(19)
(11) EP 0 193 144 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.09.1986  Patentblatt  1986/36

(21) Anmeldenummer: 86102330.7

(22) Anmeldetag:  23.02.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 27/12, B41F 27/02, B41N 1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 27.02.1985 IT 1968385

(71) Anmelder: OFFICINE MECCANICHE GIOVANNI CERUTTI S.p.A.
I-15033 Casale Monferrato Alessandria (IT)

(72) Erfinder:
  • Fantoni, Giuseppe
    I-15039 Ozzano Monferrato (IT)

(74) Vertreter: Mayer, Hans Benno, Dipl.-Ing. 
de Dominicis & Mayer Piazzale Marengo 6
20121 Milano
20121 Milano (IT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Aufspannen einer Druckplatte auf einem Druckzylinder, entsprechende Spannvorrichtung, sowie dazugehoerige Druckplatte


    (57) Verfahren zum Aufspannen einer Druckplatte auf einem Druckzylinder, entsprechende Spannvorrichtung, sowie dazugehoerige Druckplatte, wobei eine Vorrichtung Verwendung findet, die geeignet ist, den Umfang des Druckzylinders zu verkleinern und unter Verwendung einer Druckplatte, die an ihren Enden angeformte Ausnehmungen aufweist, um eine formschluessige Verbindung der Plattenenden nach Aufwickeln der Platte auf dem Zylinder zu ermoeglichen, wobei der Zylinder eine magnetische Halteeinrichtung aufweist, die an geeigneter Stelle des Zylindermantels vorgesehen ist und in Uebereinstimmung mit der magnetischen Haltevorrichtung die zu verbindenden Enden der Druckplatte auf dem Zylindermantel zu liegen kommen, und der Zylinder eine Laengsausnehmung mit einer Spannvorrichtung aufweist, die aus einem radial beweglichen Bauteil besteht, dessen aeussere Flaeche eine Woelbung aufweist, die der Woelbung des Zylindermantels entspricht.




    Beschreibung


    [0001] Die vorstehende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufspannen einer Druckplatte auf einem Druckzylinder. Ferner bezieht sich die Erfindung auf einen Druckzylinder, der mit einer dazugehoerigen Spannvorrichtung ausgeruestet ist, sowie auf eine entsprechende Druckplatte.

    [0002] Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, Druckzylinder, z.B. von Rotationstiefdruckmaschinen, mit Druckplatten zu versehen, deren Enden z.B. V-foermig abgebogen sind und in einen Spannschlitz einfuehrbar sind, der im Mantel des Zylinders der Rotationsdruckmaschine vorgesehen ist.

    [0003] Diese bekannten Vorrichtungen zum Spannen der Enden einer Druckplatte, vor allem bei Rotationstiefdruckmaschinen, sind aeusserst aufwendig in ihrer Bauweise und es ist nicht zu vermeiden , dass zwischen den V-foermig abgebogenen Plattenenden ein relativ breiter Schlitz entsteht.

    [0004] Um in diesem Fall eine Kontinuitaet in der Oberflaeche des Druckzylinders zu erzielen, um ein Beschaedigen der Farbrakel oder der metallischen oder aus Kunststoff bestehenden und durch fotomechanische Verfahren fertiggestellten Druckplatte zu vermeiden, ist es erforderlich, dass der laengs zur Spannvorrichtung gebildete Spalt, nach Spannen der Druckplatte auf den Druckzylinder, ausgefuellt und geglaettet werden muss. Hierzu ist eine groessere Menge von aushaertbarem Kunststoff-Spachtel erforderlich, der derartig zu glaetten ist, dass auch nach dem Aushaertevorgang die gewoelbte Form des Zylinders, der die Druckplatte aufnimmt, erzielbar ist.

    [0005] Es ist einleuchtend, dass das Aufbringen einer groesseren Menge Spachtelmaterial, der anschliessende Aushaertevorgang und der darauf folgende Gtaettevorgang erhebliche Zeit in Anspruch nehmen, die Vorbereitung des neuen Druckzylinders ist arbeitsaufwendig und teuer und bedingt somit erheblichen Zeitaufwand und entsprechende Fertigungskosten.

    [0006] Desweiteren koennen bei den bekannten Aufspannvorrichtungen fuer Druckplatten in Rotationstiefdruckmaschinen Stoerungen auftreten, uenn der Druckzylinder mit sehr hoher Drehzahl angetrieben wird, wie dies in zunehmendem Masse fuer moderne Rotationsdruckmaschinen der Fall ist.

