[0001] Sprüheinrichtung zum Versprühen von fließfähigen Medien auf Werkstückoberflächen
[0002] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff des 1. Anspruchs
angegebenen Gattung.
[0003] Eine gattungsgemäße Sprüheinrichtung beschreibt die deutsche Patentanmeldung P 33
34 047.1. Dort wird eine Einrichtung für das Konservieren von Hohlräumen bei Fahrzeugkarosserien
aufgezeigt. Diese Einrichtung besteht im wesentlichen aus einer Positionierungsvorrichtung
und einem gegenüber dieser relativ in vertikaler Richtung bewegbaren Trägerrahmen.
Auf dem Trägerrahmen sind sämtliche Sprühdüsen für die zu konservierenden Hohlräume
der Fahrzeugkarosserie angeordnet.
[0004] Um zu verhindern, daß bei Positionierungsfehlern und/oder Fertigungsfehlern die Sprühdüsen,
anstatt in die vorgesehenen Karosserieöffnungen einzufahren, gegen die Karosserie
stoßen und hierbei beschädigt werden, werden die Sprühdüsen auf dem Trägerrahmen längsverschiebbar
gelagert. Sobald nun eine Sprühdüse nicht in die vorgesehene Karosserieöffnung einfährt,
wird sie längsverschoben und betätigt hierbei einen Endschalter. Dadurch wird verhindert,
daß die Sprühdüse beschädigt wird und daß der Sprühvorgang außerhalb des zu besprühenden
Hohlraumes eingeleitet wird. Nachteilig ist hierbei, daß ein relativ großer VerschiebeWeg
vorgesehen werden muß, bis der Endschalter betätigt wird. Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist, die gattungsgemäße Sprüheinrichtung dahingehend weiter zu entwickeln,
daß bei Positionierungsproblemen sicher vermieden wird, daß die Düse beschädigt wird.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten Anspruchs
gelöst. Durch die Verwendung eines Kraftsensors ist es.möglich, selbst geringe Drücke,die
auf die Düse wirken, zu erfassen und dementsprechend ein Fehlersignal oder eine Korrektur
der Positionierung der Sprühpistole vorzunehmen. Diese Anordnung eignet sich insbesonders
bei automatisch arbeitenden Sprühanlagen, bei welcher entweder eine Mehrzahl von Sprühpistole
auf einem Düsenträger vollautomatisch in mehrere Hohlräume eingefahren werden oder
die Karosserien bzw. Hohlkörper auf die starr angeordneten Düsen abgesenkt werden
oder bei Verwendung eines programmgesteuerten Roboters zum Konservieren von Hohlräumen.
[0006] Die Ansprüche 2 und 3 beschreiben mögliche Kraftsensoren, die sich für den Einsatzfall
der Hohlraumkonservierung besonders eignen.
[0007] Um sicherzustellen, daß die Längsverschiebung der Sprühdüse beim Anstoßen an die
Werkstückoberfläche verzögerungsarm von dem Kraftsensor erfaßt werden kann, ist eine
reibungsarme Lagerung der Sprühpistole erforderlich. Eine geeignet Anordnung beschreibt
die Ausbildung nach Anspruch 4.
[0008] Um den Aufwand der eradführung und der Schneidenlagerung einzusparen bzw. wenn je
nach Einsatzgebiet keine vollständige Kapselung der Gradführung der Schneidenlagerung
und damit kein vollständiger Schutz gegen Verschmutzung möglich ist, wird die Weiterbildung
nach Anspruch 5 vorgeschlagen.
[0009] Im folgenden wird Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 eine schematisierte Ansicht einer Sprüheinrichtung; Fig. 2 eine Alternativausbildung
zu Fig. 1 des Kraftsensors.
[0010] In Fig. 1 ist rein schematisch eine Sprüheinrichtung 1 dargestellt. Diese besteht
aus der Sprühpistole 2 mit angesetztem Düsenkopf 3. Die Sprüheinrichtung dient in
diesem Beispiel dazu, Hohlräume von Fahrzeugkarosserien zu versiegeln. Die hierzu
erforderlichen Anschlüsse wie Konservierungsmittelzufuhr, Reinigungsmittelzufuhr,
Steuerungsanschlüsse sind nicht dargestellt, da derartige Sprühpistolen allgemein
üblich und nicht Gegenstand dieser Erfindung sind.
[0011] Die Sprühpistole 2 wird - je nach Erfordernissen - von einem Trägerrahmen 4 gehalten.
In diesem Fall sind üblicherweise mehrere Sprühpistolen 2 auf den Trägerrahmen 4 montiert.
Der Trägerrahmen ist in geeigneterweise mit der Fahrzeugkarosserie gekoppelt und gestattet
das gleichzeitige Einfahren der Sprühpistolen in die zu konservierenden Hohlräume
der Fahrzeugkarosserie.
[0012] Auch ist es denkbar, daß anstelle des Trägerrahmens 4 die Aufnahmeeinrichtung eines
Roboters verwendet wird. Dies kommt immer dann in Betracht, wenn Hohlräume zu konservieren
sind, die kein gradliniges Hereinfahren von außerhalb der Karosserie erlauben, oder
wenn nur vom Inneren des Fahrzeugs zugängliche Hohlräume zu konservieren sind.
[0013] Um Beschädigungen des Düsenkopfes 3 bei Nichteintauchen in den zu konservierenden
Hohlraum zu vermeiden und um sicherzustellen, daß nur an Konservierungsmittel versprüht
wird, wenn der Düsenkopf in den zu konservieren den Hohlraum eingetaucht ist, ist
zwischen der Sprühpistole 2 und dem Trägerrahmen 4 ein Kraftsensor 5 angeordent.
