[0001] Die Erfindung betrifft einen Furniertrockner für Messerfurniere gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Beim Trocknen von Furnieren ist es bekannt, die Furniere zwischen zwei übereinanderliegenden
Bändern durch eine Trockenkammer zu fördern. Je nach Ausführungsform der Bänder, z.B.
als Drahtgewebeband, läßt sich durch das Gewicht des oberen Bandes (Deckband) eine
Glättwirkung auf die Furniere erzielen. Diese Glättwirkung ist jedoch in vielen Fällen
nicht ausreichend, um das Auftreten von Wellen während der Trocknung zu verhindern.
[0003] In Rollentrocknern erreicht man einen größeren Preßdruck - und damit eine bessere
Glättwirkung -, indem man das Furnier zwischen übereinander angeordneten Rollen durchführt,
die es gleichzeitig auch fördern. Rollentrockner sind jedoch mit Nachteilen behaftet,
die sich bei dünnen, empfindlichen und hochwertigen Messerfurnieren besonders gravierend
auswirken: Das Furnier benötigt eine gewisse Eigensteifigkeit, damit es von Rollenpaar
zu Rollenpaar gefördert werden kann. Diese ist bei dünnen und/oder zu nassen Furnieren
nicht gegeben. Weiterhin sind die Furniere zwischen den Rollenpaaren fest eingespannt.
Da die Furniere während des Trockenvorgangs bis zu 12 % schrumpfen, führt dies zu
Spannungen, die insbesondere dünne Furniere zerstören.
[0004] Bei Bandtrocknern ist es dem Furnier möglich, zwischen den Bändern zu schrumpfen,
so werden Risse vermieden. Gleichzeitig ist die Führung von dünnen, nassen Furnieren
zwischen Bändern problemlos. Als Nachteil bleibt, daß das Gewicht des Deckbandes nicht
ausreicht, um das Furnier zufriedenstellend zu glätten Dünne Messerfurniere werden
daher häufig in Bandtrocknern getrocknet und anschließend zusätzlich in einer Glättpresse
geglättet, um die während des Trocknens aufgetretenen Wellen zu entfernen.
[0005] In der unter der Nummer EP 0152576 veröffentlichten europäischen Patentanmeldung
wird ein gattungsgemäßer Furniertrockner mit zwei übereinanderliegenden Transportbändern
beschrieben, die Umlenkeinrichtungen, insbesondere Walzen, Trommeln oder Rollenjim
wesentlichen schleifenförmig umlaufen. Zwischen zwei Umlenkeinrichtungen verlaufen
die Transportbänder auf einer Strecke geradlinig, deren Länge mindestens die Hälfte
der maximalen Furnierbreite beträgt.
[0006] Während die Furnierblätter zwischen den beiden Transportbändern liegend die Umlenkeinrichtungen
wechselweise wnlaufen, werden sie durch den beim Umlenken auftretenden Druck des jeweils
äußeren Bandes geglättet. In den geradlinigen Anteilen der Förderstrecke liegt kein
Preßdruck an, dadurch können die Furnierblätter dort frei schrumpfen. Darüber hinaus
werden sie durch die Relativbewegung der Transportbänder gegeneinander, die durch
das wechselseitige Umlenken erzeugt wird, permanent glatt gestrichen. Mit diesem Furniertrockner
gelingt es, Furniere mit erheblich verbesserter Qualität zu trocknen. Die Furniere
sind selbst bei hoher Austrocknung - bis weit unter 12 % Restfeuchte - sehr geschmeidig,
wodurch ihre Weiterverarbeitung wesentlich vereinfacht wird.
[0007] Dort sind Ausführungsformen beschrieben, bei denen die Transportbänder wechselseitig
Walzen, Trommeln oder Rollen umschlingen, die hintereinander in einer waagrechten
Ebene angeordnet sind. Dabei ist bei einigen Ausführungsformen vor der ersten Umlenkeinrichtung
eine geradlinige Förderstrecke im Furniertrockner vorgeschaltet. Die Furniertrockner
bauen sich modulartig aus aufeinander folgenden Feldern auf, wobei die Walzen, Trommeln
oder Rollen jeweils zu zweit nebeneinander liegend in einem Feld angeordnet sind.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Furniertrockner
platzsparend und kostengünstiger zu gestalten.
[0009] Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0010] Es hat sich gezeigt, daß sich auf diese Weise vier und mehr Umlenkeinrichtungen in
ein einziges Trockenfeld mit einem gemeinsamen Heiz- und Regelsystem einbauen lassen,
ohne daß - bei entsprechender Auslegung dieses Systems - eine Qualitätsminderung der
getrockneten Furnierblätter auftritt.
