[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermischung von fraktionierten mineralischen
Zuschlagstoffen, hydraulischen Bindemitteln und gegebenenfalls polymeren Zusätzen
mit Anmachwasser zu Beton und/oder Mörteln, vorzugsweise zur Anwendung in mobilen
Mischanlagen, bei dem mit einem Gurtförderband die vordosierten Zuschlagstoffe und
das Bindemittel sandwichartig geschichtet in den Innenraum der Mischvorrichtung eingebracht
und das Mischgut nach dem Zusatz des Anmachwassers und der Vermischung durch eine
Öffnung des Mischerraumes ausgetragen wird sowie eine Einrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer mobilen Mischanlage.
[0002] Die Vermischung von fraktionierten mineralischen Zuschlagstoffen, hydraulischen Bindemitteln
und gegebenenfalls polymeren Zusätzen mit Anmachwasser zu Beton und/ oder Mörteln
erfolgt zumindest bei mittleren und größeren Bauvorhaben ausschließlich chargenweise
mit sogenannten Zwangsmischern. Dies deshalb, weil es bisher nicht gelungen ist, mit
kontinuierlichen Mischverfahren eine ausreichend homogene Durchmischung und somit
eine gleichbleibend hohe Qualität des Mischgutes sicherzustellen. Insbesondere führen
unvermeidliche Streuungen in der Dosierung der Zuschlagstoffe oder des Bindemittels
unmittelbar zu Schwankungen in der Zusammensetzung des Mischgutes. Zur Herstellung
von Qualitätsbeton sind daher Durchlaufmischer behördlich nicht zugelassen. Aufgrund
des diskontinuierlichen Betriebes erfordert vielfach eine ausreichende Durchsatzleistung
überdimensionierte Mischanlagen sowie das Nachschalten von Pufferspeichern, wenn der
Austrag des Mischgutes mit kontinuierlich arbeitenden Transportmitteln erfolgt, wie
beispielsweise mit Betonpumpen oder Gurtförderbändern. Dies bedingt einen verhältnismäßig
hohen Aufwand bei der Errichtung sowie auch entsprechend hohe Betriebskosten. Problematisch
ist dies vor allem bei mobilen Mischanlagen, wie sie häufig auf mittleren und größeren
Baustellen errichtet werden. Der Fortschritt in der Bautechnik erfordert einerseits
hohe Leistungen, hat aber auch zu einer wesentlichen Verkürzung der Bauzeiten geführt,
so daß konventionelle Mischanlagen vielfach entweder eine zu geringe Leistung erbringen
oder zu schwerfällig sind und im Vergleich zur effektiven Einsatzzeit zu lange Rüstzeiten
benötigen. Schon die Errichtung der erforderlichen Fundamente ist meist mit hohen
Kosten verbunden.
[0003] Nach dem am häufigsten angewendeten Mischverfahren werden die Zuschlagstoffe und
das Bindemittel aus den Vorratsbehältern heraus gravimetrisch dosiert und mit einem
Gurtförderband einem Vormischer zugeführt, Eine weitere Fördereinrichtung bringt die
Vormischung in den Wiegebehälter einer Chargenwaage, von dem aus die gesamte Charge
in den Mischertrog aufgegeben wird. Die Vormischung ist insbesondere deshalb erforderlich,
weil ansonsten die Homogenisierung der Charge, die ja als Ganzes aufgegeben wird,
zuviel Zeit beanspruchen würde. Der Wiegebehälter der Chargenwaage dient auch als
Pufferbehälter, um nach dem Entleeren des Mischers eine rasche Neufüllung durchführen
zu können. Nach dem Zusatz der für die Charge vordosierten Menge des Anmachwassers
und der Mischung wird das Mischgut möglichst schnell entnommen, damit der Mischer
für die nächste Charge frei wird. Bei der häufigen Verwendung kontinuierlich arbeitender
Fördermittel für das Mischgut, wie beispielsweise Betonpumpen oder Förderbändern,
ist der Vorsatz eines Pufferbehälters notwendig. Ubliche Chargengrößen liegen im Bereich
von einem bis zu mehreren Kubikmetern, was bei einer durchschnittlichen Mischzeit
von ca. 45 Sekunden je Charge eine Leistung von etwa 60 bis zu einigen 100 Kubikmetern
je Stunde ergibt. Herkömmliche Mischanlagen für derartige Leistungen sind vergleichsweise
aufwendig und schwerfällig.