[0014] Der Kraftsensor 5 nach Fig. 1 weist einen Träger 6 auf, welcher s-förmig ausgebildet
ist, damit in Düsenkopflängsachse eine federnde Nachgiebigkeit erreicht wird. In dem
mittleren Schenkel 7 ist ein Dehnmeßstreifen oder ein piezoelektrischer Druckaufnehmer
angeordnet.
[0015] Wird nun die Sprüheinrichtung 1 in Richtung auf einen zu konservierenden Hohlraum
über den Trägerrahmen 4 verschoben, so erfaßt der Kraftsensor 5 eine auf den Düsenkopf
3 wirkende Kraft, wenn dieser nicht in den zu konservierenden Hohlraum eindringen
kann, sondern gegen Karosseriebleche stößt. Dies ist immer dann der Fall, wenn Positionierungsfehler
zwischen der Karosserie und dem Trägerrahmen 4 vorliegen oder wenn aufgrund von Fertigungsfehlern
eine geforderte Öffnung nicht hergestellt wurde. Sobald der Kraftsensor 5 ein Signal
liefert, wird die Antriebseinrichtung des Trägerarmes 4 stillgesetzt bzw. fährt der
die Sprüheinrichtung 1 tragende Roboter wieder in seine Ausgangslage zurück und kann
nun von neuem versuchen, die Sprüheinrichtung 1 in den Hohlraum einzufahren oder ein
Fehlersignal abgeben, so daß das Bedienungspersonal die Fehlerursache feststellen
kann. Gleichzeitig wird bei einem Signal des Kraftsensors 5 verhindert, daß der Sprühvorgang
eingeleitet wird. Dadurch wird sicher verhindert, daß Konservierungsmittel auf nicht
hierfür bestimmte Blechteile aufgesprüht wird.
[0016] In Fig. 2 ist eine alternative Ausführung des Kraftsensors 5 dargestellt. Der Kraftsensor
5' besteht aus einem Gehäuse 8, welches direkt mit dem Trägerrahmen 4 verschraubt
ist. Aus dem Gehäuse 8 ragen zwei Säulen 9 hinaus, auf denen die Sprühpistole 2 befestigt
ist. Die Säulen 9 sind im Gehäuse 8 in einer Längsführung gehalten. Die Längsführung
ist möglichst reibungsfrei ausgeführt. Denkbar sind beispielsweise hierfür Kugellager.
[0017] Im Gehäuse 8 sind die beiden Säulen 9 mit einem Joch 11 verbunden. Das Joch 11 weist
einen Lagerkopf 12 auf, der mit einer Schneide 13 zusammenwirkt. Die Schneide 13 ist
an dem freien Ende einer Druckmeßdose 14 angeordnet, welche mit ihrem anderen Ende
fest mit dem Gehäuse 8 verbunden ist.
[0018] Wird bei dieser Anordnung eine Kraft auf den Düsenkopf 3 ausgeübt, so wird über eine
Längsverschiebung der Säulen 9 und über die Schneidenlagerung 12,13 die Druckmeßdose
14 verbogen. Die hieraus resultierende Druckänderung wird erfaßt und wie weiter oben
beschrieben verarbeitet.
[0019] Aufgrund der GÜadführung 10 sowie der Schneidenlagerung 12,13 arbeitet die Anordnung
nach Fig. 2 reibungsarm. Die Haltekraft für die Sprühpistole 2 mit dem Düsenkopf 3
wird von der Druckmeßdose 14 aufgebracht. Je nach der Größe der zu haltenden Gewichte
sowie der zu erwartenden Kräfte kann in axialer Verlängerung der Schneide 13 zwischen
Druckmeßdose 14 dem Gehäuse 8 noch ein Kraftspeicher 15, wie er in Fig. 2 schematisch
dargestellt ist, vorgesehen werden. Auch kann anstelle der Druckmeßdose 14 ein einfacher
Tragbalken verwendet werden, an dem ein dem Dehnmeßstreifen zum Erfassen seiner Auslenkungen
angeordnet ist.
[0020] Zum Schutz gegen Verunreinigungen ist es sinnvoll, den Kraftsensor 5,5' durch eine
elastische Abdeckung, beispielsweise einen Faltenbalg aus leicht verformbaren Material,
abzudecken.
1. Sprüheinrichtung zum Versprühen von fließfähigen Medien auf Werkstückoberflächen,
insbesondere auf Innenseiten von Hohlräumen, bestehend im wesentlichen aus mindestens
einer an einem Düsenträger befestigten Sprühpistole mit Düsenkopf, wobei die Sprühpistole
in Längsrichtung nachgiebig gelagert ist und eine den Druck auf die Sprühpistole erfassende
Einrichtung vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die druckerfassende Einrichtung ein Kraftsensor (5,5')
ist, der zwischen Düsenträger (Trägerrahmen 4) und Sprühpistole (2) angeordnet ist.
2. Sprüheinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftsensor (5,5') eine Druckmeßdose (14) ist.
3. Sprüheinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftsensor (5,5') ein Dehnungsmeßstreifen ist, der
auf einer quer zur Sprühpistolenlängsachse angeordneten Zunge befestigt ist, deren
freies Ende die Sprühdüse trägt.
4. Sprüheinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnte, daß die Sprühpistole (2) auf einem Trägerrahmen (4) angeordnet
ist, der in einer Geradführung (10) längsverschiebbar gelagert ist und mit der Zunge
bzw. der Druckmeßdose (14) über eine Schneidenlagerung (12,13) verbunden ist.
5. Sprüheinrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühpistole (2) auf einem s-förmig angeordneten Träger
(6) befestigt ist, in dessen mittlerem Schenkel (7) der Kraftsensor (5) angeordnet
ist.