[0001] Die Erfindung betrifft eine Sichtgerätesteuerung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Der Bildschirm von Terminals der Bürotechnik, der Prozeßtechnik oder von CAD-, CAT-Anlagen
oder dergleichen wird häufig in Bereiche unterschiedlichen, voneinander unabhängigen
Inhaltes aufgeteilt. Diese Bereiche können sich ganz oder teilweise überdecken. Es
muß dann bei Ausgaben an den Bildspeicher ständig geprüft werden, ob die ausgegebene
Information sichtbar oder verdeckt sein soll. Ein ähnliches Problem besteht bei der
Darstellung von dreidimensionalen Körpern. Dabei müssen ganz oder teilweise verdeckte
Flächen erkannt und ihre Ausgabe an das Sichtgerät unterdrückt werden.
[0003] Die Wiedergabe eines Bildes mit sich überdeckenden Bildelementen ist zwar dadurch
möglich, daß man in den Bildspeicher zunächst die Bilddaten für die Bildelemente des
Bildhintergrundes einträgt und dann nacheinander die davorliegenden Bildelemente.
Dies hätte aber den Nachteil, daß vorübergehend Bildelemente sichtbar sind, die gar
nicht erscheinen sollen. Außerdem muß bei jeder Bildänderung geprüft werden, ob die
Änderung sichtbar sein darf oder nicht.
[0004] Zum Einblenden von Bildinformationen in auf Sichtgeräten dargestellten Bildern ist
es aus der DE-PS 30 35 636 bekannt, mehrere Bildspeicher vorzusehen, in denen Bilddaten
und Prioritätsinformationen gespeichert sind und die parallel ausgelesen werden. Die
ausgelesenen Bildinformationen werden über einen Multiplexer geführt, der in Abhängigkeit
der Prioritätsinformationen gesteuert wird, so daß die Bilddaten je nach der Priorität
ihrer Darstellung auf das Sichtgerät geschaltet werden. Eine solche Anordnung erfordert
je Prioritätsstufe einen Bildspeicher, zumindest eine Bildspeicherebene.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sichtgerätesteuerung
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, mit der Bilder mit
sich überdeckenden Bildelementen dargestellt werden können. Im Bildspeicher sollen
nur die Bildinformationen für die sichtbaren Bildelemente enthalten sein. Ferner soll
der Bildspeicher rasch geladen werden können, ohne daß in einem vorgeschalteten Sichtgeräterechner
geprüft wird, ob ein auszugebendes Bilddatum ein verdecktes oder sichtbares Bildelement
beschreibt.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung mit den im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
[0007] In einer einfachen Ausführungsform der Erfindung haben die Schreibschutzsignale jeweils
den Informationsgehalt von 1 Bit. Das Einschreiben der Bilddaten erfolgt zweckmäßig
in der Weise, daß zunächst die Bilddaten für die Bildelemente, deren Darstellung höchste
Priorität hat, eingeschrieben und mit dem Schreibschutzsignal versehen werden, dann
die Bilddaten für die Bildelemente mit der zweithöchsten Priorität und so fort. Als
letztes werden die Bilddaten für die Bildelemente des Bildhintergrundes eingetragen,
wobei der Eintrag von Bilddaten für verdeckte Bildelemente gesperrt ist. Es entsteht
so automatisch das gültige Bild unter Berücksichtigung aller Überlagerungen und Verdeckungen.
[0008] In einer aufwendigeren Ausführungsform bestehen die Schreibschutzsignale aus einem
Schreibschutzcode, der die Priorität des zugehörigen Bildelementes angibt. Bei jedem
Schreibvorgang wird der gespeicherte Schreibschutzcode mit einem von außen zugeführten
veränderlichen Vergleichswert verglichen und in Abhängigkeit des Vergleichsergebnisses
das Einschreiben eines neuen Bilddatums freigegeben oder gesperrt. Es können so gezielt
Bildelemente, auch solche niedrigerer Priorität, verändert werden.
[0009] Anhand der Zeichnung werden im folgenden die Erfindung sowie weitere Ausgestaltungen
und Ergänzungen näher beschrieben und erläutert.
[0010] Es zeigen
Figur 1 das Prinzipschaltbild eines Ausführungsbeispiels der Erfindung mit Schreibschutzsignalen
von je 1 Bit-und
Figur 2 ein Ausführungsbeispiels mit Schreibschutzcodes als Schreibschutzsignale.