[0004] Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung ist es, die angeführten Nachteile zu
vermeiden und ein Mischverfahren zu schaffen, das bei zumindest gleichbleibender Qualität
des Mischgutes höhere Durchsatzleistungen bei wesentlich kleineren Anlagendimensionen
ermöglicht.
[0005] Nach einer weiteren Aufgabenstellung soll eine mobile Mischanlage zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens geschaffen werden, die bei hoher Durchsatzleistung
leicht transportierbar und aufstellbar ist.
[0006] Dies wird in erfindungsgemäßer Weise dadurch erreicht, daß die Beschickung und der
Austrag kontinuierlich erfolgen, die Durchsatzleistung pro Minute zwischen 40 °o und
400 %, vorzugsweise zwischen 80 % und 200 % der durchschnittlichen Mischerfüllmenge
beträgt, und der Mischerinhalt zusätzlich zur an sich bekannten Vermischung mit bewegten
Mischarmen oder sonstigen Aktivatoren durch einen oder mehrere in Bodennähe angeordnete
Vibratoren angeregt wird.
[0007] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung beschrieben, die mehrere bevorzugte
Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes zeigt, ohne ihn darauf einzuschränken.
[0008] Fig 1 zeigt die Seitenansicht einer mobilen Mischanlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in schematischer Darstellung.
[0009] Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch einen Zweiwellen-Zwangsmischer, der zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet ist, in schematischer Darstellung.
[0010] In Fig. 1 ist ein Sattelanhänger 1 dargestellt, der mit seinem vorderen Ende zum
Transport auf einen Sattelschlepper 2 aufgelegt werden kann. Die Rahmenkonstruktion
3 kann zum Betrieb mit den Abprotzeinrichtungen 4a, 4b und 4c abgestützt werden. Im
hinteren Teil des Sattelanhängers 1 sind Vorratsbehälter 5a, 5b und 5c für die Zuschlagstoffe
aufgebaut. Unter den Vorratsbehältern 5a, 5b und 5c sind Dosiereinrichtungen 6a, 6b
und 6c angeordnet, die beispielsweise aus Bandwaagen bestehen können. Unter dem Vorratsbehälter
7 für das Bindemittel ist ein Wiegebehälter 7a angebracht, von dem aus das Bindemittel
mit einer Bindemitteldosiereinrichtung 8 entsprechend dem eingestellten Mischverhältnis
auf das Gurtförderband 10 aufgegeben wird. Das Gurtförderband 10 verläuft unter den
Vorratsbehältern und nimmt die dosierten Zuschlagstoffe und das Bindemittel auf, die
entsprechend der Position der einzelnen Vorratsbehälter geschichtet übereinander liegen.
Nach der Bindemitteldosiereinrichtung 8 steigt das Gurtförderband 10 zur Mischeinrichtung
9 an, die am vorderen Ende des Sattelanhängers 1 auf der Rahmenkonstruktion 3 angeordnet
ist. Zum Abtransport des Mischgutes dient eine kontinuierlich arbeitende Transporteinrichtung
11, beispielsweise ein Gurtförderband oder eine Betonpumpe. Das Anmachwasser wird
aus einer Dosiervorrichtung 14 heraus dosiert in den Mischer eingegeben.
