[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum beruhrungsfreien FUhren von Warenbahnen,
insbesondere Metallbändern, mittels eines Gasmediums mit oberhalb und unterhalb in
Abstand von der Warenbahn angeordneten, jeweils eine Düsenaustrittsebene aufweisenden
Düsenkästen, zwischen denen oberhalb und unterhalb der Warenbahn Gasabzugskanäle vorgesehen
sind.
[0002] Derartige Vorrichtungen dienen insbesondere zum Erwärmen oder Kühlen von band- oder
bahnförmigem Material. Als Gasmedium wird dabei überwiegend Luft oder Schutzgas eingesetzt,
die gegen die Warenbahn geblasen wird.
[0003] Es ist bereits bekannt (DE-AS 25 21 017), Warenbahnen, insbesondere Metallbänder,
mit einer Dicke von 0,1 mm und mehr gleichmäßig und ebenflächig durch einen Spalt
zwischen entgegengerichteten DUsenkästen hindurchzuführen. Dabei verlaufen die Düsenkästen
quer zur Transportrichtung der Warenbahn, und die längs- oder quergerichteten DUsen
sind versetzt zueinander angeordnet. Die nahe einer Warenbahn angeordneten Düsenkästen
sind durch Gasabzugskanäle zum Ableiten des über die Düsen auf die Warenbahn geblasenen
Gasmediums voneinander getrennt. In diese Gasabzugskanäle sind Drosselklappen zur
Regelung des Gasabzugs eingesetzt.
[0004] Mit dieser bekannten Vorrichtung ist das Führen von Metallbändern mit einr Stärke
von 0,3 mm und mehr nicht mehr in einer zufriedenstellenden Weise durchzuführen. Bei
Bändern aus speziellen Metallegierungen, z.B. einigen Kupferlegierungen, kann die
kritische Bandstärke noch unter 0,3 mm liegen.
[0005] Eine vorteilhafte sinusförmige Matallbandführung durch die Vorrichtung läßt sich
dabei nicht erreichen. Das aus der Vorrichtung austretende Metallband entsprechender
Dicke bzw. Steifheit weist vielmehr einen unzulässig hohen Anteil an Längsfalten und
anderen Unebenheiten auf, so daß mit einem hohen Anteil an Ausschuß gerechnet werden
muß.
[0006] Es ist ferner eine Vorrichtung bekannt (DE-PS 33 18 861), durch die Warenbahnen,
insbesondere Aluminiumbänder, zum Zweck einer Glühbehandlung schwebend hindurchgeführt
werden können. Dabei werden quer zur Transportrichtung der Warenbahnen sich erstreckende
Düsenkästen verwendet, die zur Bildung von Luftkissen je zwei Längsschlitze oder Lochreihen
aufweisen, deren Blasrichtungen aufeinanderzu geneigt sind. Diese DUsenkästen sind
oberhalb und unterhalb der Warenbahn paarweise angeordnet. Einem solchen Paar von
oberhalb der Warenbahn angeordneten DUsenkästen folgt dann in Transportrichtung unterhalb
der Warenbahn ein weiteres Paar von Düsenkästen. An dieses Paar schließt sich in Transportrichtung
dann oberhalb der Warenbahn ein weiteres Paar von Düsenkästen an. Dies bedeutet, daß
zwischen denjenigen Düsenpaaren, die oberhalb oder unterhalb der Warenbahn angeordnet
sind, große Zwischenräume vorhanden sind. Folglich kann die Erwärmung bzw. Abkühlung
der Warenbahn bezogen auf die Behandlungsstrecke nur relativ gering sein. Zur Erreichung
einer hohen Anlagenleistung ist deshalb eine relativ lange Behandlungsstrecke mit
entsprechendem technischen Aufwand erforderlich.