    [0007] Es ist Aufgabe der vorstehenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und ein neues Verfahren zum Aufspannen einer Druckplatte auf einem drehbar angetriebenen Druckzylinder vorzuschlagen, ferner soll eine entsprechende Spannvorrichtung und eine geeignete Druckplatte vorgeschlagen werden, um zu ermoeglichen, dass das Aufbringen und der Austausch der Druckplatten schnell vorgenommen werden kann, besonders unter Vermeidung aufwendiger Aufsdannvorrichtungen und unter Vermeidung einer ausgepraegten Verformung der Plattenenden. Besonders soll vermieden werden, dass sich an den Plattenenden, in Uebereinstimmung mit der Auspannvorrichtung Spalte bilden, die durch groessere Mengen Kunstoffspachtel auszufuellen sind. Es soll ein schneller und einfacher Austausch der Pruckplatte moeglich sein und, vor allem soll gewaehrleistet sein, dass der Druckzylinder, sowie die auf dem Zylinder aufgespannte Druckplatte einwandfreie, kreisrunde Form aufweisen.

    [0008] Diese Aufgaben werden im wesentlichen dadurch geloest, dass ein Verfahren zur Anwendung kommt, das vorsieht, dass der Durchmesser (Arbeitsdurchmesser des Druckzylinders zur Montage der Druckplatte derartig verkleinerbar ist, dass ein gegenseitiges Verbinden der Enden der Druckplatte ermoeglicht wird und, dass nach dem gegenseitigen Verbinden der Druckplattenenden, der verkleinerte Durchmesser des Plattenzylinders erneut auf seinen urspruenglichen Durchmessser gebracht wird.

    [0009] Erfindungsgemaess wird eine Druckplatte vor geschlagen, deren Enden eine derartige Formgebung sufweisen, die ein gegenseitiges Einhaengen der Plattenenden mittels formschluessiger Verbindung erlaubt.

    [0010] Mit besonderem Vorteil weist das eine Ende der Druckplatte negative Ausstanzungen auf mit denen, in aufgespannter Arbeitsstellung der Druckplatte, positive Ausstanzungen am anderen Ende der Druckplatte verbindbar sind.

    [0011] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Enden der Druckplatte schwalbenschwanzartige Ausstanzungen aufweisen. Desweiteren ist es vorteilhaft, wenn die Enden der Druckplatte meanderfoermig (serpentinenartig) angeordnete Ausstanzungen aufweisen.

    [0012] Es hat sich auch als vorteilhaft erwiesen, dem Verlauf der Enden der Druckplatte geneigt gegenueber der Plattenlaengsachse bzw. der Zylinderachse anzuordnen.

    [0013] Fuer die Aufnahme der genannten Druckplatten ist ein Druckzylinder geeignet, der in vorteilhafter Weise einen Magneteinsaiz aufweist, der im Zylindermantet an der Stelle eingebaut ist, an der die Stossstelle der Plattenenden zu liegen kommt, dass der Druckzylinder ferner eine sich in Laengsrichtung des Zylinders erstreckende Ausnehmung aufweist, die ein verschiebbares und radial bewegliches Spannteil aufnimmt, dessen Aussenflaeche eine Woelbung aufweist, die exakt der Woelbung des Druckzylinders entspricht.

    [0014] Es hat sich ferner als vorteilhaft erwiesen, um die genaue Arbeitsstellung des Spannteiles festlegen zu koennen, dieses als balkenartigen Stufenzylinder auszubilden, der zum Positionieren in Arbeitsstellung auf einem entsprechenden Anschlag aufliegt.

    [0015] Weitere Ausfuehrungsformen der Erfindung koennen den beigefuegten Zeichnungen, den Unteranspruechen und der folgenden Beschreibung entnommen werden.

    [0016] Der Erfindungsgegenstand wird nun genauer beschrieben und anhand von Ausfuehrungsbeispielen in den Zeichnungen dargestellt.