[0011] Im Gegensatz zu den vorbekannten erfolgen beim erfindungsgemäßen Verfahren die Beschickung
der Mischeinrichtung und der Austrag kontinuierlich, wobei die Durchsatzleistung pro
Minute zwischen 40 % und 400 %, vorzugsweise zwischen 80 °o und 200 0 der durchschnittlichen
Mischerfüllmenge beträgt. Die Dosierung des Vormaterials braucht daher nicht chargenweise
begrenzt auf das Fassungsvermögen des Mischers zu erfolgen, sondern es kann jeweils
eine ganze Entnahmeeinheit, beispielsweise die Lademenge eines oder mehrerer Transportfahrzeuge,
vorgewählt werden. Das Bindemittel wird aus dem Vorratsbehälter 7 in den Wiegebehälter
7a abgefüllt und von dort aus den auf dem Gurtförderband 10 durchlaufenden Zuschlagstoffen
zugegeben. Durch eine nicht dargestellte Regel- und Steuereinheit werden die Mengen
der einzelnen Komponenten aufeinander abgestimmt. Durch das erfindungsgemäße Verhältnis
der Durchsatzleistung pro Minute zur Mischerfüllmenge wird erreicht, daß die kontinuierlich
aufgegebenen, noch nicht durchgemischten Rohstoffe jeweils nur einen verhältnismäßig
kleinen Teil des gesamten Mischerinhaltes ausmachen, dessen Homogenität durch den
Zusatz nur wenig gestört wird. Allfällige Schwankungen in der Zusammensetzung des
Vormaterials, die von der Regel- und Steuereinrichtung nicht ausgeregelt werden konnten,
verteilen sich auf den gesamten Mischerinhalt und gleichen sich dadurch weitestgehend
aus.
[0012] Außerdem wird durch das Verhältnis der Durchsatzleistung zum Mischerinhalt die durchschnittliche
Verweilzeit des Mischgutes im Mischertrog 21 und somit die Intensität der Durchmischung
gesteuert. Beträgt beispielsweise der Mischerinhalt 1.67 Kubikmeter und die Durchsatzleistung
pro Minute 100 % des Mischerinhaltes, so beträgt die durchschnittliche Verweilzeit
des Mischgutes im Mischertrog 1 Minute und die durchschnittliche Mischerleistung pro
Stunde 100 Kubikmeter. Mit einem herkömmlichen Chargenmischer der gleichen Größe könnte
wegen der erforderlichen Wartezeiten beim Befüllen und Entleeren nur eine wesentlich
kleinere Leistung erzielt werden, obwohl üblicherweise die Mischzeiten kürzer sind.
[0013] Ein weiterer Vorteil der kontinuierlichen Beschickung ergibt sich beim Zusatz des
Anmachwassers und eventueller polymerer Zusätze. Da bei den vorbekannten Verfahren
die Beschickung mit der gesamten Füllmenge möglichst rasch erfolgt, ist das gleichzeitig
oder hinterher zugesetzte Anmachwasser zu Beginn der Mischung sehr ungleichmäßig verteilt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann es geregelt direkt in das einfallende Vormaterial
eingesprüht und derart schon beim Beginn sehr gleichmäßig verteilt werden.
[0014] Schon die bei gleicher Leistung längere Mischzeit ergibt im Vergleich zu den vorbekannten
Verfahren eine bessere Durchmischung, wenn eine gleichartige Mischertype verwendet
wird. Üblicherweise werden sogenannte Zwangsmischer verschiedener Bauart eingesetzt,
bei denen die Mischung durch mechanisch angetriebene Mischarme oder sonstige Aktivatoren
erfolgt. Uberraschend zeigte sich, daß die Durchmischung wesentlich intensiviert wird,
wenn das Mischgut in Bodennähe des Mischtroges zusätzlich durch einen oder mehrere
Vibratoren angeregt wird. Die Vibration bewirkt einen ähnlichen Effekt wie eine zusätzliche
Verflüssigung des Mischgutes, beispielsweise durch einen höheren Zusatz von Anmachwasser,
und somit eine bessere Mischbarkeit, ohne auch ihre nachteiligen Folgen zu zeitigen.