[0007] Bei der bekannten Vorrichtung ist zudem die Tragkraft der aus den Düsenkästen austretenden,
aufeinanderzu geneigten Gasstrahlen sehr gering, so daß diese Vorrichtung für relativ
dicke und schwere Metallbänder nicht in Betracht kommen kann. Obgleich die DUsenkästen
bei dieser Vorrichtung recht aufwendig gestaltet sein müssen, kann mit dieser bekannten
Vorrichtung nicht der für den Trage- und Führungseffekt optimale sinusförmige Verlauf
herbeigeführt werden.
[0008] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten£Art
so auszubilden, daß mit ihr sowohl relativ dünnes als auch relativ dickes und/oder
steifes Bandmaterial, insbesondere Metallband, berührungsfrei in sinusförmiger Wellenlinie
geführt werden kann, wobei für Erwärmung oder Kühlung eine hohe Leistungsdichte erreichbar
sein soll.
[0009] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Düsenaustrittsebenen der oberhalb sowie der unterhalb der
Warenbahn angeordneten Düsenkästen in Bezug auf eine der Transportrichtung der Warenbahn
entsprechende im wesentlichen waagerechte Ebene in Transportrichtung einzeln oder
gruppenweise abweichende Abstände haben.
[0010] Der Abstand der oberen und der unteren Düsenkästen von der Warenbahn kann entsprechend
der zu tragenden Last gewählt werden. Die Düsenkästen können eine oder mehrere Düsenreihen
aufweisen, wobei Schlitzdüsen sowie Düsen mit runder, ovaler oder anders geformter
Düsenöffnung verwendet werden können.
[0011] Als Gasmedium kommt insbesondere Luft in Betracht.
[0012] Die einzelnen Düsenkästen, die oberhalb und unterhalb der Warenbahn angeordnet sind,
sind entsprechend dem gewünschten, möglicherweise sinusförmigen, Verlauf der Bahn
in der Vorrichtung plaziert.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ferner so ausgebildet sein, daß die DUsenkästen
oberhalb und unterhalb der Warenbahn im wesentlichen über die gleiche Bandbreite verteilt
sind.
[0014] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ferner so ausgebildet sein, daß die oberhalb
der Warenbahn angeordneten Düsenkästen gegenüber den unterhalb der Warenbahn angeordneten
Düsenkästen in Transportrichtung versetzt angeordnet sind. Es ist dabei möglich, daß
ein Düsenkasten auf der Oberseite der Warenbahn mittig zu zwei auf der Unterseite
der Warenbahn angeordneten Düsenkästen ausgerichtet ist und umgekehrt. Auch andere
Versatzrelationen sind möglich.
[0015] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ferner so ausgebildet sein, daß die oberhalb
der Warenbahn angeordneten DUsenkästen gegenüber den unterhalb der Warenbahn angeordneten
Düsenkästen quer zur Transportrichtung versetzt angeordnet sind.
[0016] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ferner so ausgebildet sein, daß zumindest ein
Teil der DUsenkästen senkrecht in Bezug auf eine der Transportrichtung entsprechende
im wesentlichen waagerechte Ebene einstellbar ist. Durch eine solche Einstellbarkeit
kann der Verlauf der Warenbahn in der Vorrichtung verändert werden. Insbesondere ist
dabei eine Anpassung an wechselnde Warenbahnen und Matrialbeschaffenheiten möglich.
[0017] Schließlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung so ausgebildet sein, daß zumindest
ein Teil der einstellbaren Düsenkisten gemeinsam einstellbar ist. Auf diese Weise
kann die Einstellbarkeit der Düsenkästen in Bezug auf die Warenbahn vereinfacht und
damit beschleunigt werden.
[0018] Im folgenden Teil der Beschreibung werden einige Ausführungeformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung anhand von Zeichnungen beschrieben.
[0019] Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit nach einer
ersten Ausführungsform angeordneten Düsenkästen,
Fig. la eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 2 die Anordnung von Düsenkästen gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
die insbesondere für Metallband relativ großer Bandstärke geeignet ist,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der Erfindung für steifes Metallband,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der die
mit Düsen versehenen Flächen, nicht aber die Düsenkästen, in Bezug auf eine Mittellinie
versetzt sind.