[0011] In Figur 1 ist mit SGR ein Rechner bezeichnet, in dessen Arbeitsspeicher ASP Bilddaten
zur Darstellung von mehreren Bildern enthalten sind. Diese sollen gegebenenfalls sich
ganz oder teilweise überdeckend gleichzeitig auf dem Bildschirm eines Sichtgerätes
SG dargestellt werden. Die Bilddaten für das jeweils dargestellte Bild sind in einem
ersten Teil BD1 eines Bildspeichers BSP1 enthalten. Die Bildelemente können aus je
einer Gruppe von Bildpunkten (Zeichenfeld) bestehen, sie können auch einzelne Bildpunkte
sein. Jedem Bildelement ist eine Speicherzelle zugeordnet. Die Bilddaten werden aus
dem Bildspeicher BSP1 zyklisch synchron mit der Darstellung der Bildelemente auf dem
Bildschirm des Sichtgerätes SG ausgelesen, in einer Farbtabelle FT decodiert und in
einem Digital-Analog-Umsetzer in die Videosignale der drei Grundfarben umgesetzt.
In einem zweiten Teil SB1 des Bildspeichers BSP1 können
Schreibschutzsignale von je 1 Bit eingetragen werden, die verhindern, daß in die jeweilige
Zelle ein zweites Bilddatum eingeschrieben wird.
[0012] Der Rechner SGRI sendet und empfängt Informationen über drei Busleitungen, einen
Datenbus DB, einen Steuerbus SB und einen Adressenbus AB. Zwei bistabile Kippstufen
FF2, FF3 seien über den Steuerbus SB log. "0"-Signale zugeführt, so daß von ihren
Ausgängen Q ebenfalls "0"-Signal abgegeben wird. Sämtliche Schreibschutzsignale im
Bildspeicherteil SB1 seien "0". Zum Aufbau eines Bildes gibt der Rechner SGR zunächst
die Bilddaten für die Bildelemente mit der höchsten Priorität über den Datenbus aus.
Dabei wird jeweils ein Bilddatum in ein Register REG1 eingetragen, während gleichzeitig
einer Speichersteuerung SST1 eine Adresse zugeführt wird, welche die Lage des Bildelementes
auf dem Bildschirm angibt. Die Schreibsteuerung SST1 gibt diese Adresse oder eine
davon abgeleitete Adresse auf den Adresseneingang AD des Bildspeichers BSP1 und einen
Lesebefehl auf einen Eingang R. Der Inhalt der so adressierten Zelle wird ausgelesen,
wobei das Schreibschutzsignal in eine bistabile Kippstufe FF1 übernommen wird. Da
das Schreibschutzsignal zunächst "0" ist, erscheint am Ausgang Q der Kippstufe FF1
"I"-Signal. Damit ist die Antivalenzbedingung am Eingang eines Exklusiv-ODER-Gliedes
EX01 erfüllt, und es wird über ein ODER-Glied OR dem einen Eingang eines UND-Gliedes
Ul, dessen Ausgang mit dem Schreibeingang WR des Bildspeichers BSP1 verbunden ist,
"1"-Signal zugeführt. Der folgende Schreibbefehl von der Speichersteuerung SST1 gelangt
dann auf den Schreibeingang WR, so daß das im Register REG1 enthaltene Bilddatum in
den Bildspeicher eingetragen wird. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis alle Bilddaten
für die Bildelemente höchster Priorität gespeichert sind. Die Daten für die Bildelemente
mit zweithöchster Priorität werden in die Zellen, in denen noch keine Daten für Bildelemente
höchster Priorität eingetragen sind, entsprechend eingetragen. Wird jedoch eine Zelle
adressiert, in der schon ein Bilddatum und ein Schreibschutzsignal "1" eingetragen
sind, adressiert, wird die Kippstufe FF1=umgeschaltet, an ihrem Ausgang tritt "0"-Signal
auf; und das UND-Glied Ul ist für das Schreibsignal gesperrt; es erfolgt kein Eintrag.
Auf diese Weise wird der Bildspeicher BSP1 nach und nach mit Bilddaten für Bildelemente
in der Reihenfolge ihrer Priorität in den Bildspeicher BSP1 eingetragen. Zum Schluß
werden die Daten des Bildhintergrundes gespeichert, so daß der Bildspeicher gefüllt
ist. Eici beim Bildaufbau einmal gespeichertes Bilddatum und damit auf dem Bildschirm
dargestelltes Bildelement ist entgültig und wird beim weiteren Aufbau nicht mehr geändert.
