(19)
(11) EP 0 192 306 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.08.1986  Patentblatt  1986/35

(21) Anmeldenummer: 86200233.4

(22) Anmeldetag:  18.02.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01R 43/02, H01R 4/02, H01R 17/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB

(30) Priorität: 19.02.1985 DE 3505616

(71) Anmelder:
  • Philips Patentverwaltung GmbH
    22335 Hamburg (DE)

    DE 
  • Philips Electronics N.V.
    5621 BA Eindhoven (NL)

    FR GB 

(72) Erfinder:
  • Veit, Ernst-Ludwig
    D-6336 Solms (DE)
  • Klee, Jürgen
    D-6333 Braunfels (DE)

(74) Vertreter: Kupfermann, Fritz-Joachim, Dipl.-Ing. et al
Philips Patentverwaltung GmbH Postfach 10 51 49
D-20035 Hamburg
D-20035 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Anlöten der Aussenleiterkontakthülse einer Koaxialkabelanschlussbuchse bzw. eines Koaxialkabelanschlusssteckers


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anlöten der Außenleiterkontakthülse einer Koaxialkabelanschlußbuchse bzw. eines Koaxialkabetanschlußsteckers rings um einen Durchbruch einer insbesondere einen Teil eines Gehäuses bildenden Blechplatte bei stumpf auf die Blechplatte aufsetzbarer Kontakthülse. Das Anlöten geht derart vor sich, daß rings um den auf der Bestückungsseite hochgezogenen Durchbruchsrand ein Lötdrahtring gelegt wird, über den hinweg die Kontakthülse auf die Blechplatte aufgesetzt wird. Danach wird der Lötdraht durch Erhitzen geschmolzen.




    Beschreibung


    [0001] Verfahren zum Anlöten der Außenleiterkontakthülse einer Koaxialkabelanschlußbuchse bzw. eines Koaxialkabelanschlußsteckers

    [0002] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anlöten der Außenleiterkontakthülse einer Koaxialkabelanschlußbuchse bzw. eines Koaxialkabelanschlußsteckers rings um einen Durchbruch einer insbesondere einen Teil eines Gehäuses bildenden Blechplatte bei stumpf auf die Blechplatte aufsetzbarer Kontakthülse.

    [0003] Die Außenleiterkontakthülsen von Koaxialbuchsen oder Koaxialsteckern müssen zur Erzielung einer ausreichenden Störabschirmung rundum einen guten metallischen Kontakt mit einem geerdeten Gehäuseblech haben. Um dies zu erreichen, werden die Außenleiterkontakthülsen von Koaxialbuchsen oder Koaxialsteckern im allgemeinen mit großem technischem Aufwand manuell verlötet, indem die das Löten vornehmende Person mit den Lötkolben das Lot ringsum die Kontakthülse herumschmilzt.

    [0004] Es ist auch beispielsweise aus der DF-GmS 19 59 172 bekannt, die Außenkontaktleiterhülse mit einem Flansch zu versehen, der sich auf den Rand eines Gehäusedurchbruches zum Durchführen eines Koaxialanschlusses auflegt. Dieser Flansch wird dann mit dem Rand des Blechgehäuses verlötet.Auch hier muß aber rings herum sorgfältig gelöstet werden, da eine verbreiterte Auflagefläche des Flansches der Hülse die Lötverhältnisse an sich nicht verbessert.

    [0005] Es ist aus dem Buch "Capillary Joining-Brazing and Soft-Soldering" von C. J. Thwaites, Seiten 51 bis 55 und 85 bis 89, bekannt, einen zu verlötenden Durchbruchsrand vor dem Einlöten einer Hülse umzubördeln. Ebenso ist es aus dem Buch bekannt, zum Verlöten einer Hülse in einem Durchbruch in eine Ringnut am Rande des Durchbruches einen Lochring einzulegen.

    [0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Anlöten von Außenleiterkontakthülsen am Blechgehäuse derart zu verbessern, daß ein Umfahren der Lötnaht mittels eines Lötkolbens überflüssig wird. Es soll genügen, den Lötbereich auf Löttemperatur zu bringen.

    [0007] Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß rings um den auf der Bestückungsseite hochgezogenen Durchbruchsrand ein Lötdrahtring gelegt, über den Lötdrahtring hinweg die Kontakthülse auf die Blechplatte aufgesetzt und danach der Lötdrahtring durch Erhitzen geschmolzen wird.

    [0008] Durch das Einlegen eines Lötdrahtringes und das Hochziehen des Durchbruchsrandes wird die Lötstelle an den inneren Rand der Kontakthülse verlegt. Das Flußmittel und das Lot müssen gegen die Kontakthülse fließen. Auf diese Weise werden mit großer Sicherheit der Hülsenrand und der Durchbruchsrand gleichmäßig und lückenlos miteinander verlötet. Der Einsatz eines Lötkolbens wird überflüssig.