[0020] Fig. la zeigt schematisch eine Vorrichtung A in Form eines Erwärmungsofens oder einer
Kühlvorrichtung. Diese Vorrichtung A hat einen Ventilator B, der über Druckkanäle
C Gasströme in DUsenkästen D fördert. Das Gas tritt aus den Düsenkästen D aus und
trifft auf eine Warenbahn E. Von hier aus wird das Gas über einen Ansaugkanal F wieder
dem Ventilator B zugeführt. In den Druckkanälen C und/oder dem Ansaugkanal F können
Heiz- oder Kühlelemente für die Gasströme vorgesehen sein.
[0021] Durch die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung wird eine Warenbahn in Form eines Metallbandes
1 hindurchgeführt. Über dem Metallband 1 sind obere Düsenkästen 2 bis 5 angeordnet.
Unter dem Metallband 1 befinden sich entgegengerichtete untere Düsenkästen 6 bis 9.
Zwischen den oberen Düsenkästen 2 bis 5 und den unteren Düsenkästen 6 bis 9 verläuft
in Transportrichtung eine im wesentlichen waagerechte Mittelebene 10. Die Düsenkästen
2 bis 9 sind in unterschiedlichen Abständen zu dieser Mittelebene 10 angeordnet. Dabei
sind die oberen Düsenkästen 2 und 4 sowie die
wänteren Düsenkästen 7 und 9 mit gleichem Abstand von der Mittelebene 10 angeordnet.
Die oberen Düsenkästen 3 und 5 sowie die unteren Düsenkästen 6 und 8 haben untereinander
ebenfalls gleichen Abstand von der gedachten Mittelebene 10. Die aus jedem DUsenkasten
2 bis 9 in Richtung auf das Metallband 1 austretenden Pfeile 11 sollen die aus den
Düsen eines jeden Düsenkastens 2 bis 9 austretenden Gasströme darstellen.
[0022] Die oberen Düsenkästen 2 bis 5 sind gegenüber den unteren Düsenkästen 6 bis 9 in
der durch einen Pfeil 12 angedeuteten Transportrichtung des Metallbandes 1 betrachtet
versetzt angeordnet.
[0023] Bei Beaufschlagung des Metallbandes 1 mit Gasströmen, z.B. Luft oder Schutzgas, aus
den Düsenkästen 2 bis 9 nimmt das Metallband 1 einen sinusförmigen Verlauf.
[0024] Zwischen jeweils zwei benachbarten Düsenkästen 2 bis 9 befindet sich ein Gasabzugskanal
13. In diesen Gasabzugskanälen 13 sind verstellbare Drosselklappen 14 bis 19 angebracht,
mit denen die aus dem Behandlungsraum abzuführende Gasmenge einstellbar ist. Anstelle
der verstellbaren Drosselklappen 14 bis 19 können auch feststehende Drosselbleche
oder dgl. verwendet werden. Je nach Erfordernissen kann auch auf die oberen Drosselklappen
14 bis 16 oder auf die unteren Drosselklappen 17 bis 19 ganz oder teilweise verzichtet
werden.
[0025] Die Ausführungsform der Vorrichtung nach Fig. 2 ist insbesondere zum Behandeln von
besonders steifem bzw. relativ dickem Metallband 1 geeignet. Hierbei ist der Abstand
von oberen Düsenkästen 20 bis 27 und unteren Düsenkästen 28 bis 34 zur Mittelebene
10 über die Länge des Metallbandes 1 in kleineren Schritten verändert als bei der
Ausführungsform nach Fig. 1. Entsprechend flach ist somit die sinusförmige Linie,
der das Metallband 1 bei seinem Transport durch die Vorrichtung folgt.
[0026] Auch bei dieser Ausführungsform können in Gasabzugskanälen 35 zwischen den einzelnen
Düsenkästen 20 bis 34 nicht dargestellte Drosselvorrichtungen vorhanden sein.
