[0001] Die Erfindung betrifft einen Heizflüssigkeitserhitzer für eine Gebäude-Zentralheizungsanlage,
insbesondere für eine Heißwasser-Zentralheizungsanlage.
[0002] In den bekannten Heißwasser-Zentralheizungsanlagen wird das Wasser in einem Kessel
durch Verbrennung flüssiger, gasförmiger oder fester Brennstoffe erwärmt. Diese Art
der Wassererwärmung ist nicht umweltfreundlich, da erhebliche Rauchgasmengen ungereinigt
durch die Kamine in die Atmosphäre gelangen. Außerdem fallen bei der Verbrennung fester
und in geringem Maße auch bei der Verbrennung flüssiger Brennstoffe feste Verbrennungsrückstände
an, die umweltneutral beseitigt werden müssen. Darüber hinaus ist für den Kesselbetrieb
mit ölbrenner oder Koksfeuerung ein erheblicher .Platzbedarf für die Lagerung des
Brennstoffs erforderlich; die Einlagerung dieser Brennstoffe bedeutet für jeden Haushalt
eine gewisse Kapitalbindung. Ein wesentlicher Nachteil ist schließlich die unbedingte
Abhängigkeit von dem Brennstoffpreis, die es nicht erlaubt, bei hohem Brennstoffpreis
auf den Einsatz einer anderen kostengünstigeren Energie umzuschalten.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Heizflüssigkeitserhitzer für
eine Gebäude-Zentralheizungsanlage zu schaffen, der anstelle eines mit Brennstoff
betriebenen Heizkessels zur brennstoff-freien Erhitzung der Heizflüssigkeit eingesetzt
werden kann. Dabei soll der mit Brennstoff betriebene Heizkessel für die Heizwassererwärmung
völlig wegfallen, oder aber der Heizflüssigkeitserhitzer soll parallel zum Brennstoffkessel
aufstellbar sein, so daß die Heizungsanlage in Abhängigkeit von den bestehenden Umweltbedingungen
und/oder Energiekosten mit dem Heizflüssigkeitserhitzer oder dem Brennstoffkessel
betrieben werden kann. Weitere Vorteile der Heizflüssigkeitserhitzers ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Heizflüssigkeitserhitzer, insbesondere
einen Heizwassererhitzer gelöst, bei dem in einem mit einer Wärmeleitflüssigkeit gefüllten
Behälter ein oder mehrere, von der Wärmeleitflüssigkeit umgebene elektrische Heizkörper
und wenigstens ein von der Heizflüssigkeit durchströmtes Rohr angeordnet sind, das
ebenfalls von der Wärmeleitflüssigkeit umgeben ist und dessen Rücklauf- und Vorlaufstutzen
durch die Behälterwandung nach außen geführt sind. Dieser Heizflüssigkeitserhitzer
kann in gleicher Weise wie ein Brennstoffheizkessel an eine bereits bestehende oder
an eine neue Gebäude-Zentralheizungsanlage angeschlossen werden, wobei die Heizungsanlage
und die damit verbundenen Installationen im wesentlichen die gleichen sind wie bei
einer Beheizung mit Brennstoffverbrennung. Es ist daher ohne großen Aufwand möglich,
bestehende Zentralheizungsanlagen von einem Brennstoff- Heizkessel auf den erfindungsgemäßen
Heizflüssigkeitserhitzer umzurüsten oder den erfindungsgemäßen Heizflüssigkeitserhitzer
parallel zum Brennstoff-Heizkessel zu installieren, um je nach dem Verhältnis von
Strom-/Brennstoffpreis und den Umweltbedingungen die Heizungsanlage wahlweise mit
Verbrennungsenergie oder elektrischer Energie zu betreiben. Durch die elektrischen
Heizkörper wird die umgebende Wärmeleitflüssigkeit in dem Behälter erwärmt und auf
der eingestellten Temperatur gehalten. Die Wärmeleitflüssigkeit überträgt die Wärme
auf das Rohr mit der darin strömenden, auf die Vorlauftemperatur zu erwärmenden Heizflüssigkeit.
Die Vorlauftemperatur kann in üblicher Weise eingestellt oder z.B. nach der Außentemperatur
automatisch geregelt werden kann.