[0011] Als weiterer Vorteil tritt hinzu, daß es durch die Anordnung von Umlenkeinrichtungen
übereinander möglich ist, den Abstand zweier Umlenkeinrichtungen voneinander zu verringern,
ohne daß durch einen steileren Anstieg der geradlinigen Anteile der Förderstrecke
die Furniere zu rutschen beginnen. Darüber hinaus hat es sich überraschenderweise
gezeigt, daß sich bestehende Altanlagen mit geradliniger Förderstrecke ohne zusätzlichen
Platzbedarf auf höhere Leistung bringen lassen, wobei gleichzeitig die Furnierqualität
wesentlich verbessert wird.
[0012] Die Unteransprüche enthalten bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Ihre Merkmale
verbessern einzeln und in Kombination die Furnierqualität, die Betriebssicherheit
und -kosten und/oder die Konstruktion des Furniertrockners.
[0013] So wird durch das Merkmal des Patentanspruchs 4 die an den Umlenkeinrichtungen anliegende
Seite des Furnierblattes beim Umlaufen ebenfalls getrocknet. Das verhindert Wärmespannungen
und das Einrollen des Furnierblattes (Curleffekt).
[0014] Die Differenzgeschwindigkeit nach Anspruch 5 vermindert das Auftreten von Rissen.
[0015] Furniere, die mit den Furniertrocknern gemäß den Ansprüchen 6 oder 7 getrocknet werden,
weisen eine besonders gute Qualität auf, wobei bei der Ausführungsform gemäß Anspruch
7 kostengünstig die Leistung gesteigert ist.
[0016] Das Merkmal des Anspruchs 8 gewährleistet ein freies Schrumpfen, ohne daß das Furnierblatt
rutscht.
[0017] Während durch das Merkmal des Anspruchs 9-die Trocknerleistung weiter gesteigert
wird, zeigt Anspruch 10 eine einfache Konstruktion, die Oberfläche der Walzen bzw.
Rollen aufzuheizen.
[0018] Im folgenden werden zwei Beispiele von bevorzugten Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen
Furniertrockners beschrieben.
[0019] Die Zeichnungen dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
[0020] Figur 1 und Figur 2 zeigen vereinfachte Längsschnitte durch erfindungsgemäße Furniertrockner.
[0021] Ein erfindungsgemäßer Furniertrockner baut sich baukastenartig aus hintereinander
angeordneten Trockenfeldern 1.1 - 1.2 bzw. 1.3 - 1.8 auf, wobei jedes Trocknerfeld
1.1 - 1.8 Einrichtungen enthält, mit denen sich das erforderliche Trockenklima herstellen
läßt. Zu diesen Einrichtungen gehören Umluftventilatoren 2, Heizregister, Regeleinrichtungen
etc. Im Anschluß an das jeweils letzte Trocknerfeld 1.2 bzw. 1.8 führt ein Obergabefeld
3 zu einem Kühlfeld 4. Jeweils die beiden letzten Trockenfelder 1.1, 1.2 bzw. 1.7,
1.8 sind mit Umlenkeinrichtungen 5 in Form horizontal quer zur Förderrichtung liegender
Zylinder bestückt; in den vorliegenden Ausführungsformen sind es über Ketten angetriebene
Hohlwalzen, der Einsatz von Rollen oder Trommeln ist ebenfalls möglich. Die Walzen
5 sind in aufeinander folgenden Gruppen aus senkrecht übereinander liegenden Walzen
5 angeordnet, wobei jeweils zwei Gruppen in einem Trocknerfeld 1.1, 1.2, 1.7, 1.8
eingebaut sind. Die Walzenlänge entspricht der maximalen Furnierlänge (ca. 5 m), ihr
Durchmesser beträgt ca. 85 cm. Die Länge eines mit Walzen 5 bestückten Trocknerfeldes
beträgt ca. 3 m.
[0022] In der Ausführungsform nach Figur 1 befinden sich in den Trocknerfeldern 1.1 und
1.2 jeweils zwei Gruppen aus jeweils vier senkrecht übereinander liegenden Walzen
5, also insgesamt 16 Walzen. In der Ausführungsform nach Figur 2 sind in den Feldern
1.7 und 1.8 jeweils zwei Gruppen aus zwei senkrecht übereinanderliegenden Walzen 5
angeordnet, also insgesamt 8 Walzen.
