[0001] Die Erfindung betrifft einen verschliessbaren Behälter mit Schwamm in einer Flüssikgeit
zur Behandlung von Fingernägeln gemäss dem Oberbegriff des ersten Anspruches.
[0002] Derartige Behälter werden vorwiegend zum Entfernen von Nagellack, jedoch auch zur
Reinigung und Pflege von Fingern verwendet.
[0003] Beim Entfernen von Nagellack wird der Finger in den Behälter eingetaucht, so dass
der Nagel vollständig von der Flüssigkeit benetzt wird. Danach wird der Nagel so lange
gegen den Schwamm gerieben, bis der Nagellack entfernt ist. Als Flüssigkeit wird meistens
eine Mischung aus Azeton, Lanolin und anderen Zusätzen verwendet.
[0004] Die Mischung aus ätzenden (Azeton) und fetthaltigen (Lanolin) Bestandteilen kann
grosse Schäden anrichten, wenn der Behälter infolge ungeschickter Handhabung umkippen
sollte.
[0005] Um deshalb Schäden an Kleidern, Teppichen und Möbeln in einem solchen Falle zu vermeiden,
wurde eine Ausführung des Behälters angestrebt, bei der keine oder sehr wenig Flüssigkeit
auslaufen kann, falls der Behälter umkippen sollte. Dabei wurde ein Schwamm zum Aufsaugen
der Flüssigkeit in den Behälter hineingelegt, so dass nur eine beschränkte Flüssigkeitsmenge
ausfliessen kann, wenn der Behälter umkippt.
[0006] Eine solche Ausführung ist in der US-PS 4 282 891 beschrieben, bei der die Flüssigkeit
mindestens z. T. vom Schwamm zurückgehalten wird. Da eine relativ grosse Feuchtigkeit
eine Bedingung für ein einwandfreies Funktionieren des Nagellackentferners darstellt,
kann die vom Schwamm nicht aufgesaugte Flüssigkeit ausfliessen, was zu Flecken an
Kleidern und Teppichen führen kann.
[0007] Aus diesem Grunde besteht ein Bedarf an einer Verbesserung der bestehenden Ausführung,
damit Schaden an Kleidern, Teppichen und Möbeln durch auslaufende Flüssigkeit zur
Entfernung von Nagellack vermieden werden.
[0008] Ein weiterer Nachteil der Ausführung gemäss der genannten US-PS besteht darin, dass
der Behälter nur beschränkt flüssigkeits- und gasdicht ist. Dies bedeutet, dass der
Behälter die aufgefüllte Flüssigkeit nicht ohne Verdampfung halten kann. Wenn der
Behälter während einiger Zeit aufgefüllt stehen bleibt, kann der Inhalt verdampfen,
sodass ein unangenehmer Geruch im Verkaufslokal entsteht. Ferner erhält der Kunde
in diesem Falle nur einen Teil der gekauften Ware.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist somit die Schaffung eines Behälters der eingangs genannten
Art, der die Nachteile der bestehenden Ausführung nicht aufweist.
[0010] Der zu schaffende Behälter soll dabei mit entferntem Deckel auf der Seite liegen
können, ohne dass Flüssigkeit ausfliessen kann.
[0011] Ferner soll es möglich sein, aufgefüllte Behälter während längerer Zeit zu lagern,
ohne dass die darin enthaltene Flüssigkeit auch nur teilweise verdampft.
[0012] Diese Aufgabe ist mittels der Merkmale des kennzeichnenden Teils des ersten Anspruches
gelöst.
[0013] Vorteilhafte Ausführungsformen dieser Lösung sind in den abhängigen Ansprüchen umschrieben.
[0014] Die getroffenen Massnahmen verhindern, dass die Flüssigkeit ausfliessen kann, wenn
der Behälter bei der Benutzung unbeabsichtigt umkippt. Ferner ist bei einer Ausführungsform
ein hermetischer Verschluss des Behälters vorgesehen, damit die Flüssigkeit nicht
verdampfen kann, wenn der Behälter verschlossen ist.
[0015] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemüssen Behälters anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen geschlossenen Behälter mit kreisrundem Querschnitt,
und
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch den Behälter nach Fig. 1 im offenen Zustand, mit
eingeführtem Finger,
[0016] In Fig. 1 ist ein Behälter 1 mit Schraubdeckel 2 dargestellt, der auf den Behälter
1 aufgeschraubt ist. Im Inneren befindet sich ein Schwamm 3, der in der Mitte ein
Loch 4 aufweist, das zur Aufnahme eines Fingers 5, wie in Fig. 2 gezeigt, bemessen
ist.