    [0017] Es zeigen:

    Fig. 1 in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, den Druckzylinder und die Druckplatte nach der vorstehenden Erfindung;

    Fig. 2 zeigt ein Detail der zusammengesetzten Enden der Druckplatte in einer Ansicht gemaess Pfeil 11 in Fig. 1;

    Fig. 3 zeigt schematisch in einer Vorderansicht den Druckzylinder mit aufgespannter Druckplatte;

    Fig. 4 zeigt ein Detail von zwei Plattenenden die meanderfoermig angeordnete Ausstanzungen aufweisen;

    Fig. 5 zeigt ein Detail einer zusammengesetzten Druckplatte mit schwalbenschwanzfoermigen Ausstanzungen;

    Fig. 6 zeigt eine weitere Ausfuehrungsform der Spannvorrichtung zum Veraendern des Zylinderumfanges, unter Vorsehung eines mechanischen Antriebes in Form eines Exzenters: und

    Fig. 7 zeigt eine weitere Ausfuehrungsform einer elastischen Exzenterspannvorrichtung, ebenfalls zum Veraendern des Umfanges des Druckzylinders.



    [0018] Wie der Fig. 1 zu entnehmen ist, wird der Zylinder 1 fuer den Rotationstiefdruck entlang. seines Umfanges von einer Druckplatte 2 umhuellt, die aus Stahlblech und anderen geeigneten Materialien besteht.

    [0019] Die Druckplatte 2 weist eine Aussenschicht 3 auf, die durch fotomechanische Verfahren bearbeitbar ist.

    [0020] Die Enden 2a und 2b der Druckplatte 2 weisen negative und positive Ausstanzungen auf, die ein gegenseitiges Verbinden der Enden 2a und 2b der Platte 2 ueber formschluessige Verbindung ermoeglichen. Um die Enden 2a und 2b der Druckplatte 2 auf dem Umfang des Druckzylinders 1 festlegen zu koennen, weist der Zylinder 1 in an sich bekannter Weise einen Spannmagneten 4 auf, der unter Verwendung bekannter elektrischer Mittel erregt werden kann, um die Enden 2a und 2b auf dem Druckzylinder festzulegen. Bei Entregung des Magneten 4 wird ermoeglicht, die Druckplatte 2 vom Zylinder abzunehmen.

    [0021] Waehrend des Druckvorganges wird die Druckplatte in ueblicher Weise durch die schematisch angedeutete und mit 5 gekennzeichnet Rakel beeinflusst.

    [0022] Der Druckzylinder 1 weist ferner eine nutfoermige Ausnehmung 6 auf, die sich ueber die gesamte Laenge des Zylinders 2 erstreckt. Diese Ausnehmung 6 nimmt ein Spannstueck in Form eines Druckbalkens 7 oder eine aehnliche Vorrichtung auf, die nach Art eines verschiebbarem Kolbens arbeitet. Unter Zuhilfenahme einer Luftkammer 8 oder eines aehnlichen, z.B. durch Duckluft P betaetigbaren Mittels kann der kolbenartig ausgebildete Druckbalken 7 aus der in Fig. 1 dargestellten Stellung, die beim Montieren der Druckplatte eingenommen wird, in eine Spannstellung fuer die Druckplatte verschoben werden, wie dies durch Strichpunktlinien 7' dargestellt ist.

    [0023] Der Kolben ist als Stufenkolben ausgebildet, und seine erste Stufe 7a arbeitet mit einer Stufe 6a zusammen, die in die Ausnehmung 6 eingearbeitet ist und einen Anschlag bildet, der die Arbeitsstellung des balkenartigen Kolbens 7 festlegt. Eine zweite Stufe 7b des kolbenartigen Spannstueckes 7 dient als Auflage fuer Federmittel 9, die auf einer Stufe 6b der Kammer 6 aufliegen. Dadurch wird den Federmitteln 9 die Aufgabe zuteil, als Rueckschiebvorrichtung zu arbeiten. Zum Festlegen des Hubes des kolbenfoermigen Spannstuecks 7 auf das Innere des Zylinders 1 zu, sind in der Ausnehmung 6 z.B. Distanzbleche 10 oder aehnliche Abstandshalter angeordnet. Wie der Fig. 6 zu entnehmen ist, weist der kolbenartige Stufenbalken 7, der in der Kammer 6 des Druckzylinders 1 vorgesehen ist, auch die Moeglichkeit auf, ueber einen Exzenter 20 betaetigt zu werden.