[0023] Ein Bandförderer aus zwei endlosen Transportbändern 6.1, 6.2 durchläuft die Trocknerfelder
1.1 - 1.2, 1.3 - 1.8. In der Ausführungsform nach Figur 2 durchlaufen die fördernden
Trums der Bänder 6.1, 6.2 geradlinig die vier Felder 1.3 - 1.6, bevor sie von der
ersten Walze 5.1 nach oben abgelenkt werden.
[0024] In den Ausführungsformen, in denen entlang der gesamten Förderstrecke durch den Trockner
Umlenkeinrichtungen angeordnet sind (Figur 1), beträgt der Anteil der gekrümmten Förderstrecke
an der gesamten Förderstrecke mindestens 40 %, vorzugsweise zwischen 50 % und 70 %.
[0025] Im Beispiel nach Figur 2 sind die Felder 1.3 - 1.6 jeweils ca. 2 m lang. Der Anteil
des geradlinig verlaufenden Teils der Förderstrecke vor der ersten Umlenkwalze beträgt
weniger als 50 %, vorzugsweise zwischen 20 und 35 % der Gesamtförderstrecke; im Beispiel
nach Fig. 2 ca. 32 %.
[0026] Nach einer anderen, vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind drei Felder
mit jeweils vier Walzen bestückt. Vor diesen drei Feldern sind vier Felder mit geradlinigem
Verlauf der Förderstrecke vorgeschaltet, wodurch der geradlinige Anteil vor der ersten
Umlenkwalze an der Gesamtförderstrecke knapp 24 % beträgt.
[0027] Horizontal ankommend werden die beiden Bänder 6.1, 6.2 von der ersten Walze 5.1 um
einen Winkel von etwa 150° nach oben umgelenkt. Sie umschlingen anschließend wechselseitig
die Walzen der ersten Gruppe nacheinander von unten nach oben, bis sie von der obersten
Walze 5.2 der ersten Gruppe horizontal zur obersten Walze 5.3 der zweiten Gruppe umgelenkt
werden. Von den mittleren Walzen einer Gruppe (Fig. 1) werden die Transportbänder
6.1, 6.2 jeweils um etwa 120° umgelenkt, während die untersten und obersten Walzen
5.1 bzw. 5.2 jeweils um etwa 150° umlenken. Die Walzen der zweiten Gruppe werden entsprechend
denen der ersten Gruppe wechselseitig von oben nach unten umschlungen, die unterste
Walze 5.4 dieser Gruppe lenkt die Bänder anschließend in die Horizontale in Richtung
des nächsten Feldes 1.2 bzw. 1.8 um. Die auslaufseitigen Felder 1.2 bzw. 1.8 werden
von den Bändern 6.1, 6.2 auf identische Weise gemeinsam durchlaufen, bevor sie im
Übergangsfeld 3 getrennt und zum Trocknereingang zurückgeführt werden.
[0028] Entlang der Förderstrecke verlaufen die Bänder 6.1, 6.2 zwischen zwei Walzen 5 auf
einer Strecke gerade, die mindestens der Hälfte der maximalen Furnierbreite entspricht;
in dem vorliegendem Beispiel zwischen zwei übereinander liegenden Walzen 5 ca. 50
cm bei 1.000 mm maximaler Furnierbreite. Dies wird erreicht, indem zwei benachbarte
Walzen 5 nicht unmittelbar aufeinander folgen, sondern mit Abstand voneinander angeordnet
sind. Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn Umfang und Abstand zweier
übereinanderliegender Walzen 5 so abgestimmt sind, daß der geradlinige Teil mit weniger
als 45°, vorzugsweise mit ca. 30°, gegen die Horizontale geneigt verläuft. So wird
ein Rutschen auch dünnster Furniere vermieden.
[0029] Die Bänder 6.1, 6.2 sind aus nicht dehnbarem Material hergestellt. Es ist durchaus
möglich, daß sie eine gewisse Elastizität aufweisen, wenn gewährleistet wird, daß
sie in der Lage sind, über eine genügend große Zugspannung den gewünschten Preßdruck
bei der Umlenkung zu erzeugen. Sie weisen öffnungen für das Trockenmedium - in den
vorliegenden Beispielen Heißluft - auf, diese sind so klein wie möglich, damit eine
möglichst große Anpreßfläche auf das Furnier zur Verfügung steht. Weiterhin sind die
Bänder so beschaffen, daß sie auf dem Furnier hin-und hergleiten können, ohne daß
Markierungen erzeugt werden. In der Praxis haben sich Flachspiral-Drahtgewebebänder
und Spiralbänder aus Runddraht bewährt.
