geschwindigkeit, die geringfügig größer als die Geschwindigkeit
des einlaufenden Einzugselementes (1) ist.
4. Antriebsstation nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsstation auf einer Platte (5) angeordnet ist, in der eine in Einzugsrichtung
verlaufende Bohrung (14) zur Aufnahme des einlaufenden Einzugselementes (1) vorgesehen
ist und daß in einer weiteren, die Kugel (16) aufnehmenden Bohrung (1) eine elyptische
Aussparung (22) gebildet wird, die die Bewegung der Kugel (16) in Richtung Beförderungsrad
(12) begrenzt.