[0005] Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind der bzw. die Heizkörper im
unteren Teil des Behälters und das von der Heizflüssigkeit durchströmte Rohr im Behälterbereich
oberhalb der Heizkörper angeordnet. Die von dem Heizkörper erwärmte Wärmeleitflüssigkeit
steigt in dem Behälter empor, so daß sich eine Zirkulation der Wärmeleitflüssigkeit
um das von Heizflüssigkeit durchströmte Rohr ausbildet, wodurch die Wärmeübertragung
von den Heizkörpern auf das Rohr gefördert wird.
[0006] Vorzugsweise ist das von der Heizflüssigkeit durchflossene Rohr wendel- oder schlangenförmig
ausgebildet, damit in dem Behälter die für die Erwärmung der Heizflüssigkeit erforderliche
Wärmeaustauschfläche untergebracht werden kann, die bei einer Heizungsanlage mit 10
Heizkörpern in der Größenordnung von 2 m
2 liegt.
[0007] Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in dem Behälter mit Abstand
von seinem Boden und seiner Seitenwandung ein Innenbehälter fest angebracht und sind
der bzw. die elektrischen Heizkörper zwischen den Böden beider Behälter und das von
der Heizflüssigkeit durchströmte Rohr in dem Ringraum zwischen den Seitenwandungen
beider Behälter angeordnet. Durch den Innenbehälter und die wendelförmige Anordnung
des von Heizflüssigkeit durchströmten Rohrs in dem Ringraum kann das Rohr mit seiner
erforderlichen Länge in einem vergleichsweise geringen Volumen Wärmeleitflüssigkeit
untergebracht werden. Andererseits wird durch den Innenbehälter ein Zentralraum geschaffen,
der für andere Zwecke, insbesondere zur Brauchwassererwärmung zur Verfügung steht.
Zweckmäßigerweise ist daher der Innenbehälter wenigstens teilweise mit Brauchwasser
gefüllt und mit durch seine Wandung geführten Anschlüssen für den Kaltwasserzulauf
und den Warmwasserablauf versehen. Das Volumen des Innenbehälters kann einen erheblichen
Teil des Gesamtvolumens des Behälters ausmachen, z.B. 40 bis 70 %, sodaß mit dem Innenbehälter
zugleich ein Warmwasserspeicher geschaffen wird.
[0008] In dem Behälter kann ein weiteres, von der Wärmeleitflüssigkeit umgebenes Rohr untergebracht
sein, das von Brauchwasser durchströmt wird. Dieses Rohr kann an den als Speicher
dienenden Innenbehälter angeschlossen sein oder es kann bei Ausführungsformen ohne
Innenbehälter alleine von Brauchwasser durchströmt werden, d.h. als Durchlauferhitzer
wirken. Die von Heizflüssigkeit bzw. Brauchwasser durchströmten Rohre können in dem
Behälter in ähnlicher Form untergebracht sein, z.B. wendelförmig in dem Ringraum zwischen
den Seitenwandungen des Außen- und Innenbehälters verlaufen.
[0009] Vorzugsweise sind die Heizkörper als im wesentlichen parallel zum Boden des Behälters
verlaufende Rohre, Stäbe oder Platten ausgebildet. Die Heizkörper sind zweckmäßigerwiese
Widerstandsheizkörper, deren Heizleistung stufenweise oder stufenlos von wahlweise
einstellbaren Faktoren, wie Heizflüssigkeitsvorlauftemperatur, oder äußeren Faktoren,
wie Außentemperatur, geregelt werden kann.
[0010] Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Heizflüssigkeit Wasser
und die Wärmeleitflüssigkeit Öl. Das Wärmeleitöl muß eine bei den Betriebstemperaturen
ausreichende Temperaturbeständigkeit haben; bei einem offenen System muß ferner die
Oxidationsbeständigkeit des Öls hinreichend sein.
[0011] Der erfindungsgemäße Heizflüssigkeitserhitzer wird nachfolgend an Hand der Zeichnung
näher beschrieben. Es zeigen
Figur 1 eine erste Ausführungsform des Heizflüssigkeitserhitzers im Axialschnitt;
Figur 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Figur 1;
Figur 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Figur 1; und
Figur 4 eine zweite Ausführungsform des Flüssigkeitserhitzers im Axialschnitt.
