[0001] Die Erfindung betrifft eine Arbeitsplatzanordnung für die Serienfertigung kleinerer
komplexer Geräte.
[0002] Bei der Serienfertigung - vor allem bei der Fertigung von elektrischen oder auch
mechanischen Kleinbauteilen - verwendet man im allgemeinen langgestreckte Tische,
sich langsam fortbewegende Förderbänder oder auch eine Kombination eines langgestreckten
Tisches mit einem parallel laufenden Förderband. Die Arbeitsplätze befinden sich dann
einer hinter dem anderen entlang des Arbeitstisches. Nachteilig ist hierbei, der relativ
große Raumbedarf, da jeder einzelne Arbeitsplatz seine eigenen Versorgungsanschlüsse
benötigt, die dann im allgemeinen im Deckenbereich oder auch in einem nicht-begehbaren
und nicht-benutzbaren Randbereich des Arbeitsraumes vorgesehen werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer verbesserten Arbeitsplatzanordnung,
bei der die Versorgungsanschlüsse, z.B. für elektrische Energie, Druckluft, Schweißgase,
Inertgase, Druckluft, Saugluft, Wasser, Abflüsse u.dgl. wesentlich kürzer ausgebildet
werden können und somit weniger Raum einnehmen.
[0004] Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe schlägt die vorliegende Erfindung eine Arbeitsplatzanordnung
vor, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Arbeitsplätze am Außenumfang eines Tisches
mit kreisringförmiger Tischfläche angeordnet sind, welche in jeweils einem Arbeitsplatz
zugeordnete Tischflächensektoren unterteilt ist und daß im tischflächenfreien Mittelbereich
die allen Arbeitsplätzen dienenden Versorgungsanschlüsse, z.B. für elektrische Energie,
Beleuchtung, Gas, Luft, Wasser, Abflüsse, Gasabzüge angeordnet sind.
[0005] Vorzugsweise ist eine Mehrzahl von in ihrer Form im wesentlichen gleichen Arbeitstischen
mit trapezförmigen Tischflächen vorgesehen, welche mit ihren schrägen Tischkanten
aneinanderstoßend den offenen, vorzugsweise polygonal begrenzten Mittelbereich umgeben.
[0006] Die erfindungsgemäße Anordnung führt nicht nur zu einem erheblich verminderten Leitungsbedarf,
sondern auch zu einer verbesserten Ausnutzung der Arbeitsräume und einer Verminderung
der Unfallgefahr aufgrund ungünstig verlegter Leitungen, die beim Begehen des Arbeitsraumes
und dem Materialtransport hinderlich im Wege sein können. Weitere Einzelheiten und
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Nachfolgend werden anhand der beigefügten Zeichnungen bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
[0008] In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäBen Arbeitsplatzanordnung
nach Fortnahme der für die Arbeiter ringsum den Tisch vorgesehenen Sitzgelegenheiten,
Fig. 2 einen Ausschnitt der Fig. 1 in vergrößertem Maßstabe,
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Arbeitsplatzanordnung
und
Fig. 4 eine der Fig. 3 ähnliche Darstellung einer abgewandelten Arbeitsplatzanordnung,
bei der der Arbeitsplatzring geöffnet ist und an einen geradlinigen Arbeitstischabschnitt
anschließt.
[0009] Das Grundschema der Erfindung ist aus der Fig. 3 zu erkennen. Hier besteht der ringförmig
ausgebildete Tisch 1 aus sechs einzelnen Arbeitstischen 10 mit einer trapezförmigen
Tischplatte 11. Die einzelnen Tische 10 sind so zusammengesetzt, daß ihre Seitenkanten
14 an der entsprechenden Seitenkante des Nachbartisches aneinanderstoßen. Auf diese
Weise entsteht eine ringförmige Tischanordnung mit einem freien Mittelbereich 16,
in dem sich die Versorgungsanschlüsse 40 befinden, die die Fig. 3 schematisch als
Rechteck zeigt. Die einzelnen Arbeiter A sitzen auf nicht dargestellten Stühlen vor
den Außenkanten 12 der einzelnen Arbeitstische 10. Die Innenkanten 13 der Tischplatten
begrenzen den tischplattenfreien Mittelbereich 16.
[0010] Zur Abgrenzung der einzelnen Arbeitsplätze befinden sich im Bereich der schrägen
Seitenkanten radial gerichtete.Trennwände 20, in denen sich Materialübergabeöffnungen
21 befinden. Auf diese Weise können sich die über den Umfang des ringförmigen Tisches
1 verteilt sitzenden Arbeiter nicht gegenseitig stören. Die Weitergabe der in Serie
zu fertigenden Bauteile erfolgt über die Ubergabeöffnungen 21 in den Trennwänden.