[0030] In dem Trockner befinden sich entlang der Förderstrecke des Furniers in den Zeichnungen
nicht dargestellte Düsenkästen, aus denen Heißluft im wesentlichen senkrecht auf beide
Furnierseiten geblasen wird. In den Feldern 1.1, 1.2, 1.7 und 1.8 sind die Düsenkästen
sowohl rechts als auch links der Walzen 5 entlang eines Kreisbogens angeordnet.
[0031] Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind - wie bereits in der EP 0152576
beschrieben - anstelle der Walzen außengelagerte Trommeln in die Felder 1.1, 1.2 bzw.
1.7, 1.8 eingebaut. Im Innern der Trommeln sind Düsenkästen feststehend installiert.
Die Trommeln haben keine Böden, zusätzlich sind ihre Wände mit Löchern versehen. Daher
läßt sich die Heißluft mit den inneren Düsenkästen durch die Trommelwände und das
jeweils innenliegende Transportband auf die Furniere blasen. Im Innern der Trommeln
können auch andere Heizsysteme installiert werden, z.B. öl- oder Gasbrenner, mit denen
die Trommeln direkt beheizt werden.
[0032] In der Ausführungsform nach Figur 2 verläuft die Förderstrecke der Furniere durch
die ersten Felder 1.3 -1.6 gradlinig. In diesen Feldern sind die Düsenkästen zum Erreichen
einer hohen Trocknungsleistung nebeneinander beidseitig der Förderstrecke angeordnet.
Durch diese Ausgestaltung des Trockners läßt sich dessen Gesamtleistung kostengünstig
steigern, ohne daß die Furnierqualität wesentlich beeinträchtigt wird.
[0033] Die Messerfurniere werden einzeln über ein Einlauffeld in den Furniertrockner eingebracht.
Beim Durchlauf liegen sie zwischen Trag- und Deckband, wobei das Deckband mit seinem
Gewicht für einen gewissen Glättungseffekt sorgt. Das Gewicht des Deckbandes und die
Differenzgeschwindigkeit zwischen Trag- und Deckband sind so bemessen, daß die Furniere
während des Trocknens am Schrumpfen nicht gehindert sind.
[0034] Ab dem Erreichen der ersten Walze 5.1 werden die Furniere auf einer schleifenförmigen
Bahn durch den restlichen Trockner geführt. Durch die Zwangsführung entlang einer
kreisbogenförmigen Bahn entsteht ein radialer Preßdruck, der senkrecht auf die Furnieroberfläche
drückt: Das jeweils äußere Band (bei der ersten Walze 5.1 das untere Band 6.2) preßt
das Furnier gegen das innere Band, dieses wiederum liegt auf der Walze 5.1 auf. Durch
den hohen Preßdruck wird das Furnier geglättet, ein freies Schrumpfen ist in dieser
Phase in Folge des hohen Druckes nicht möglich. Die Bänder 6.1, 6.2 sind so gestaltet,
daß dabei keine Markierungen auf dem Furnier auftreten. Der Anpreßdruck läßt sich
nach den jeweiligen Erfordernissen mit Spannvorrichtungen über die Zugspannung der
Bänder 6.1, 6.2 einstellen. Zwischen den Bändern 6.1, 6.2 ist eine Differenzgeschwindigkeit
von 1 % - 12 %, vorzugsweise zwischen 2 % und 5 %, eingestellt.
[0035] Die Bänder 6.1, 6.2 im übergangsstück zwischen zwei Walzen 5 verlaufen jeweils für
eine Strecke gradlinig. Während der gradlinigen Führung tritt kein Anpreßdruck - mit
Ausnahme des Druckes durch die Komponente des Deckbandgewichtes senkrecht zur Förderbahn
- auf; das Furnier kann frei schrumpfen. Die Komponente des Gewichtes senkrecht zur
Förderbahn läßt sich über den Neigungswinkel der Förderbahn zur Horizontalen variieren;
im vorliegenden Beispiel beträgt er zwischen zwei Walzen einer Gruppe ca. 30 Grad.
Es hat sich gezeigt, daß dieser Winkel wegen der Tendenz der Furnierblätter sich zusammenzuschieben,
nicht beliebig zu vergrößern ist. Durch die Mindeststrecke für den gradlinigen Verlauf
ist sichergestellt, daß jede Faser eines Furnierblattes zumindest einen Augenblick
frei schrumpfen kann, so werden Risse zwischen benachbarten Fasern verhindert.