[0013] Sollen Bildelemente der höchsten Priorität geändert werden, kann das Schreibschutzsignal
dadurch unwirksam gemacht werden, daß die bistabile Kippstufe FF3 gesetzt wird. Veränderungen
von Bildelementen niedrigerer Priorität können im Arbeitsspeicher ASP des Rechners
SGR oder in gesonderten Pufferspeichern zwischengespeichert werden. Zum Einschreiben
der zwischengespeicherten Bilddaten in den Bildspeicher BSP1 wird ebenso wie zum völlig
neuen Bildaufbau die Kippstufe FF2 umgeschaltet, so daß den Exklusiv-ODER-Gliedern
EX01 und EX02 die Signale der Kippstufe FF1 bzw. der Speichersteuerung SST1 invertiert
werden. Die Schreibschutzsignale werden also nicht gelöscht, sondern es wird nur ihre
Bedeutung invertiert. Während vorher die Schreibschutzsignale log. "l" ein nochmaliges
Einschreiben verhinderten, sperren nun log. "0"-Signale ein Überschreiben. Solange
nämlich "1"-Signale aus dem Speicherteil SP1 ausgelesen wird, liefert die Kippstufe
FF1 "0"-Signal und damit das Exklusiv-ODER-Glied EX01 "1"-Signal, welches das UND-Glied
Ul freigibt. Gleichzeitig werden wegen der Invertierung im Exklusiv-ODER-Glied EX02
die von der Speichersteuerung SST1 abgegebenen Schreibschutzsignale in "0"-Signale
invertiert und in den Speicherteil SP1 eingetragen. Auch bei einer solchen Bildänderung
entstehen auch nicht kurzzeitig unzulässige oder falsche Bilder, sichtbar sind nur
gewollte Bildveränderungen.
[0014] Die Sichtgerätesteuerung nach Figur 2 enthält einen Bildspeicher BSP2, der, wie der
Bildspeicher nach Figur 1, aus einem Teil BD2 zur Aufnahme von Bilddaten und aus einem
Teil SB2 zur Aufnahme von Schreibschutzsignalen besteht. Während aber in der Steuerung
nach Figur 1 die Schreibschutzsignale einen Informationsgehalt von 1 Bit haben, haben
hier die Schreibschutzsignale 4 Bit, die einen Schreibschutzcode bilden, welcher die
Priorität der zugehörigen Bildelemente angibt. Der jeweils ausgelesene Schreibschutzcode
wird in ein Register REG3 eingetragen und in einem Vergleicher VGL mit einem Vergleichswert
verglichen, der vom Rechner SGR2 über den Datenbus DB in ein Register REG4 eingetragen
ist. Der Vergleicher VGL hat drei Ausgänge VA1, VA2, VA3. "1" Signal tritt am ersten
Ausgang VA1 auf, wenn der Inhalt des Registers REG3 kleiner als der des Registers
REG4 ist, am zweiten Ausgang VA2, wenn die Inhalte der beiden Register gleich sind,
und am dritten Ausgang VA3, wenn der Inhalt des Registers REG3 kleiner oder gleich
dem Inhalt des Registers REG4 ist. Mit einem Multiplexer MUX, der über ein Register
REG5 vom Rechner SGR2 gesteuert ist, kann der Multiplexer MUX eines der drei Ausgangssignale
des Vergleichers VGL auf den einen Eingang eines UND-Gliedes U2 schalten.
[0015] Zum Einschreiben von Bilddaten in den Speicherteil BD2 lädt der Rechner ein Register
REG2 mit dem jeweiligen Bilddatum und ein Register SBR mit dem Schreibschutzcode.
Beim erstmaligen Laden des Bildspeichers BSP2 wird in das Register REG4 der Vergleichswert
eingetragen, der gleich dem Schreibschutzcode für die Bildelemente höchster Priorität
ist. Dieser Code wird auch in das Register SBR übernommen. Der Multiplexer MUX ist
so geschaltet, daß er den Ausgang VA3 des Vergleichers VGL mit dem einen Eingang des
UND-Gliedes U2 verbindet. Ein Leseimpuls auf den Eingang
R des Bildspeichers BSP2 bewirkt dann, daß in das Register REG3 ein Schreibschutzcode
eingetragen wird, der gleich dem Inhalt des Registers REG4 ist und das damit dem UND-Glied
U2 "1"-Signal zugeführt wird. Der folgende Schreibimpuls der Speichersteuerung SST2
gelangt dann auf den Eingang WR, und Bilddatum und Schreibschutzcode werden gespeichert.