Diese Ubergabeöffnungen können gegebenenfalls auch wie in Fig. 1 und 2 zu ersehen
mit einer Rutsche 22 versehen sein.
[0011] Wie die Fig. 1 erkennen läßt, ist jeder einzelne Arbeitstisch 10 mit eigenen Tischbeinen
15 versehen, so daß man die Arbeitsplatzanordnung zur Lagerung, zum Umbau oder zur
Reparatur sehr leicht auseinandernehmen kann. Außerdem ermöglicht diese getrennte
Ausbildung des ringförmigen Tisches einen Umbau gemäß Fig. 4. Wenn,- wie in Fig. 4
angenommen, beispielsweise die auf einem ringförmigen Pfad erzeugten Serienerzeugnisse
einer linearen Förderstrecke zugeführt werden müssen, kann man zwei der insgesamt
sechs Arbeitstische aus dem Kreis herausnehmen, um sie gegensinnig an den letzten
des noch im Kreis befindlichen Arbeitstisches anzusetzen. Selbstverständlich bereitet
es auch keine Schwierigkeiten, aus einer beliebigen Anzahl von Arbeitstischen mit
trapezförmiger Tischfläche einen durchgehend geradlinigen Gesamtarbeitstisch aufzubauen.
Die erfindungsgemäBe Arbeitsplatzanordnung ist somit außerordentlich vielseitig verwendbar
bei einer nur relativ kleinen Anzahl von Einzelbauelementen, die leicht handhabbar
sind.
[0012] Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, stützen die radial gerichteten vertikalen Trennwände
20, die vorzugsweise transparent sind und aus Kunststoff bestehen, eine Regalplatte
30, die sich über den gesamten offenen Mittelbereich 16 des ringförmigen Arbeitstisches
1 erstrecken oder auch in der Mitte offen sein kann, wenn Versorgungsleitungen von
der Decke des Raumes aus zugeführt werden müssen.
[0013] Die Regalplatte 30 trägt eine Vielzahl von Vorratsbehältern 31, die vorzugsweise
aus schlagfestem transparentem Kunststoffmaterial bestehen, damit man ständig einen
Überblick über die Füllung dieser Behälter 31 hat. Diese Behälter 31 enthalten die
zu verarbeitenden Kleinteile, wie beispielsweise vorgeformte Kunststoffelemente, kleine
Metallteile, Schrauben, Nieten, Kontaktmesser u.dgl. je nach der Art der vorgesehenen
Fertigung. Diese Vorratsbehälter 31 stehen über Förderschläuche 32 mit den einzelnen
Arbeitsplätzen in Verbindung, an denen die entsprechenden Bauteile verarbeitet werden
sollen. Das untere Ende der Förderschläuche ist - soweit erforderlich - mit einem
vogeltränkenartigen Entnahmenapf 33 versehen.
[0014] In'Verbindung mit Fig. 2 soll die Arbeit eines an diesem Arbeitsplatz sitzenden Arbeiters
beschrieben werden. In der Mitte seines Arbeitsplatzes steht eine pneumatisch betätigte
Arbeitsmaschine 34, beispielsweise eine Stanze, eine Presse, eine Nietvorrichtung
o.dgl. Der Arbeitsplatz, insbesondere die zu beschickende Arbeitsmaschine 34, liegt
im Licht einer Lampe 23, die an einem Kugelgelenk hängend beliebig gerichtet werden
kann. Der am Arbeitsplatz der Fig. 2 sitzende Arbeiter empfängt die vorgefertigten
Teile beispielsweise vom links benachbarten Ärbeitsplatz über die Materialübergabeöffnung
21, in der sich eine Förderrutsche 22 befinden kann. Das vorgefertigte Stück wird
dann von diesem Arbeiter in die Arbeitsmaschine 34 eingelegt und mit weiteren Kleinbauteilen
kombiniert, die dann mit dem Werkstück verbunden werden, indem der Arbeiter die aus
Sicherheitsgründen doppelt vorhandenen Betätigungsknöpfe 36a und 36b niederdrückt.
Das dann auf diese Weise weiterverarbeitete bzw. vervollständigte Werkstück gibt der
Arbeiter dann an den rechtsliegenden Arbeitsplatz weiter, indem er es in der rechtsliegenden
Übergabe- öffnung 21 auf die Rutsche 22 legt. Die an der Arbeitsmaschine verwendeten
Bauelemente entnimmt der Arbeiter den Entnahmenä
pfen 33, welche über die Förderschläuche 32 mit den entsprechenden Vorratsbehältern
31 in Verbindung stehen.
[0015] Die Zufuhr der elektrischen Energie für die Beleuchtung 23, für die Arbeitsmaschine
34 u.dgl. erfolgt über den tischplattenfreien Mittelbereich 16, welcher die Versorgungsanschlüsse
aller Arbeitsplätze enthält.