    [0009] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das schmelzende Lot durch radiale Sicken in der Blechplatte unter dem auf die Blechplatte aufgesetzten Aufsetzrand der Kontakthülse hindurchfließt zur Rundum-Außenverlötung des Randes mit der Blechplatte. Das Lot fließt damit teilweise unter der Lötnaht hindurch nach außen und verlötet danach auch von der Außenseite her lückenlos rundum die Außenleiterkontakthülse mit dem Durchbruchsrand. Für die dabei entstehende Kontaktverbindung ist kennzeichnend, daß die Blechplatte längs des Aufsetzbereiches der Kontakthülse mit auf Abstand angeordneten Sicken versehen ist, die sich unter dem Aufsetzrand der Kontakthülse hindurch von innen nach außen erstreckt, daß der Durchbruchsrand innerhalb des Aufsetzbereiches der Kontakthülse tüllenartig hochgezogen ist und daß Aufsetzrand und Blechplatte im Aufsetzbereich mittels des Lotes miteinander verbunden sind.

    [0010] Das Verfahren nach der Erfindung wird mit Hilfe des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 in auseinandergezogener Ansicht schaubildlich das Vorbereiten eines Lötverfahrens zum Anlöten einer Außenleiterkontkthülse einer Kontaktbuchse bzw. eines Kontaktsteckers an einem Gehäusedurchbruch für einen Koaxialanschluß,

    Fig. 2 die zusammengesteckten Teile nach dem Zusammenstecken und Verlöten.



    [0011] An einem Blechgehäuse 1, beispielsweise aus Weißblech, soll ein Koaxialanschluß in Form eines Koaxialanschlußsteckers oder einer Koaxialanschlußbuchse 3 angelötet werden. In dem Blechgehäuse 1 ist ein Durchbruch 5 vorgesehen, durch den der Mittelleiter 7, beispielsweise der Koaxialbuchse 3, hindurch in das Innere des Gehäuses geführt wird.

    [0012] Der Durchbruchsrand 9 ist tüllenartig hochgezogen. Rings um den Durchbruchsrand 9 befinden sich sternförmig angeordnete Sicken 11. Die Kontakthülse 3 hat einen unteren Aufsetzrand 13, mit dem sie auf das Blechgehäuse 1 bzw. den Durchbruchsrand 9 stumpf aufsetzbar ist.

    [0013] Die Verbindung der Kontakthülse 3 mit dem Blechgehäuse 1 geht nun derart vonstatten, daß zunächst ein Lötdrahtring 15 auf den tüllenförmigen Rand 9 des Blechgehäusedurchbruchs 5 aufgelegt wird. Daraufhin wird die Kontakthülse 3 mit Hilfe ihres AufsetzrShdes 13 auf den Durchbruchsrand 9 aufgesetzt, wobei der Aufsetzrand 13 auf den Zwischenräumen 17 zwischen den Sicken 11 aufsitzt, während in dem Bereich der Sicken der Aufsetzrand 13 einen gewissen Abstand vom Blech aufweist. Der Lötdrahtring 15 liegt dabei in einer Mulde 16 zwischen der Kontakthülse 3 und dem tüllenartigen Durchbruchsrand 9. Nach dem Aufsetzen wird das Blechgehäuse 1 rings um die Kontkthülse 3 aufgeheizt auf die Schmelztemperatur des Lötdrahtringes 15. Dabei fließt das schmelzende Lot an dem tüllenartigen Durchbruchsrand 9 nieder zur Innenseite 19 der Kontakthülse 3. Außerdem unterfließt das Lot im Bereich der Sicken 11 den Aufsetzrand 13. Auf diese Weise wird eine lückenlose Lötnaht zwischen der Kontakthülse 3 und dem Gehäuseblech 1 herbeigeführt.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Anlöten der Außenleiterkontakthülse einer Koaxialkabelanschlußbuchse bzw. eines Koaxialkabelanschlußsteckers rings um einen Durchbruch einer insbesondere einen Teil eines Gehäuses bildenden Blechplatte bei stumpf auf die Blechplatte aufsetzbarer Kontakthülse, dadurch gekennzeichnet, daß rings um den auf der Bestückungsseite hochgezogenen urchbruchsrand ein Lötdrahtring gelegt, über den Lötdrahtring hinweg die Kontakthülse auf die Blechplatte aufgesetzt und danach der Lötdrahtring durch Erhitzen geschmolzen wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das schmelzende Lot durch radiale Sicken in der Blechplatte unter dem auf die Blechplatte aufgesetzten Aufsetzrand (13) der Kontakthülse hindurchfließt zur Rundum-Außenverlötung des Randes mit der Blechplatte.
     
    3. Kontaktverbindung zwischen einer Außenleiterkontakthülse einer Koaxialkabelbuchse bzw. eines Koaxialkabelsteckers und einer Blechplatte, die insbesondere ein Teil eines Gehäuses ist, wobei die Kontakthülse rings um einen Durchbruch in der Blechplatte stumpf auf diese aufgesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechplatte (1) längs des Aufsetzbereiches der Kontakthülse (3) mit auf Abstand angeordneten Sicken (11) versehen ist, die sich unter dem Aufsetzrand (13) der Kontakthülse (3) hindurch von innen nach außen erstreckt, daß der Durchbruchsrand innerhalb des Aufsetzbereiches der Kontakthülse (3) tüllenartig hochgezogen ist und daß Aufsetzrand (13) und Blechplatte (1) im Aufsetzbereich mittels des Lotes miteinander verbunden sind.
     




    Zeichnung