    [0024] Wenn sich der Exzenter 20. in der in Fig. 6 mit durchgehenden Linien dargestellten Stellung befindet, druecken die Federmittel 9 den Spannbalken 7 nach unten, dadurch wird der Umfang des Druckzylinders 1 verkleinert, und ein gegenseitiges Verbinden der Ausstanzungen an den Enden 2a und 2b der Druckplatte 2 wird moeglicht. Durch Betaetigen des Exzenters 20 und ein Verschieben des kolbenartigen Balkens 7 in die mit Strichpunktlinien dargestellte Stellung, erfolgt ein radiales Verschieben nach aussen, wodurch der Zylinder 1 erneut seinen urspruenglichen Umfang ohne jegliche Unterbrechung einnimmt, ferner wird die Druckplatte 2 unter Spannung gesetzt.

    [0025] in Fig. 7 ist als Beispiel eine weitere Ausfuehrungsform der Vorrichtung zum Veraendern des Umfangs eines Druckzylinders 1 dargestellt. Diese Vorrichtung besteht aus einem flachen Bauteil 21, das im Querschnitt gesehen zungenartige oder keilartige Form aufweist und Bestandteil des Aussenmantels des Zylinders 1 ist. Mit seinem schmaleren Ende 22 ist das zungenfoermige oder keilfoermige Bauteil 21 z.B. durch Verschweissung 23 mit Mantel des Druckzylinders 1 verbunden. Unter dem zungen- oder keilfoermigen Bauteil 21 ist eine Kammer 24 vorgesehen, die eine ungehinderte elastisch federnde Bewegung des keilfoermigen Bauteiles 21 in Richtung des Pfeiles (r), wie in Fig. 7 dargestellt, erlaubt. Eine Wand 25 der Kammer 24 ist entsprechend dem Ende 26 des keilfoermien Bauteiles 21 geneigt, um somit die Arbeitsstellung des Bauteiles 21 festzulegen, in der die Aussenflaeche des keilfoermigen Bauteiles 21 genau der Woelbung des Aussenumfanges des Zylinders 1 entspricht.

    [0026] Zum Betaetigen des keilfoermigen Bauteiles 21, ist auch hier in vorteilhafter Weise eine Exzentervorrichtung 27 vorgesehen, die das Bauteil 21 freigibt und somit eine Schwenkbewegung zum Inneren des Zylinders (Pfeil r) um den durch die Schweissnaht 23 gebildeten Schwenkpunkt zu ermoeglichen. Durch Verdrehen des Exzenters in entgegengesetzter Richtung wird das Bauteil 21 radial nach aussen verschwenkt, um somit die Druckplatte 2 unter Arbeitsspannung zu setzen und gleichzeitig zu gewaehrleisten, dass der Umfang des Druckzylinders 1 erneut seine kreisrunde, kontinuierliche Form, ohne unerwuenschte Unterbrechungen, einnimmt. Sebstverstaendlich bieten sich dem Fachmann noch weitere Moeglichkeiten an, um den Umfang eines Druckzylinders 1 in der beschriebenen Weise zu veraendern, ohne damit jedoch aus dem Schutzumfang der vorstehenden Erfindung zu treten.

    [0027] Die Montage der Dnuckplatte 2 auf dem Zylinder 1 wird nunmehr anhand der in den Figuren n 1 - 3 dargestellten Ausfuehrungsformen beschrieben.

    [0028] Die Pneumatikkammer B ist waehrend der Montage der Druckplatte 2 nicht durch Druckluft P beeinflusst und daher verschieben die Federmittel 9 den kolbenartigen Balken 7 in seine zurueckgefahrene Stellung, wie in Fig. 1 mit durchgehenden Linien dargestellt.

    [0029] In diesem Fall wird der Umfang des Zylinders vermindert (Bogenhoehe F), das somit entstandene Spiel ist ausreichend, um ein gegenseitiges Verbinden der Enden 2a und 2b der Druckplatte 2 ueber dem Haltemagneten 4 zu erlauben. Somit sind die Enden 2a und 2b der Druckplatte 2 genau und ueber formschluessige Verbindung, wie in der Fig. 2 schematisch dargestellt, miteinander verbunden.

    [0030] Durch anschliessende Erregung des Magneten 4 werden die Enden 2a und 2b der Druckolatte (Stahlblech), sowie die benachbarten Zonen fest auf dem Elektromagneten 4 verspannt. Im Anschluss daran wird die Druckkammer 8 mit Druckluft P beaufschlagt und dehnt sich aus, wodurch der kolbenartige Balken 7 radial nach aussen gegen die Kraft der Federmittel verschoben wird, solange, bis die Stufe 7a des kolbenfoermigen Spannbalkens 7 auf der Stufe 6a der Kammer zum Aufliegen kommt. in dieser Seflung schliesst der gewoelbte Mantel 11 des kolbenfoermigen Balkens 7 genau die Unterbrechung in der Mantelflaeche des Zylinders, die Druckplatte 2 wird nach aussen verschoben, um einen genau kreizylindrischen Koerper zu bilden, der keinerlei Nachteile waehrend der Drehbewegung und der Beaufschlagung durch die Farbrakel 5 zeigt.