[0012] Nach den Figuren 1 bis 3 enthält ein zylindrischer Behälter 1 aus Stahlblech einen
zylindrischen Innenbehälter 2, der konzentrisch zum Behälter 1 mit dessen Deckelblech
verschweißt ist. Zwischen den auf Abstand gehaltenen Böden der beiden Behälter 1 und
2 ist ein Bodenraum 3 gebildet, und zwischen den Seitenwandungen der beiden Behälter
besteht ein Ringraum 4. Bodenraum 3 und Ringraum 4 sind bis zu dem Niveau 5 mit einem
Wärmeleitöl gefüllt. In dem Ringraum 4 ist ein wendelförmig gewundenes Kupferrohr
6 untergebracht, dessen Enden als Rücklaufstutzen 7 und Vorlaufstutzen 8 durch die
Seitenwandung des Behälters 1 nach außen ragen, wie auch aus Figur 2 ersichtlich ist.
[0013] Im Bereich des Bodenraums 3 sind in die Seitenwandung des Behälters 1 zwei Gewindestutzen
10 eingeschweißt, in die je ein Heizkörper 9 flüssigkeitsdicht eingeschraubt ist,
wie aus Figur 3 im einzelnen zu ersehen ist. Jeder Heizkörper 9 weist drei U-förmig
gebogene Heizstäbe auf, von denen in Figur 3 jeweils nur einer dargestellt ist. Die
drei Heizstäbe eines Heizkörpers 9 sind um jeweils 60 ° gegeneinander verwinkelt,
wie aus Figur 1 erkennbar ist. Bei den dargestellten Ausführungsformen trägt der Ringraum
4 oberseitig einen zur Atmosphäre offenen Stutzen 11, so daß sich das im Behälter
1 befindliche Öl temperaturabhängig ausdehnen kann. Es ist jedoch auch möglich, das
ölvolumen durch einen Kompensator von der Luft abzusperren, um die Sauerstoffeinwirkung
auf das Öl auszuschalten. Der gesamte Behälter 1 ist durch eine Isoliermaterialschicht
12 thermisch isoliert, die z.B. aus Glasfasermatte, Polystyrol oder dergl. bestehen
kann.
[0014] Während der Innenraum 13 des Behälters 2 bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform
noch keine Funktion hat, dient er bei der in Figur 4 dargestellten Ausführungsform
als Warmwasser-Speicher.
[0015] Der Innenbehälter 2 hat im Vergleich zu der Ausführungsform nach Figur 1 einen verringerten
Durchmesser, wodurch ein etwa doppelt so breiter Ringraum 4 wie bei der Ausführungsform
nach Figur 1 geschaffen wird. In dem Ringraum 4 ist außen wiederum das von Heizflüssinkeit,
insbesondere Heizwasser, durchströmte, wendelförmig gewundene Rohr h mit dem Rücklaufstutzen
7 und dem Vorlaufstutzen 8 angeordnet, F befindet sind in dem Ringraum 4 innen ein
zweites wendelförmig gewundenes Rohr 14, dessen oberes Ende durch das Deckelblech
aus dem Behälter 1 herausgeführt ist und den Warmwasserstutzen bildet. Das untere
Ende des Rohres 14 mündet durch den Anschluß 16 in den Innenbehälter 2, der ferner
mit einem axialen Kaltwasser-Zulaufstutzen
17 ausgestattet ist. Im übrigen unterscheidet sich die Ausführungsform nach Figur 4
nicht von der nach Figur 1. Das Heizflüssigkeitserhitzer nach Figur 4 liefert demgemäß
neben der Heizflüssigkeit auch Warmwasser für die Wasserversorgung. Damit kann der
erfindungsgemäße Heizflüssigkeitserhitzer auch die Funktion eines Brennstoffkessels
mit integriertem oder angeschlossenem Warmwasserboiler übernehmen. Das Kaltwasser
wird durch den Zulaufstutzen 17 zugeführt und bereits während der Verweilzeit in dem
von heißem Öl umgebenen Innenbehälter 2 erwärmt. Bei Warhwasserentnahme strömt das
so vorgewärmte Brauchwasser durch den Anschluß 16 in das Rohr 14, in dem es durch
den verstärkten Wärmeaustausch mit dem heißen Wärmeleitöl noch weiter erwärmt wird.
