[0001] Die Erfindung betrifft einen vielpoligen Klemmenadapter zum Durchführen einer Vielzahl
elektrischer Leitungen durch eine Wand, insbesondere eines Schalt- oder Steuerschrankes,
mit einem eine Wand-öffnung umfangenden, an der Wand befestigbaren Gehäuse, in dem
ein Durchführungssockel befestigbar ist, welcher außenseitig der Wand als Stecker
oder Steckdose zur Verbindung mit einem Kabelstrang ausgebildet ist und welcher innenseitig
mit einer Vielzahl von elektrischen Einzelleitungen verbindbar ist, welche jeweils
für Meß- und Prüfzwecke zugänglich sind.
[0002] Ein derartiger Klemmenadapter, welcher auch als Durchsteckverbinder oder Anschlußverteiler
bezeichnet wird, ist aus dem DE-GM 81 26 556 bekannt. Er dient dazu, die im Inneren
eines Schalt- oder Steuerschrankes verdrahteten Einzelleitungen aus dem Schrank herauszuführen
und sie mit einem außerhalb des Schrankes verlaufenden Kabelstrang zu verbinden. Die
innenseitig des Schrankes installierten Einzelleitungen werden also zu einer öffnung
in der Wand des Schrankes geführt und dort an einen Kabelstrang angeschlossen. Bei
dem aus dem DE-GM 81 26 556 bekannten Klemmenadapter werden die Einzelleitungen im
Inneren des Schalt- oder Steuerschrankes zu einem Verbindungsblock geführt und dort
verschraubt, welcher rückseitig mit einem Steckverbinderteil verbindbar ist, welches
seinerseits in einem Gehäuse verschraubbar ist. Der Verbindungsblock wird dort zunächst
auf das Steckverbinderteil aufgesetzt und an ihm befestigt, wonach die Einzelleitungen
am Verbindungsblock verschraubt werden. Die Montage der Einzelleitungen am Klemmenadapter
erfolgt also "vor Ort", das heißt die Einzelleitungen werden im Schalt- oder Steuerschrank
an den Ort der Wand-öffnung geführt und dort mit dem Klemmenadapter verbunden. Aufgrund
dieser Voraussetzung muß die Position des Klemmenadapters im Schalt- oder Steuerschrank
gut zugänglich sein, insbesondere deshalb, weil mit sperrigen Werkzeugen gearbeitet
werden muß und weil der Monteur einen sehr guten Einblick auf die Innenseite des Klemmenadapters
haben muß.
[0003] Die durch derartige Klemmenadapter hergestellten Verbindungen zwischen den Schaltorganen
des Steuerschrankes und den einzelnen elektrischen Aggregaten müssen hinsichtlich
ihrer Verdrahtung und Kontaktgabe überprüft werden. Hierzu muß die Möglichkeit bestehen,
die einzelnen Kontakte des vielpoligen Klemmenadapters mit einer Prüfspitze oder dergleichen
abzutasten, ohne daß die Leitungen unterbrochen werden.
[0004] Auch ist es erforderlich, die mittels des Klemmenadapters aus dem Schalt- oder Steuerschrank
herausgeführten elektrischen Leitungen nach ihrer Funktion zu kennzeichnen.
[0005] Die vorstehenden Anforderungen an Klemmenadapter schränken den Ort der Durchführung
der Leitungen aus dem Schalt- oder Steuerschrank auf sehr gut zugängliche Positionen
ein. Aber auch in gut zugänglichen Positionen muß der Monteur mit dem Werkzeug in
das Innere des Schrankes langen, was die Arbeiten wesentlich erschwert.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Klemmenadapter
derart weiterzubilden, daß die Montage der Einzelleitungen einschließlich der Funktionsprüfung
und der Markierung vereinfacht wird.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Durchführungssockel als
einstückiges Bauteil vergossen ist, welches innen- und außenseitig von der Wand vorsteht,
und daß die Einzelleitungen mit einem Steckkontaktstück mechanisch und elektrisch
verbunden sind, welches an der Innenseite des Durchführungssockels befestigbar ist.
[0008] Nach der Erfindung werden also die Einzelleitungen im Inneren des Schalt- oder Steuerschrankes
in einem Steckkontaktstück vereinigt, welches insgesamt auf den Durchführungssockel
aufschiebbar und dort, beispielsweise mittels eines Rasthakens, befestigbar ist. Somit
muß die Montage der Einzelleitungen nicht mehr am Ort der Durchführung durch die Wand
des Schalt-oder Steuerschrankes vorgenommen werden, sondern kann praktisch an einer
beliebigen Stelle im Schrank oder bereits in der Elektrowerkstatt beim Verdrahten
der einzelnen Komponenten ausgeführt werden. Erst nachdem die Einzelleitungen mit
dem Steckkontaktstück verbunden sind, wird letzteres in fertig beschaltetem Zustand
auf den Durchführungssockel geschoben. Beim Verdrahten der Einzelleitungen mit dem
Steckkontaktstück kann dieses frei am durch die Einzelleitungen gebildeten Kabelbaum
hängen, so daß insbesondere eine vorgezogene Schaltungs- und Funktionsprüfung ohne
Verbindung mit dem außenseitigen Kabelstrang sowohl vor Ort als auch in der Werkstatt
in bequemer Weise ermöglicht ist.