Neben einer größeren Leistungsfähigkeit ergibt das erfindungsgemäße Verfahren daher
auch eine höhere Qualität des Mischgutes als bei der herkömmlichen Chargenmischung.
Kontinuierliche Verfahren konnten bisher wegen der ungenügenden Qualität überhaupt
nicht eingesetzt werden. Die Vibratoren können beispielsweise in Bodennähe in das
Innere des Mischtroges eingesetzt sein. Ebenso ist es aber möglich, zumindest Teile
des Mischerbodens als Vibrator auszubilden. Die Austragsöffnung für das Mischgut kann
entweder in den Seitenwänden des Mischertroges in Bodennähe oder aber direkt im Boden
angebracht und mit einer steuerbaren Schließvorrichtung versehen sein.
[0015] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich auch aus der Möglichkeit
des kontinuierlichen Austrages. Da Chargenmischer immer nur chargenweise entleert
werden, ist es nicht möglich, den Abtransport des Mischgutes direkt mit einem kontinuierlich
arbeitenden Fördermittel durchzuführen. Soll beispielsweise das Mischgut mit einer
häufig angewendeten Betonpumpe abgezogen werden, so ist das Zwischenschalten eines
Pufferbehälters erforderlich, der den gesamten Mischerinhalt aufzunehmen vermag. Besonders
bei mobilen Mischanlagen bringt der zusätzliche Platzbedarf und die Fundamentierung
beträchtliche Schwierigkeiten. Das erfindungsgemäße Verfahren dagegen ermöglicht einen
kontinuierlichen Weitertransport des Mischgutes, beispielsweise direkt zur Verarbeitungsstelle.
[0016] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß entsprechend
dem Anspruch 2 als Mischvorrichtung in an sich bekannter Weise ein Doppelwellen-Zwangsmischer
mit horizontal angeordneten Mischerwellen und im Uberschneidungsbereich der Mischerarme
erhöhtem Boden des Mischertroges verwendet wird, der erhöhte Bodenbereich des Mischertroges
zumindest teilweise als Vibrator ausgebildet und die Austragsöffnung im Überschneidungsbereich
der Mischerarme in Bodennähe oder im Boden angeordnet ist. Diese Ausführungsform ist
schematisch in Fig. 2 dargestellt. Der Mischertrog besteht aus 2 Teilbereichen 21a
und 21b, deren Innenkontur der Bahn der Mischerarme 22a und 22b angepaßt ist, die
durch zwei horizontal angeordneten Mischerwellen 28a und 28b angetrieben werden. Er
ruht auf einem Gestell 27 und wird durch den Befülltrichter 23 beschickt. Die Bahnen
der Mischerarme überschneiden sich, wobei der Boden des Mischertroges im Überschneidungsbereich
entsprechend den kreisförmigen Bahnkurven erhöht ist. Die Wand des Mischertroges ist
im Bereich der Überhöhung zumindest teilweise ausgespart und durch einen eingesetzten
Vibrator 24 ersetzt, der sich entweder über die gesamte Länge des Mischertroges oder
nur über einen Teilbereich erstreckt. Zur elastischen Abdichtung der Fugen zwischen
Vibrator und der Wand des Mischtroges ist eine elastomere Dichtbahn 26, beispielsweise
eine Gummiplatte über den Vibrator und überlappend über den Rand des Mischertroges
gelegt und wahlweise befestigt. Die Abdichtung kann aber auch mit anderen Hilfsmitteln
erfolgen, ohne das Wesen der Erfindung zu beeinträchtigen. Die Austragsöffnung 25
kann entweder, wie dargestellt, im Überschneidungsbereich der Mischerarme in der Stirnwand
des Mischertroges oder auch direkt im Boden angebracht sein, wenn sich der Vibrator
nicht über die gesamte Länge des Mischertroges erstreckt. Im Betrieb ist der Mischertrog
ständig bis zu einer bestimmten Füllhöhe mit Mischgut gefüllt, in des durch die Mischerarme
das durch den Befülltrichter 23 kontinuierlich eingebrachte, dosierte Vormaterial
eingerührt wird. Durch eine nicht dargestellte Einrichtung wird die erforderliche
Menge Anmachwasser zudosiert, gegebenenfalls mit polymeren Zusätzen, was direkt in
das einfallende Vormaterial erfolgen kann und somit eine sehr gleichmäßige Verteilung
ergibt. Die Vibrationsanregung des Mischgutes durch den Vibrator 24 verbessert die
Mischbarkeit wesentlich, steigert die Homogenität des ausgetragenen Mischgutes und
sichert derart gleichbleibende Festigkeitseigenschaften der hergestellten Bauwerke.