[0016] Als Beispiel ist in der Fig.1 lediglich ein Stromverteilungskasten 40 gezeigt. Zur
Versorgung der einzelnen Arbeitsplätze gehören aber je nach der Art der durchzuführenden
Arbeiten auch noch weitere Schlauch- oder Kabelleitungen. Beispielsweise müssen bei
autogenen Schweißungen auch die Schweißgase zugeführt werden. Oft sind auch noch zusätzliche
Gleichstrom- oder Schwachstromanschlüsse erforderlich. Sofern an den einzelnen Arbeitsplätzen
schädliche Dämpfe, wie beispielweise Lötdämpfe entstehen, sollten die einzelnen Arbeitsplätze
auch klimatisiert werden, indem man die am Arbeitsplatz entstehenden .Sase absaugt
und über den Mittelbereich des Tisches abführt. Eine Frischluftversorgung kann ebenfalls
auf dem gleichen Wege erfolgen. Söfern an den einzelnen Arbeitsplätzen, beispielsweise
zum Kühlen Wasser benötigt wird, verlaufen auch in diesem Falle die Zu- und Ableitungen
über den Mittelbereich 16 des Arbeitstisches.
[0017] Abschließend soll noch darauf hingewiesen werden, daß die Anzahl der über einen Kreisumfang
anzuordnenden Tische beliebig ist. Bei Anordnung in einem sehr großen Kreis kann selbstverständlich
auch eine sehr große Anzahl von einzelnen sektorförmigen Arbeitstischen angeordnet
werden, wobei dann verständlicherweise auch ein relativ großer Mittelbereich 16 entsteht.
1. Arbeitsplatzanordnung für die Serienfertigung kleinerer komplexer Geräte, dadurch
gekennzeichnet, daß die Arbeitsplätze am Außenumfang eines Tisches (1) mit kreisringförmiger
Tischfläche angeordnet sind, welche in jeweils einem Arbeitsplatz zugeordnete Tischflächensektoren
(11) unterteilt ist, und daB im tischflächenfreien Mittelbereich (16) die allen Arbeitsplätzen
dienenden Versorgungsanschlüsse, z.B. für elektrische Energie, Beleuchtung, Gas, Luft,
Wasser, Abflüsse, Gasabzüge angeordnet sind.
2. Arbeitsplatzanordnung nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von in
ihrer Form im wesentlichen gleichen Arbeitstischen (10) mit trapezförmigen Tischflächen
(11), welche mit ihren schrägen Tischkanten (14) aneinanderstoßend ringsum den offenen,
vorzugsweise polygonal begrenzten Mittelbereich (16) angeordnet sind.
3. Arbeitsplatzanordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Mittelbereich
(16) des Tisches (1) Teile einer Klimaanlage, insbeson-. dere Absauganschlüsse für
bei der Arbeit entstehende Lötmitteldämpfe angeordnet sind.
4. Arbeitsplatzanordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Begrenzung
der Arbeitsplätze auf der Tischfläche senkrecht nach oben ragende, radial-gerichtete
Trennwände (20) angeordnet sind, in denen sich Materialübergabeöffnungen (21) zu den
Nachbararbeitsplätzen befinden.
5. Arbeitsplatzanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die radial gerichteten
Trennwände (20) aus transparentem Material, insbesondere Kunststoff bestehen.
6. Arbeitsplatzanordnung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelbereich
(16) des Tisches (1) mit einer Regalplatte (30) überdeckt ist.
7. Arbeitsplatzanordnung nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Regalplatte
(30) auf den oberen Kanten der radial gerichteten Trennwände (20) abgestützt ist.
8. Arbeitsplatzanordnung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
Regalplatte (30) Vorratsbehälter (31) für Kleinteile angeordnet sind, welche mit den
einzelnen Arbeitsplätzen über Förderschläuche (32) verbunden sind.
9. Arbeitsplatzanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an den unteren
Enden der Förderschläuche (32) vogeltränkenartig ausgebildete Entnahmenäpfe (33) angeordnet
sind.
10. Arbeitsplatzanordnung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die TischflächenSektoren
so bemessen sind, daß eine der Arbeitszahl entsprechende Anzähl'von TischflächenSektoren
(11) eine 360° - Polygonfläche abdecken.
11. Arbeitsplatzanordnung nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Arbeitstische mit sektorförmiger Tischfläche (11) eine kreisringförmige bzw. polygonringförmige
Fläche bilden, die sich nur über einen Teil des vollen Kreises erstreckt und daß sich
an eine der freien Seitenkanten (14) der Arbeitstische (10) ein geradliniger Arbeitstischabschnitt
anschließt.
12. Arbeitsplatzanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der geradlinig
verlaufende Arbeitstischabschnitt gegen durchgegensinniges Zusammenstellen von trapezförmigen
Tischen (10) gebildet ist.