[0016] Der erfindungsgemäße Heizflüssigkeitserhitzer ermöglicht den ständigen oder zeitweisen
Betrieb einer Zentralheizung, insbesondere einer Heißwasser-Zentralheizung, mit Hilfe
von elektrischer Energie. Wird der Erhitzer parallel zu einem Brennstoff-Heizkessel
installiert, ergibt sich die Möglichkeit, auf den jeweils kostengünstigeren Energieträger
umzuschalten. Der erfindungsgemäße Heizflüssigkeitserhitzer zeichnet sich im Vergleich
zu einem Brennstoff- Heizkessel durch einen wesentlich geringeren Raumbedarf aus.
Ferner entfällt jegliche Luftverunreinigung, die bei Haushalts-Feuerungsanlagen wegen
mangelhafter Einstellung oftmals beträchtlich ist.
[0017] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt. So kann
insbesondere der Innenbehälter 2 wegfallen, und das von der Heizflüssigkeit, insbesondere
Heizwasser durchströmte Rohr 6 kann dann in einem beliebigen Verlauf durch den Innenraum
des Behälters 1 oberhalb der Heizkörper 9 geführt werden. Der Innenbehälter 2 kann
ferner eine von der Zylinderform abweichende Gestalt, beispielsweise einen gewölbten
Boden haben, wodurch der Austausch des heißen öls zwischen dem Bodenraum 3 und dem
Ringraum 4 begünstigt wird.
1. Heizflüssigkeitserhitzer für eine Gebäude-Zentralheizungsanlage, insbesondere eine
Heißwasserheizungsanlage, dadurch gekennzeichnet, daß in einem mit einer Wärmeleitflüssigkeit
wenigstens teilweise gefüllten Behälter (1) ein oder mehrere, von der Wärmeleitflüssigkeit
umgebene, elektrische Heizkörper (9) und wenigstens ein von der Heizflüssigkeit durchströmbares
Rohr (6) angebracht sind, das ebenfalls von der Wärmeleitflüssigkeit umgeben ist und
dessen Rücklauf- und Vorlaufstutzen (7,8) durch die Behälterwandung nach außen geführt
sind.
2. Heizflüssigkeitserhitzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw.
die Heizkörper (7) im unteren Teil des Behälters (1) und das von der Heizflüssigkeit
durchströmte Rohr (6) im Behälterbereich'oberhalb der Heizkörper (7) angeordnet sind.
3. Heizflüssigkeitserhitzer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
von der Heizflüssigkeit durchflossene Rohr (6) wendel- oder schlangenförmig ausgebildet
ist.
4. Heizflüssigkeitserhitzer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Behälter (1) mit Abstand von dem Behälterboden und der Behälterseitenwandung
ein Innenbehälter (2) fest angebracht ist, der oder die Heizkörper (9) zwischen den
Böden beider Behälter (1,2) und das von der Heizflüssigkeit durchströmte Rohr (6)
in dem Ringraum (4) zwischen den Seitenwandungen beider Behälter (1,2) angeordnet
sind.
5. Heizflüssigkeitserhitzer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenbehälter
(2) mit Brauchwasser gefüllt und mit durch seine Wandung geführten Anschlüssen (17
bzw. 16) für den Kaltwasserzulauf und den Warmwasserablauf versehen ist.
6. Heizflüssigkeitserhitzer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Behälter (1) ein weiteres von der Wärmeleitflüssigkeit umgebenes Rohr (14)
untergebracht ist, das von Brauchwasser durchströmt ist.
7. Heizflüssigkeitserhitzer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizkörper (9) als im wesentlichen zum Boden des Behälters (1) parallel verlaufende
Rohre, Stäbe oder Platten ausgebildet sind.
8. Heizflüssigkeitserhitzer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizflüssigkeit Wasser und die Wärmeleitflüssigkeit ein Öl ist.