[0036] Die Walzen 5 einer Gruppe werden wechselseitig rechts oder links mit ebenfalls wechselndem
Umlaufsinn umlaufen. Durch diese Führung werden beide Seiten eines Furnierblattes
der gleichen Behandlung ausgesetzt. Darüber hinaus wird durch diese Art des Umlaufens
eine periodische Hin- und Herbewegung der Bänder 6.1, 6.2 gegeneinander erzeugt, da
das jeweils äußere Band in Abhängigkeit von den unterschiedlichen Umlaufradien zurückbleibt.
Durch diese Bewegung der Bänder 6.1, 6.2 werden die Furniere glattgestrichen. Die
Stärke der Relativbewegung gegeneinander läßt sich u.a. durch die Dicke der Transportbänder
6.1, 6.2 beeinflussen, da ihr Betrag von den unterschiedlichen Umlaufradien, und damit
von der Banddicke abhängt. Unterstützt wird das Glattstreichen durch die Differenzgeschwindigkeit
zwischen den beiden Bändern 6.1, 6.2.
[0037] Zur Verhinderung eines Temperaturunterschiedes zwischen der äußeren, mit Heißluft
beaufschlagten Seite eines Furnierblattes und seiner inneren Seite - sie wird von
der Walzenwand verdeckt - werden die Walzen 5 auf der dem Umlauf gegenüberliegenden
Seite ebenfalls mit Heißluft aus Düsenkästen angeblasen und so erhitzt. Diese Wärme
geben sie durch Strahlung an die Furnierinnenseite ab.
[0038] Bei den Ausführungsformen mit Trommeln wird die Furnierinnenseite direkt durch die
durchlöcherte Trommelwand angeblasen. Mit den in den Trommeln angebrachten Düsenkästen
ist eine genaue Dosierung und Führung des Heißluftstromes möglich.
[0039] Die Furniere verlassen den Trockner über das Ubergabefeld 3, von wo sie von dem Fördersystem
in das Kühlfeld 4 gefördert werden. Dort werden sie abgekühlt und anschließend gesammelt.
1. Furniertrockner für Messerfurniere mit zwei übereinander liegenden Transportbändern
(6.1, 6.2), die gemeinsamen Umlenkeinrichtungen (5), insbesondere Walzen, Trommeln
oder Rollen, wechselseitig umschlingen, wobei die Transportbänder (6.1, 6.2) zwischen
zwei Umlenkeinrichtungen (5) auf einer Strecke geradlinig verlaufen, deren Länge mindestens
die Hälfte der maximalen Furnierbreite beträgt, gekennzeichnet durch mindestens zwei
aufeinander folgende Gruppen aus jeweils mindestens zwei übereinander angeordneten
Umlenkeinrichtungen (5), wobei die Transportbänder (6) entlang der Förderstrecke die
Umlenkeinrichtungen (5) einer Gruppe aufeinanderfolgend wechselseitig umschlingen.
2. Furniertrockner nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens vier Gruppen aus
jeweils zwei Umlenkeinrichtungen (5) in Form liegender Zylinder.
3. Furniertrockner nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mindestens zwei Gruppen aus
jeweils vier Umlenkeinrichtungen (5) in Form liegender Zylinder.
4. Furniertrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch beheizte
Umlenkeinrichtungen (5).
5. Furniertrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den beiden Transportbändern (6.1, 6.2) eine Differenzgeschwindigkeit von 1 % - 12
%, vorzugsweise 2 % - 5 %, besteht.
6. Furniertrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch Umlenkeinrichtungen
(5) entlang der gesamten Förderstrecke, wobei der Anteil der umgelenkten Förderstrecke
mindestens 40 %, vorzugsweise 50 % - 70 %, beträgt.
7. Furniertrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen geradlinig
geführten Teil der Förderstrecke vor der ersten Umlenkeinrichtung (5.1), deren Anteil
an der Gesamtförderstrecke weniger als 50 %, vorzugsweise 20 - 35 %, beträgt.
8. Furniertrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Transportbänder (6) zwischen zwei Umlenkeinrichtungen (5) einer Gruppe weniger als
45°, vorzugsweise etwa 30° gegen die Horizontale geneigt verlaufen.
9. Furniertrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch Düsenkästen,
aus denen das durchlaufende Furnier im wesentlichen senkrecht mit einem Trockenmedium
angeblasen wird.
10. Furniertrockner nach Anspruch 9, mit Walzen (5) und/ oder Rollen als Umlenkeinrichtungen,
gekennzeichnet durch Düsenkästen auf der den umlaufenden Transportbändern (9) gegenüberliegenden
Seite der Walzen (5) und/oder Rollen, aus denen diese mit einem Heizmedium angeblasen
werden.