Dies gilt für alle Bildelemente mit der höchsten Priorität. Entsprechend wird das
Einschreiben für alle Bildelemente mit abnehmender Priorität wiederholt, bis die Bilddaten
für die Bildelemente niedrigster Priorität, das sind die Elemente des Bildhintergrundes,
eingetragen sind. Das so erzeugte Bild kann praktisch beliebig gezielt geändert werden.
Beispielsweise können an Bildelementen einer bestimmten Priorität Veränderungen vorgenommen
werden, indem in das Register REG4 der Schreibschutzcode dieser Bildelemente eingetragen
und mit dem Multiplexer MUX der Ausgang VA2 des Vergleichers angewählt wird. Veränderungen
sind dann nur an den so ausgewählten Bildelementen, soweit sie sichtbar sind, möglich.
Wird der Ausgang VA1 des Vergleichers mit dem Multiplexer angewählt, so können alle
Bildelemente überschrieben werden, deren Priorität kleiner ist als der im Register
REG4 enthaltene Vergleichswert. Bei Bildveränderungen kann auch der Schreibschutzcode
verändert werden, indem in das Register SPR ein anderer Wert eingetragen wird als
in das Register REG4.
1. Sichtgerätesteuerung mit einem Bildspeicher (BSP1), in dessen Zellen, die je einem
Bildelement zugeordnet sind und die synchron mit der Darstellung der Bildelemente
auf dem Sichtgerät ausgelesen werden, Bilddaten und Steuersignale gespeichert sind,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Zellen des Bildspeichers als Steuersignale Schreibschutzsignale
gespeichert sind, welche bei einem Schreibbefehl ausgelesen werden und das Einschreiben
von neuen Bilddaten sperren.
2. Sichtgerätesteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß zum Einschreiben
von Bilddaten für mehrere sich überdeckende Bildelemente, deren Darstellung unterschiedliche
Priorität hat, in den Bildspeicher (BSP1) zunächst die Bilddaten für die Bildelemente
höchster Priorität eingeschrieben und mit Schreibschutzsignalen versehen werden, dann die Bilddaten für die Bildelemente mit
der zweithöchsten Priorität und so fort.
3. Sichtgerätesteuerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ausgelesenen
Schreibschutzsignale auf ein UND-Glied (Ul) geführt sind, dem ferner das Schreibsignal
einer Speichersteuerung (SST1) zugeführt ist und an welches der Schreibsignaleingang
(WR) des Bildspeichers (BSP1) angesschlossen ist.
4. Sichtgerätesteuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet ,
. daß die ausgelesenen Schreibschutzsignale über ein ein- und ausschaltbares Invertierglied
(EX01) geführt sind.
5. Sichtgerätesteuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Eingang für die Schreibschutzsignale des Bildspeichers (BSP1) ein ein- und
ausschaltbares Invertierglied (EX02) vorgeschaltet ist.
6. Sichtgerätesteuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet ,
daß jede Bildspeicherzelle mehrere Stellen aufweist, in denen Schreibschutzsignale
speicherbar sind, welche die Priorität der Darstellung des in der jeweiligen Zelle
enthaltenen Bilddatums angibt, und daß bei einem Schreibbefehl die Schreibschutzsignale
den einen Eingängen eines Vergleichers (VGL) zugeführt sind, an deren anderen Eingängen
ein veränderbarer Vergleichswert anliegt und dessen Ausgang (VA1, VA2, VA3) der Schreibsignaleingang
(WR) des Bildspeichers (BSP2) nachgeschaltet ist.
7. Sichtgerätesteuerung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß der Vergleicher
(VGL) ein erstes Signal abgibt, wenn der Wert der Schreibschutzsignale kleiner als
der Vergleichswert ist, und ein zweites Signal abgibt, wenn der Wert der Schreibschutzsignale
gleich dem Vergleichswert ist, und daß die beiden Signale einem Multiplexer (MUX)
zugeführt sind, dessen Ausgang der Schreibsignaleingang (WR) des Bildspeichers (BSP2)
nachgeschaltet ist.