Obwohl grundsätzlich auch andere Arten von Zwangsmischern eingesetzt werden können,
ohne das Wesen der Erfindung zu beeinträchtigen, eignet sich das Mischprinzip des
Doppelwellen-Zwangsmischers besonders gut zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die verfahrensspezifische Verteilung des kontinuierlich zugeführten Vormaterials im
Mischerinhalt bis zur ebenfalls kontinuierlich erfolgenden Entnahme im Uberschneidungsbereich
der Mischerarme führt zu einer besonders guten Homogenisierung des Mischgutes.
[0017] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes werden
die vordosierten Zuschlagstoffe und das Bindemittel durch eine im Bereich der Bindemitteldosiereinrichtung
erfolgende zusätzliche Krümmung des Gurtförderbandes quer zur Transportrichtung vorvermischt.
Üblicherweise werden Gurtförderbänder durch Stützrollen so geführt, daß sie quer zur
Transportrichtung mehr oder weniger trogförmig gekrümmt sind. Das Transportgut ist
umso gleichmäßiger über die Gurtbreite verteilt, je kleiner die Querkrümmunq ist.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die Querkrümmung im Bereich der Bindemitteldosiereinrichtung
zu vergrößern. Dadurch werden die in den Randbereichen des Fördertandes liegenden
Zuschlagstoffe zur Bandmitte hin geschüttet und vermischen sich mit dem in diesem
Bereich zudosierten Bindemittel. Die Umlagerung der Zuschlagstoffe auf dem Gurtförderband
bewirkt daher mit der gleichzeitig erfolgenden Zudosierung des Bindemittels eine Vor
vermischung und ermöglicht eine Reduzierung der Verweilzeit des Mischgutes im Mischertrog
bei gleicher Mischqualität. Dadurch kann bei gleicher Mischleistung ein Mischer mit
kleinerem Inhalt und kleinerer Antriebsleistung verwendet werden. Dies verkleinert
neben anderen Vorteilen die Anlaufzeit beim Beginn und die Nachlaufzeit am Ende eines
Mischvorganges.
[0018] Besonders vorteilhaft ist es, eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in einer mobilen Mischanlage entsprechend dem Anspruch 4 in Kompaktbauweise
auf einem mit Abprotzeinrichtungen versehenen Sattelanhänger 1 eines Sattelschleppers
2 anzuordnen, wobei die Mischeinrichtung 9 auf der dem Sattelschlepper 2 zugekehrten
Seite des Sattelanhängers 1 liegt. Da bei dem erfindungsgemäßen im Vergleich zu den
vorbekannten Verfahren mehrere platzaufwendige Anlagenteile, wie ein Vormischer, eine
Chargenwaage mit Pufferbehälter und ein Pufferbehälter für das aus dem Mischer ausgetragene
Mischcut nicht erforderlich sind und bei gleicher Leistung ein kleinerer Mischer eingesetzt
werden kann, eignet es sich wesentlich besser für eine Realisierung in Korpaktbauweise.
