[0001] Verfahren zum Anlöten der Außenleiterkontakthülse einer Koaxialkabelanschlußbuchse
bzw. eines Koaxialkabelanschlußsteckers
[0002] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anlöten der Außenleiterkontakthülse
einer Koaxialkabelanschlußbuchse bzw. eines Koaxialkabelanschlußsteckers rings um
einen Durchbruch einer insbesondere einen Teil eines Gehäuses bildenden Blechplatte
bei stumpf auf die Blechplatte aufsetzbarer Kontakthülse.
[0003] Die Außenleiterkontakthülsen von Koaxialbuchsen oder Koaxialsteckern müssen zur Erzielung
einer ausreichenden Störabschirmung rundum einen guten metallischen Kontakt mit einem
geerdeten Gehäuseblech haben. Um dies zu erreichen, werden die Außenleiterkontakthülsen
von Koaxialbuchsen oder Koaxialsteckern im allgemeinen mit großem technischem Aufwand
manuell verlötet, indem die das Löten vornehmende Person mit den Lötkolben das Lot
ringsum die Kontakthülse herumschmilzt.
[0004] Es ist auch beispielsweise aus der DF-GmS 19 59 172 bekannt, die Außenkontaktleiterhülse
mit einem Flansch zu versehen, der sich auf den Rand eines Gehäusedurchbruches zum
Durchführen eines Koaxialanschlusses auflegt. Dieser Flansch wird dann mit dem Rand
des Blechgehäuses verlötet.Auch hier muß aber rings herum sorgfältig gelöstet werden,
da eine verbreiterte Auflagefläche des Flansches der Hülse die Lötverhältnisse an
sich nicht verbessert.
[0005] Es ist aus dem Buch "Capillary Joining-Brazing and Soft-Soldering" von C. J. Thwaites,
Seiten 51 bis 55 und 85 bis 89, bekannt, einen zu verlötenden Durchbruchsrand vor
dem Einlöten einer Hülse umzubördeln. Ebenso ist es aus dem Buch bekannt, zum Verlöten
einer Hülse in einem Durchbruch in eine Ringnut am Rande des Durchbruches einen Lochring
einzulegen.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Anlöten von Außenleiterkontakthülsen
am Blechgehäuse derart zu verbessern, daß ein Umfahren der Lötnaht mittels eines Lötkolbens
überflüssig wird. Es soll genügen, den Lötbereich auf Löttemperatur zu bringen.
[0007] Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß rings um den auf der
Bestückungsseite hochgezogenen Durchbruchsrand ein Lötdrahtring gelegt, über den Lötdrahtring
hinweg die Kontakthülse auf die Blechplatte aufgesetzt und danach der Lötdrahtring
durch Erhitzen geschmolzen wird.
[0008] Durch das Einlegen eines Lötdrahtringes und das Hochziehen des Durchbruchsrandes
wird die Lötstelle an den inneren Rand der Kontakthülse verlegt. Das Flußmittel und
das Lot müssen gegen die Kontakthülse fließen. Auf diese Weise werden mit großer Sicherheit
der Hülsenrand und der Durchbruchsrand gleichmäßig und lückenlos miteinander verlötet.
Der Einsatz eines Lötkolbens wird überflüssig.
[0009] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das schmelzende
Lot durch radiale Sicken in der Blechplatte unter dem auf die Blechplatte aufgesetzten
Aufsetzrand der Kontakthülse hindurchfließt zur Rundum-Außenverlötung des Randes mit
der Blechplatte. Das Lot fließt damit teilweise unter der Lötnaht hindurch nach außen
und verlötet danach auch von der Außenseite her lückenlos rundum die Außenleiterkontakthülse
mit dem Durchbruchsrand. Für die dabei entstehende Kontaktverbindung ist kennzeichnend,
daß die Blechplatte längs des Aufsetzbereiches der Kontakthülse mit auf Abstand angeordneten
Sicken versehen ist, die sich unter dem Aufsetzrand der Kontakthülse hindurch von
innen nach außen erstreckt, daß der Durchbruchsrand innerhalb des Aufsetzbereiches
der Kontakthülse tüllenartig hochgezogen ist und daß Aufsetzrand und Blechplatte im
Aufsetzbereich mittels des Lotes miteinander verbunden sind.