    [0031] Um zu gewaehrleisten, dass die Woelbung 11 genau dem Radius (r) des Zylinders 1- entspricht, wird der Druckzylinder 1 in vorteilhafter Weise nach Einbau des Elektromagneten 4 und nach Einbau und nach Verschieben des kolbenfoermigen Balkens 7 bis zum Anschlag gegen die Stufe 6a der Kammer 6 rundgeschliffen, d.h., wenn sich der klobenfoermige Balken 7 in maximal nach aussen verschobener Stellung befindet, erfolgt der Schleifvorgang.

    [0032] In Fig. 3 ist schematisch ein Zylinder 1 einer Rotationsdruckmaschine dargestellt, auf dem eine Druckplatte 2 bereits montiert ist. Wie zu erkennen ist, ist es vorteilhaft, die Ausstanzungen der Enden 2a und 2b der Druckplatte 2 geneigt gegenueber der Laengsachse der Platte 2 bzw. gegenueber der Laengsachse des Druckzylinders 1 vorzusehen. In diesem Fall erfolgt in vorteilhafter Weise der Kontakt mit der Rakel, die auf der fotomechanisch bearbeiteten Aussenflaeche 3 der Platte 2 aufliegt, allmaehlich und mit ziehender oder kontinuierlich gleitender Bewegung. Diese Tatsache hat erhebliche Vorteile hinsichtlich der Tendenz des Rakelmessers 5 in Schwingungen zu geraten oder hinsichtlich mechanischer Beanspruchung des Stosses 2a, 2b der Druckplatte durch das Rakelmesser. Waere die Stossstelle 2a, 2b parallel zur Achse X des Zylinders 1 angeordnet, d.h. parallel zur Schneide des Rakelmessers 5, so wuerde die Beruehrung zwischen Rackel und Stossstelle sehr ploetzlich, schlagartig und auf der gesamten Laenge der Druckplatte erfolgen, was zu einer erheblichen Einschraenkung der Rakelwirkung fuehren wuerde.

    [0033] Die gute Rakel wirkung wird ferner erfindungsgemaess dadurch erzielt, dass die Enden 2a und 2b alternativ mit negativen bzw. mit positiven Ausstanzungen versehen sind, die eine gegenseitige formschluessige Verbindung ermoeglichen, die nicht durch eine cinzige, gerade Linie gebildet wird, sondern durch eine Anzahl von Verbindungslinien, die einen Verlauf haben, der sich staendig aendert. Diese Wirkung wird noch dadurch verbessert, dass ein Verbindungsprofil 2a, 2b zum Einsatz gelangt, wie in Fig. 4 dargestellt. In diesem Fall sind die positiven und negativen Ausstanzungen 2a und 2b nach Art meanderfoermiger Schlangenlinien vorgesehen, und es treten keine scharfen Kanten auf. Somit wird den Kontakt zwischen Druckplatte und Rakelmessser noch weicher, allmaehlicher und gleichmaessiger waehrend des Rakelvorganges.

    [0034] In Fig. 5 ist in vergroessertem Massstab dargestellt, dass zwischen den Enden 2a und 2b der Druckplatte 2 kleinste Spalte 11 in der Groessenordnung von wenigen 1/10 mm nicht ganz zu vermeiden sind, dieses Spiel ist erforderlich um die an den Plattenenden vorgesehenen Ausstanzungen 2a und 2b miteinander zu verbinden. Diese kleinen Spalte 11 koennen unter Umstaenden rasch unter Verwendung einer sehr geringen Menge Spachtelmasse, die schnell aushaertet, verschiosssen werden und, mittels geeigneten Mitteln und/oder Loesungsfluessigkeit, besteht im Bedarfsfall die Moeglichkeit, diese gespachtelten Haarspalte 11 einwandfrei zu glaetten, um jede Stoerung des Rakelvorganges zu vermeiden.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Spannen einer Druckplatte auf einen Druckzylinder (1) , dadurch gekennzeichnet, dass der Umfang (Arbeitsumfang) des Druckzylinders fuer die Montage des Druckplatte derart verringert wird, dass ein gegenseitiges Zusammenfuegen der Enden (2a, 2b) einer Druckplatte (2) ermoeglicht wird und, dass nach Zusammenfuegen der Plattenenden (2a, 2b) der Durchmesser des Druckzylinders (2) erneut auf seinen groesseren Durchmesser gebracht wird.
     