[0017] Unterhalb des geschraubten Schraubdeckels 2 befindet sich ein Randdeckel 6 sowie,
auf den Schwamm 3 aufgelegt, ein Innendeckel 7. Der Randdeckel 6 ist durch Klemmen,
Kleben oder Schweissen mit dem Behälter 1 gas- und flüssigkeitsdicht verbunden und
weist in der Mitte einen herausnehmbaren, kreisförmigen Teil auf, so dass eine Öffnung
8 zum Einführen des Fingers 5 in den Schwamm 3 entsteht. Nach der Erstbenutzung des
Behälters 1 kann diese öffnung 8 durch einen nicht gezeigten Pfropfen oder einen kleinen
Deckel gas-und flüssigkeitsdicht geschlossen werden. Der Pfropfen oder Deckel besteht
vorzugsweise aus einem Kunststoff, der eine gegen die Flüssigkeit ausreichende Widerstandsfähigkeit
aufweist.
[0018] Der Rand- und der Innendeckel 6,7 bestehen ebenfalls vorzugsweise aus einem widerstandsfähigen
Kunststoff, können aber auch aus Metall hergestellt sein. Der Innendeckel 7 haftet
vorzugsweise durch Reibungskraft an der Innenwandung des Behälters 1 und ist normalerweise
von Anfang an mit einer nicht geschlossenen öffnung versehen. Der Randdeckel 6 und
der Innendeckel 7 können auf der Innenwandung der Öffnung eine Reibfläche aufweisen,
die das Entfernen des aufgeweichten Nagellackes erleichtert.
[0019] Beim Verwenden des Behälters zum Entfernen des brüchig gewordenen Nagellackes wird
der Finger 5 in das Loch 4 im Schwamm 3 eingesteckt, der mit einer Flüssigkeit durchtränkt
ist. Diese Flüssigkeit löst den Nagellack auf, der demzufolge am Schwamm 3 abgerieben
werden kann. Hartnäckige Lackresten können dabei an der Innenkante des Innendeckels
7 und des Randdeckels 6 abgerieben werden.
[0020] Diese durch die beiden Deckeln 6 und 7 gebotene zusätzliche Abriebfhilfe kann u.
U. in Ländern vom Nutzen sein, in denen besonders strikte Anforderungen an die verwendete
Flüssigkeit gestellt werden. Im Regelfall wird eine Flüssigkeit auf der Basis von
Azeton und Lanolin verwendet, wobei die genaue Zusammensetzung und Beifügung weiterer
Zusätze von Land zu Land verschieden ist und vom Geschmack und den Vorschriften im
betreffenden Land abhängt.
[0021] Die beschriebene Verwendung des Behälters zum Entfernen von Nagellack ist nicht die
einzige mögliche Verwendung der darin enthaltenen Flüssigkeit. Der Behälter kann auch
zur allgemeinen Behandlung von Händen in der Maniküre und der Medizin verwendet werden.
[0022] Der überragende Vorteil der beschriebenen Ausführung besteht darin, dass die Flüssigkeit
nicht ausfliessen kann, wenn der Behälter unbeabsichtigt umgekippt wird. Um den Finger
gründlich zu behandeln, sollte der Behälter mehr als diejenige Flüssigkeitsmenge enthalten,
welche der Schwamm aufsaugen kann. Infolgedessen fliesst immer eine Menge im Behälter
herum, die nicht vom Schwamm aufgesaugt wird und somit beim Umkippen des Behälters
ausgeschüttet würde, falls keine Sperre vorhanden wäre.
[0023] Bei der vorliegenden Erfindung sind Massnahmen in Form der beiden Deckel getroffen
worden, die ein Ausfliessen der Flüssigkeit auch dann verhindern, wenn der Behälter
auf der Seite liegt.
[0024] Diese Verhinderung des Ausfliessens der Flüssigkeit ist wegen der üblichen Zusammensetzung
der Flüssigkeit aus etzenden (Azeton) und öligen (Lanolin) Substanzen besonders wichtig.
[0025] Ein weiterer Nachteil der bisherigen Ausführungen besteht darin, dass die aufgeschraubten
Deckel nach einer gewissen Zeit undicht werden, so dass die im Behälter vorhandene,
meistens sehr flüchtige Flüssigkeit nach und nach entweichen konnte.