[0009] Durch das erfindungsgemäße Steckkontaktstück läßt sich die Durchführung der Leitungen
aus dem Schalt- oder Steuerschrank auch an weniger gut zugänglichen Orten vornehmen,
ohne daß die Montage wesentlich erschwert ist.
[0010] Auch Änderungs- und Reparaturarbeiten werden dadurch wesentlich vereinfacht, daß
sich das Steckkontaktstück vom Durchführungssockel abziehen läßt, ohne daß aufwendige
Schraubarbeiten für jeden Einzelleiter erforderlich sind. Die erfindungsgemäß vorgesehene
Ausgestaltung des Durchführungssockels als einstückiges, vergossenes Bauteil, welches
innen- und außenseitig der Wand des Schalt- oder Steuerschrankes vorsteht, erleichtert
ebenfalls die Montage des Klemmenadapters. Im Unterschied zum gattungsbildenden Stand
der Technik brauchen nicht mehr zwei Keramik- oder Kunststoffteile zur Bildung eines
Durchführungssockels zusammengesetzt zu werden. Der erfindungsgemäße einstückige Durchführungssockel
läßt sich leicht von außen in das Gehäuse einschieben und dort verschrauben. Da er
auch innenseitig über die Wand vorsteht, kann er unmittelbar mit dem Steckkontaktstück
verbunden werden, ohne daß ein Zwischenelement erforderlich ist.
[0011] In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Steckkontaktstück
mittels eines Rasthakens am Durchführungssockel befestigbar ist.
[0012] In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Klemmenadapters ist das Steckkontaktstück
seitlich mit den Einzelleitungen zugeordneten Ausnehmungen versehen, durch welche
eine Prüfspitze zur Funktionsprüfung einschiebbar ist.
[0013] Je nach Einsatz des Schalt- oder Steuerschrankes sind den Sicherheitsvorschriften
entsprechend entweder das Steckkontaktstück oder der Durchführungssockel mit Steckerstiften
bzw. Steckhülsen versehen.
[0014] Der außenseitig dem Schalt- oder Steuerschrank zugeführte Kabelstrang wird in herkömmlicher
Weise (DE-GM 81 26 556) mit dem Durchführungssockel verbunden. Hierzu sind am Gehäuse
Klemmbügel vorgesehen.
[0015] Nachfolgend ist die Erfindung mit weiteren Einzelheiten anhand der Zeichnung näher
erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Klemmenadapters einschließlich des Steckkontaktstückes;
Fig. 2 die Bestandteile des Durchführungssockels in unvergossenem Zustand;
Fig. 3 eine Stirnansicht des montierten Durchführungssockels gemäß Fig. 2;
Fig. 4 eine Seitenansicht des vergossenen Durchführungssockels und
Fig. 5 eine Stirnansicht des vergossenen Durchführungssockels gemäß Fig. 4.
Fig. 1 zeigt die Wand 10 des Schalt- oder Steuerschrankes, dessen Innenseite mit dem
Bezugszeichen 11 angedeutet ist. Eine öffnung 12 führt durch die Wand 10 zur Außenseite
13.
[0016] Ein Gehäuse 14 aus Metall ist die öffnung 12 umfangend mit der Wand 10 verschraubt.
Sowohl die der Wand 10 zugekehrte Stirnfläche des Gehäuses 14 als auch die der Wand
abgekehrte Stirnfläche sind entlang ihres Umfanges jeweils mit Gummidichtungen (nicht
gezeigt) versehen. Ein Durchführungssockel 16 aus isolierendem Material ist von außen
in das Gehäuse 14 geschoben und mit ihm verschraubt. Steckstifte (nicht gezeigt) ragen
außenseitig aus dem Durchführungssockel 16 hervor und werden in bekannter Weise mit
der Steckdose (nicht gezeigt) eines Kabelstranges (nicht gezeigt) verbunden. Hierzu
dienen mit der Steckdose in Eingriff bringbare Klemmbügel 18, welche am Gehäuse 14
angelenkt sind. Die Position der nicht gezeigten Steckdose ist durch das Bezugszeichen
20 angedeutet.
[0017] Ein Steckkontaktstück 22 ist auf den Durchführungssockel 16 aufschiebbar. Mittels
Rasthaken 24 wird das Steckkontaktstück 22 am Durchführungssockel 16 befestigt. Die
innerhalb des Schalt- und Steuerschrankes verlegten Einzelleitungen 26 werden in einem
Strang zum Steckkontaktstück 22 geführt und dort mittels Schrauben 30 an diesem befestigt.