    2. Druckplatte fuer ein Rotationsdruckverfahren, nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckplatte (2) Enden (2a, 2b) mit derartiger Formgebung aufweist, um ein gegenseitiges Verbinden der Plattenenden (2a, 2b) durch formschluessige Verbindung zu ermoeglichen.
     
    3. Druckplatt, nach Patentanspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ende (2a) der Drockplatte (2) negative Ausstanzungen aufweist, mit denen in Arbeitsstellung der Druckplatte (2) entsprechende positive Ausstanzungen (2b) des anderen Plattenendes (2b) in Wirkverbindung bringbar sind.
     
    4. Druckplatte, nach Patentanspruch 1, 2 und 3 dadurch gekennzeichnet, dass die Plattenenden (2a, 2b) schwalbenschwanzfoermige Ausstanzungen aufweisen (Fig. 2, 3, 5).
     
    5. Druckplatte, nach Patentanspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattenenden (2a, 2b) meanderfoermig angeordnete Ausstanzungen aufweisen (Fig. 4).
     
    6. Druckplatte, nach Patentanspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattenenden (2a, 2b) geneigten Verlauf gegenueber der Laengsachse der Platte (2) bzw. gegenueber der Laengsachse (X) des Druckzylinders (1) aufweist (Fig. 3).
     
    7. Druckzylinder zur Aufnahme einer Druckplatte, nach Patentanspruch 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckzylinder (1) in seiner Mantelflaeche einen Magneteinsatz (4) aufweist, der in Uebereinstimmung mit den zusammengefuegten Enden (2a, 2b) der montierten Platte (2) angeordnet ist und, dass im Zylinder (1) eine Axialausnehmung vorgesehen ist, die eine balkenartig ausgebildete Spannvorrichtung (7) aufweist, die radial zum Inneren oder zum Aeusseren des Druckzylinders (1) verschiebbar ist und, dass die Aussenflaeche des beweglichen Balkens eine Woelbung (11) aufweist, die der Woelbung des Zylinders (1) entspricht.
     
    8. Druckzylinder, nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der in Radialrichtung des Zylinders (1) beweglich angeordnete Balken (7) als Stufenzylinder (Fig. 1) ausgebildet ist, der in Arbeitsstellung auf Anschlagstufen (6a, 7a) aufliegt, die im Inneren der den beweglichen Balken (7) aufnehmenden Kammer (6) vorgesehen sind.
     
    9. Druckzylinder, nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Balken (7) ueber eine elastische Druckkammer (8) betaetigt wird, die durch Druckluft (P) beaufschlagbar ist.
     
    10. Druckzylinder, nach- Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem beweglichen Balken (7) Federmittel (9 ) zugeordnet sind, die bestrebt sind, den kolbenartig ausgebildeten Balken (7) radial zum Inneren des Zylinders (1) zu bewegen.
     
    11. Druckzylinder, nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Kammer (6), die den Balken (7) aufnimmt, Distanzbleche (10) angeordnet sind.
     
    12. Druckzylinder, nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Balken (7) ueber eine Exzentervorrichtung (20) betaetigbar ist, die im Inneren der Kammer (6) des Druckzylinders angeordnet ist.
     
    13. Druckzylinder, nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Balken (21) im Querschnitt gesehen keilfoermige oder zungenartige Form aufweist, die mit ihrem duenneren Ende (22) ueber eine Schweissnaht (23) mit dem Mantel des Zylinders (1) verbunden ist und dem Balken (21) ermoeglicht, eine elastische Schwenkbewegung durchzufuehren und, dass zum Betaetigen des schwenkbaren Balkens (21) diesem eine Exzentervorrichtung (27) zugeordnet ist.
     
    14. Druckzylinder, nach Patentanspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Wand (25) der Kammer (24), die den elastisch bewegbaren Balken (21) aufweist, eine geneigt Wand (25) aufweist, die als Anschlag fuer die geneigte Wand (26) des freien Endes des beweglichen Balkens dient.
     




    Zeichnung