[0026] Um diesen Nachteil zu beheben wurden besondere Massnahmen getroffen, indem der aufgeschraubte
Deckel mit einer Rille versehen wurde, in der die obere Kante des Gefässes oder des
Schraubdeckels keilförmig und formschlüssig eingreift. Durch Versuche wurde eine Lösung
gefunden, in der eine über längere Zeit dichte Abdichtung gefunden wurde. Bei diesem
Verschluss greift die keilförmige Kante des Befässes oder des Aussendeckels derart
in die Rille im Schraubdeckel hinein, dass der Verschluss über längere Zeit dicht
bleibt.
[0027] Zur überprüfung der Dichtigkeit des Deckels wurden mit Azeton gefüllte Behälter während
mehrer Wochen einer Prüfung in einer Wärmekammer unterzogen, wobei die Behälter mit
dem Deckel nach unten eingelagert wurden. Dabei wurde keine Undichtigkeit festgestellt.
[0028] Diese Ausführung des Verschlusses hat den Vorteil, dass die Behälter, nachdem sie
geöffnet und benutzt wurden, während längerer Zeit, ohne Zugabe von Flüssigkeit verwendet
werden können. Dies bedeutet ferner, dass die Behälter mit der richtigen Flüssigkeit
in der Fabrik gefüllt und dann an die Verkaufsstellen versandt werden können, ohne
dass es notwendig wird, die Behälter nachzufüllen, bevor sie verkauft werden. Wenn
die Behälter bereits verwendet wurden und infolgedessen der Randdeckel durchgebrochen
wurde, dauert es noch sehr lange bevor es notwendig wird, Flüssigkeit nachzufüllen.
[0029] Der Behälter ist insbesondere zur Behandlung von Fingernägeln vorgesehen, wobei in
erster Linie an die Entfernung von Nagellack gedacht ist. Es ist aber auch möglich,
den Behälter mit anderen Flüssigkeiten zu füllen und ihn beispielsweise zum Reinigen
von stark verschmutzen Finger zu verwenden. Zudem kann der Behälter mit Farbe oder
Lack gefüllt werden und zum Anstreichen von stabförmigen Gegenständen verwendet werden.
1. Verschliessbarer Behälter mit Schwamm in einer Flüssigkeit, insbesondere zur Behandlung
von Fingernägeln, mit Schraubdeckel und flachem Behälterboden, wobei der Schwamm formschlüssig
im Behälter gehalten ist und mit einer öffnung zur Aufnahme eines Fingers versehen
ist, dadurch gekennzeichnet, dass er eine mindestens einteilige Sperrvorrichtung (6,7)
gegen den Auslauf der Flüssigkeit einschliesst, dass die Vorrichtung (6,7) für mindestens
einen Finger (5) durchlässig ist und aus einem Material besteht, das gegen die Flüssigkeit
wiederstandsfähig ist, und dass der Schraubdeckel (2) innen am Umfang eine keilförmige,
nach oben zugespitzte Rille aufweist, in die ein keilförmiger Vorsprung am Rand des
Behälters (1) eingreift, damit ein formschlüssiger, gasdichter Verschluss entsteht.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrvorrichtung einen
auf den Behälterrand aufsetzbaren Randdeckel (6) einschliesst.
3. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrvorrichtung einen
Innendeckel (7) einschliesst, der auf dem Schwamm (3) aufliegt und kraft- und/oder
formschlüssig an der Innenwandung des Behälters (1) durch Reibung haftet.
4. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Randdeckel (6) formschlüssig
auf geklemmt und gas- und flüssigkeitsdicht ist, und dass er in der Mitte einen entfernbaren
Abschnitt zur Einführung des Fingers (5) aufweist.
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Randdeckel (6) aus Kunststoff
unterschiedlicher Dicke besteht, dessen Mittelteil leicht entfernbar ist.
6. Behälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelteil schlauchartig
ausgebildet und durch Scherenschnitt entfernbar ist.
7. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Randdeckel (6) aus Metall
besteht, und dass der Mittelteil leicht enttfernbar ist.
8. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Randdeckel (6) aus einem
äusseren Ring aus Metall und einem Mittelteil aus wegnehmbarem Kunststoff besteht.
9. Behälter nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass er sowohl einen
Rand- (6) als auch einen Innendeckel (7) aufweist.
10.Behälter nach Anspruch 5 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelteil als
ein in den Randdeckel (6) versenkbarer Deckeltteil ausgebildet ist.