[0010] Das Verfahren nach der Erfindung wird mit Hilfe des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in auseinandergezogener Ansicht schaubildlich das Vorbereiten eines Lötverfahrens
zum Anlöten einer Außenleiterkontkthülse einer Kontaktbuchse bzw. eines Kontaktsteckers
an einem Gehäusedurchbruch für einen Koaxialanschluß,
Fig. 2 die zusammengesteckten Teile nach dem Zusammenstecken und Verlöten.
[0011] An einem Blechgehäuse 1, beispielsweise aus Weißblech, soll ein Koaxialanschluß in
Form eines Koaxialanschlußsteckers oder einer Koaxialanschlußbuchse 3 angelötet werden.
In dem Blechgehäuse 1 ist ein Durchbruch 5 vorgesehen, durch den der Mittelleiter
7, beispielsweise der Koaxialbuchse 3, hindurch in das Innere des Gehäuses geführt
wird.
[0012] Der Durchbruchsrand 9 ist tüllenartig hochgezogen. Rings um den Durchbruchsrand 9
befinden sich sternförmig angeordnete Sicken 11. Die Kontakthülse 3 hat einen unteren
Aufsetzrand 13, mit dem sie auf das Blechgehäuse 1 bzw. den Durchbruchsrand 9 stumpf
aufsetzbar ist.
[0013] Die Verbindung der Kontakthülse 3 mit dem Blechgehäuse 1 geht nun derart vonstatten,
daß zunächst ein Lötdrahtring 15 auf den tüllenförmigen Rand 9 des Blechgehäusedurchbruchs
5 aufgelegt wird. Daraufhin wird die Kontakthülse 3 mit Hilfe ihres AufsetzrShdes
13 auf den Durchbruchsrand 9 aufgesetzt, wobei der Aufsetzrand 13 auf den Zwischenräumen
17 zwischen den Sicken 11 aufsitzt, während in dem Bereich der Sicken der Aufsetzrand
13 einen gewissen Abstand vom Blech aufweist. Der Lötdrahtring 15 liegt dabei in einer
Mulde 16 zwischen der Kontakthülse 3 und dem tüllenartigen Durchbruchsrand 9. Nach
dem Aufsetzen wird das Blechgehäuse 1 rings um die Kontkthülse 3 aufgeheizt auf die
Schmelztemperatur des Lötdrahtringes 15. Dabei fließt das schmelzende Lot an dem tüllenartigen
Durchbruchsrand 9 nieder zur Innenseite 19 der Kontakthülse 3. Außerdem unterfließt
das Lot im Bereich der Sicken 11 den Aufsetzrand 13. Auf diese Weise wird eine lückenlose
Lötnaht zwischen der Kontakthülse 3 und dem Gehäuseblech 1 herbeigeführt.
1. Verfahren zum Anlöten der Außenleiterkontakthülse einer Koaxialkabelanschlußbuchse
bzw. eines Koaxialkabelanschlußsteckers rings um einen Durchbruch einer insbesondere
einen Teil eines Gehäuses bildenden Blechplatte bei stumpf auf die Blechplatte aufsetzbarer
Kontakthülse, dadurch gekennzeichnet, daß rings um den auf der Bestückungsseite hochgezogenen
urchbruchsrand ein Lötdrahtring gelegt, über den Lötdrahtring hinweg die Kontakthülse
auf die Blechplatte aufgesetzt und danach der Lötdrahtring durch Erhitzen geschmolzen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das schmelzende Lot durch
radiale Sicken in der Blechplatte unter dem auf die Blechplatte aufgesetzten Aufsetzrand
(13) der Kontakthülse hindurchfließt zur Rundum-Außenverlötung des Randes mit der
Blechplatte.
3. Kontaktverbindung zwischen einer Außenleiterkontakthülse einer Koaxialkabelbuchse
bzw. eines Koaxialkabelsteckers und einer Blechplatte, die insbesondere ein Teil eines
Gehäuses ist, wobei die Kontakthülse rings um einen Durchbruch in der Blechplatte
stumpf auf diese aufgesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechplatte (1) längs
des Aufsetzbereiches der Kontakthülse (3) mit auf Abstand angeordneten Sicken (11)
versehen ist, die sich unter dem Aufsetzrand (13) der Kontakthülse (3) hindurch von
innen nach außen erstreckt, daß der Durchbruchsrand innerhalb des Aufsetzbereiches
der Kontakthülse (3) tüllenartig hochgezogen ist und daß Aufsetzrand (13) und Blechplatte
(1) im Aufsetzbereich mittels des Lotes miteinander verbunden sind.