Es versteht sich, daß in montiertem Zustand des Steckkontaktstückes 22 jede Einzelleitung
26 über im Durchführungssockel 16 angeordnete Leiter mit den einzelnen Adern der außenseitigen
Steckdose 20 verbunden ist. Seitlich sind im Steckkontaktstück 22 Ausnehmungen vorgesehen,
durch welche Prüfspitzen (nicht gezeigt) auf Kontaktflächen 28 schiebbar sind, so
daß die Funktion der Schaltverbindungen am Steckkontaktstück 22 sowohl in am Durchführungssockel
befestigtem Zustand als auch in gelöstem Zustand durchgeführt werden kann. Weiterhin
sind seitlich im Steckkontaktstück 22 Ausnehmungen 32 vorgesehen, in welche Markierungen
(nicht gezeigt) zur Kennzeichnung der Einzelleiter einschiebbar sind.
[0018] Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des Durchführungssockels 16, welcher aus zwei Teilen
34, 34' zusammengesetzt ist. Die Verbindung der beiden Teile 34, 34' erfolgt mittels
Schrauben 36 und eines Bügels 38 (siehe auch Fig. 3). Der Durchführungssockel 16 ist
aus einem geeigneten Kunststoff hergestellt. Im Durchführungssockel 16 sind in bezug
auf die Wand 10 von innen nach außer verlaufende (in Fig. 2 von oben nach unten) Kontaktstifte
40 aus Metall angeordnet, welche die leitenden Verbin
- dungen der Einzelleiter 26 nach außen herstellen. Die Kontaktstifte 40 sind mittels
Schrauben 42 mit den Teilen 34, 34' des Durchführungssockels 16 verbunden und in Einzel-Kammern
(nicht gezeigt) im Durchführungssockel angeordnet.
[0019] Fig. 3 zeigt die beiden Teile 34, 34' des Durchführungssockels 16 in montiertem Zustand.
[0020] Gemäß den Figuren 4 und 5 sind die beiden Teile 34, 34' des Durchführungssockels
16 miteinander vergossen. Hierzu sind an beiden Teilen 34, 34' des Durchführungssockels
16 jeweils Rahmen 44 ausgebildet (siehe auch Fig. 2 und 3), zwischen denen die Kunststoff-Gußmasse
46 bündig eingegossen ist. Der derart gebildete einstückige Durchführungssockel 16
läßt sich insgesamt von außen in das Gehäuse 14 einsetzen und dort befestigen, so
daß er von beiden Seiten der Wand 10 gut zugänglich ist.
1. Vielpoliger Klemmenadapter zum Durchführen einer Vielzahl elektrischer Leitungen
durch eine Wand (10), insbesondere eines Schalt- oder Steuerschrankes, mit einem eine
Wand-öffnung umfangenden, an der Wand befestigbaren Gehäuse (14), in dem ein Durchführungssockel
(16) befestigbar ist, welcher außenseitig der Wand als Stecker oder Steckdose zur
Verbindung mit einem Kabelstrang ausgebildet ist und welcher innenseitig mit einer
Vielzahl von elektrischen Einzelleitungen (26) verbindbar ist, welche jeweils für
Meß- und Prüfzwecke zugänglich sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchführungssockel (16) als einstückiges Bauteil vergossen ist, welches innen-
und außenseitig von der Wand (10) vorsteht, und daß die Einzelleitungen (26) mit einem
Steckkontaktstück (22) mechanisch und elektrisch verbunden sind, welches an der Innenseite
des Durchführungssockels (16) befestigbar ist.
2. Klemmenadapter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steckkontaktstück (22) mittels Rasthaken (24) am Durchführungssockel (16)
befestigbar ist.
3. Klemmenadapter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet ,
daß das Steckkontaktstück (22) mittels einer Schraubverbindung am Durchführungssockel
(16) befestigbar ist.
4. Klemmenadapter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steckkontaktstück (22) seitlich Vertiefungen aufweist, in denen freiliegende
Kontaktflächen (28) der Einzelleitungen (26) durch eine Prüfspitze abtastbar sind.
5. Klemmenadapter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steckkontaktstück (22) mit Steckerstiften versehen ist und daß der Durchführungssockel
(16) innenseitig mit komplementären Steckhülsen versehen ist.
6. Klemmenadapter nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steckkontaktstück (22) mit Steckhülsen versehen ist und daß der Durchführungssockel
(16) innenseitig mit komplementären Steckstiften versehen ist.
7. Klemmenadapter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (14) mit zumindest einem Klemmbügel (18) versehen ist.
8. Klemmenadapter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Steckkontaktstück (22) Ausnehmungen (32) vorgesehen sind, in welche Klemmenbezeichnungen
einsteckbar sind.