[0027] Auch die Ausführungsform nach Fig. 3 ist insbesondere für relativ steifes und dickes
Metallband 1 geeignet. Von den Düsenkästen 36 bis 53 sind die Düsenkästen 36 bis 38,
42 bis 44, 45 bis 47 und 51 bis 53 mit gleichem Abstand von der Mittelebene 10 angeordnet.
Die Düsenkästen 39 bis 41 und 48 bis 50 haben andere, voneinander abweichende Abstände
von der Mittelebene 10. Auch bei dieser Ausführungsform können in geeigneter Weise
Drosselvorrichtungen in Gasabzugskanälen 54 zwischen den Düsenkästen 36 bis 53 vorgesehen
sein.
[0028] Bei der Ausführungsform der Vorrichtung nach Fig. 4 sind sowohl oberhalb als auch
unterhalb des Metallbandes 1 jeweils zwei nebeneinander angeordnete Düsenkästen 55,
56; 58, 59; 61,62; 64,65 und 67,68 mit gleichem Abstand von der Mittelebene 10 angeordnet.
Zwischen jedem dieser Paare von Düsenkästen befindet sich ein einzelner Düsenkasten
57, 60, 63, 66 und 69 mit einem anderen Abstand von der Mittelebene 10.
[0029] Bei der Ausführungsform der Vorrichtung nach Fig. 5 sind Düsenkästen 70 bis 84 vorgesehen,
die nicht als Ganzes senkrecht zur Oberfläche des Metallbandes 1 oder der Mittelebene
10 versetzt angeordnet sind; vielmehr sind hier lediglich die mit Düsen versehenen
Flächen der Düsenkästen 70 bis 84 in der dargestellten Weise senkrecht zur Oberfläche
des Metallbandes 1 und damit zur Mittelebene 10 versetzt angebracht.
1. Vorrichtung zum berührungsfreien Führen von Warenbahnen, insbesondere Metallbändern,
mittels eines Gasmediums mit oberhalb und unterhalb in Abstand von der Warenbahn angeordneten,
jeweils eine DUsenaustrittsebene aufweisenden Düsenkästen, zwischen denen oberhalb
und unterhalb der Warenbahn Gasabzugskanäle vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düsenaustrittsebenen der oberhalb sowie der unterhalb der Warenbahn (1) angeordneten
DUsenkästen (2 - 9; 20 - 34; 36 - 53; 55 - 69; 70 - 84) in Bezug auf eine der Transportrichtung
der Warenbahn (1) entsprechende im wesentlichen waagerechte Ebene (10) in Transportrichtung
einzeln oder gruppenweise abweichende Abstände haben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenkästen (2 - 9;
20 - 34; 36 - 53; 55 - 69; 70 - 84) oberhalb und unterhalb der Warenbahn (1) im wesentlichen
über die gleiche Bandbreite verteilt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die oberhalb der
Warenbahn (1) angeordneten DUsenkästen (2 - 5; 20 - 27; 36 - 44; 55 - 62; 70 - 77)
gegenüber den unterhalb der Warenbahn (1) angeordneten Düsenkästen (6 - 9; 28 - 34;
45 - 53; 63 - 69; 78 - 84) in Transportrichtung versetzt angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die oberhalb der Warenbahn (1) angeordneten Düsenkästen (2 - 5; 20 - 27; 36 - 44;
55 - 62; 70 - 77) gegenüber den unterhalb der Warenbahn (1) angeordneten Düsenkästen
(6 - 9; 28 - 34; 45 - 53; 63 - 69; 78 - 84) quer zur Transportrichtung versetzt angeordnet
sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest ein Teil der Düsenkästen (2 - 9; 20 - 34; 36 - 53; 55 - 69; 70 - 84) senkrecht
in Bezug auf eine der Transportrichtung entsprechende im wesentlichen waagerechte
Ebene (10) einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der
einstellbaren Düsenkästen (2 - 9; 20 - 34; 36 - 53; 55 - 69; 70 - 84) gemeinsam einstellbar
ist.