Mit den vorbekannten Mischverfahren war es bisher nicht möglich, sämtliche erforderlichen
Anlagenteile auf einem einzigen Fahrzeuganhänger zu installieren, der ohne wesentliche
Demontagen eine für den Straßentransport taugliche Dimensionierung aufweist. Die zusätzlichen
Anlagenteile mußten mit eigenen Transportfahrzeugen angeliefert und gegebenenfalls
auf ,zu errichtenden Fundamenten aufgestellt werden. Neben anderen Nachteilen mußte
dafür meist auch r,och ein Kran verfügbar sein. Häufig mußten auch noch verschiedene
Hilfsbauwerke angelegt werden, wie beispielsweise Laderampen. Bei der erfindungsgemäßen
Einrichtung muß zum Transport lediglich der Vorratsbehälter 7 für das Bindemittel
abgenommen bzw. umgelegt und die Abprotzeinrichtungen nach dem Ankuppeln des Zugfahrzeuges
inaktiviert werden. Auch die Inbetriebnahme kann ohne langwierige Vorbereitungsarbeiten
nach dem Abkuppeln des Zugfahrzeuges, dem Abprotzen des Sattelanhängers 1 und der
Herstellung des Stromanschlusses wesentlich rascher erfolgen.
[0019] Eine weitere vorteilhafte Ausführung der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht darin,
daß entsprechend dem Anspruch 5 der Vorratsbehälter 7 für das Bindemittel von einer
senkrechten Gebrauchslage vor den Vorratsbehältern 5a, 5b und 5c für die Zuschlagstoffe
in eine im wesentlichen horizontale Transportlage inner- und oberhalb der Vorratsbehälter
5a, 5b und 5c für die Zuschlagstoffe umklappbar ist. Dazu ist es lediglich erforderlich,
die Zwischenwände 13a, 13b und 13c zwischen den Vorratsbehältern zumindest teilweise
umzulegen, auszuschwenken oder anderweitig zu entfernen und den Stützrahmen für den
Vorratsbehälter 7 um eine Drehachse 12 umklappbar auszubilden. Das Umklappen kann
beispielsweise mit einem angebauten Seilzug oder mit einer hydraulischen Einrichtung
erfolgen, ohne daß zusätzliche Hilfsmittel, beispielsweise ein Kran, mitgeführt werden
müssen. Durch diese Maßnahme kann die Transporthöhe der erfindungsgemäßen Einrichtung
so niedrig gehalten werden, daß auch das Befahren niedriger Unterführungen möglich
wird, ohne daß ein zusätzliches Fahrzeug Anlagenteile transportieren muß.
[0020] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist
das Gurtförderband 10 für die Beschickung des Mischers zumindest in Teilbereichen
als Rohrgurtförderband ausgebildet. Bei derartigen Rohrgurtförderbändern wird in bekannter
Weise die Querkrümmung des Gurtbandes durch eine geeignete Anordnung der Stützrollen
so weit erhöht, daß sich aus dem offenen Transportband durch Überlappung ein Rohr
ausbildet. Dadurch werden größere Transportsteigungen ohne Abrutschen des Fördergutes
möglich, so daß die Baulänge der erfindungsgemäßen Anlage verkleinert werden kann
oder aber die Vorratsbehälter entsprechend vergrößert werden können, wenn das Gurtförderband
10 im Bereich des Anstieges von den Dosiereinrichtungen zum Mischer derart ausgebildet
wird.
[0021] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht derart den Aufbau von Mischanlagen, die
sich bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit durchaus für Großbaustellen eignen, wegen
ihrer Kompaktheit, kurzen Rüstzeiten und großen Mobilität aber auch bei kleineren
Bauvorhaben wirtschaftlich einsetzbar sind.
[0022] Grundsätzlich ist auch ein Aufbau auf schienengebundenen Fahrzeugen möglich, wenn
anstelle des Sattelschleppers 2 eine Zuglokomotive und anstelle des Sattelanhängers
1 ein üblicher Waggon eingesetzt wird. Derart lassen sich besondere vorteilhaft ganze
Verarbeitungseinheiten zusammenstellen, die wegen ihrer niedrigen Transporthöhe ohne
Stromabschaltung oder Oberleitungsdemontage auf elektrifizierten Bahnstrecken eingesetzt
werden können.
1. Verfahren zur Vermischung von fraktionierten mineralischen Zuschlagstoffen, hydraulischen
Bindemitteln und gegebenenfalls polymeren Zusätzen mit Anmachwasser zu Beton und/cder
Mörteln, vorzugsweise zur Anwendung in mobilen Mischanlagen, bei dem mit einem Gurtförderband
die vordosierten Zuschlagstoffe und das Bindemittel sowie das vordosierte Anmachwasser
gegebenenfalls mit polymeren Zusätzen in den Innenraum der Mischvorrichtung eingebracht
und das Mischgut nach cer Vermischung durch eine Öffnung des Mischertroces ausgetragen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß cie Beschickung und der Austrag kontinuierlich erfolgen,
die Durchsatzleistung pro Minute zwischen -0 % und 400 %, vorzugsweise zwischen 80
% und 200 % der durchschnittlichen Mischerfüllmenge beträgt und der Mischerinhalt
zusätzlich zur an sich bekannten Vermischung mit bewegten Mischarmen (22a), 22b) oder
sonstigen Aktivatoren durch einen oder mehrere in Bodennähe angeordnete Vibratoren
(24) angeregt wird.
2. \erfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, caß als Mischvorrichtung in
an sich bekannter Weise ein Doppelwellen-Zwangsmischer mit horizontal angecrdneten
Mischerwellen (28a), (28b) und im Überschneidungsbereich der Mischerarme (22a), (22b)
erhöhtem Boden des Mischertroges (21a), (21b) verwencet wird, der erhöhte Bodenbereich
des Mischertroges (21a), (21b) zumindest teilweise als Vibrator (24) ausgebildet und
die Austragsöffnung (25) im Uberschneidungsbereich der Mischerarme (22a), (22b) in
Bodennähe oder direkt im Boden angeordnet ist.
3. \erfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vordosierten Zuschlagstoffe
und das Binderittel durch eine im Bereich der Bindemitteldosiereinrichtung (8) erfolgende
zusätzliche Krümmung des Gurtförderbandes (10) quer zur Transportrichtung vorvermischt
werden.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 in einer mobilen Mischanlage,
bestehend aus mehreren Vorratsbehältern (5a), (5b) und (5c) für die fraktionierten
Zuschlagstoffe und (7) für das Bindemittel, einer gravimetrischen Dosiereinrichtung
(6a), (6b), (6c), 7a und (8), einer Mischeinrichtung (9), Transporteinrichtungen (10)
zur Beschickung der Mischeinrichtung und '(11) zum Abzug des Mischgutes, einer Dosiereinrichtung
für das Anmachwasser und allfällige polymere Zusätze sowie den erforderlichen Bedien-
und Steuereinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung in Kompaktbauweise
auf einem mit Abprotzeinrichtungen (4a), (4b) und (4c) versehenen Sattelanhänger (1)
eines Sattelschleppers (2) angeordnet ist, wobei die Mischeinrichtung (9) auf der
dem Sattelschlepper (2) zugekehrten Seite des Sattelanhängers (1) liegt.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (7)
für das Bindemittel von einer senkrechten Gebrauchslage vor den Vorratsbehältern (5a),
(5b) und (5c) für die Zuschlagstoffe in eine horizontale Transportlage inner- und
oberhalb der Vorratsbehälter (5a), (5b) und (5c) für die Zuschlagstoffe umklappbar
ausgebildet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gurtförderband (10)
zur Beschickung der Mischeinrichtung (9) zumindest in Teilbereichen als Rohrgurtförderband
ausgebildet ist.